Kriya Yoga Einführung: Praktische Tipps für den Einstieg
In unserer hektischen Welt, die manchmal so rast wie ein Schnellzug, suchen viele von uns nach einem Moment des Friedens, einem Hauch von Gelassenheit. Kriya Yoga bietet genau diesen Zufluchtsort – eine jahrhundertealte Praxis, die nicht nur deinen Körper kräftigt, sondern auch dein Inneres aufweckt. Stell dir vor, du steigst auf eine Reise der Selbsterkenntnis ein, bei der jeder Atemzug wie ein Schritt auf einem geheimen Pfad ist, der direkt zu deinem Herzen führt. Du erlebst, wie alte Energien aufblühen und du plötzlich merkst, dass du mehr als nur deine Gedanken und Sorgen bist. Diese uralte Tradition, die einst im stillen Wind der Himalayas geflüstert wurde, hat ihren Weg in die moderne Welt gefunden und bietet uns eine Schatztruhe voller Einsichten und Werkzeuge, die unser Leben in ungeahnte Bahnen lenken können. Und das Beste daran? Du kannst heute damit anfangen :-)
Kurz zusammengefasst
- Einleitung: Kriya Yoga bietet eine ganzheitliche Praxis, die Körper, Geist und Seele vereint, und hilft, innere Ruhe und spirituelles Wachstum zu erreichen.
- Historischer Hintergrund: Ursprünge im alten Indien, bedeutende Persönlichkeiten wie Lahiri Mahasaya und Paramahansa Yogananda haben die Praxis im Westen populär gemacht.
- Grundprinzipien: Selbstdisziplin, Selbststudium und Hingabe sind zentrale Prinzipien von Kriya Yoga, die zur inneren Transformation führen.
- Technik des Kriya Yoga: Atemübungen, Meditation, Mantras und Visualisierungen sind entscheidende Techniken, die helfen, das Bewusstsein zu erweitern und Energie zu harmonisieren.
- Kriya Yoga in der Praxis: Ein qualifizierter Lehrer, ein ruhiger Übungsort und Beständigkeit sind wichtig für den Einstieg. Anpassung der Praxis an individuelle Bedürfnisse wird betont.
- Herausforderungen und Missverständnisse: Missverständnisse über die spirituelle Tiefe und Zugänglichkeit von Kriya Yoga sind häufig. Geduld, Flexibilität und Gemeinschaft helfen, Hindernisse zu überwinden.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
1. Bedeutung von Kriya Yoga in der heutigen Zeit
In unserer modernen Welt, die oft von Stress, Hektik und Oberflächlichkeit geprägt ist, bietet Kriya Yoga einen wertvollen Ausgleich. Die Praxis fördert nicht nur körperliches Wohlbefinden, sondern auch mentale Klarheit und emotionale Stabilität. Durch regelmäßige Kriya-Yoga-Praktiken können wir lernen, unsere Gedanken zu kontrollieren, unsere Emotionen zu harmonisieren und uns mit einem tieferen Sinn für Frieden und Zufriedenheit zu verbinden.
Die heutige Gesellschaft, mit ihrem ständigen Drang nach äußerem Erfolg und materiellen Werten, führt oft zu innerer Leere und Unzufriedenheit. Kriya Yoga kann uns helfen, diese Leere zu füllen und eine tiefere Verbindung zu uns selbst und zu anderen zu finden. Es ist ein Werkzeug, das uns befähigt, über die äußeren Ablenkungen hinauszugehen und die wahre Essenz des Lebens zu erkennen.
Darüber hinaus bietet Kriya Yoga eine einzigartige Möglichkeit, persönliche Transformation und Wachstum zu erfahren. Es ist ein Weg, der uns lehrt, im Einklang mit uns selbst und der Welt um uns herum zu leben. Für viele Menschen ist Kriya Yoga nicht nur eine Praxis, sondern eine Lebensphilosophie, die uns ermutigt, das Beste aus uns selbst herauszuholen und einen positiven Beitrag zur Welt zu leisten.
