Nehme dir diese Woche eine gute Viertelstunde Zeit und platziere dich vor einen Spiegel. Es reicht aus, wenn du nur dein Gesicht siehst.
Die Übung besteht aus zwei Teilen:
In den ersten Minuten achte nur auf deine Gedanken, die beim Betrachten deines Spiegelbildes bemerkst. Bleibe stets konzentriert, aber gelassen.
Bewerte dein Denken nicht. Das kannst du auf später verschieben.
Dies ist der Selbsterkenntnis-Teil der Spiegel-Übung.
Im zweiten Teil der Übung achte auf den Vorgang des Sehens an sich. Dein Seh-Sinn ist ... ein Wunder! Widme dem Sehen einige Minuten deine volle Aufmerksamkeit.
Dies dient der Bewusstmachung und der Schulung deines Seh-Sinnes.
Du kannst die Übung noch um einen weiteren, buddhistischen Teil ergänzen:
Der Spiegel-Geist
Stelle dir im dritten Teil der Übung vor, dass dein Geist wie ein Spiegel funktioniert. Dies meint: Du nimmst alles (nur) wahr, ohne dass dein Geist emotional in Schwingung gerät.
Ein normaler Spiegel spiegelt alles (nur) wider, ohne davon befleckt, verformt oder auf andere Weise "berührt" zu werden. Probiere, alles Geschehen um dich herum, alles, was dir widerfährt, wie ein Spiegel anzuschauen. Ohne Geistesverwirbelungen (Gedanken, Gefühle ...) aufkommen zu lassen. Betrachte alles gleich-mütig.
Du kannst dich die ganze folgende Woche immer wieder um diese Haltung bemühen. Achte darauf, welche Auswirkungen diese Spiegel-Sicht auf dich, deine Wahrnehmung und deine Zufriedenheit hat.