Yogângânushthânâd ashuddhi-kshaye jnâna-dîptir â viveka-khyâteh
योगाङ्गाऽनुष्ठानादशुद्धिक्षये ज्ञानदीप्तिराविवेकख्यातेः
Hier startet der Ashtanga Yoga im Yoga Sutra. Die zweite große Möglichkeit neben (oder ergänzend zu) dem Weg des Kriya Yoga; hin zum großen Ziel: der Erleuchtung. Ashtanga Yoga, so heißt es, sei gut geeignet für alle Menschen, die keine besonderen spirituellen Veranlagungen aufwiesen und darum den Weg des Übens gehen müssen. ;-)
Wichtig dabei: Alles Üben sollte auf eine ganz bestimmte Art und Weise erfolgen ...
Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits
Hier sind zunächst die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Wörter, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis anpassen kannst:
- Yoga = Prozess des Jochens; Einheit; Prozess des Vereinens; Prozess des Wiederverbindens; Verbindung; Vereinigung;
- Anga, āṅga = Teil; Glied; Stufe; Komponente;
- Yogânga = Teile, Glieder oder Stufen des Yoga;
- Anushthanat, anushthânât, anuṣṭhānam, anuṣṭhānād = Praxis; Übung, durch Übung; Umsetzung; Leistung; durch eine Handlung;
- Ashuddhi, ashuddhi, aśuddhi = Unreinheit;
- Kshaye, kṣaye = Überwindung; Zerstörung; Reduzierung; Verlust;
- Jhana, jnâna, jñāna = (geistiges) Wissen; Weisheit;
- Diptih, dîptih, dīpti = Licht; Leuchten, Strahlen;
- ā = endlos, unbegrenzt;
- Viveka = Unterscheidungskraft;
- Khyati, khyāti = ununterbrochen, fortwährend; sehen;
- â viveka-khyâteh = Wahrnehmung der Wirklichkeit;
Zu den Quellen
Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:
Bücher
- Mircea Eliade: Yoga – Unsterblichkeit und Freiheit
- Iyengar: Der Urquell des Yoga
- Deshpande/Bäumer: Die Wurzeln des Yoga
- Geraldine Coster: Yoga und Tiefenpsychologie
- R. Sriram: Von der Erkenntnis zur Befreiung – Das YogaSutra
- Govindan: Die Kriya Yoga Sutras des Patanjali
- Mallinson/Singleton: Roots of Yoga
- R. Palm: Der Yogaleitfaden des Patañjali
- T.K.V. Desikachar: Über Freiheit und Meditation | Das Yoga Sutra von Patanajali
- Feuerstein, Georg: Die Yoga Tradition (Amazon)
- Skuban, Ralph: Patanjalis Yogasutra (Amazon)
- Sri Swami Satchidananda: The Yoga Sutras of Patanjali (Amazon)
- Trevor Leggett: The complete Commentary by Sankara on the Yoga-Sutras* (Amazon)
Internetseiten
- Internet-Übersetzung des Yogasutras auf Yoga-Vidya.de
- Zu den Sutras auf ashtangayoga.info
- Zu den Sutras auf 12koerebe.de
- Zu den Sutras auf vedanta-yoga.de
- Openland.de (mittlerweile offline)
- Zu www.bodhi.sofiatopia.org (buddhistische Kommentare zum Yogasutra nur noch als Buch)
- sanskrit-sanscrito.com (Sutras anscheinend entfernt)
- Zur Übersetzung von Chip Hartranft (PDF)
- Die Übersetzung von Hariharananda Aranya, I. K. Taimni, Vasa Houston, Barbara Miller, Swami Satchidananda, Swami Prabhavananda, Swami Vivekananda finden sich auf dieser Seite.
- Übersetzung von James Haughton Woods
- Rainbowbody.com (ausführliche und eigene Kommentierung)
- Wisdom Library
Weitere Quellen, z. B. zu aktuellen Studien, sind direkt im Text verlinkt.
Dein Übersetzungsvorschlag
Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.
Hast du einen eigenen Übersetzungsvorschlag?
