Eine alte Frau aus Madras kam in den Ashram. Sie war sehr kränklich und konnte kaum gehen. Unglücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt alle Zimmer des Ashrams belegt und so musste sie gebeten werden, sich ein Zimmer außerhalb des Ashrams am Gangesufer zu suchen.
Als sie zu des Meisters Darshan (Anblick) kam, sprach sie: „Swamiji,
ich bin so weit gereist, um dich zu sehen und um am Satsang
teilzunehmen, aber es ist keine Unterkunft hier für mich. Ich glaube,
ich kann so nicht jeden Tag zu deinem Darshan kommen.“
Darauf fragte der Meister seinen Sekretär: „Ist wirklich kein Platz mehr frei?“
„Swamiji, alle Zimmer sind von Besuchern belegt. Es ist nichts mehr frei.“
Der Meister, dem doch das Schreiben als Dienst an der Menschheit so
viel bedeutete, antwortete sogleich: „Räumt das Schreibzimmer und
quartiert die Frau dort ein.“
Als er dann zum Satsang ging und sah, wie schlecht die Frau zu Fuß war,
ordnete er zudem an: „Bringt einen Stuhl. Lasst die Frau darauf Platz
nehmen - tragt sie zum Satsang. Sie soll sich auch am Satsang erfreuen
können.“
(Darshana: wörtlich Sicht; 1. Philosophiesystem; 2. Vision Gottes; 3.
Anblick einer Statue im Tempel oder eines selbstverwirklichten Meisters
/ Satsang: Zusammensein mit der Wahrheit; Gruppenmeditation; Treffen
mit einem Weisen)