Yoga und HellsehenYoga ist für die meisten Übenden vorrangig eine Übungsform, Körper und Geist zur Harmonie zu führen. Die ruhigen Übungsfolgen stärken Kraft, Flexibilität und Konzentration, korrespondierende Atem- und Entspannungsübungen bewirken Ausgeglichenheit und erhöhen nachweislich die Lebensfreude. Doch manch ein Übender möchte mehr und verspricht sich von Yoga die Erweckung übersinnlicher Fähigkeiten wie z.B. dem Hellsehen. Grundlage dieser Hoffnung ist ein uralter Yoga-Text.

Ursprung bei Patanjali

Der indische Autor Patanjali gilt als Verfasser der Yoga Sutras. Auf diesen fußt ein Großteil der philosophischen Grundlagen zahlreicher Yoga-Systeme. Die Sutras bestehen aus 195 Versen aufgeteilt in vier Kapitel und vermitteln die spirituellen Yogagrundlagen. Ich habe in meinen Büchern über Tandoran den Kapiteln passende Sutras vorangesetzt und deren Inhalte in fiktionaler Form illustriert.

Im dritten Kapitel der Sutras, Vers 16 (im Sanskrit: Parinâma-traya-samyamâd atîtânâgata-jnânam) schreibt Patanjali:

Bei Übung von Samyama in den drei Arten der Veränderungen (Form, Zeit und Zustand) wird
Kenntnis um Vergangenheit und Zukunft erlangt.

Sukadev von Yoga-Vidya deutet in seinem Kommentar zu den Yoga-Sutras diese Sutra folgendermaßen:

.... Aber es gibt etwas jenseits des Intellekts, und das ist unsere Intuition, die wir wiederum mit Samyama erwecken können. Wenn ihr also von etwas die Zukunft oder auch die Vergangenheit erkunden wollt, dann schaut, wie verläuft die Veränderung in einem gewissen Zeitraum. Dazu konzentriert man sich gleichzeitig entweder auf einen Punkt in der Vergangenheit und den jetzigen Zeitpunkt oder auf zwei auseinanderliegende Punkte in der Vergangenheit und analysiert die Veränderung dazwischen.

Zeitgeist

Auch und sogar PM empfiehlt auf seinen Internetseiten die Ausübung von Yoga zur Verbesserung der übersinnlichen Kräfte. Dort findet sich die folgende Aussage:

TRAINING: Hellsehen beruht auf Intuition. »Eingebungen aus der geistigen Welt«, wie Insider Hinweise aus dem Nichts nennen, kommen nur zu denen, die sich öffnen. Statt krampfhafter Konzentration sind also Gelassenheit, Aufgeschlossenheit und Optimismus von Nutzen. Yoga und Meditation trainieren diese Fähigkeiten, aber auch künstlerische Tätigkeiten wie Malen.

So wundert es nicht, dass viele der Hellseher-Beraterinnen bei Questico über eine Yoga-Ausbildung verfügen. Doch wie will Yoga die Erweckung übersinnlicher Fähigkeiten fördern?

Empfohlene Übungen

Übersinnliche Fähigkeiten, die sogenannten Siddhis, werden sicherlich nicht durch turnerische Höchstleistungen im Yoga erweckt. Vielmehr finden sich in den Erläuterungen zu den Sutras des Patanjali, dass der Yogi, der den achtfachen Pfad des Raja-Yogas entlang schreitet, auf diesem Übungsweg (regelmäßig) außergewöhnliche Kräfte entwickeln wird. Diese Siddhis beschränken sich übrigens nicht nur auf geistige Kräfte. In Vers 46 des dritten Kapitels ( Tato ¢nimâdi-prâdurbhâvah kâya-sampat tad dharmânabhighâtas cha) heißt es:

Aus der Kunst, die Elemente zu beherrschen, entspringen die acht Siddhis, wie z.B. den Körper klein zu machen, Vollkommenheit und Unverwundbarkeit des Körpers.

Die geistigen Fähigkeiten sollen vor allem durch Pranayama (Atemübungen) und Meditationstechniken gestärkt werden. Die körperlichen (Hatha-) Übungen wollen vor allem den Körper für diese Techniken vorbereiten und stärken. Zusätzlich kann jede Stellung zum Ausbau von Achtsamkeit und Konzentration genutzt werden.

Vorsicht!
Nicht dass es zu Missverständnissen kommt: Patanjali regt nicht dazu an, diese Siddhis als Ziel der Yoga-Übung anzustreben. Im Gegenteil, er warnt ausdrücklich davor, diese allzu wichtig zu nehmen. Der daraus folgende Hochmut bzw. die Konzentration auf das eigene Ego verhindern vielmehr ein Voranschreiten auf dem spirituellen Weg, wenn der Yogaschüler in diese Ego-Falle tappt.

Den letzten Punkt erläutert Sudakev folgendermaßen: 

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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