… „Angenommen ihr würdet ein normales Familienleben führen, würdet ihr dann täglich Milch und Früchte zu euch nehmen? Fragt euch das einmal. Wenn ihr 150 Rupien im Monat verdienen würdet und ihr für eine 5-köpfige Familie verantwortlich wärt, würdet ihr euch dann den Luxus einer Banane auch nur einmal im Monat leisten? Niemals würdet ihr das tun, denn ihr würdet denken, was dies für eine Geldverschwendung sei. Und warum? Weil ihr euch um den Fortbestand eurer Familie sorgen würdet, weil ihr denken würdet, dass ihr genug Geld für die Ausbildung eurer Kinder sparen müsst. Hier aber habt ihr solche Gedanken nicht. Ihr fühlt euch für den Fortbestand der Institution nicht weiter verantwortlich, denn hättet ihr solche Gedanken, so hätten wir hier bei uns keine Probleme mehr.
All euer Bestreben sollte im Dienst unserer Sache stehen, ihr solltet
Mittel und Wege finden, wie wir die Einkünfte des Ashrams am
effektivsten nutzen und der Welt ein Maximum an guten Taten zukommen
lassen können. Identifiziert euch vollständig mit unserer Mission; dann
und nur dann werdet ihr auch verstehen was Karma Yoga wirklich bedeutet.
Ihr seid aber am Ashram nicht interessiert. Ihr denkt, ihr könnt die
Verantwortlichen hier hinters Licht führen und euren privaten
Interessen nachgehen. Ihr wollt eigenes Geld besitzen und ein privates
Konto führen. Ich sage euch aber, ein privates Vermögen und ein
Scheckbuch sind der größte Fluch für einen wirklichen Aspiranten. Sie
werfen euch in die tiefsten Abgründe der Verweltlichung. Wenn ihr in
einer Institution seid, die euch ernährt, für euch sorgt und für all
eure Belange aufkommt, wofür dann noch eigenes Geld besitzen? Wenn ihr
der Institution wirklich selbstlos dient und auch sonst keine Kontakte
nach außen pflegt, woher soll dann das Geld zur eigenen Verfügung
kommen? Das Verlangen danach wird euch nach und nach vergiften. Es wird
dazu führen, dass ihr alle möglichen Tricks benützt, um ein privates
Vermögen anzuhäufen. So passiert es dann zum Beispiel, dass wenn ihr
einem Besucher einen Dienst erwiesen habt, ihr ihm eure schlechten
Zähne zeigt, ein wenig auf den Ashram schimpft, um dann seine Sympathie
und ein paar Rupien für euch zu ergattern.
Der Ashram sorgt doch für all eure Bedürfnisse. Wozu braucht ihr dann
noch Geld? Es verdirbt nur euren Charakter. Die alten unterdrückten
Laster erlangen doch nur wieder die Oberhand und ihr erleidet einen
Rückfall, bei dem ihr womöglich noch andere mit hineinzieht. Und schon
seid ihr eine verschworene Gemeinschaft. Euer Guru ist euch egal, ja
ihr kritisiert ihn nicht einmal mehr. Das wenige Geld, dass ihr nun
besitzt erzeugt den Wunsch nach immer mehr. Dann versucht ihr einen
Keil zwischen die Verantwortungsträger des Ashrams zu treiben,
vergiftet nach und nach die Atmosphäre und nutzt die Umstände, um an
Macht und Geld zu gelangen. Ihr werdet dann immer mehr zu einem
gefährlichen, zerstörerischen Element. Nur die Gier nach Geld und
Wohlstand regiert noch euer Handeln. Ihr säht immer öfter Streit und
geht schließlich so weit, dass ihr euch gegen euren Guru und seine
Mission wendet.
Diese Menschen wissen nur noch nichts von den Konsequenzen ihres
Handelns. Guru-Droha (offener Widerstand gegen den Guru) ist eins der
abscheulichsten Verbrechen, eine der größten Sünden. Derjenige, der
Guru-Droha begeht, wird im Alter die schlimmsten Dinge erleiden müssen.
Geplagt von Lepra und Krebs, ohne Nahrung, Kleidung und Fürsorge, dem
Hunger, dem Durst und allem Unbill der Witterung schonungslos
ausgeliefert wird er einen langsamen und schmerzvollen Tod erleiden
müssen.“…