Yoga Sutra Samaya
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Yoga Sutra II-31: Die Yamas sind überall einzuhalten, unabhängig vom eigenen Status, dem Ort, der Zeit oder den äußeren Umständen – sie stellen das Große Gelübde dar
Jātideśakālasamayānavacchinnāḥ sārvabhaumā mahāvratam
जातिदेशकालसमयानवच्छिन्नाः सार्वभौमा महाव्रतम्Sind die Yamas (Nichtverletzen, Wahrhaftigkeit, Nichtstehlen, Enthaltsamkeit und Begierdelosigkeit) mehr oder weniger Kann-Regeln? Man sollte sie theoretisch einhalten, aber im praktischen Leben kann das kein Mensch? Nicht so Patanjali. Die Yamas sind überall und unter allen Umständen einzuhalten. Ansonsten...
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Yoga Sutra IV-20: Der Geist kann nicht zwei Dinge auf einmal erfassen
Eka samaye c-obhaya-an-avadhāraṇam
एकसमये चोभयानवधारणम्Eigentlich eine ganz banale Erkenntnis und auch in der modernen Neurowissenschaft bekannt: Multitasking ist nur möglich, wenn der Geist schnell hin und her springt. Aber für den Weg des Yoga ergeben sich mehrere Konsequenzen aus der Eigenschaft des menschlichen Geistes, sich nur auf eine Sache auf einmal konzentrieren zu können. Denn auch das Bewusstsein und die davon wahrgenommenen Objekte können nicht gleichzeitig erfasst werden.
Schauen wir uns klassische Kommentare (u. a. Vyāsa, Vācaspati Miśra, Bhoja) an und vergleichen diese mit modernen Befunden aus Kognitionswissenschaft und Neuropsychologie und übersetzen das alles in Praxis: Meditation, Alltag, interaktiver Stroop-Test.