Viele der Inspirationen sind den täglichen Lesungen von Swami Sivananda entnommen, wie Sie freundlicherweise von Yoga Vidya zur Verfügung gestellt werden. 

ImageDer Mensch möchte glücklich sein. Er scheut den Schmerz. Er setzt Himmel und Erde in Bewegung, um aus den Sinnesobjekten das Glück zu erlangen, das er sich wünscht, und wehe, er verwickelt sich in den unentwirrbaren Maschen von Maya. Armer Mensch! Er weiß nicht, dass diese Dinge vergänglich sind und dahinschwinden, dass sie begrenzt sind und durch Raum, Zeit und Ursächlichkeit bedingt. Und noch dazu erfährt er nicht das gewünschte Glück aus ihnen.

Die Schwierigkeit ist, dass weltliche Menschen mit grobstofflichem, vyavaharischem Buddhi nicht in der Lage sind, übersinnliche spirituelle Wonne zu verstehen und zu erfassen, die jenseits von Sinnen, Geist und Verstand liegt.

Ein weltlicher Mensch ist immer voller Sorgen. Immer ist er bemüht, etwas zu erlangen, Geld, Macht, Stellung usw. Er macht sich stets Sorgen darum, ob er es bekommen wird oder nicht. Auch wenn er das, wonach er sich so leidenschaftlich gesehnt hat, tatsächlich besitzt, ist er sehr besorgt, da er es verlieren könnte.

Ein Kaiser ist nicht glücklich. Ein Diktator ist nicht glücklich. Ein Staatspräsident ist nicht glücklich. Gott Indra ist nicht glücklich.

Wer ist dann glücklich? Der Weise ist glücklich. Der Yogi ist glücklich. Derjenige, der seinen Geist beherrscht, ist glücklich.

Glück kommt aus Seelenfrieden. Seelenfrieden kommt aus einem Geisteszustand, wo es keine Wünsche, Moha, Vishaya und keine Gedanken an Objekte gibt. Du musst alle Gedanken an Vergnügen aufgeben, bevor Du das Reich des Friedens betrittst.

Freude und Schmerz sind nur relative Begriffe. Sie sind nicht zwei verschiedene Dinge. Sie sind die beiden Seiten derselben Münze. (…) Freude und Schmerz liegen nur im Geist. Es ist subjektiv. Dinge sind angenehm, wenn man sich danach sehnt; aber sie sind bitter, wenn man sich nicht danach sehnt. (…)

Unwissende Menschen schreiben ihre Freuden äußeren Objekten zu. Das ist tatsächlich ein schwerer Fehler. In Wirklichkeit liegt in den Objekten keine Freude. In Objekten ist weder Freude noch Schmerz. Das alles ist eine Schöpfung des Geistes, eine Wahrnehmung des Geistes, eine Spielerei des Geistes. Es ist nur die geistige Einstellung oder ein bestimmtes geistiges Verhalten gegenüber Objekten, die Freude oder Schmerz, Glück oder Kummer bringen. Maya hat ihren mächtigen Sitz in der geistigen Vorstellung.

Vergnügen kann die Wünsche nicht befriedigen. Im Gegenteil, es verstärkt und verschärft die Wünsche und macht den Geist noch ruheloser durch das Hängen an den Sinnen, Trishna, so wie das Feuer stärker wird, wenn man Ghee darauf gießt. Je weniger Wünsche da sind, desto größer ist das Glück. (…)

Geh, wohin du willst, nach Gulmarg oder Pahalgam in Kashmir, nach Darjeeling oder Simla, nach Wien oder in die Alpen. Es ist alles dasselbe. Du wirst keine wahre Ruhe finden. (…) Du findest dieselbe Erde, denselben Himmel, dieselbe Luft und dasselbe Wasser. Und du trägst denselben Geist mit dir. (…)

Lebe, wo du magst, aber diszipliniere Geist und Sinne. Meditiere über das Selbst im Inneren, den Antaratman. Hier findest Du immerwährenden Frieden.

Wahres Glück liegt in dir. Es ist im Atman (im göttlichen Selbst). Es manifestiert sich, wenn der Geist konzentriert ist. Wenn die Indriyas (Sinnesorgane) von den äußeren Objekten abgezogen sind, wenn der Geist einpünktig ist, wenn Vasana-Kshaya (das Verschwinden der Wünsche) und Manonasa (die Auflösung der geistigen Bewegung) vorliegen und wenn Du wunsch- und gedankenlos wirst, beginnt die Wonne Atmans zu dämmern und spirituelles Ananda (vollkommene, anhaltende Freude) lässt Dich erschaudern.

Der Moschus ist im Nabel des Rehs, aber es läuft herum, um ihn zu riechen. Der wertvolle Diamant ist in dir, aber Du läufst vergeblich den Glassplittern hinterher. Genauso ist der Ozean der Wonne in Dir; die Quelle der Freude ist in Dir; und doch läufst Du hierhin und dorthin auf der Suche danach. Die Sonne der Strahlen strahlt immer in Dir, aber deine blinden Augen können sie nicht sehen. Der ewige Klang klingt in Dir, aber deine tauben Ohren können ihn nicht hören.

Spirituelle Wonne ist höchste Wonne. Spirituelle Wonne ist die Wonne der Seele. Sie ist transzendente Wonne. Sie ist von Objekten unabhängig. Sie ist dauerhaft, einförmig und ewig.

Aus: „Göttliche Erkenntnis“  von Swami Sivananda

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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