2. Historischer Hintergrund
2.1. Ursprung von Kriya Yoga
Kriya Yoga hat eine lange und faszinierende Geschichte, die tief in die Traditionen des alten Indiens eingebettet ist. Die Ursprünge von Kriya Yoga lassen sich auf die alten Schriften der Veden und Upanishaden zurückführen, wo die Grundlagen der Yoga-Praxis erstmals dokumentiert wurden. Diese Schriften offenbaren das Wissen der Rishis, der alten Weisen Indiens, die die Kunst des Lebens und die Suche nach spiritueller Erleuchtung lehrten.
Der Begriff "Kriya" bedeutet wörtlich "Handlung" oder "Praxis". In der yogischen Tradition bezieht er sich auf spezifische Techniken, die dazu dienen, das Bewusstsein zu reinigen und das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist wiederherzustellen. Kriya Yoga wird oft als Wissenschaft des Selbst wahrgenommen, eine Praxis, die darauf abzielt, die Energien des Körpers zu harmonisieren und das Bewusstsein zu erweitern.
Obwohl die genauen Ursprünge von Kriya Yoga im Nebel der Geschichte verborgen sind, wird allgemein angenommen, dass diese Praxis durch eine ununterbrochene Linie von Yogis und spirituellen Lehrern weitergegeben wurde. Die alten Rishis haben dieses Wissen sorgfältig bewahrt und an ihre Schüler weitergegeben, um sicherzustellen, dass es in seiner reinen Form erhalten bleibt.
2.2. Kriya Yoga im Yogasutra von Patanjali
Um das Wesen von Kriya Yoga wirklich zu verstehen, ist es hilfreich, einen Blick in die Yogasutra von Patanjali zu werfen. Diese alten Schriften gelten als grundlegende Texte der Yogaphilosophie und bieten einen umfassenden Überblick über die Prinzipien des Yoga. Im zweiten Kapitel der Yogasutra wird der Begriff "Kriya Yoga" erstmals erwähnt und als eine Praxis beschrieben, die aus drei wesentlichen Komponenten besteht: Tapas (Disziplin oder intensive Praxis), Svadhyaya (Selbststudium oder das Studium heiliger Texte) und Ishvara Pranidhana (Hingabe an das Göttliche).
Patanjali beschreibt Kriya Yoga als einen Weg, der das Ego reduziert, die Sinne beruhigt und das Bewusstsein reinigt, um den Praktizierenden auf das Ziel der Selbstverwirklichung vorzubereiten. Es ist ein systematischer Ansatz, der durch bewusste Anstrengung und Hingabe zu einem tieferen Verständnis des eigenen Selbst und der universellen Wahrheit führt. Die Verbindung dieser drei Elemente bildet das Herzstück des Kriya Yoga und hebt ihn von anderen Yoga-Praktiken ab, die oft eher auf körperliche Übungen fokussiert sind.
Zugehörige Sutras sind:
Yoga Sutra I-23: Oder durch fromme Hingabe an Ishvara (Gott als ein ideal gedachtes Wesen) kann es erlangt werden
Yoga Sutra II-1: Strenge Übungspraxis, Selbststudium und Hingabe an den höchsten Herrn – das ist der Kriya Yoga
Yoga Sutra II-2: Der Kriya Yoga vermindert die Leiden des Yogi und führt zu Samadhi
Yoga Sutra II-18: Die wahrgenommenen Objekte haben die Eigenschaften Klarheit, Aktivität und Trägheit und bestehen aus Elementen und Wahrnehmungskräften. Alles Wahrgenommene dient der (genussvollen) Erfahrung und der Befreiung.
