Einmal wollten einige Ashrambewohner einem Mitbewohner den letzten
Dienst erweisen. Ramananda war sein Name; er war für tot erklärt worden.
Als der Meister dazu kam, sah er die Ruhe auf dem Gesicht des Besagten
und er rief: „Nur nichts übereilen! Gebt ihm zuerst künstliche Beatmung
und einige Injektionen. Lasst uns sicher sein, dass er nicht nur
ohnmächtig ist.“
Die Aspiranten handelten schnell. Zwei von ihnen rieben Ramanandas Füße
mit Terpentinlösung ab, während zwei andere Atemspende gaben. Ein
anderer Swami verabreichte Injektionen.
Der Meister selbst saß neben dem Körper Ramanandas, rieb den Brustkorb und sang den Hare Rama Kirtan.
Als dann einer der Atemspender die Hand Ramanandas losließ, fiel diese leblos zu Boden.
„In Ordnung, jetzt betet ,Krishna Bhagavan Ki Jai’“ sagte der Meister,
der nun davon überzeugt war, dass alles Menschenmögliche getan war und
gab so seine Erlaubnis für den letzten Ritus. Er selbst nahm dazu ein
Gefäß mit Gangeswasser und goss es unter den Worten des Panchakshara
Mantra über den Körper des Toten.
Nur nichts übereilen
Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.
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