Zusätzliches Krafttraining trotz intensiver Yogapraxis?

Christian fragt:

Hallo zusammen! Ich bin 55 Jahre alt, 1,70 m groß und wiege 64 kg. Yoga begleitet mich seit 1982 – seit etwa zehn Jahren praktiziere ich (fast) täglich Ashtanga Yoga, meist rund 90 Minuten am Tag. Immer wieder höre ich in Gesprächen oder Diskussionen: “Du solltest zusätzlich Krafttraining machen!” Meine Frage ist: Warum eigentlich? Natürlich sehe ich nicht aus wie ein Bodybuilder – aber muss das der Maßstab sein? Wer regelmäßig Ashtanga Yoga übt, weiß, wie kraftvoll und fordernd diese Praxis ist – für den ganzen Körper, nicht nur für einzelne Muskelgruppen.

Ich frage deshalb in die Runde: Macht jemand von euch neben einer intensiven Yogapraxis zusätzlich Hanteltraining? Und wenn ja, aus welchem Grund – therapeutisch, ästhetisch, oder als Ausgleich?

Ich freue mich auf eure Gedanken dazu.
Viele Grüße Christian

Was meinst du?

Anonym schreibt:

Ich kenne Ashtanga weniger, praktiziere selber Hathayoga und auch zeitlich weniger als Du. Ich mache aber zusätzliches Krafttraining aus dem Grund, dass nur Training mit zusätzlichen Gewichten die Knochendichte, die Muskelmasse und die Stärke der Sehnen erhöht.

Chappi

Hey Christian,

spannende Frage, die du da in die Runde wirfst! 😊

Ich kann deine Überlegung total nachvollziehen – gerade Ashtanga ist ja alles andere als „nur Stretching“. Wer die Serien regelmäßig übt, weiß, wie viel Kraft da drin steckt (Core, Stützkraft, Haltearbeit, Balance …). Da kommt schon einiges an Muskelspannung und Körperspannung zusammen, was man nicht unterschätzen sollte.

Warum also empfehlen viele trotzdem zusätzliches Krafttraining? Ein paar Punkte, die mir immer wieder begegnen:

  • Knochengesundheit & Alter: Mit zunehmendem Alter ist es hilfreich, die Knochendichte gezielt zu erhalten. Belastungen durch Gewichte können da noch mal anders wirken als Eigengewicht.
  • Gezielter Ausgleich: Yoga fordert viel im Bereich Haltekraft und Ausdauer, aber weniger im Bereich progressive Überlastung einzelner Muskeln. Mit Hanteln kann man bestimmte Schwächen gezielt adressieren (z. B. Rückenstrecker, Schulterstabilität).
  • Verletzungsprophylaxe: Gerade wenn man schon lange dieselben Bewegungsmuster (wie in den Serien) praktiziert, kann ergänzendes Training helfen, muskuläre Dysbalancen auszugleichen.
  • Individuelle Ziele: Manche möchten einfach ein anderes Körpergefühl, mehr Muskelmasse, oder ein bisschen "Schutzpolster" für Gelenke und Alltag.

Ich selbst mache neben Yoga ein bisschen Krafttraining – nicht extrem, eher moderat. Für mich ist es ein guter Ausgleich: Yoga bringt mir Beweglichkeit, Konzentration und Ganzkörperkraft, Hanteln geben mir gezielt etwas mehr Power im Oberkörper und in den Beinen. Aber ich kenne auch viele, die nur Yoga machen und super damit fahren.

Unterm Strich denke ich: Wenn du dich stark, ausgeglichen und gesund fühlst, musst du dich nicht unter Druck setzen. Krafttraining ist eine Option, kein Muss – kommt ganz darauf an, welche Ziele man verfolgt.

Wie handhaben das die anderen hier? Macht jemand Krafttraining statt Yoga oder als Ergänzung?

Viele Grüße
Chappi

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Siehe auch

Muskelaufbau beim Yoga | Stärkende und kräftigende Übungen

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Yoga ist längst kein "Nischensport" mehr 

Obwohl noch immer deutlich mehr Frauen als Männer Yoga betreiben, erkämpft sich Yoga einen immer beliebteren Platz, auch unter männlichen Sportlern. War es früher gar "verpönt" auch nur als Mann das Wort "Yoga", in den Mund zu nehmen, entdecken auch Profisportler und Trainer die Vorzüge dieser Sportart. Viele Yoga-Stile sind heute deutlich schweißtreibender und muskelaufbauender als ein seichtes Entspannungs-Training. Auf einige Punkte sollte man achten.

Hier weiterlesen: Muskelaufbau beim Yoga | Stärkende und kräftigende Übungen


Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

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