Yoga Sutra II-36: Wenn Wahrhaftigkeit [im Wesen eines Menschen] fest verwurzelt ist, entspricht das [jeweilige] Ergebnis seiner [jeweiligen] Handlung
Beitrag: II. Kapitel: Über Pranayama und Kriya | Hatha Yoga Pradipika
II. Kapitel: Über Pranayama und Kriya | Hatha Yoga Pradipika
Themen: Wann mit Pranayama beginnen? Reinigungs- und Pranayama-Techniken. Was muss der Yogi dabei unbedingt beachten? Welche segensreichen Wirkungen ergeben sich durch Pranayama?
Die Verse im Einzelnen in einer kommentierten Zusammenfassung:
Beitrag: Govindan - Die Kriya Yoga Sutras des Patanjali
Govindan - Die Kriya Yoga Sutras des Patanjali
Marshall Govindan praktiziert laut eigenen Angaben seit 1969 intensiv Kriya-Yoga als Schüler von Babaji. Zwei Jahrzehnte half er, dreiundzwanzig Kriya-Yoga-Zentren in verschiedenen Ländern aufzubauen. Seine Übersetzung der Sutras hebt sich durch zahlreiche Übungsvorschläge hervor.
2.3. Wichtige historische Persönlichkeiten
Lahiri Mahasaya
Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Kriya Yoga ist Lahiri Mahasaya (1828–1895). Er gilt als der Erneuerer der Kriya-Yoga-Praxis in der modernen Zeit. Lahiri Mahasaya wurde in der Stadt Ghurni, Westbengalen, geboren und wuchs in einem spirituell geprägten Umfeld auf. Er hatte seine erste Begegnung mit seinem spirituellen Lehrer, Mahavatar Babaji, in den Bergen des Himalayas. Dort wurde ihm das Kriya Yoga offenbart und er erhielt die Anweisung, diese Praxis in der Welt zu verbreiten.
Lahiri Mahasaya war bekannt für seine sanfte und demütige Art. Er lebte ein einfaches Leben als Familienvater und Beamter, was ihn für viele Menschen zugänglich machte. Durch sein Leben und seine Lehren inspirierte er zahlreiche Schüler, die die Kriya-Yoga-Tradition weitertrugen. Seine Lehren betonten die Wichtigkeit der direkten Erfahrung und der inneren Transformation, und er wird bis heute von vielen als einer der größten Yogis seiner Zeit verehrt.
Paramahansa Yogananda
Ein weiterer herausragender Lehrer des Kriya Yoga ist Paramahansa Yogananda (1893–1952), der durch sein einflussreiches Buch "Autobiographie eines Yogi" weltweite Bekanntheit erlangte. Yogananda wurde in Gorakhpur, Indien, geboren und zeigte bereits in jungen Jahren ein starkes Interesse an spirituellen Themen. Er trat in den Ashram von Swami Sri Yukteswar Giri ein, einem direkten Schüler von Lahiri Mahasaya, und begann seine intensive Yoga-Ausbildung.
Im Jahr 1920 reiste Yogananda in die USA, um dort die Lehren des Kriya Yoga zu verbreiten. Er gründete die Self-Realization Fellowship, eine Organisation, die sich der Verbreitung von Yoga und spirituellem Wissen widmet. Yoganandas charismatische Persönlichkeit und seine Fähigkeit, komplexe spirituelle Konzepte auf einfache Weise zu erklären, machten ihn zu einem der einflussreichsten spirituellen Lehrer des 20. Jahrhunderts. Seine Arbeit hat Millionen von Menschen inspiriert, Kriya Yoga zu praktizieren und einen tieferen Sinn im Leben zu suchen.
2.4. Entwicklung und Verbreitung im Westen
Die Verbreitung von Kriya Yoga im Westen begann im frühen 20. Jahrhundert und ist eng mit den Bemühungen von Paramahansa Yogananda verbunden. Seine Ankunft in den USA markierte den Beginn einer neuen Ära, in der die östlichen spirituellen Lehren einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurden. Yoganandas Vorträge und Schriften fanden großen Anklang bei Menschen, die nach spiritueller Erleuchtung und einem tieferen Verständnis der menschlichen Existenz suchten.
