Om Tattoo?

 Justin fragt:

Hiho,

also ich weiß nicht so recht, ob ich hier im richtigen Bereich bin, aber ich poste einfach mal meine Frage.

Kurz zu meiner Person, vielleicht wird dann meine Frage etwas verständlicher :). Ich bin Justin, 17 Jahre jung und mache mittlerweile seid 7 Jahren Hatha Yoga. Ich bin auch mit viel Spaß bei der Sache. Yoga ist mittlerweile ein Teil von mir und ich kann auch nicht mehr ohne. Und genau deswegen spiele ich mit dem Gedanken, mir das Zeichen für Om auf die Haut tätowieren zu lassen. Natürlich nur in klein und an einer Stelle, die man im Normalfall auch nicht sieht. Vor allem hetzt es auch nicht und soll auch nicht unüberlegt geschehen.

Aber die Frage, die sich mir nun stellt, ist, ob es vielleicht nicht etwas "vermessen" ist, sich das Zeichen einer Religion, den Ur-Klang, das wichtigste Symbol so vieler Menschen einfach so auf die Haut zu tätowieren? Würde deswegen mal eure Meinung bzw. Alternativen dazu hören :).

Mfg Justin

Die Antworten lauten wie folgt:

MVR

Lieber Justin :),

wenn Du Hatha-Yoga praktizierst, so weißt Du auch um AHIMSA, d.h. nicht verletzen, keine Gewalt =LIEBE zu sich selbst und anderen. Wenn Du Dich tätowierst, verletzt Du Dich, beachtest AHIMSA nicht und das ausgerechnet mit OM. Das ist auch dann so, wenn es BLEEP gibt.:) Sei und lebe OM, dann wird OM Dein ganzes Wesen sein und zwar innen wie außen, oben wie unten, rechts wie links und vorne wie hinten. Nicht nur Dein Körper wird dadurch GOLDEN und wie "HONIG UND MILCH" sein, sondern auch Deine Seele und Dein Geist. Ein eingeritzter Schriftzug auf Deiner Haut kann Yogapraxis nicht ersetzen, auch wenn es sich um OM handelt.

Du kannst ja auf Deine Haut OM malen und das jeden Morgen neu - sozusagen als Hinweis darauf, dass von Moment zu Moment, von Tag zu Tag etc. alles neu beginnt, man nicht am Alten haften soll:). Singe, höre, rieche, fühle, lebe OM so wie es OM SHANTI meint, d.h. von innen nach außen, wo es dann auch andre berührt im Herzen. Sieh es mit dem inneren Auge und erkenn das Wesentliche mit dem Herzen, denn den "normalen" Augen bleibt das Wesentliche oft verborgen, zumal die meisten Menschen zwar die Augen offen haben, dennoch aber schlafen - ja und wenn das so ist, was nützt dann OM in die Haut tätowiert?

:) OM ist kein Modeartikel, ist keiner Mode unterworfen, die so außenorientiert ist, sondern etwas sehr Intimes (BETE IM STILLEN KÄMMERLEIN). Lass Deine Haut daher ganz, wenn Du OM singend Yoga praktizierst, was ja nix andres als das Leben selbst ist. :) Sei lieber wie der Berg, unerschütterlich, unverrückbar, sodass Du nicht ver-rückt werden kannst, auch nicht nach Tätowierungen.

Alles Liebe Dir! OM SHANTI Mit AUM und PREM, von Herz zu Herz :), MVR

Alu2009

@MVR: Ach ich weiß nicht. Tattoos sind doch für die jungen Menschen von heute Schmuck und keine masochistische Selbstverletzung. Om sein, riechen, fühlen, beten etc. ... Das ist mir schon wieder zu dick aufgetragen.

@Justin: Empfindest du Tattoos als Aggression, Gewalt, Schmerz gegen dich selbst? Bewerte selbst in dir, was Ahimsa für dich bedeutet.

