Einmal musste der Meister einen Aspiranten aus dem Ashram verweisen.
Kurz danach sprach der Meister zu einem der Ashramleiter und einigen
seiner Anhängern: „Eine niederträchtige Moral ist eine Schande sowohl
für Aspiranten als auch für Sannyasins. Bei einem Menschen, der seiner
Lust anheim fällt würde ich ja noch eine Warnung aussprechen und ihm
die Chance geben, sein Verhalten zu bessern. Nicht aber wenn
jemand das harmonische Zusammenleben im Ashram zerrütten, die Mission
des Herren vereiteln und einen Keil zwischen die Bewohner hier treiben
will. Vor solchen Unruhestiftern muss man auf der Hut sein. Sie sind
für die Institution wie ein tödliches Krebsgeschwür, dass sofort
beseitigt werden muss. In so einem Fall bediene ich mich der
Blitzmethode und werfe sie ohne vorherige Warnung aus dem Ashram.
„Dennoch fühle ich Mitleid für ihn,“ fuhr der Meister fort „denn ich
sehe es nicht gern, wenn jemand, der den Pfad der Entsagung und des
Sadhana eingeschlagen hat, der sicheren Zuflucht des Ashram beraubt
wird, die ihn bisher vor dem Angriff von Maya geschützt hat. Ich bin
Swami X dankbar für seine Dienste, die er während seines Aufenthaltes
hier dem Ashram zukommen lassen hat. Aber ich kann es nicht zulassen,
dass mich diese persönlichen Gefühle von meinem eigentlichen Bestreben,
die Arbeit des Herrn hier ruhig und ungehindert von störenden Elementen
vonstatten gehen zu lassen, abhalten. Wenn Unkraut gejätet werden muss,
so sollten wir nicht zögern zu handeln, denn es ist unsere Pflicht.
Was diesen Menschen fehlt, ist ein Sinn für wahre Hingabe. Wenn man
sich mit ganzen Herzen der Göttlichen Aufgabe widmet, so kann es gar
nicht erst zu solchen Situationen kommen. Erst durch diese halbherzige
Pflichterfüllung schaffen es die alten Gewohnheiten, sich wieder Raum
zu verschaffen und das Individuum von seinem Weg abzubringen.
Du kannst Tag und Nacht arbeiten, aber solange du diesen Geist der
Hingabe in deinem Herzen noch nicht vollständig entwickelt hast, wirst
du in deinem Vertrauen und deinem Glauben an das Göttliche Leben immer
wieder schwanken, und so wird dein Pfad immer wieder mit Fallgruben
übersäht sein. Nur durch Hingabe und immer wieder Hingabe wirst du dein
selbstgenügsames Ego zerstören können und auf dem Pfad des Sadhana
schnell voranschreiten. Erst wenn dieser Geist in dir voll entwickelt
ist, wirst du die Bedeutung von wahrer Demut verstehen.“…