Yoga Arten, Richtungen, Traditionen und Stile
Hier stellen wir die wichtigsten bzw. geläufigsten Yoga-Richtungen sowie -Stile vor. Die Unterschiede der einzelnen Arten sind teilweise fließend.
Hierin stellen wir die wichtigsten bzw. geläufigsten Yoga-Richtungen vor. Die Unterschiede der einzelnen Arten gehen fließend ineinander über. Viele Yogis empfehlen, Yoga ganzheitlich zu betrachten und raten daher zum Üben aller Aspekte des Yoga-Weges. Somit wird der Entwicklung des Körpers und des Geistes am wirkungsvollsten geholfen. Natürlich kann es sein, dass während der Lebensdauer unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden.
Beispielsweise fanden im Westen viele Yogis den Einstieg in den Yoga über das Hatha-Yoga und interessieren sich erst im Laufe der Zeit für die geistigen Aspekte des Yoga-Weges.
Ein Excerpt dieses Kapitels ist als gratis PDF-Download verfügbar: PDF Alle Yoga-Arten im Überblick
Klassische Wege
Yoga-Wege
Sukadev gibt einenÜberblick. Video auf Youtube:
In Indien unterschied man klassicherweise die folgenden Wege, sich dem Ziel des Yogas zu nähern:
- Raja Yoga
Raja Yoga ist der von Patanjali im Yogasutra beschriebene „königliche Yoga-Pfad“. Er erläutert in den Sutren den achtstufigen Yogapfad (Ashtanga), bestehend aus Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi. Die letzten drei Techniken werden als Samyama zusammengefasst. Patanjali deutete auch mehrere Kriya-Yoga-Techniken an. - Jnana Yoga
Jnana Yoga strebt über den Weg des Wissens die Erkenntnis der höchsten Wahrheit und des wahren Selbst. - Kundalini Yoga
Kundalini Yoga will über Reinigung des Astralkörpers sowie der Chakren und Nadis die Kundalini aktivieren und durch die Chakren nach oben ziehen. - Karma Yoga
Karma Yoga beschreibt den Weg der Tat und des selbstlosen Dienens. - Bhakti Yoga
Bhakti Yoga ist der Yoga-Weg der Hingabe und Verehrung eines Gurus oder einer Gottheit.
Daneben existieren heutzutage eine Vielfalt an Yoga-Stilen. Eine Auswahl findet sich unten.
Hatha Yoga
Hatha Yoga war zu Beginn lediglich zur Unterstützung geistiger Yoga-Techniken konzipiert worden. Man hatte irgendwann erkannt, dass einige Körperstellungen einen fördernden Effekt auf dem Weg zur Erleuchtung hatten. Alsbald erfreuten sich diese Übungen solch großer Beliebtheit, dass es als eigenständige Yoga-Form betrachtet wurde.
Grundlagen, Übungen, Videos und Ur-Schriften in der Kategorie: Hatha Yoga
Raja Yoga nach Patanjali | der achtfache Pfad| Sutras
Raja bedeutet im Sanskrit "König, königlich". Somit steht Raja Yoga für "königlicher Yoga". Nach der Yogatattvaupanishad und anderen alten Yogaschriften ist Raja Yoga einer der vier Yogas. Diese lauten Mantra Yoga, Laya Yoga, Hatha Yoga und Raja Yoga.
Wir verstehen Raja Yoga heutzutage meist im Sinne Pantanjalis, der den Raja Yoga als achtfachen Übungspfad definiert hat. Ziel ist Bewusstwerdung und die völlige Beherrschung und Kontrolle des menschlichen Geistes, um Zugang zum wahren Selbst zu finden.
Hier findest du die Sutra, welche den Raja Yoga im Sinne Patanjalis erläutern. Am Ende finden sich Text- und Videobeiträge, in denen Yogakundige ihre Sicht des Raja-Yogas darlegen.
Kundalini Yoga – die Wege zur Urkraft im Menschen
Wie bei vielen Yoga Stilrichtungen üblich, betont der Name den Aspekt des Yogas, den diese Richtung vorrangig fördern will. Beim Bhakti Yoga ist dies die liebende Hingabe an Gott, beim Raja Yoga der "königliche" achtfache Yoga-Pfad, beim Jnana Yoga der eigene Intellekt (Jnana = Wissen) und beim Karma Yoga gilt es, das moralische Konto der Seele ins Plus zu bringen.
Kundalini Yoga will die Schlangenkraft am Fuße der Wirbelsäule erwecken und durch die Nadis über die einzelnen Chakren nach oben ins oberste Chakra, dem Sahasrara-Chakra, leiten, um hierdurch den Menschen zur Erleuchtung zu führen. Alle körperlichen Übungen, Mantras, Meditationen und Atemübungen im Kundalini Yoga sind auf dieses Ziel ausgerichtet.
