Viele der Inspirationen sind den täglichen Lesungen von Swami Sivananda entnommen, wie Sie freundlicherweise von Yoga Vidya zur Verfügung gestellt werden. 

ImageFreiheit ist das Geburtsrecht des Menschen. Freiheit ist Sat-Chid-Ananda (reines Sein – Bewusstsein – Glückseligkeit). Freiheit ist Unsterblichkeit. Freiheit ist Wissen, Frieden und Wonne. Bewusst oder unbewusst, wissentlich oder unwissentlich, strebt jeder nach dieser Freiheit. (…) In jedem Herzen liegt der Wunsch nach Freiheit, diese allesverzehrende Leidenschaft nach Freiheit. Der Wunsch nach  Freiheit liegt auch in den niedrigsten von Gottes Geschöpfen. Freiheit ist eine Eigenschaft der Seele. Du bist damit geboren. Keine Macht und kein menschlicher Plan kann diesen Wunsch unterdrücken. Die Flamme der Freiheit strahlt immer hell. Freiheit, Moksha, ist das letzte Ziel des Menschen. Freiheit ist Befreiung von der Knechtschaft von Geist und Materie.

Ein lockeres Leben ist nicht vollkommene Freiheit. Freizügige Rede ist nicht Freiheit. Zielloses Herumziehen ist nicht Freiheit. Einfach das zu tun, was man will, ist nicht Freiheit. Vermögend zu sein, ist nicht Freiheit. Ein bequemes Leben zu haben, ist nicht Freiheit. Große Reichtümer zu besitzen, ist nicht Freiheit. Nationen zu erobern, ist nicht Freiheit. Sich der Verantwortung zu entziehen, ist nicht Freiheit. Der Welt zu entsagen, ist nicht Freiheit. Die Dinge der Welt können Dir keine ewige Freude geben.

Wirkliches Svarajya [Unabhängigkeit im Sinne von Selbstbeherrschung und Freiheit von der Abhängigkeit von Leidenschaften und Gefühlen, aber auch von äußerlicher Herrschaft] ist nicht nur politisch oder wirtschaftlich, obwohl politische und wirtschaftliche Freiheit für das Wohlergehen eines Volkes von grundlegender Bedeutung sind. Wirkliches Svarajya ist die Herrschaft über sich selbst. Es ist Atma-Svarajya. Es ist Unsterblichkeit. Es ist Vollkommenheit. Es ist nur durch langsame und schmerzvolle Schritte zu erreichen.

Von der Zeit geh weiter zur Ewigkeit. Das ist Freiheit oder Befreiung. Beruhige den Geist. Darin liegt Freiheit und ewige Glückseligkeit.

Wirkliche Freiheit ist Freisein von Geburt und Tod. Wirkliche Freiheit ist Freisein von den Fesseln von Fleisch und Geist. Wirkliche Freiheit ist Freisein von den Banden des Karma. Wirkliche Freiheit ist Freisein von der Verhaftung an den Körper. Wirkliche Freiheit ist Freisein von Ichgedanken und Wünschen. Wirkliche Freiheit ist Freisein von Gedanken und von Zu- und Abneigungen. Wirkliche Freiheit ist Freisein von Lust, Zorn, Habsucht usw. Wirkliche Freiheit ist die Identifikation mit dem höchsten Selbst. Wirkliche Freiheit ist Selbstverwirklichung. Wirkliche Freiheit ist das Verschmelzen im Absoluten.

Freiheit liegt im Sichlösen. Freiheit ist Wunschlosigkeit. Freiheit ist Geist-Losigkeit. Das Entwurzeln und Auslöschen von Wünschen führt zum erhabenen Zustand von höchster Wonne und vollkommener Freiheit.

Du hast Dir selbst Deine Bindungen geschaffen, durch deine Wünsche und Verhaftungen, durch den Ichdenken und Deine Sehnsüchte; und Du schreist nach Befreiung.

Verhaftung ist Mayas [Täuschung, Illusion, Schein, aber auch Schöpfung] stärkste Waffe, um die Jivas [Individuen, Seelen] an das samsarische Rad von Geburt und Tod zu binden. Du würdest nie in diese Welt kommen, wenn Du nicht an irgend etwas verhaftet wärest. Die erste Verhaftung beginnt beim physischen Körper. Dann tauchen alle weiteren Verhaftungen auf. (…) Der Mensch schafft sich selbst all diese Sorgen und Nöte durch seine Unwissenheit.

 Der Geist ist die Ursache von Bindung und Errettung des Menschen. Der Geist hat zwei Aspekte: der eine unterscheidet, der andere schafft Vorstellungen. Der Geist in seinem unterscheidenden Aspekt erlöst sich selbst aus der Bindung und erreicht Moksha. In seinem Aspekt der Vorstellung bindet er sich an die Welt.

Der Geist bindet den Menschen an die Welt. Wo kein Geist ist, ist keine Bindung. Der Geist schafft durch Nichtunterscheidung und Unwissenheit die Vorstellung, dass die Seele begrenzt worden ist und in diesem Körper wohnt, und daher nimmt er die Seele gebunden war. Der Geist identifiziert sich genau mit dem Jivatman [der individuellen, begrenzten Seele], spürt sich selbst als ‚Ich’ und denkt daher: „Ich bin gebunden“. Der ichdenkende Geist ist die Wurzel der Bindung. Der nichtichdenkende Geist ist die Wurzel von Moksha.

