Eine kurze Zusammenfassung der Upanishaden und des Mahabharata
Die Upanishaden sind eine Sammlung von Schriften, die im Hinduismus als Bestandteil des Veda (religiöse Texte) eingeordnet werden. "Upanisad" bedeutet im übertragenen Sinne "sich zu Füßen eines Lehrers setzen", die Upanischaden wollen uns also belehren. Viele Gedanken der Yoga Philosophie finden sich in diesen Lehrtexten, speziell in den sogenannten Yoga Upanischaden und im Mahabharata, dem größten Epos aus Indien.
Im Artikel findet sich (auch) eine Sammlung von Volltexten bekannter Upanishaden.
1. Geschichte der Upanishaden
Die Namen der meisten Verfasser der Upanischaden sind nicht überliefert. Laut Wikipedia "... werden 108 Upanishaden anerkannt, die in einer mindestens 700 Jahre alten Liste in der Muktika-Upanishad aufgeführt werden. ... Es wird angenommen, dass sie zwischen 700 v. Chr. und 200 v. Chr. entstanden sind."
Die Upanishaden werden als Bestandteil der indischen Heiligen Schriften, dem Veda, zugeordnet. Von manchen wird auch das Mahabharata zu diesen Veden gerechnet.
2. Die wichtigsten Lehren
Die Upanischaden drehen sich zumeist um die folgenden Grundgedanken:
- Brahman, höchste Wirklichkeit und Atman, die wahre Natur des Menschen, sind identisch.
- Der Mensch wird wiedergeboren, es gibt einen Kreislauf von Werden und Vergehen.
- Die Erkenntnis des wahren Selbstes (Brahman/Atman) führt zur Freiheit von allem Leid und erlöst vom Zwang zur Wiedergeburt.
- Die Gedanken und Handlungen bestimmen das Karma und damit das, was einem Menschen widerfährt.
2.1. Helmut von Glasenapp schreibt:
"Schopenhauer war von den Upanishaden ... so tief beeindruckt, dass er sie als 'fast übermenschliche Konzeptionen' bezeichnete. Er sah in ihnen das größte Geschenk des Jahrhunderts ..."
3. Yoga in den Upanischaden
Schon die älteren Upanishaden aus der Zeit um 800 - 700 vor Christus schildern Atem- und Meditationsübungen. Ab ca. 400 vor Christus wird der Begriff "Yoga" genannt und viele Elemente der Yoga-Philosophie behandelt. Einige der Schriften behandeln wir hier näher:
4. Upanishaden auf Yoga-Welten.de
Die Katha Upanishad – Auszüge und Erläuterungen
Die frühen Upanishaden (auch "mukya" - ersten - Upanishaden) entstanden um das siebte bis erste Jahrhundert vor Christus. Hier finden sich die die ersten brahmanischen Texte, die den Lehren asketischer Entsagter gewidmet sind.
Hierzu gehört die Katha Upanishad und trägt auch den Titel "Der Tod als Lehrer" (Wikipedia). Der berühmte Shankara hat den Text kommentiert.
Die Kahta Upanishad ist für Yoga-Interessierte deswegen so besonders, weil sich darin die frühest bekannte Definition von Yoga findet. Diese ergibt sich aus einem Gespräch zwischen dem Jungen Naciketas und Yama, dem Gott des Todes.
Die Mandukya Upanishad (auf Deutsch)
Die Mandukya Upanishad ist die Kürzeste aller Upanischaden und umfasst lediglich zwölf Verse. Doch diese haben es in sich! Sollen Sie doch (gemäß Radhakrishnan) eine grundlegende Herangehensweise an die Erkenntnis der letzten Realität beinhalten.
Der Inhalt dreht sich hauptsächlich um das Mantra OM und die vier Zustände des Bewusstseins (Wachen, Träumen, Tiefschlaf und einen mystischen vierten Zustand der Erleuchtung – Turiya.
Der Text besteht nur aus 12 Versen. Ich habe eine eigene Übersetzung erstellt, die (hoffentlich) das Gemeinte korrekt wiedergibt, dabei aber verständlicher zu lesen ist.
- Andere Namen: Svetasvatara Upanishad; Śvetâúvatara Upaniṣad
- Vedische Schrift, Hindu-Text
- 6. Jhd. nach Christus
Die Shvetashvatara Upanishad ist Teil des Krishna Yajurveda únd eine der älteren Haupt-Upanishaden. „Svetasvatara“ bedeutet „weißes Maultier“, ein verehrtes Tier im alten Indien. Sogar Arjunas wird im Mahabharata mal „Shvetashva“ genannt.
Die Shvetashvatara Upanishad behandelt die Philosophie und geistigen Grundlagen von Yoga und Advaita Vedanta. Sie enthält 113 Verse in 6 Kapiteln.
5. Übersetzungen im Internet
Auf Yoga-Vidya finden sich elf vollständige Übersetzungen Paul Deussens von "klassischen Upanishaden".