Es gibt unterschiedliche Herangehensweise im Yoga, diese Urkraft im Menschen zu erwecken:
Der Beitrag stellt in kurzweiliger Form einige moderne Yoga-Stile vor.
Länge: 2:35 Minuten
Iyengar Yoga beruht auf den Lehren von B.K.S. Iyengar. Die Körperübungen und Atemübungen werden langsam, konzentriert und genau ausgeführt. Zahlreiche Hilfsmittel sollen die Ausführung der Übungen insbesondere für Anfänger und körperlich behinderte Menschen vereinfachen.
Weiterlesen: Iyengar Yoga – Einführung, Übungsreihen, Videos
Ein Jivamukti (Jiva=lebend, Mukti=Befreiung) steht im Yoga für einen Yogi, der zu Lebzeiten zur Erleuchtung gefunden hat. Ein „Lebenderlöster“.
Wenn sich eine Yoga-Art „Jivamukti-Yoga“ nennt, hat sie also einiges vor :-)
Wir stellen diesen Yoga-Stil in Wort und Video vor.
Chakra Yoga: Die Übungen für die Energiezentren
Die Energiezentren des Körpers und Yoga-Asanas sind unzertrennlich miteinander verbunden. Yogi Bhajan schreibt: "Eines Tages fanden weise Menschen die Wirkungsweise der Chakren heraus […]. Sie entdeckten, dass das Leben eines Menschen ganz auf diesen Chakren gründet. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelten sie eine ganze Wissenschaft. Und die Gesamtheit dieses Wissens brachte schlussendlich das Kundalini Yoga hervor."
Wer seine Lebensgeister in Schwung bringen will, sollte sich also einmal genauer mit Chakra Yoga beschäftigen...
Sahaja Yoga – Gründerin, Lehre & Technik
Sahaja Yoga ist vornehmlich eine Meditationstechnik, die mit der Kundalini arbeitet und zur Erleuchtung führen will. Begründerin des Sahaja-Yoga ist die Inderin Shri Mataji Nirmala Devi, mit „bürgerlichem Namen Nirmala Srivastava. Sie lebte von 1923 bis 2011.
Hier erfährst du Hintergrundinformationen zur Gründerin, zur Lehre und zur Technik des Sahaja-Yogas und siehst eine 5-minütige Einführung in die grundlegende Sahaja-Meditationstechnik.
Kriya Yoga Einführung: Praktische Tipps für den Einstieg
In unserer hektischen Welt, die manchmal so rast wie ein Schnellzug, suchen viele von uns nach einem Moment des Friedens, einem Hauch von Gelassenheit. Kriya Yoga bietet genau diesen Zufluchtsort – eine jahrhundertealte Praxis, die nicht nur deinen Körper kräftigt, sondern auch dein Inneres aufweckt. Stell dir vor, du steigst auf eine Reise der Selbsterkenntnis ein, bei der jeder Atemzug wie ein Schritt auf einem geheimen Pfad ist, der direkt zu deinem Herzen führt. Du erlebst, wie alte Energien aufblühen und du plötzlich merkst, dass du mehr als nur deine Gedanken und Sorgen bist. Diese uralte Tradition, die einst im stillen Wind der Himalayas geflüstert wurde, hat ihren Weg in die moderne Welt gefunden und bietet uns eine Schatztruhe voller Einsichten und Werkzeuge, die unser Leben in ungeahnte Bahnen lenken können. Und das Beste daran? Du kannst heute damit anfangen :-)
Bhakti-Yoga - der Weg der liebevollen Hingabe
Die Bedeutung: Bhakti-Yoga steht für liebevollen und verehrenden Hingabe zu Gott, einem Guru und/oder der gesamten Schöpfung. Es gibt viele Spielarten der Bhakti...
Ashtanga (Vinyasa) Yoga ist eine Hatha-Yoga-Übungssystem mit speziellen Übungsabfolgen und Atemtechniken. Power Yoga baut darauf auf, die Reihenfolge der Asanas ist aber variabler.
Tao Yoga - das Qi leben | Ursprung, Übungen, Bücher
Im chinesischen Taoismus bzw. Daoismus spielt das Qi (auch Chi oder im Japanischen Ki, in Indien Prana), die Lebensenergie, eine zentrale Rolle. Körperübungen und Meditationen haben Ansammlung, Lenkung und Kultivierung des Qis zum Ziel.
Dauerhaftes und wahres Glück ist eines der Ziele des Daoismus. Tao Yoga entstand vor dem Hintergrund dieser Philosophie und will das Konzept des Qis mit Yogaübungen verbinden.
Mit Ashtanga Yoga ist ursprünglich der achtfache Yogapfad gemeint, wie ihn Patanjali im Yogasutra beschreibt. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Power-Yoga-Stil. In diesem Beitrag findest du die zugehörigen Sutras und Erläuterungen zu den einzelnen Stufen des achtfachen Pfades.
