Viele der Inspirationen sind den täglichen Lesungen von Swami Sivananda entnommen, wie Sie freundlicherweise von Yoga Vidya zur Verfügung gestellt werden. 

Jemand schrieb dem Meister:

„Ich wollte geheime Anweisungen von dir erhalten und dich zu meinem Guru machen, aber in deinen Artikeln schreibst du: ‚Du selbst bist dein eigener Guru.’ Aber du schreibst du auch, dass ein Guru unabdingbar für jemanden ist, der Erlösung sucht. Könntest du mir bitte erklären, was nun richtig ist?

Ich glaube, ein wahrer Guru steht Gott sehr nahe und so kann ich nicht anders, als mich seiner Gnade und Führung anzuvertrauen. Ich glaube mehr an seine Gnade denn an irgendeine meiner eigenen Fähigkeiten und ich glaube, es ist wahr, dass ein Guru in einem Moment mehr geben kann als wir in vielen Jahren und Leben verdienen könnten. Wirklich, meine Seele verlangt nach einem Guru.

Du schreibst: ‚Wenn du ein wahrhaftiger Aspirant bist, so wirst du deinen Guru auch finden.’ Aber ich weiß nicht wie und wann. Ich glaube, nur die segensreiche Hand eines Guru kann das Verlangen nach jenen feinen, verborgenen kosmischen Kräften durch eine göttliche Vision des Selbst ersetzen.

Bitte schreibe mir, was ich tun muss, um ein wahrhaftiger Aspirant zu sein und wie ich meinen Guru finden kann. Weißt du, es ist sehr schwierig für mich, einen echten Guru von einem Scharlatan zu unterscheiden, da ich nur sehr wenig Erfahrung in diesen Dingen besitze. Mir wurde gesagt, dass ein Yogi einen wahren Guru erkennen kann. Und so bitte ich dich, mich bei meiner Suche zu führen! Liebster Swamiji, bitte hilf mir und erleuchte mich.“


„Für einen Neuling auf dem Pfad der Spiritualität ist ein Guru absolut notwendig“,

begann der Meister seine Antwort.

„Erst wenn der eigene Geist rein ist, wird er selbst zum Guru. Ein leiblicher Guru kann bis dahin Zweifel beseitigen, den spirituellen Pfad aufzeigen und den Schüler inspirieren. Der Rest der Arbeit aber muss vom Schüler alleine getan werden. Selbständigkeit ist absolut notwendig.

Obwohl auch die Gnade des Guru absolut notwendig ist, bedeutet das nicht, dass der Schüler untätig abwarten sollte. Er muss konsequent und in eigener Regie praktizieren. Heutzutage wollen die Leute nur einen einzigen Tropfen aus dem Kelch des Sannyasin kosten, um dann sogleich in Samadhi einzugehen. Sie sind aber nicht bereit für spirituelle Praktiken, um ihr Selbst zu reinigen und sich zu erkennen. Sie wollen eine Zauberpille, um sich in den Zustand von Samadhi zu katapultieren. Wenn du solche Illusionen hast, dann gib deine Suche noch in diesem Moment auf.

Wenn du alle Anweisungen dieses Briefes beflissentlich befolgst, wirst du einen wahrhaftigen Guru finden. Folgst du dann strikt der Anleitung dieses Guru und übst dich in spirituellen Praktiken mit Achtsamkeit und Interesse, und findet er an deinem Sadhana Gefallen, so wirst du einst seine Gnade erlangen. Das bedeutet aber ständiges Praktizieren. Nur dann wird sich die Gnade des Guru, die auch die Gnade Gottes ist, auf dich herabsenken. Dies geschieht nicht einfach, indem du sagst: ‚Ich habe dich als meinen Guru gewählt - nun gib mir die Einweihung und ein Mantra.’

Wie kannst du nun ein guter Aspirant werden? Reinige den Geist. Entwickle sattwige Eigenschaften wie Vornehmheit, Mut, Großherzigkeit, Barmherzigkeit, Liebe, Großmütigkeit und Wahrhaftigkeit. Beseitige schlechte Eigenschaften wie Lust, Habgier, Zorn, Stolz, Widerwillen und Gier, die alle der ethischen Vervollkommnung und Selbsterkenntnis im Wege stehen. Du kannst noch so viel spirituelle Praxis haben, es nützt dir alles nichts, wenn du diese Seite des spirituellen Lebens vernachlässigst.

Liebe alle Menschen, verbeuge dich vor ihnen und sei freundlich. Sprich liebevoll und zartfühlend. Vergiss niemals das Zölibat, denn du kannst keine Fortschritte auf dem spirituellen Pfad machen, wenn du die Säfte des Lebens nicht aufsparst. Entsage der Lust und entwickle statt dessen Demut. Wirklich, dies sollte der erste Schritt sein, bevor du deinen Guru aufsuchst.

Lies diesen Brief drei Mal sorgfältig durch. Wann immer du auf Schwierigkeiten auf deinem spirituellen Pfad stößt, so werde ich dir beiseite stehen; du kannst mir immer schreiben. Sei ernsthaft und ehrlich. Wenn du diesen Anweisungen beflissentlich folgst, wirst du ewige Wonne erreichen.“

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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