In den folgenden Jahrzehnten verbreitete sich Kriya Yoga über den gesamten Globus. Zahlreiche Yogalehrer und spirituelle Leiter trugen dazu bei, die Praxis in verschiedenen Ländern zu etablieren. Organisationen wie die Self-Realization Fellowship und Ananda Sangha wurden gegründet, um die Lehren von Kriya Yoga zu fördern und Praktizierenden zu helfen, die Tiefe dieser Praxis zu erfahren.
Heute wird Kriya Yoga von Menschen auf der ganzen Welt praktiziert und geschätzt. Seine universelle Anziehungskraft liegt in der Einfachheit und Effektivität der Techniken, die jedem helfen können, innere Ruhe und spirituelle Erfüllung zu finden. Kriya Yoga hat sich als eine zeitlose Praxis bewährt, die den Bedürfnissen der modernen Welt gerecht wird und gleichzeitig ihre uralten Wurzeln bewahrt.
3. Grundprinzipien des Kriya Yoga
3.1. Was ist Kriya Yoga?
Kriya Yoga ist mehr als nur eine Sammlung von Techniken – es ist eine Lebensphilosophie, die auf tiefer Selbsterkenntnis und innerer Transformation beruht. Kriya bedeutet wie erwähnt wörtlich "Handlung" oder "Prozess", und in diesem Kontext bezieht es sich auf spezifische yogische Praktiken, die darauf abzielen, das Bewusstsein zu erweitern, ein Einheitsbewusstsein zu entwickeln und das spirituelle Wachstum zu fördern. Die Praxis verbindet Körper, Geist und Seele, indem sie Energien harmonisiert und die innere Ruhe fördert.
Die Bedeutung von Kriya Yoga liegt in seiner Fähigkeit, den Praktizierenden zu einem höheren Bewusstseinszustand zu führen. Es geht darum, die eigene innere Welt zu erforschen und die Barrieren abzubauen, die uns daran hindern, unser volles Potenzial zu erkennen. Diese Praxis hilft, den Geist zu klären, die Emotionen zu balancieren und eine tiefere Verbindung zur eigenen Spiritualität zu schaffen.
Für viele Menschen bedeutet Kriya Yoga einen Weg, der über die rein körperlichen Übungen hinausgeht und eine tiefere spirituelle Erfahrung bietet. Es ist ein Werkzeug zur Selbstverwirklichung und inneren Erleuchtung, das es uns ermöglicht, die Dualitäten des Lebens zu überwinden und in Harmonie mit dem Universum zu leben.
Video: Kriya Yoga als Sammelbegriff für verschiedene Yogatechniken
Länge: 4 Minuten
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3.2. Hauptprinzipien und Philosophie
Die Philosophie von Kriya Yoga basiert auf einigen grundlegenden Prinzipien, die die Praxis definieren und leiten. Diese Prinzipien sind:
- Selbstdisziplin (Tapas): Selbstdisziplin ist ein zentraler Aspekt von Kriya Yoga. Es geht darum, eine regelmäßige Praxis zu etablieren und die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um die Hindernisse auf dem Weg zur Selbstverwirklichung zu überwinden. Diese Disziplin hilft, den Geist zu klären und die Energien des Körpers zu konzentrieren.
- Selbststudium (Svadhyaya): Kriya Yoga betont die Wichtigkeit des Selbststudiums. Dies bedeutet, dass man sowohl die alten Schriften als auch die eigenen Gedanken und Handlungen kritisch hinterfragt. Durch dieses Studium wird das Bewusstsein für die eigene Natur und das Universum vertieft.
- Hingabe (Ishvara Pranidhana): Hingabe ist ein wesentlicher Bestandteil von Kriya Yoga. Es geht darum, das Ego zu überwinden und sich dem höheren Bewusstsein oder dem Göttlichen hinzugeben. Diese Hingabe ermöglicht es, die wahre Natur des Selbst zu erkennen und in Einklang mit dem Universum zu leben.
