Das vierte Kapitel erläutert den nächsten (fünften) Schritt im achtfachen Yoga-Pfad: Pratyahara. Dieser Sanskrit-Begriff steht für Rückzug, Zurückziehung, Vernichtung. Gemeint ist der Rückzug der Sinne von den (äußeren) Objekten. Gheranda beschreibt in diesem Kapitel die möglichen Sinnesablenkungen.
Im Folgenden findest du meist den Volltext, an einigen wenigen Stellen Zusammenfassungen der einzelnen Verse, meist mit weiterführenden Links zu den Yoga-Techniken. Ich habe mich nach bestem Wissen bemüht, die trefflichste Übersetzung aus den Quelltexten zu wählen (hin und wieder gab es darin doch deutliche Unterschiede, wurden die Übungen völlig unterschiedlich beschrieben).
Gheranda Samhita, Kapitel IV, Vers 1
Jetzt werde ich Pratyahara erläutern. Durch Pratyahara gehen alle Feinde der Erlösung, z.B. Wünsche oder Lust, zugrunde.
Gheranda Samhita, Kapitel IV, Vers 2
Wohin auch immer der wandernde, bewegliche und unbeständige Geist abschweift, man ziehe ihn von dort ab und bringe den Geist wieder unter seine eigene Kontrolle.
Gheranda Samhita, Kapitel IV, Vers 3
Wohin der Blick sich richtet, dahin folgt der Geist. Darum ziehe man ihn von dort zurück und bringe den Geist wieder unter die eigene Kontrolle.
Gheranda Samhita, Kapitel IV, Vers 4
Wohin das Hören sich richtet, was es hervorhebt oder verdunkelt, ob es lieblich klingt oder schrecklich: man bringe den Geist wieder zurück und unter die eigene Kontrolle.
Gheranda Samhita, Kapitel IV, Vers 5
Wenn man von etwas warmen oder kalten berührt wird, bringe man den Geist wieder unter die eigene Kontrolle zurück.
Gheranda Samhita, Kapitel IV, Vers 6
Wenn der Geist Gerüchen folt, egal ob wohl- oder übelriechenden, bringe man den Geist wieder unter die eigene Kontrolle zurück.
Gheranda Samhita, Kapitel IV, Vers 7
Wenn man etwas schmeckt, egal ob süß, sauer oder bitter, bringe man den Geist wieder unter die eigene Kontrolle zurück.
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