Yoga Sutra Adhimatra
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Yoga Sutra I-22: Der Wunsch/Wille/die Praxis kann schwach, mittelmäßig oder intensiv sein
Mrdu–madhyâ-adhimâtratvât tato’pi visheshah
मृदुमध्याधिमात्रत्वात्ततोऽपि विशेषःMein Patanjali hier wirklich "Wunsch"? Sollen wir nicht allem entsagen, jeden Wunsch im Keime ersticken? Es kann interessant sein, sich darüber klar zu werden, was man sich eigentlich wünscht und wie viel von diesem Wünschen dem Weg des Yoga zuzuordnen ist.
Ist dein Wunsch nach Befreiung nicht groß genug? Hier findest du am Ende des Artikels Tipps, die Sehnsucht in dir zu schüren.
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Yoga Sutra IV-12: Vergangenheit und Zukunft existieren (weiterhin) in ihrer eigenen Form. Diese Formen haben je nach Zeit unterschiedliche Eigenschaften bzw. zeigen unterschiedliche Merkmale ihrer Form
Atîtânâgatam svarûpato ¢sty adhva-bhedâd dharmânâm
अतीतानागतं स्वरूपतोऽस्तिअध्वभेदाद् धर्माणाम्Zeit ist ein widerspenstiges Phänomen: sie rinnt uns zwischen den Fingern, klebt uns in Erinnerungen fest und lockt uns mit Zukunftsbildern. Patanjalis Yogasūtra 4.12 und seine alten wie modernen Kommentare drehen dieses Bild um – sie behaupten, Vergangenheit und Zukunft existierten in eigener Form, und nur die Gegenwart zeigt, was sichtbar sein soll. Wer sich darauf einlässt, entdeckt nicht nur Philosophie, sondern ein Werkzeug, das die eigene Wahrnehmung von Leben, Praxis und Bewusstsein leiser, tiefer und womöglich klarer macht.