- Atemkontrolle (Pranayama): Atemkontrolle ist ein weiterer wichtiger Aspekt von Kriya Yoga. Durch spezifische Atemübungen wird die Lebensenergie (Prana) im Körper reguliert und harmonisiert, was zu einer tieferen Meditationserfahrung führt.
- Meditation (Dhyana): Die Meditation ist das Herzstück der Kriya-Yoga-Praxis. Sie hilft, den Geist zu beruhigen und das Bewusstsein zu erweitern, was zu einer tiefen inneren Transformation führt.
Beitrag: Die Tapas in der Bhagavad Gita
Die Tapas in der Bhagavad Gita
- Warum durch die Nase atmen?
- Yoga - wie atmen? Die Vorgaben der alten Schriften
- Yoga Sutra zum Pranayama (II-49)
- Der Start: Atembeobachtung
- Anleitung Nadi Shodana (für Anfänger geeignet)
- Anleitung Kapalabhati (für Anfänger geeignet)
- Anleitung Ujjayi (für Anfänger geeignet)
- Forenbeiträge zu Pranayama
3.3. Unterschiede zu anderen Yoga-Traditionen
Kriya Yoga unterscheidet sich von anderen Yoga-Traditionen durch seinen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl physische, mentale als auch spirituelle Aspekte integriert. Während viele Yoga-Formen den Schwerpunkt auf körperliche Übungen legen, geht Kriya Yoga darüber hinaus und betont die innere Erfahrung und spirituelle Entwicklung.
Ein wesentlicher Unterschied ist die Technik der Atemkontrolle und der Energiearbeit, die in Kriya Yoga im Mittelpunkt steht. Im Gegensatz zu anderen Yoga-Stilen, die sich hauptsächlich auf körperliche Haltungen (Asanas) konzentrieren, fokussiert sich Kriya Yoga auf die Harmonisierung der inneren Energien durch spezifische Atemtechniken und Meditation.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die philosophische Grundlage. Kriya Yoga stützt sich stark auf die Lehren der Yogasutra von Patanjali und die alten Schriften der Veden und Upanishaden, während andere Yoga-Traditionen oft spezifische Schwerpunkte haben, die von ihrem Gründer oder ihren regionalen Traditionen beeinflusst sind.
Kriya Yoga ist auch für seine individuelle Anpassung bekannt, die es jedem Praktizierenden ermöglicht, die Praxis an seine eigenen Bedürfnisse und Ziele anzupassen. Diese Flexibilität macht Kriya Yoga zu einer äußerst zugänglichen und effektiven Praxis für Menschen aus allen Lebensbereichen und mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
4. Die Technik des Kriya Yoga
Die Techniken des Kriya Yoga sind darauf ausgelegt, die Lebensenergie im Körper zu aktivieren und zu harmonisieren, um einen Zustand der inneren Ruhe und Klarheit zu erreichen. Diese Techniken umfassen eine Kombination aus Atemübungen, Meditation und Visualisierungen, die darauf abzielen, das Bewusstsein zu erweitern und das spirituelle Wachstum zu fördern.
Eine der Grundtechniken im Kriya Yoga ist die Kriya Pranayama, eine spezielle Atemtechnik, die dazu dient, die Energiezentren (Chakras) im Körper zu reinigen und zu aktivieren. Diese Technik beinhaltet das bewusste Atmen und Visualisieren der Lebensenergie, die entlang der Wirbelsäule aufsteigt und die verschiedenen Energiezentren durchströmt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kriya-Meditation, die den Praktizierenden dabei unterstützt, den Geist zu beruhigen und in einen Zustand der tiefen Entspannung und Achtsamkeit einzutreten. Diese Meditation beinhaltet oft das Singen von Mantras oder die Verwendung von Visualisierungen, um den Fokus zu vertiefen und das Bewusstsein zu erweitern.