Außerdem @Justin: Vermessen vor wem? Für wen vermessen? Wenn du vor dir und dem Universum mit deinem Tattoo gut klar kommst... Es schadet doch niemandem. Aber wenn sich schon dieser Zweifel in dir selbst regt, dann geh diesem doch tiefer auf den Grund. Persönlich stehe ich generell nicht auf Tattoos, nicht bei mir und nicht bei anderen, aber das tut hier nichts zur Sache.

Grüße, Alu

Justin

Hey,

danke erst einmal für die Antworten. :)

Um ehrlich zu sein, habe ich mir um den Schmerz an sich eigentlich gar keine Gedanken gemacht, da ich persönlich nicht besonders schmerzempfindlich bin und ihn im Nachhinein auch nicht mehr wirklich mit dem Tattoo in Verbindung bringen würde. Daher steht also die Kunst und die Aussage an sich im Mittelpunkt. Das Tattoo stellt also für mich keine Wunde in dem Sinne dar.

Meine Zweifel kommen im Grunde daher, dass ich schon Om Tattoos mit dem Höllenfeuer oder Totenköpfen im Hintergrund gesehen habe und sowas finde ich persönlich nur geschmacklos. Auch wenn natürlich jeder mit seinem Körper machen kann, was er möchte, habe ich nun irgendwie "Angst", dass das Symbol an sich zu so einer Art Style oder Modeobjekt verkommen ist und der eigentliche Sinn, zumindest im Bereich Tattoo, verloren gegangen ist. Und da man die eigenen Fehler ja bekanntlich am besten durch die Augen anderer sieht, wollte ich eure Meinung dazu hören.

Alu2009

Hallo Justin,

dann nimm doch lieber ein Symbol oder Sanskritwort oder ein Bild, das für dich persönlich als Individuum Bedeutung hat. Oder lass es einfach. Wenn du mich nach einem Rat fragst: Lass es!

 Alles Liebe, Alu

Yogatussi

Hi Justin,

ich wollte mir auch mal eins stechen lassen. Am inneren Fußknöchel, aber der Tätowierer meinte, so ein heiliges Symbol müsse an eine höhergelegene Stelle (Schulter, Nacken) gesetzt werden. Das hat mir eingeleuchtet, war mir aber zu auffällig, also hab ich's gelassen. In Yogaklassen sehe ich oft, dass es am Steiß gestochen ist. Das ist dann aber eher Inspiration für die Anderen. Wünsche kommen und gehen.

Justin

Alles klar, danke für eure Antworten.  Ich werde noch einmal intensiv drüber nachdenken :).

Gün

Das Om sollte oberhalb des Herzens sein. Auf jeden Fall nicht auf dem Knöchel....

Ray

Ich finde Wertungen bezüglich Tattoos oder Menschen, die diese tragen, nicht förderlich. So erinnere ich mich an Reinhard Gammenthaler, der voll mit Tattoos ist, aber nicht irgendwelchen. Und es ist ok. Es ist auch ok, Reinhard ohne Tattoos zu sehen. Auch egal. Der Körper bleibt eh hier. Mir wurde schon mal eine Freundschaft von einem, sagen wir mal "spirituell Interessierten", gekündigt, weil ich Tattoos habe bzw. mir welche habe stechen lassen.

Für mich persönlich haben sie aber eine tiefe Bedeutung. So habe ich ein OM Zeichen auf mein rechtes Handgelenk tätowieren lassen, um mich immer wieder an das "Göttliche" zu erinnern und wenn ich sterben sollte, mein letzter Blick darauf fällt. Deshalb, mir persönlich ist es egal, ob ein Mann oder eine Frau vor mir steht, alt oder jung, mit oder ohne Tattoos. Ich habe nur einen Rat- mache mit Deinem Körper, was Du möchtest, was Dir gut tut. Der Körper ist ein Tempel, Dein Tempel, in dem Gott lebt. Und wenn Du das Bedürfnis hast, diesen Tempel äußerlich für Gott zu schmücken, dann tue das. ;)

Tine

Hi!!

