Yoga Sutra Kshaye
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Yoga Sutra II-28: Indem wir die [acht] Glieder des Yoga praktizieren, verschwinden die Unreinheiten, das Licht des Wissens erstrahlt und führt zur Entwicklung von Unterscheidungskraft
Yogângânushthânâd ashuddhi-kshaye jnâna-dîptir â viveka-khyâteh
योगाङ्गाऽनुष्ठानादशुद्धिक्षये ज्ञानदीप्तिराविवेकख्यातेःHier startet der Ashtanga Yoga im Yoga Sutra. Die zweite große Möglichkeit neben (oder ergänzend zu) dem Weg des Kriya Yoga; hin zum großen Ziel: der Erleuchtung. Ashtanga Yoga, so heißt es, sei gut geeignet für alle Menschen, die keine besonderen spirituellen Veranlagungen aufwiesen und darum den Weg des Übens gehen müssen. ;-)
Wichtig dabei: Alles Üben sollte auf eine ganz bestimmte Art und Weise erfolgen...
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Yoga Sutra III-51: Wenn ein Yogi auch an diese (Allmacht, Allwissenheit …) nicht anhaftet wird der letzte Samen des Bösen zerstört und vollständige Befreiung (Kaivalya) erlangt
tad-vairâgyâd api doæa-bîja-kæaye kaivalyam
तद्वैराग्यादपि दोषबीजक्षये कैवल्यम्Da hat der Yogi In Yogasutra III-50 Allmacht und Allwissenheit gewonnen... und muss sich von diesen in Yogasutra III-51 schon wieder lösen. Sonst geht es nicht weiter.
Was bleibt übrig, wenn selbst das Licht des Geistes losgelassen wird? Dieses Sutra aus Patanjalis drittem Kapitel konfrontiert mit einer unbequemen, stillen Wahrheit: Auch das Gute kann binden. Wer sich ernsthaft mit Yogaphilosophie befasst, steht irgendwann vor genau dieser Schwelle – der letzten, innerlichsten Form von Verstrickung. Der folgende Text untersucht das Thema anhand der klassischen Kommentare und alltagstauglicher Umsetzungsvorschläge.