Der Unterricht an der Waldakademie war zu Ende und es ergab sich eine Diskussion über Raja Yoga und Karma Yoga.
Der Meister sagte: "Nur diejenigen, die nicht klar verstehen, was Pratyahara bedeutet, wollen in Höhlen oder den Wald flüchten. Sie werden dort eine Weile leben und sich dann sehr gestört fühlen und sich ärgern, wenn sie irgendwann wieder auf Menschen treffen. Wenn sie in eine Stadt kommen, werden sie sich unwohl fühlen."
"Was ist also wahres Pratyahara, Swamiji?" fragte Sri Nambiar.
"Du musst weiterhin dienen. Das ist die beste Reinigung. Gleichzeitig solltest du dir des Zwecks deines Dienens bewusst sein. Es soll dich zum Ziel des Lebens führen, nämlich Gottverwirklichung. Einmal pro Stunde solltest du deine Augen ein paar Minuten lang schließen und im Geist seinen Namen wiederholen und meditieren. Du solltest spüren, dass du nur der Zeuge allen Geschehens bist, nicht der Genießer, sondern dass du das alles durchdringende Selbst bist. Schreibe täglich fünf Minuten lang dein Mantra. Hab immer eine Gita oder andere Texte der alten Schriften zur Hand. Lies bei Gelegenheit einige Zeilen darin. Versuche unaufhörlich, deinen Geist auf die Arbeit, die du gerade erledigst, zu konzentrieren. Wenn du meditierst, zieh den Geist von der Arbeit zurück und richte ihn vollständig auf die Gottheit aus. Übe immer weiter. Bald wirst du Einpünktigkeit erreichen. Es wird dir gelingen, die Sinne vollständig zurückzuziehen. Das ist Pratyahara. Ab dann wirst du dich selbst mitten auf einem Schlachtfeld ungestört fühlen. Das ist wahres Pratyahara.
Schlachtfeld Pratyahara
Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.
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