Zusätzlich zur Atemkontrolle und Meditation umfasst Kriya Yoga auch körperliche Übungen, die helfen, den Körper zu stärken und flexibel zu halten. Diese Übungen sind oft einfach und sanft, was Kriya Yoga für Menschen jeden Alters und Fitnesslevels zugänglich macht.
4.1. Atemübungen und Meditation
Die Atemübungen im Kriya Yoga, bekannt als Pranayama, sind darauf ausgelegt, die Lebensenergie zu regulieren und zu harmonisieren. Diese Übungen sind eine kraftvolle Methode, um den Geist zu beruhigen und das Bewusstsein zu erweitern. Eine der bekanntesten Atemtechniken im Kriya Yoga ist die Ujjayi-Atmung, bei der der Atem bewusst verlängert und vertieft wird, um einen Zustand der inneren Ruhe und Konzentration zu erreichen.
Meditation ist ein zentraler Bestandteil der Kriya-Yoga-Praxis und hilft, den Geist zu fokussieren und in einen Zustand der Achtsamkeit einzutreten. Die Meditationstechniken im Kriya Yoga sind vielfältig und können an die individuellen Bedürfnisse des Praktizierenden angepasst werden. Einige Techniken konzentrieren sich auf das Singen von Mantras, während andere auf Visualisierungen und das Erleben des inneren Friedens abzielen.
Die Kombination von Atemübungen und Meditation im Kriya Yoga schafft eine kraftvolle Praxis, die sowohl den Körper als auch den Geist stärkt und harmonisiert. Diese Techniken ermöglichen es den Praktizierenden, über die alltäglichen Sorgen hinauszugehen und eine tiefere Verbindung zur eigenen Spiritualität zu finden.
4.2. Die Rolle der Mantras und Visualisierungen
Mantras und Visualisierungen spielen eine entscheidende Rolle im Kriya Yoga, da sie helfen, den Geist zu beruhigen und das Bewusstsein zu erweitern. Mantras sind heilige Klänge oder Worte, die in der Meditation rezitiert werden, um einen Zustand der inneren Stille und Konzentration zu erreichen. Diese Mantras haben eine kraftvolle energetische Wirkung und unterstützen den Praktizierenden dabei, sich mit dem höheren Bewusstsein zu verbinden.
Visualisierungen sind eine weitere Technik im Kriya Yoga, die verwendet wird, um die inneren Energien zu aktivieren und das spirituelle Wachstum zu fördern. Diese Visualisierungen können das Vorstellen von Licht oder Energie sein, die den Körper durchströmen und die Chakras reinigen und aktivieren. Durch die bewusste Vorstellung und Lenkung dieser Energien wird das Bewusstsein geschärft und der Geist in einen Zustand der Achtsamkeit und Präsenz versetzt.
Die Rolle von Mantras und Visualisierungen im Kriya Yoga ist es, den Praktizierenden zu unterstützen, über die begrenzten Wahrnehmungen des Alltags hinauszugehen und eine tiefere Verbindung zur eigenen Spiritualität zu finden. Diese Techniken helfen, den Geist zu fokussieren und die innere Ruhe und Klarheit zu fördern, die für das spirituelle Wachstum notwendig sind.
5. Wie man mit Kriya Yoga anfängt
Mit Kriya Yoga zu beginnen, kann eine spannende und lebensverändernde Reise sein, die dir hilft, inneren Frieden, mentale Klarheit und eine tiefere spirituelle Verbindung zu finden. Doch bevor du in die Praxis eintauchst, ist es wichtig, einige grundlegende Schritte zu befolgen, um sicherzustellen, dass du das Beste aus dieser Erfahrung herausholst.
5.1. Schritt 1: Einen qualifizierten Lehrer finden
Der erste und vielleicht wichtigste Schritt ist, einen qualifizierten Lehrer zu finden, der dich in die Kriya Yoga-Techniken einführen kann. Ein erfahrener Lehrer kann dir nicht nur die spezifischen Übungen und Atemtechniken beibringen, sondern auch bei der korrekten Ausführung helfen und dir individuelle Anleitungen geben. Viele Menschen finden es hilfreich, mit einem Lehrer in Kontakt zu treten, der Mitglied einer anerkannten Kriya Yoga-Organisation wie der Self-Realization Fellowship oder der Ananda Sangha ist, da diese Organisationen hohe Standards für ihre Lehrer haben.
