Einmal munterte der Meister die Herzen einiger seiner Schüler durch folgende Worte auf:
"Kuemmert euch nicht darum, ob ihr die Selbstverwirklichung erreicht
oder nicht. Bemueht euch vielmehr, ein ethisches Leben zu fuehren und
euch im Dienst an anderen Menschen zu vervollkommnen. Seht Gott im
Menschen. Seht den Menschen als Gott. Denn wenn euer Konzept von Gott
es vorsieht, dass er allgegenwaertig und alldurchdringend ist, warum
solltet ihr ihn dann nicht in allen Lebewesen sehen? Was hindert euch
daran, euren Glauben zu leben? Ihr muesst euch von der Idee trennen,
dass Gott nur hinter verschlossenen Tueren und Augen zu finden ist.
Sieh Seine liebende Gegenwart in allem in und jedem, dem du dienst, und
schau dann, ob Er nun von sich aus in den Kammern deines Herzens
erstrahlt. Ist aber dein Herz noch nicht frei von Unreinheiten und
Schlacken der niederen Natur, wie kann dann die spirituelle Erfahrung
zu dir kommen? Erst wenn deine eigene Natur vollkommen und rein
ist, wird sich die Wahrheit des Hoechsten, dessen Natur ja selbst
vollkommen und rein ist, in dir manifestieren. Fange also an, deinen
Egoismus, deinen Aerger und Hass, deine Gier und deinen Stolz durch
ernsthaften selbstlosen Dienst auszumerzen. Selbst wenn du nur zehn
Menschen einen kleinen Dienst erweist, du nur eine schlechte
Eigenschaft besiegst und dafuer eine einzige Tugend voll entwickelst,
sei sicher, dass dein Leben nicht umsonst war. Das allein ist schon
mehr als was zehn von einer Million Menschen erreichen. Was macht es
dann noch aus, wenn du kein Samadhi oder eine goettliche Vision hast?"
(Raja Yoga: koeniglicher Yoga; Yoga der Geistesbeherrschung / Samadhi: ueberbewusster Zustand )