Wie würdest du diese Sutra übersetzen? Manchmal ergeben schon kleine Wortveränderungen ganz neue Aspekte. Trau dich ... :-)
Wo wir stehen
Hier findest du eine kurze Zusammenfassung des 2. Kapitels des Yogasutras bis hierher:
Yoga Sutra - 2. Kapitel - bis hierher
Wir befinden uns im zweiten Kapitel des Yogasutra von Patanjali. Es handelt von der „Praxis“. Patanjali beginnt das Kapitel mit dem Versprechen, dass Yoga die Leiden des Yogis vermindere und (irgendwann) zu Samadhi, zur allumfassenden Freiheit führe.
In Sutra II-3 bis II-11 schildert Patanjali die fünf Haupt-Hindernisse auf dem Yogapfad, die sogenannten Kleshas (Unwissenheit, Anhaftung, Ablehnung, Ego, Lebensdrang). Erste Wege zur Überwindung der Hindernisse werden angerissen (Gegenschöpfung, Meditation).
Sutra II-12 bis II-15 handeln von Karma (Folgen von Handlungen und Gedanken, die aufgrund der Kleshas geschehen) und dem inhärenten Leid von allem und jedem in dieser Welt. Grundübel ist dabei unsere Identifikation mit dem, was wir nicht sind.
Dann geht es bei den Sutras weiter mit den Schritten, das Leiden zu besiegen. Patanjali sieht es als „die“ Aufgabe des Yogis an, den Unterschied zwischen Sehenden und Gesehenem zu erkennen. Nach und nach sollte diese Erfahrung kultiviert und ausgebaut werden. So gelange man zur Freiheit – Kaivalya (auch mit „letzter Freiheit“, Isoliertheit (Alleinheit), höchster Befreiung oder „vollkommener Erlösung“ übersetzt.
Nachdem Patanjali in den Sutras II-18 und II-19 über Prakriti, die Natur/unsere Welt, gesprochen hat, geht er dann auf deren Beobachter, den Seher (Purusha) und dessen Wahrnehmung ein. Von Sutra II-20 bis Sutra II-27 erläutert Patanjali Grund und das Zustandekommen unserer Existenz, wie die Unwissenheit unser Dasein bestimmt und dass Viveka Khyati, die Unterschreidungskraft oder unterscheidende Wahrnehmung, dauerhaft angewendet unsere Unwissenheit beendet. In den Sutras II-28 bis Sutra III-8 gibt Patanjali die konkrete Praxisempfehlung Ashtanga Yoga, um unser falsches Bild von der Welt – das Leid verursacht und unsere Befreiung verhindert – auch ohne großes spirituelles Talent zu überwinden.
Ab hier: Ashtanga Yoga
Ab Sutra II-28 (oder spätestens mit Sutra II-29, wenn man das hier angesprochene Üben noch auf die Sutras davor beziehen würde, was ich aber bei keinem Kommentator gefunden habe) beginnt die Erläuterung des Ashtanga-Yoga. Diese Erläuterungen erstrecken sich bis zur achten Sutra im dritten Kapitel.
Manche sehen in diesem Abschnitt einen späteren Einschub in das Yoga-Sutra. Feuerstein schreibt, dass: „.... sich dieser großartige Text [gemeint ist das ganze Yoga Sutra] aus nur zwei separaten Yoga-Traditionssträngen“ zusammensetze:
- Dem Yoga des Handels (Kriya Yoga)
- Dem Yoga der acht Glieder (Ashtanga Yoga)
Feuerstein schlägt vor, die Sutras II-28 bis III-8 zum Ashtanga Yoga eher als „längere Zitate Patanjalis denn als spätere Hinzufügung (durch ihn oder andere)“ zu betrachten.
Wenn dem so sei, so Feuerstein weiter, sei die Gleichsetzung von „klassischem Yoga“ mit „Ashtanga Yoga“ in Zweifel zu ziehen, da der weitem größere Teil des „Yoga Sutra von Patanjali“ vom Kriya Yoga handele ...