5.2. Schritt 2: Einen ruhigen und regelmäßigen Übungsplatz schaffen
Kriya Yoga erfordert eine Umgebung, in der du dich entspannen und konzentrieren kannst. Suche dir einen ruhigen Ort in deinem Zuhause, an dem du regelmäßig üben kannst. Gestalte diesen Raum so, dass er dich inspiriert und dir ein Gefühl von Frieden und Ruhe vermittelt. Ein kleiner Altar mit Kerzen, Blumen oder inspirierenden Bildern kann helfen, die richtige Atmosphäre zu schaffen.
5.3. Schritt 3: Geduld und Beständigkeit entwickeln
Wie bei jeder neuen Praxis ist Geduld der Schlüssel zum Erfolg. Setze dir realistische Ziele und beginne mit einer regelmäßigen, aber nicht zu intensiven Praxis. Viele Anfänger beginnen mit 10 bis 15 Minuten täglich und steigern die Dauer allmählich, wenn sie sich wohler fühlen. Beständigkeit ist entscheidend, um die Vorteile von Kriya Yoga wirklich zu erfahren.
5.4. Schritt 4: Die Techniken langsam und bewusst erlernen
Kriya Yoga besteht aus einer Reihe von Techniken, die du allmählich und bewusst erlernen solltest. Dazu gehören Atemübungen (Pranayama), Meditation, Mantras und Visualisierungen. Nimm dir die Zeit, jede Technik zu verstehen und richtig auszuführen. Vermeide es, zu schnell voranzuschreiten oder dich unter Druck zu setzen, perfekte Ergebnisse zu erzielen.
6. Glossar der Fachbegriffe
Um Kriya Yoga besser zu verstehen, ist es hilfreich, sich mit einigen der Schlüsselbegriffe vertraut zu machen, die häufig in dieser Praxis verwendet werden.
- Kriya: Eine spezifische Technik oder Handlung, die im Yoga verwendet wird, um das Bewusstsein zu erweitern und die Energien des Körpers zu harmonisieren.
- Pranayama: Atemkontrolle oder -regulation; eine Praxis, die darauf abzielt, die Lebensenergie (Prana) im Körper zu steuern.
- Mantra: Ein heiliger Klang oder eine heilige Silbe, die in der Meditation verwendet wird, um den Geist zu fokussieren und das Bewusstsein zu erweitern.
- Chakra: Energiezentrum im Körper, das mit bestimmten physischen, emotionalen und spirituellen Eigenschaften verbunden ist.
- Dhyana: Meditation oder konzentrierte Aufmerksamkeit; ein Zustand der vertieften Achtsamkeit und inneren Ruhe.
- Ishvara Pranidhana: Hingabe an das Göttliche oder das Höhere Selbst; ein wichtiger Aspekt der Kriya-Yoga-Philosophie.
7. Häufige Missverständnisse über Kriya Yoga
Kriya Yoga ist eine tiefgründige Praxis, die oft missverstanden wird. Eines der häufigsten Missverständnisse ist, dass Kriya Yoga nur für spirituell fortgeschrittene Menschen geeignet ist. In Wirklichkeit ist Kriya Yoga für Menschen aller Erfahrungsstufen zugänglich, von Anfängern bis zu erfahrenen Yogis.
Ein weiteres Missverständnis ist, dass Kriya Yoga rein körperlich ist. Viele Menschen denken, dass Yoga nur aus Dehnübungen und Atemtechniken besteht. Kriya Yoga geht jedoch viel tiefer und umfasst eine ganzheitliche Praxis, die Körper, Geist und Seele verbindet und auf innere Transformation abzielt.
