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तपःस्वाध्यायेश्वरप्रणिधानानि क्रियायोगः

 Das Ziel ist genannt: Samadhi. Auch der Grund dieses Strebens wird deutlich: das menschliche Leiden. Kriya-Yoga unterstützt uns, indem es die Hindernisse aus dem Weg räumt, unser Leiden vermindert und die innere Grundlage für Samadhi schafft.

Inhaltsverzeichnis aus-/einklappen

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Punkt 1

1. Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits

Zunächst hier die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Worte, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis variieren kannst:

  • Samadhi, Samâdhi = überbewusster Zustand in mehreren Stufen, Endstufe ist Erleuchtung; Einheit; Integration; siehe auch: Artikel Samadhi.
  • Bhavana, bhâvanârthah = um herbeizuführen; Ausrichtung auf; realisieren; werden; sich bemühen um; pflegen; in etwas hineinkommen;
  • Klesha, kleśa = Kummer; Bürden; Belastungen; Hindernisse auf dem spirituellen Pfad; die störenden Kräfte; Grund des Leidens; Verderbnis; Behinderung; Gebrechen; Gift; das, was einen beschwert/belastet/belästigt;
  • Tanu, tanū = vermindern; verringern; ausdünnen; schwächen; reduzieren;
  • Karana, karaṇa = herbeiführen; erreichen; machen, tun; zum Geschehen führen;
  • Arhta, arhtaḥ = Ziel; Bedeutung; Zweck;
  • Tanûkaranârthah = verringern; abschwächen;
  • Ca = und;

2

Übersetzungsvarianten aus-/einklappen
Zu den Quellen

Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:

Bücher

Internetseiten

Dein Übersetzungsvorschlag

Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.

Hast du einen eigenen Übersetzungsvorschlag?

Wie würdest du diese Sutra übersetzen? Manchmal ergeben schon kleine Wortveränderungen ganz neue Aspekte. Trau dich ... :-)

 

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Punkt 3

3. Wo wir stehen

In der Sutra II-1 zuvor hat Patanjali die drei Bestandteile des Kriya Yoga genannt. Hier nun beschreibt er den Nutzen dieser Praxis.

Das übliche yogische Menschenbild geht davon aus, dass wir vom Yoga-Ziel von unseren Vrittis, den Geistes-Fluktuationen, abgehalten werden. Diese "Bewegungen des Geistes" werden vornehmlich durch unsere Wünsche/Begierden/Abneigungen und unsere unbewussten Prägungen (Samskaras) hervorgerufen. Solche "Spannungen" oder "Hindernisse" abzubauen ist Ziel des (Kriya-)Yoga.

Punkt 4

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4. Die Ausrichtung auf das Ziel

Kriya Yoga, so Patanjali, richtet den Yogi auf den Zweck des Yoga – siehe Sutra I-2: Das Zurruhekommen der Bewegungen des Geistes – aus. Der Yogi erreicht Samadhi.

Viele Kommentatoren betonen, dass Samadhi nicht gezielt geübt werden kann, der Yogi könne sich nur darauf vorbereiten. Samadhi komme dann "spontan und autonom". Als Akt der Gnade. Eventuell als Akt der Gnade von Ishvara, der Gottheit.

Anders Buddha: Hier genügt die Eigenbemühung des Schülers, um den leuchtenden Geist zu verwirklichen (Wim van den Dungen).

Punkt 5

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"Leben, das ist Leiden."

Johan August Strindberg (1849 - 1912)

5. Die Verminderung der Leiden

Kleshas sind Ursache menschlichen Leidens und behindern den spirituellen Fortschritt. Kriya Yoga vermindert die Kleshas und bringt sie zum Erlöschen. Hier findet sich eine deutliche Parallele zu den Zielen des Buddhismus: Das Leiden zu beenden und Erleuchtung zu erlangen.

Dieser Vers kann als ein Versprechen Patanjalis gesehen werden: Praktiziere Kriya Yoga und dein Leiden wird weniger und du erfährst (irgendwann) Samadhi.

Kleshas sind im weitesten Sinne auch (nur) Fluktuationen des Geistes. Yoga will diese zur Ruhe führen (Sutra I-2).

Im Buddhardama wird Klesha mit "Leiden" übersetzt (Wim van den Dungen). Zwei Formen werden dabei unterschieden: emotionale Leiden und mentale Leiden (z. B. falsches Verständnis innerlicher und äußerlicher Objekte).

Iyengar konkretisiert: "Es geht bei diesem Yoga darum, alle Hindernisse für die Meditation aus dem Weg zu räumen ...".

"Alles Unrecht und Leiden der Erde hat seinen Grund darin, dass Erfahrungen nicht übermittelt werden können. Höchstens mitgeteilt. Zwischen dem Zugemessenen und dem Unerträglichen liegt der ganze Weg der Erfahrung, den immer nur einer allein für sich gehen kann. So wie immer nur einer allein seinen Tod stirbt und keiner vom Tod etwas weiß."

Jakob Wassermann: Der Fall Maurizius, (1928)

Punkt 6

6. Zur Motivation des Leidens

Ob Buddhismus oder Yoga: Es gilt, das menschliche Leid zu überwinden. Leid als Motivator. Manche sagen: Wenn du noch nicht genug Antrieb für die spirituelle Praxis fühlst, hast du vielleicht noch nicht genug gelitten.

Kriya Yoga vermindert die Kleshas. Die Kleshas sind die Ursachen (karanârthas) des Leides. Kriya Yoga schafft zudem ârtha bhâvana, das rechte, innige Gefühl, das Samadhi herbeiführt. Indem wir Kriya Yoga praktizieren, entsteht die emotionelle Grundhaltung, bhâva, welche uns in die Lage versetzt, Samadhi zu erreichen.

"Ohne Leiden bildet sich kein Charakter."

Ernst Freiherr von Feuchtersleben

Was genau sind nun die Kleshas? Die Wortwurzel bedeutet "quälen" oder "belästigen". Daraus ergaben sich vielfältige Deutungen von "Sünde" bis "Heimsuchung". Was genau Patanjali unter Kleshas versteht, wird in den folgenden Sutras näher erklärt.

6.1. Dein Feedback / deine offene Frage an den Text

Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?

Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:

 

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Punkt 7

7.

uebung sutre

Übungsvorschlag für die kommende Woche zu Sutra 2-2:

Was sind deine Kleshas? Überlege dir, welche Hindernisse bei dir deinen spirituellen Weg behindern, Fortschritt abschwächen oder verhindern? Frage dich: Was lässt mich leiden?

Kommentieren oder Kommentare lesen

 

Punkt 8

8. Videos zu Sutra II-2

In den Tabs finden sich Videos zu dieser Sutra

{tab  Sukadev}

Yoga-Vidya Videos zu den Sutras II-1 bis II-11:

Desikachar Video zu Sutra I-2:

{tab Nayaswami Asha}

 Nayaswami Asha Video zu den Sutras II-2 und II-3:

Punkt 9

9. Beliebt & gut bewertet: Bücher zum Yogasutra

9.1. Alte Schriften auf Yoga-Welten.de

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➔ Zu allen alten Schriften auf Yoga-Welten.de

Weitere oft aufgerufene alte Schriften

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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