Man sitzt für Ujjayi in Padmasana- (Lotussitz) oder Siddhasana-Stellung (eine andere Stellung mit gekreuzten Beinen), schließt den Mund, atmet langsam durch beide Nasenlöcher gleichmäßig fließend, bis die Lunge gefüllt ist. Während des Einatmens entsteht ein sanfter, gleichmäßiger Ton (durch leichtes zusammenpressen der Stimmritzen, eher leise).
Man schließt beide Nasenlöcher und bildet Jalandhara Bandha, indem man das Kinn gegen die Brust presst. Den Atem hält man solange an, wie man ohne Beschwerden kann und atmet dann sehr langsam durch das linke Nasenloch aus wobei man vorher Jaladhara-Bandha gelöst hat. Dieses Pranayama kann man auch im Stehen machen.
Diese Übung beseitigt Hitze im Kopf. Wer sie planmäßig betreibt, wird sehr schön. Das gastrische Feuer wird gesteigert, Asthma, Schwindsucht und alle anderen Lungenkrankheiten werden geheilt. Man übe Ujjayi, um Alter und Tod zu begegnen. Man kann dies Übung morgens und abends viermal wiederholen.
Quelle: "Hatha-Yoga" von Swami Sivananda
Ujjayi - Video
Ujjayi in alten Schriften
Ujjayi im zweiten Kapitel der Hatha Yoga Pradipika:
2-51 Ujjayi: Der Mund wird verschlossen. Langsam wird der Atem durch beide Nasenlöcher eingesogen, so dass er von der Kehle bis zum Herzen mit einem lauten Geräusch in Kontakt kommt.
Danach soll der Atem wie oben erläutert angehalten und danach durch das linke Nasenloch ausgeatmet werden. Ujjayi kann in Bewegung oder im Sitzen praktiziert werden.
Diese Übung vermindert die "Trägheit" in der Kehle und soll das "Körper-Feuer" aktivieren. Zudem soll eine Reihe von Ungleichgewichten im Körper und in den Energiekanälen ausgeglichen werden.
Ujjayi im fünften Kapitel der Gheranda Samhita:
Gheranda Samhita, Kapitel V, Vers 69-72
Verschließe den Mund und ziehe die Luft durch beide Nasenlöcher ein und ziehe [gleichzeitig] die innere Luft aus der Lunge und der Kehle hoch. Halte so die Luft im Mund.
Dann reinige man den Mund und führe Jalandhara Bhanda durch. Halte den Atem solange an, wie es ohne Hemmnis gelingt.
Mit Ujjayi Kumbhaka wird alle Arbeit vollendet. Der Yogi wird von ... [zahlreichen Krankheiten wie Schwindsucht, Phlegma, Verdauungsstörungen usw.] befreit und besiegt Verfall und den Tod.