Ein weiterer häufig auftretender Irrglaube ist, dass Kriya Yoga eine religiöse Praxis ist. Obwohl Kriya Yoga spirituelle Elemente enthält, ist es nicht an eine bestimmte Religion gebunden und kann von Menschen mit unterschiedlichem Glaubenshintergrund praktiziert werden. Die Praxis konzentriert sich auf persönliche Entwicklung und spirituelles Wachstum, unabhängig von religiösen Überzeugungen.
8. Herausforderungen bei der Praxis
Kriya Yoga kann einige Herausforderungen mit sich bringen, besonders für diejenigen, die neu in der Praxis sind. Eine der größten Herausforderungen ist es, die notwendige Beständigkeit und Disziplin aufrechtzuerhalten. Die moderne Lebensweise ist oft hektisch und ablenkend, was es schwierig machen kann, eine regelmäßige Praxis beizubehalten. Es erfordert Engagement und Entschlossenheit, Zeit für Kriya Yoga zu reservieren und es zu einem festen Bestandteil des Alltags zu machen.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, die richtigen Techniken korrekt auszuführen. Kriya Yoga umfasst komplexe Atemtechniken und Meditationen, die nicht immer leicht zu meistern sind. Es kann frustrierend sein, wenn man nicht sofort die gewünschten Ergebnisse erzielt. Geduld und die Bereitschaft, sich Zeit zu nehmen, um die Techniken schrittweise zu lernen, sind entscheidend.
Auch der Umgang mit emotionalen Veränderungen kann herausfordernd sein. Kriya Yoga kann tiefe emotionale Reinigungen hervorrufen, die alte Wunden und unterdrückte Gefühle an die Oberfläche bringen. Diese Prozesse sind zwar heilsam, können aber auch intensiv und unangenehm sein. Es ist wichtig, sich selbst in diesen Momenten mit Mitgefühl zu begegnen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung zu suchen.
9. Umgang mit Hindernissen
Der Umgang mit den Hindernissen, die auf dem Weg des Kriya Yoga auftauchen, erfordert ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Flexibilität. Hier sind einige Strategien, die helfen können, Herausforderungen zu meistern:
9.1. Setze klare Absichten
Beginne jede Praxis mit einer klaren Absicht oder einem Ziel. Dies kann dir helfen, den Fokus zu behalten und Motivation zu finden, auch wenn es schwierig wird. Überlege dir, warum du Kriya Yoga praktizieren möchtest, und halte diese Gründe stets vor Augen.
9.2. Sei geduldig und nachsichtig mit dir selbst
Erkenne an, dass es normal ist, Rückschläge zu erleben und dass Fortschritt nicht immer linear verläuft. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Jeder Schritt auf dem Weg, auch die kleinen, ist wertvoll.
9.3. Suche Unterstützung in der Gemeinschaft
Ein starkes Netzwerk von Gleichgesinnten kann sehr unterstützend sein. Der Austausch von Erfahrungen und das Teilen von Herausforderungen mit anderen kann dir helfen, motiviert zu bleiben und neue Perspektiven zu gewinnen. Yoga-Gruppen und -Communities sind oft solche Quellen der Inspiration und Unterstützung.
9.4. Passe die Praxis deinen Bedürfnissen an
Kriya Yoga ist eine flexible Praxis, die an deine individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Wenn du merkst, dass bestimmte Techniken nicht zu dir passen, sei offen dafür, Anpassungen vorzunehmen. Ein erfahrener Lehrer kann dir dabei helfen, die Praxis auf deine persönlichen Bedürfnisse zuzuschneiden.
9.5. Bleibe offen für Veränderung
Veränderungen sind ein natürlicher Teil des Wachstumsprozesses. Sei bereit, dich den Veränderungen zu öffnen und sie als Teil deiner Entwicklung zu akzeptieren. Jede Herausforderung kann eine Gelegenheit zur inneren Transformation und zum Lernen sein.
10. Ergänzungen und Fragen von dir
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
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