Geraldine Coster unternimmt in ihrem Buch "Yoga und Tiefenpsychologie" einen Vergleich beider Lehren und Erkenntnisse. Das Ergebnis ist eine spannende und erhellende Zusammenfassung der Grundlagen beider Geisteswelten.
Yoga fordert ein völliges Umdenken
Coster meint, dass kaum einer der Yoga-Praktizierenden im Westen der Lehre des Patanjali in allen ihren Konsequenzen wirklich folgt. Sie sieht in der Lehre eine auf die östliche Mentalität zugeschnittene Übungsart.
Dennoch ist sie davon überzeugt, dass die Gedanken des Yoga von "allumfassender Wahrheit für die Menschheit sind". Wer diese befolge, werde laut "sicherer Autorität erhärtet ... sehr bemerkenswerte und wünschenswerte Erfolge" erreichen. Er könne in "... ein neues Feld der Erfahrung" eintreten und "... ein Gleichgewicht, eine Innenschau und Fähigkeit zur Freude" erwerben. Sie sieht im Yoga "eine praktische Methode ... das Bewusstsein zu entwickeln".
Sie sieht in den Sutras des Patanjali zahlreiche Antworten, nach denen westliche Psychotherapeuten händeringend suchen. Die Schwierigkeit bestehe darin, deren Lehren für den westlichen Menschen zu transformieren. Ihr Buch kann als ein erster Schritt in diese Richtung verstanden werden.
Aspekte in der Übersetzung
Konsequenterweise will Geraldine Coster keine wortgetreue Wiedergabe der Sutras geben. Sie möchte vornehmlich einen Aspekt der Sutras-Bedeutung betonen und ist sich dabei eventueller weiterer, möglicherweise tieferer Bedeutungen bewusst.
Aus dem Inhalt
- Erster Teil: Tiefenpsychologie
- Zweiter Teil: Yoga (darin eine eigene Übersetzung der Sutras)
- Dritter Teil: Ein Vergleich
Fazit
Coster ermutigt den Leser "... dass es einen Raum gibt, jenseits jenes buntgemalten Vorhanges, der für so viele die Begrenzung dieses Lebens bildet, und dass dieser Raum nicht verschlossen ist, sondern von all denen erforscht werden kann, die wirklich dazu entschlossen sind". Der Pfad hierzu verlaufe über das Bewusstsein des Denkens und Fühlens und Patanjali zeigt die Techniken auf, die hierzu hilfreich sind.