- Aitareya-Upanishad
- Die Chandogya-Upanishad des Samaveda
- Die Kena-Upanishad des Samaveda
- Die Taittiriya-Upanishad des schwarzen Yajurveda
- Die Kathaka-Upanishad des schwarzen Yajurveda
- Die Shvetashvatara-Upanishad des schwarzen Yajurveda
- Die Brihadaranyaka-Upanishad des weißen Yajurveda
- Die Isha-Upanishad des weißen Yajurveda
- Die Mundaka-Upanishad des Atharvaveda
- Die Prashna-Upanishad
- Die Mandukya-Upanishad des Atharvaveda
Auf Pushak.de finden sich Auszüge aus dem Buch "Upanishaden" von Alfred Hillebrand, auch auf der Übersetzung von Deussen beruhend:
- BRIHAD-ÂRANYAKA-UPANISHAD
- CHÂNDOGYA-UPANISHAD
- KENA-UPANISHAD
- KÂTHAKA-UPANISHAD
- ÎSHA-UPANISHAD
- BRAHMABINDU-UPANISHAD
Auf 12koerbe.de finden sich die ersten 14 der 60 von Paul Deussen übersetzten Upanishaden:
Krishna und Arjuna im Streitwagen zwischen den Heeren
6. Mahabharata und Bhagavad Gita
Um 300 vor Christus entstand dann das Mahabharata, das bekannteste indische Epos mit rund 100.000 Doppelversen. Innerhalb dieses Textes findet sich die Bhagavad Gita, "der Gesang des Erhabenen", ein zentrales spirituelles Gedicht im Hinduismus. Die "Gita" gilt als Quintessenz der Veden.
Siehe auch:
- Andere Schreibweisen: Mahâbhârata
- Einordnung: Grundlegende Yoga-Schrift; bekanntestes indisches Epos;
- Entstehungszeit: 400 v. Chr. – 400 n. Chr. (endgültige Form ungefähr 300 n. Chr.)
Ein langer Abschnitt (als Mokadharam bekannt) am Ende des 12. Buch im Mahabharata – Shantiparva – enthält vermutlich die älteste Systematisierung der Yoga-Praxis (laut Roots of Yoga) und dient als Urquelle der Information über frühe Yogapraxis.
7. Top-Teacher: Krishna will in den Krieg
Die Gita handelt davon, wie sich Krishna, die Offenbarung des kosmischen Selbst als Lehrer, dem Fürsten Arjuna mitteilt und ihm Empfehlungen auf seinem Kriegsweg gibt. Aruna befindet sich in einem Konflikt zwischen Zuneigung zu seinen Verwandten auf der gegnerischen Seite und seiner Pflicht als Fürst im Krieg. Er wird „von Furcht überwältigt“ und weigert sich zu kämpfen.
Auf seinem Streitwagen sitzt aber Krishna als Wagenlenker und bemüht sich, Arjuna durch religiös-philosophische Unterweisung aus seinem Hader zu befreien und zum Kampf zu bewegen.
7.1. Mögliche Deutung
In einer allegorischen Sichtweise steht
- Krishna für das wahre Selbst und
- Aruna für den menschlichen Geist.
- Der Krieg symbolisiert das Leben und
- die feindlichen (und teilweise verwandten) Krieger sind die menschlichen Schwächen.
Krishna versucht demnach Arjuna in seinen philosophischen (Yoga-)Lehren, zum Kampf gegen die menschlichens Schwächen zu führen.
Entsagung zwar und Tätigkeit,
Sie führen beide wohl zum Heil,
Doch wird vor dem Entsagenden
Dem Tätigen der Preis zuteil.Bhagavad Gita, Vers 5.2
7.2. Zusammenfassung Bhagavad Gita
7.3. Zusammenfassung Bhagavad Gita
Arjuna sprach ... Er spricht manches in der Bhagavad Gita, dieser Kriegsheld, Sohn eines Gottes und einer Königin. Vor allem fragt und zweifelt er. Dem verdanken wir eine der größten Geschichten der Yoga-Welt, die "Gita". Denn ein Gott ist gekommen, auf Arjunas Fragen zu antworten. Und dieser Gott ist niemand Geringeres als Krishna, hier in Gestalt von Vasudeva, dem Wagenlenker Arjunas.
8. Buchausgaben Upanishaden
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9. Weitere alte Yoga-Schriften auf Yoga-Welten.de
- Das Yogasutra – jede Sutra detailliert erläutert
- Die Hatha-Yoga-Pradipika – kapitelweise zusammengefasst
- Zusammenfassung der Bhagavad-Gita
- Eine kurze Zusammenfassung der Upanishaden und des Mahabharata
- Die Mandukya Upanishad – deutsche Übertragung
- Die Gheranda Samhita – kapitelweise zusammengefasst
- Yoga in der Bhagavad Gita – die bunte Vielfalt
➔ Zu allen alten Schriften auf Yoga-Welten.de
Weitere oft aufgerufene alte Schriften
- Yoga im Mahabmarata – erste Systematik
- Goraksa-Sataka – die älteste Hatha-Abhandlung
- Brahma-Sutra Bhashya von Sankara – der Kommentar von Sankara
- Mrigendra Tantra Yoga Pada
- Die Shiva Samhita