Zur Erinnerung: Die 3 Bestandteile des Kriya Yoga
- Svadhyaya: Selbsterforschung
- Tapas: Übungspraxis, Reinigung und Stärkung
- Ishvarah-Pranidhana: Hingabe an Gott/die Quelle des Seins
Alternativmeinung: Kriya und Ashtanga ergänzen einander
R. Skuban sieht hingegen in den folgenden Sutras zum Ashtanga Yoga eher eine „Konkretisierung des dreigliedrigen Kriya Yoga“ (S. 113). Ähnlich drückt sich R. Sriram aus, wenn er auf Seite 90 schreibt: „Das unablässige Tätigsein im Sinne des Kriya-Yoga hilft uns, achtsam zu bleiben, Schein von Sein zu unterscheiden ... [das] ist eine schwierige Aufgabe ... [doch] gibt uns das Yogasutra Hoffnung in Form von acht Übungsgliedern, die die achtsame Unterscheidungsfähigkeit auf verschiedenen Ebenen unserer Persönlichkeit schulen.“
Paul Deussen (gesehen bei Palm, S. 97) sieht in dem Abschnitt des Ashtanga Yoga den längsten, „wenn auch nicht wertvollste[n]“ Bestand aus dem Yoga-Sutra. Jakob Wilhelm Hauer (ebenfalls bei Palm, S. 97) sieht in diesem Abschnitt sogar den „ältesten“ Teil des Yoga Sutras, der „als einziger sämtliche Glieder des Yoga in systematischer Reihenfolge und ausführlich“ darstellt. Mit dem Bezug auf Viveka Khyati (dauerhaften Unterscheidungskraft) werde in dieser Sutra direkt an die vorangegangenen Sutras angeknüpft.
Was ist Yoga?
Im Unterschied zur Idee von Yoga als „Vereinigung“ setzt das Yogasutra von Patanjali (und andere verwandte Texte) Yoga mit dem Zustand von Samâdhi gleich. Laut „Roots of Yoga" wird Yoga von Patanjali „... eindeutig als die Trennung von Puruṣa (= wahres Selbst) und Prakṛti (Natur) definiert“, wie es sich im Zustand des Samadhi für den Yogi klar offenbart.
Mehrere Pfade führen zum Yoga-Ziel
Zusammengefasst: Patanjali legt in dieser Sutra den Grundstein für den berühmten Ashtanga Yoga, den achtstufigen Pfad des Yogas, der zum Synonym für Raja Yoga wurde. Patanjali sagt, dass sieben Stufen zum Ziel – dem achten Glied – führen: Samadhi.
In den kommenden Sutras geht es (nur) um diesen achtfachen Yogapfad. Doch dies ist nicht der einzige Pfad zum Erreichen des Yoga-Zieles, den Patanjali im Yogasutra erwähnt. Er nennt zum Beispiel die Möglichkeit der Hingabe an Gott, einen Pfad der (guten) Tat, einen Weg des Wissens und gesteht Menschen, die von Natur aus sehr spirituell veranlagt sind, die Erlangung der Erleuchtung ohne große Anstrengung zu.
Siehe hierzu die folgenden Yoga-Sutra:
Bhava-pratyayo videha-prakṛti-layānām
भवप्रत्ययो विदेहप्रकृतिलयानाम्
In den Sutras I-19 und I-20 geht es um "mittlere Samadhi-Zustände". Es ist nicht ganz klar, ob sich Patanjali mit "dieses/dieser" auf den Asamprajnata Samadhi allgemein oder den Zwischenzustand Virama Pratyaya aus Sutra I-18 bezieht. So unterscheiden sich die Übersetzungen erheblich und bieten ein schönes Beispiel dafür, wie unterschiedlich das alte Sanskrit gedeutet werden kann. Ich finde es trotzdem nützlich, sich die unterschiedlichen Deutungen vor Augen zu führen. Wir können sie in unserem Geist abwägen und die jeweilige Deutung in unserem eigenen Leben überprüfen.
Shraddhâ–vîrya–smriti–samâdhi–prajnâ-pûrvaka itareshâm
श्रद्धावीर्यस्मृति समाधिप्रज्ञापूर्वक इतरेषाम्
In dieser Sutra wird Patanjali angenehm konkret. Er richtet sich an uns Fußvolk, die nicht von Geburt aus Begnadigten. Wir brauchen vier oder fünf Mittel, um uns dem Ziel des Yoga zu nähern.
