Purusha (Purusa) steht im Yoga für das wahre Selbst, die Seele. Im Vedanta wird es als Atman bezeichnet.
Purusha ist mal Geistwesen, mal innerer Mensch, mal ursprünglicher Mensch, mal (Despande) das Menschliche im Menschen.
Die individuelle Seele. Absolutes, reines Wissen, Purusha entzieht sich jeder Beschreibung.
Govinda formuliert: Das Purusha ist der innere Kern des Bewusstseins. Ohne Purusha gäbe es keine Regungen im Geist und Intellekt, ähnlich wie ohne Strom keine Glühbirne leuchtet.
Eliade auf Seite 38: Purusha ist rein, ewig und unberührbar. Weiter: Die indische Philosophie meint, dass das Selbst nicht vom logischen oder historischen Gesichtspunkt beurteilt werden darf.
Deshpande schreibt auf Seite 94: Purusha ist das Eine, das Grundsätzliche, aber es gibt auch Purushas, individuelle wahre Selbste, die an Erscheinungsformen gebunden sind.
Buddha meinte, in seinen Meditationen erkannt zu haben, dass es keinen Atman gibt, und hat Geist-Seele durch Bewusstseinszustände ersetzt.
Sutras, die Purusha behandeln
Yoga Sutra I-3: Dann ruht der Wahrnehmende in seiner wahren Natur
Yoga Sutra I-4: In den anderen geistigen Zuständen - mit Vrittis - identifiziert sich der Wahrnehmende mit den Bewegungen im Geist
Yoga Sutra I-16: Das Nichtbegehren nach den Elementen der Erscheinungswelt führt zur Wahrnehmung des wahren Menschen, des Purushas - die höchste Form der Verhaftungslosigkeit
Yoga Sutra I-24: Ishvarah ist als besonderes Wesen unberührt von Leid, Karma oder Wünschen
Yoga Sutra I-27: Ishvara zeigt sich in dem Wort OM (Pranavah)