Wenn es kein ‚Ich’ oder kein Ichdenken gibt, tritt Befreiung ein. Wenn es ‚Ich’ oder Ichdenken gibt, tritt Bindung, Geburt und Tod ein. Es ist Bindung, wenn der Geist an einem Objekt oder Sinnesorgan hängt. Es ist Befreiung, wenn der Geist nicht an einem Objekt oder Sinnesorgan hängt. Es ist Bindung, wenn der Geist wünscht und sich nach irgend etwas sehnt, irgend etwas annimmt oder zurückweist, sich angesichts von irgendn etwas zornig oder glücklich fühlt. Es ist Befreiung, wenn der Geist nicht wünscht, ablehnt oder annimmt, sich nicht glücklich oder zornig fühlt. Befreiung ist die Erlösung aus den Banden des Egos und seiner Wünsche, des Egos und seiner Neigungen und Sehnsüchte nach dem Sinnlichen.

Auf der einen Seite ist Materie. Auf der anderen Seite ist reine Geistigkeit, Atman, Brahman. Der Geist stellt eine Brücke zwischen den beiden her. Gehe über die Brücke. Beherrsche den Geist. Du wirst Brahman erreichen. Du wirst Befreiung finden. Du wirst frei sein von den Fesseln von Geburt und  Tod. Die Differenzierung wie ‚Ich’, ‚Du’ oder ‚Er’ werden verschwinden. Alle Leiden, Widerwärtigkeiten, Sorgen und Kummer werden enden.
 

Obwohl Du Gedankenkraft besitzt, möchtest Du diese Kraft nicht für die Suche nach dem unsterblichen Selbst einsetzen. Du hast das kostbare Juwel des Atman aufgegeben und ein zerbrochenes Stück Glas ergriffen. Ist es nicht töricht, so zu handeln?

Warum blökst Du wie ein Schaf? Behaupte dich. Erkenne und verwirkliche deine brahmamsche Natur. Ich werde eine kleine Geschichte erzählen. Höre aufmerksam zu. Es war einmal ein Löwenjunges, das von seiner sterbenden Mutter unter Schafen zurückgelassen worden war. Die Schafe kümmerten sich um das Löwenjunge. Das Löwenjunge wuchs rasch zu einem großen Löwen heran und blökte ba ba ba, wenn die Schafe ba ba ba blökten.

Eines Tages kam ein anderer Löwe und hörte den Schafslöwen laut mit den anderen Schafen blöken. Er war äußerst erstaunt. Er fragte den Schafslöwen: »Bruder! Was ist mit dir? Warum bist Du in einem so niedrigen Zustand?« Der Schafslöwe antwortete: »Ich bin ein Schaf. Ich bin glücklich hier unter meinen Brüdern und Schwestern.« »Unsinn«, brüllte der andere Löwe. »Komm mit mir. Ich werde Dir etwas zeigen. Du unterliegst einer Täuschung.« Er nahm den Schafslöwen mit zu einem Fluß und zeigte ihm sein Spiegelbild im Wasser. Er sagte zum Schafslöwen: »Sieh nun dein Spiegelbild an. Du bist ein Löwe. Ich bin ein Löwe.« Der Schafslöwe betrachtet sein Spiegelbild und sagte dann erfreut: »Was für einen schrecklichen Irrtum habe ich begangen! Ich bin tatsächlich wirklich ein Löwe. Ich bin gar kein Schaf.« Er brüllte ganz fürchterlich und ging mit dem anderen Löwen fort.

Auch Du blökst wie der Schafslöwe. Du hast deine wahre göttliche Natur vergessen. Herrschaftlichkeit ist für Dich ganz natürlich.

Herrschaftlichkeit ist das Wesen Atmans. Aufgrund von Unwissenheit hältst Du irrtümlich den Körper für den Atman, und Du versuchst, keine Rivalen im Körper, im Geschäft, im Büro, in der Schule, bei Spielen, in deinen Herrschaftsgebieten und in allen anderen Aktivitätsbereichen zu haben. Du kannst absolute Herrschaftlichkeit nur dann haben, wenn Du den Atman verwirklichst. Atma-Svarajya allein kann Dich zum erhabenen Herrscher, dem absoluten Monarchen des gesamten Universums machen. Daher verwirkliche diesen wunderbaren Atman und werde ein wirklicher mächtiger Potentat der drei Welten.

Soweit die Worte Swami Sivanandas aus : „Göttliche Erkenntnis“. Harter Tobak im ersten Moment, ist die Forderung doch gleichbedeutend mit der Aufgabe jeden weltlichen Zieles, ja sogar der Identifikation mit allem, von dem wir bisher ausgingen, dass es uns ausmacht (Körper, Gedanken, Gefühle...). Aber der versprochene Lohn ist ebenfalls sehr hoch - von daher muss ein jeder für sich selbst entscheiden. Und, wie es scheint, funktioniert ein halbherzig begangener Weg ganz einfach nicht. Entweder oder...

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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