Tîvra–samvegânâm âsannah
तीव्रसंवेगानामासन्नः
Endlich einmal eine nahezu eindeutige Sutra. Doch natürlich gehen die Übersetzungen auch hier unterschiedliche Wege. Es geht um das Wort "Samveganam". Übersetzt man es nun eher mit Wunsch, mit Wille ober mit Übungsbemühungen?
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Îshwara–pranidhânâd vâ
ईश्वरप्रणिधानाद्वा
Mit dieser Sutra weicht Patanjali deutlich vom Samkhya, der grundlegenden Yoga-Philosophie, ab: Gott tritt ins Spiel. Konkreter: Ishvara als Konzept einer persönlichen Gottheit mit ganz bestimmten Eigenschaften. Gott einmal anders, als man ihn sich üblicherweise vorstellt ...
Ergänzend siehe auch diese Sutra:
Maitrî–karunâ–muditopeksânam sukha–duhkha–punyâpunya–vishayânâm bhâvanâtash chitta prasâdanam
मैत्री करुणा मुदितोपेक्षाणांसुखदुःख पुण्यापुण्यविषयाणां भावनातः चित्तप्रसादनम्
Sutra I-33 gibt Empfehlungen zu Tugenden, die ein Yogi zur Unterstützung seines Weges entwickeln sollte. Satchidananda schreibt: "Egal ob du dich am Erreichen von Samadhi interessiert zeigst oder vorhast, den Weg des Yoga völlig zu ignorieren, würde ich dir raten, zumindest diese Sutra zu erinnern."
Die hier gegebenen Empfehlungen seien "very helpful", im täglichen Leben einen friedlichen Geist zu bewahren.
Yoga Sutra I-34: [Der Geist wird klar] durch (kontrolliertes) Ausstoßen oder Anhalten des Atems
Pracchardana–vidharanabyam va pranasya
प्रच्छर्दनविधारणाभ्यां वा प्राणस्य
Patanjali kommt zum Pranayama. Der bewussten Beeinflussung des Atems (konkrete Hinweise kommen von den Kommentatoren) ermöglicht tiefgehende Erfahrungen. Oder ist diese Sutra ganz anders gemeint? Schauen wir uns die Übersetzungsvarianten an:
Visayavati va pravrttir utpanna manasah sthiti-nibandhani
विषयवती वा प्रवृत्तिरुत्पन्ना मनसः स्थिति निबन्धिनी
Auch bei dieser Sutra gehen schon bei der Übersetzung die Bedeutungsinterpretationen auseinander. Vielleicht steckt in jeder der Interpretationen ja ein Quäntchen (hilfreiche) Wahrheit. Auf jeden Fall geht es Patanjali in dieser Sutra darum, wie unsere Sinneswahrnehmung uns ein Tor nach innen öffnet.
Yoga Sutra I-36: Oder durch Konzentration auf ein inneres Licht, das frei von Leid ist
viśokā vā jyotiṣmatī
विशोका वा ज्योतिष्मती
Inneres Licht – wo soll das denn bitte schön leuchten? Seh ich nicht ...
Gemach! Die Kommentatoren geben, anders als Patanjali, konkrete Übungsempfehlungen zur Schau des inneren Lichtes.
Vîta-râga-vishayam vâ chittam
वीतरागविषयं वा चित्तम्
Hier kommt die Kraft des Vorbildes zur Wirkung, die traditionelle yogische Guru-Verehrung im positiven Sinne. Aber auch wenn du nicht der Typ für die Verehrung eines Menschen bist, kannst du die Empfehlung dieser Sutra nutzbringend anwenden.
Yoga Sutra I-38: Oder durch Meditation über Trauminhalte oder den Zustand des traumlosen Schlafes
Svapna-nidrâ-jnânâlambanam vâ
स्वप्ननिद्रा ज्ञानालम्बनम् वा
Patanjali schreibt, dass die Meditation über Trauminhalte zur Ruhe des Geistes führen kann. Lese hier, welche Arten von Traumerfahrungen dafür geeignet sind.
