- Anregung für deinen Yoga-Alltag -

was denkst du 564

Fotos, der Tod und ich

Holen dir in den nächsten Tagen deine alten Fotos hervor. Sind darauf Menschen abgebildet, die schon nicht mehr leben?

Denke dann über dein Verhältnis zu diesen Menschen nach.

Nun stelle dir vor:

Wie werden Freunde, Familie und Bekannte in der Zukunft, wenn du tot bist, auf ein Foto von dir blicken?

Frage dich: Wie soll dieser Mensch bei Betrachtung dieser Bilder über dich denken? Welche Gefühle soll er mit dir verbinden? 

Diese Übung lässt dich den Wert deines Lebens fühlen und hilft dir, gelassener zu bleiben und Prioritäten zu setzen. Du kannst online Bilder kostenlos bearbeiten – probiere zum Beispiel, eine Collage von dir und deinen Werten zusammenzustellen.

Zum Hintergrund der Übung:

Memento Mori: Eine Einladung zur Achtsamkeit

Die Bedeutung von Memento Mori

Der Begriff Memento Mori stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Denke daran, dass du sterben wirst". Diese Phrase dient als Erinnerung an die Unvermeidlichkeit des Todes. In der Geschichte wurde dieser Ausdruck oft verwendet, um Menschen daran zu erinnern, ihr Leben sinnvoll zu gestalten und sich von weltlichen, vergänglichen Dingen nicht zu sehr vereinnahmen zu lassen. Ursprünglich in philosophischen und religiösen Kontexten verwurzelt, insbesondere im Christentum und Stoizismus, hat Memento Mori als Konzept auch in anderen Lebensbereichen eine tiefgreifende Bedeutung erlangt.

Nutzen und Anwendungen von Memento Mori im Alltag

Memento Mori dient als kräftiges Werkzeug zur Selbstreflexion und kann helfen, eine gesunde Perspektive auf das Leben und seine Herausforderungen zu bewahren. In einer Gesellschaft, die oft den Tod tabuisiert, bietet die bewusste Auseinandersetzung mit unserer Endlichkeit die Möglichkeit, Prioritäten zu setzen und das Leben intensiver zu erleben.

Für Menschen, die sich mit Yoga und Meditation beschäftigen, kann Memento Mori besonders wertvoll sein. Es fördert die Praxis der Achtsamkeit und hilft, den gegenwärtigen Moment zu schätzen. Indem man sich der Vergänglichkeit bewusst wird, kann man lernen, jeden Atemzug und jede Bewegung im Yoga als kostbar zu betrachten.

Praktische Umsetzung im Yoga

Ein konkretes Beispiel für die Anwendung von Memento Mori im Yoga ist die Meditationspraxis. Bevor man mit einer Meditationsübung beginnt, kann man sich einige Minuten Zeit nehmen, um über die Vergänglichkeit des Lebens nachzudenken. Diese Zeit der Reflexion kann dazu beitragen, dass man sich während der Meditation tiefer entspannt und mehr im Hier und Jetzt verweilt.

Auch in der Asana-Praxis, den körperlichen Übungen des Yoga, kann Memento Mori integriert werden. Beispielsweise kann man während der Haltung des Kriegers (Virabhadrasana) daran denken, dass jede Anstrengung vergänglich ist und sich darauf konzentrieren, die Stärke und Standhaftigkeit der Position in diesem Moment voll auszukosten.

Der philosophische Mehrwert

Memento Mori geht über die bloße Akzeptanz des Todes hinaus und fordert uns auf, die Qualität unseres Lebens zu erhöhen. Durch die Erinnerung an die Endlichkeit können wir uns von trivialen Ärgernissen lösen und uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt. Für Yoga-Praktizierende kann das eine Vertiefung der spirituellen Praxis bedeuten, indem sie sich auf Werte wie Liebe, Mitgefühl und Dankbarkeit fokussieren.

Persönliche Entwicklung

Die ständige Erinnerung an unsere Sterblichkeit kann eine Quelle der Inspiration und des persönlichen Wachstums sein. Indem wir uns bewusst machen, dass unsere Zeit begrenzt ist, können wir mutiger werden, Risiken eingehen und neue Erfahrungen suchen, die unser Leben bereichern. Dies kann in Form von Retreats, Workshops oder der tieferen Auseinandersetzung mit den yogischen Schriften geschehen.

Abschließende Gedanken

Memento Mori mag auf den ersten Blick ein düsteres Motto sein, aber bei genauerer Betrachtung offenbart es sich als eine kraftvolle Ermutigung, das Leben in vollen Zügen zu leben. Es erinnert uns daran, dass jeder Tag zählt und dass wir die Verantwortung haben, unser Leben so reichhaltig und bedeutungsvoll wie möglich zu gestalten.

Für Yoga-Begeisterte bietet Memento Mori eine wertvolle Perspektive, die die Praxis vertiefen und zu einem bewussteren Lebensstil führen kann. Indem wir lernen, das Unvermeidliche zu akzeptieren, können wir unsere tägliche Praxis und unser alltägliches Leben mit einer neuen Tiefe und Ehrfurcht angehen. Es ist ein Werkzeug, das uns nicht nur in der Yogamatte, sondern in jedem Moment unseres Lebens begleiten kann, um echte Präsenz und Authentizität zu fördern.

Dieser Tipp ist angeregt von: "Als wärs das letzte Mal" von H.C. Meiser

Ergänzungen und Fragen von Leser:innen

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auge feld 564

Wie werde ich achtsam? 16 Anregungen, den Geist in das Jetzt zu führen

Rund 47 Prozent unserer Wachphase verweilt unser Geist bei anderen Dingen als denen, die wir gerade tun. Dies konnte mithilfe einer Harvard-Smartphone-Studie nun erstmals konkreter beziffert werden.

Diese Zahl wäre ja kein Problem, wenn das geistige Abschweifen nicht unglücklich machen würde. Die Forscher und Leiter der Studie (2.250 Teilnehmer zwischen 18 und 88 Jahren) Matthew A. Killingsworth und Daniel T. Gilbert, beide Psychologen in Harvard, schreiben:

“A human mind is a wandering mind, and a wandering mind is an unhappy mind. The ability to think about what is not happening is a cognitive achievement that comes at an emotional cost.”

Übersetzung: Der menschliche Geist ist ein wandernder Geist und ein wandernder Geist ist ein unglücklicher Geist. Die Fähigkeit, darüber nachzudenken, was nicht [in diesem Moment] geschieht, ist eine kognitive Errungenschaft, die [allerdings] mit emotionalen Kosten einhergeht.

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Pater Franz Jalics, Exerzitienmeister des Ordens der Societas Jesus, hat fünf Lebensregel für die Mönche der "Gesellschaft Jesu" aufgestellt. Die Befolgung dieser Regeln soll zu einem erfüllten Leben führen und würde das seinige zur Unterstützung unseres Yoga-Weges leisten. Wer aber bei den Lebensregeln des Paters primär an religiöse Exerzitien denkt, der irrt erst einmal ... 

Mich hat überrascht, welche Priorität der umtriebige Priester an die oberste Stelle gesetzt hat! 

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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