@Ray: Deinen Worten ist nichts mehr hinzuzufügen! Außer: Tattoos (die Bedeutung der Tattoos) können (je nach dem, was es ist und wie es gestochen ist, Form usw.) über die Haut wirken. Und somit ist es doch positiv, wenn man sich etwas Schönes, mit dem man sich verbunden fühlt, stechen lässt.

Liebe Grüße, Tine

Monika

Hallo Justin, es gibt das OM Zeichen auch als Inkster Tattoo. Es hält ca. 1 Woche. Da kannst du erstmal ausprobieren, wie es ist und ob es dir gefällt. Das habe ich auch gemacht und danach mein erstes Tattoo stechen lassen. LG Monika

Ursula

Guten Tag, Justin, wenn du schon so lange Yoga machst, dann könntest du zu der Erkenntnis gelangen, dass du andere nicht um ihre Meinung bitten solltest. Es geht ganz alleine um dich. Wenn du dich damit wohl fühlst, wo immer das Om auch zu sehen sein mag, dann lass es dir stechen. Man sieht das Om ja im tägliche Leben nur ganz selten. Und wenn du es täglich beim Ausziehen sehen und dich daran erfreuen kannst, so kann das doch nur gut sein. Das ist meine Meinung - eine von vielen. Ich hoffe, du findest deine eigene und handelst danach. Viel Erfolg! Ursula

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Siehe auch

om 250

 Tasya vâchakah pranavah
तस्य वाचकः प्रणवः

 

Hier beschreibt Patanjali einen weiteren Weg, Gott (Ishvara) in uns zu erfahren. Doch unkonzentriertes Murmeln von OM reicht nicht aus:

Hier weiterlesen

om 250
 
tataḥ pratyak-cetana-adhigamo-py-antarāya-abhavaś-ca
ततः प्रत्यक्चेतनाधिगमोऽप्यन्तरायाभावश्च

 

Man kann sagen, dass Patanjali der bewussten OM-Rezitation wahre Wunderwirkungen attestiert. Hindernisse werden überwunden, Probleme gelöst. Die Kommentatoren erläutern dies ausführlicher:

Hier weiterlesen

om 250

 Tajjapas tad–artha–bhâvanam
तज्जपः तदर्थभावनम्

 

Die Übung besteht also im Wiederholen von OM, hingebungsvoll und verbunden mit einer Vorstellung von dessen Bedeutung. Hiermit erläutert Patanjali einen weiteren Weg zur Befreiung. Begibt man sich auf diesen Pfad, sollte man wissen, wie er sich dieses Wiederholen vorstellte.

Hier weiterlesen

Woher stammen diese Beiträge?

Früher gab es auf Yoga-Welten.de einen Forumsbereich. Dieser musste aus technischen Gründen abgeschaltet werden, es gab aber auch fast keine neuen Diskussionen mehr. 

Um die oftmals sehr wertvollen Beiträge der Forumsteilnehmer zu "retten", habe ich die ursprünglichen Posts als Grundlage für eine Neuformulierung genommen und zu einem eigenständigen Text umgeschrieben. 

Dabei wurden auch Dopplungen, Rechtschreibfehler und auch themenfremde Postings korrigiert, gekürzt oder ganz weggelassen. Diese "Straffung" erleichtert den Einstieg ins Thema. Zudem wurden die Texte neu formuliert und um Sachverhalte, Bilder etc. ergänzt. Fehler durch diese Textergänzungen etc. sind natürlich nur mir anzulasten. Ich hoffe aber und habe mich sehr darum bemüht, dass die Aussagen der Forenteilnehmer dabei nicht verfälscht wurden.

Unter jedem Posts gibt es die Möglichkeit, diesen weiterhin zu ergänzen, auf Fehler aufmerksam zu machen usw.

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

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