1. Die Elemente des achtfachen Pfades
Das Ziel des Yoga ist ein stiller Geist, siehe dazu Yoga-Sutra I-2. Patanjali empfiehlt hierfür dem achtfachen Pfad zu folgen:
- Yama – 5 ethische Verhaltensregeln
- Niyama – 5 Regeln der Selbstdisziplin
- Asana – Körperstellungen, bei Patanjali nur Sitzhaltungen
- Pranayama – Atemübungen zur Atemkontrolle
- Pratyahara – Zurückziehen der Sinne nach innen
- Dharana – Konzentration auf ein einzelnes Objekt
- Dhyana – Meditation; Ziel: die Stille
- Samadhi – Nach längerer Stille und innerer Entwicklung kommt es zum Überbewusstsein, zu völliger Selbsterkenntnis; Erleuchtung
Wichtig: Alle Stufen sind wichtig und notwendig zur Erreichung des Yoga-Zieles. Also auch Yama und Niyama nicht vergessen ;-)
➔ Hintergründe und alte Schriften zum achtfachen Pfad des Raja Yoga
2. Ashtanga-Yoga im Yogasutra
Hier findest du die Sutra, die sich mit dem Ashtanga-Yoga befassen:
3. Erläuterungen zum achtfachen Pfad
{tab Einführung}
3.1. Erläuterung des achtfachen Pfades
Eine meines Erachtens nach sehr hochwertige und verständnisvolle Einführung in den achtfachen Pfad (Dauer: 15 Minuten).
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{tab Eugen Minz}
3.2. Eugen Minz zum achtfachen Pfad
Ebenfalls sehr sehenswert: Die Erläuterungen zum achtfachen Pfad von Eugen Minz (Dauer: 14 Minuten).
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3.3. Sukadev zum achtfachen Pfad
Wenn du Zeit hast, höre dir auch noch diese 40-minütige Einführung in den achtfachen Yogapfad von Sukadev an:
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- Siehe für den Power-Yoga-Stil: Ashtanga (Vinyasa) Yoga oder Power Yoga
Selvarajan Yesudian, 1916 in Indien geboren, kam 1937 nach Ungarn und brachte als einer der ersten Yoga nach Europa. Zusammen mit der Ungarin Elisabeth Haich gründete er in Budapest die erste Yogaschule, die schnell auf großes Interesse in der Bevölkerung stieß und sich einer wachsenden Beliebtheit erfreute. Ihre Bücher erfuhren große Verbreitung und waren für viele westliche Yogalehrer ein erster Inspirationsschritt.
Beim Bikram Yoga werden die Yoga Übungen in einem heißen Raum durchgeführt (35-40 Grad). Die Serie enthält 26 Asanas sowie 2 Pranayamas und wird manchmal als Hot Yoga bezeichnet. Die Bekleidung während des Bikram Yoga ist meist ... luftig.
Weiterlesen: Bikram Yoga – Erläuterung, Vorteile und Nachteile
Nada Yoga – der Yoga des Ur-Klangs
Nada Yoga ist eine historisch dokumentierte Yogatradition, die seit Jahrtausenden praktiziert wird, um Harmonie und Einklang zu erfahren. Sie hat ihren Ursprung in der schöpferischen und heilenden Kraft des Klangs.
Nada Yoga beruht auf der Vorstellung, dass die gesamte Schöpfung aus Schwingungen besteht und darüber verbunden ist.
Was ist Karma Yoga? Karma Yoga ist der "Yoga der Tat". Ein jahrtausendealter spiritueller Pfad, den eigenen Alltag yogisch zu durchweben. Was bedeutet das konkret?
Jnana Yoga – der Weg des verwirklichten Wissens in den alten Schriften
"Wer bin ich?", "Was ist wirklich?", "Was ist Schein?"
Jnana Yoga ist der Yoga der spirituellen Erkenntnis. Es handelt sich um den philosophischen Bereich des Yoga. Der Mensch sollte sich Fragen stellen wie: Wer bin ich? Wer ist dieser Handelnde? Woher komme ich, woher kommt die Welt? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist wirklich usw.? Die Lehre vom Karma spielt dabei eine entscheidende Rolle. Reinkarnation ist integraler Bestandteil. Haupttechniken sind Meditationen um die Antworten auf diese Fragen in sich zu finden.
TriYoga – der meditative Tanz
TriYoga ist eine Yogaart mit fließenden Bewegungen, welches die Elemente Asana (Stellungen), Pranayama (Atem) und Mudra (Siegel) miteinander verbindet. Die charismatische Begründerin dieses Stils, Kali Ray (besser als Kaliji bekannt), hat 1980 nach der spontanen Erweckung ihrer Kundalini mit einer fließenden Serie von Yogastellungen begonnen. TriYoga war geboren, obwohl Kaliji zuvor nur wenig Hatha Yoga praktiziert hatte.