Yoga Sutra I-39: Oder durch Meditation über irgendetwas, das man mag
yathā-abhimata-dhyānād-vā
यथाभिमतध्यानाद्वा
Hier scheint Patanjali jegliches Objekt zur Meditation freizugeben. Die Kommentatoren schränken das dann jedoch ein klein wenig ein:
Hier weiterlesen: Yoga Sutra I-39: Oder durch Meditation über irgendetwas, das man mag
Für wen eignet sich der achtfache Pfad?
Steiner schreibt, dass der Achtfache Pfad für Yoga-Schüler geeignet ist, die keine besonderen Begabungen aufweisen. Er sei ein „... systematischer, direkter Weg zum Yoga.“
Reinigung führt zur Weisheit
Wir hatten in den vorigen Sutras gelesen, dass Unwissenheit die Basis unserer Irrtümer und damit unseres Leidens ist. Körperliche und mentale Unreinheiten verursachen oder begünstigen diese Unwissenheit. Durch das Üben der folgenden Stufen des Yoga wird diese Unreinheit nach und nach gesäubert und das klare Wissen tritt zutage. Die Natur der Gunas wird verstanden, das Selbst – Purusha – erkannt.
Anders betrachtet: Die Kleshas, die Hindernisse in unserem Geist, verlieren ihre Wirkungskraft. Die Kleshas lauten:
Advidyâsmita–râga–dveshâbhiniveshah kleshah
अविद्यास्मितारागद्वेषाभिनिवेशः क्लेशाः
Kommen wir zu den leidvollen Zuständen, welche den Yogi an der Befreiung hindern. Patanjali gibt hier eine erste Definition der Hindernisse auf dem Yoga-Pfad. Interessant sind auch die Parallelen im Buddhismus.
Unser Denken und damit unser Verhalten verändert sich durch die Yoga-Praxis, so dass unsere Handlungen immer weniger unerwünschte Auswirkungen nach sich ziehen. Unsere Wahrnehmungsfähigkeit wird wachsen, der Geist wird klarer und füllt sich mit Einsicht.
Nach und nach kommen wir zum Stadium des „viveka khyâti“, der dauerhaften Unterscheidungssicht, ungebrochener Unterscheidungskraft, die letztendlich zur Erleuchtung führt.
Anders ausgedrückt: Ashtanga Yoga führt zu dem, was in Sutra II-26 beschrieben wird:
Viveka-khyâtir aviplavâ hânopâyah
विवेकख्यातिरविप्लवा हानोपायः
Mit dieser Sutra nennt Patanjali die konkrete Fähigkeit, die unsere Unwissenheit beendet und uns dadurch zur Erlösung führt. Betont wird, dass wir uns um deren ständige Anwendung bemühen. Dazu gibt es eine Reihe konkreter Tipps und Empfehlungen.
Anusthana: das besondere Üben
Iyengar verweist darauf, dass Patanjali an dieser Stelle nicht Abhyasa (= beharrliches Üben) sondern Anusthana verwendet. Dieses Anusthana übersetzt Iyengar als „hingebungsvolles Üben mit religiöser Inbrunst“ im Sinne eines besonders spirituellen Übens. Er betont:
„Vollkommenheit und Erfolg sind nur da möglich, wo man mit Liebe und rückhaltloser Hingabe übt.“
Dein Feedback / deine offene Frage an den Text
Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?
Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:
Übungsvorschlag für die kommende Woche zu Sutra II-28:
Bemühe dich in den folgenden Wochen, dem Rat Patanjalis zum erfolgversprechenden Üben nachzukommen. Dieser lautet in Iyengars Worten: Egal, welcher Yoga-Praxis du nachgehst, übe mit voller Hingabe und Liebe. Sei stets achtsam, so dass du dich mehr als Beobachter denn als Handelnden erlebst.
Hier weiterlesen: Übung zu Yoga Sutra II-28
Videos zu Sutra II-28
In den Tabs finden sich Videos zu dieser Sutra.
Yogaprasad Institute zu Sutra II-19 bis II-28:
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Desikachar Video zu Sutra II-28-29:
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{tab Nayaswami Asha}
Nayaswami Asha Video zu den Sutras II-27 bis II-28:
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{tab Sukadev}
Yoga-Vidya Videos zu den Sutras II-1 bis II-11:
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