Die Hölle des Samurai
Ein berühmter Samurai sucht einen heiligen Mönch in dessen einsamer Berghöhle auf. Nach der Ankunft seiner beschwerlichen und langen Reise kniet er vor dem Mönch nieder und bittet demütig: “Verehrter Meister, lehrt mich die ganze Breite eurer Weisheit, zeigt mir alles von Himmel bis Hölle.”
Der Mönch blickt lange auf den knienden Samurai. Dann kichert er: “Du bist mir vielleicht ein kleines Dummerchen. Hockst hier stinkend und mit verschlissener Kleidung vor mir und bist so frech, mich um Belehrung zu bitten. Dein Schwert ist wahrscheinlich auch noch rostig, wenn ich dich so anschaue.
Erzürnt springt der Samurai auf, zieht das Schwert und lässt es voller Zorn mit den Worten: “Dich werd ich lehren …” auf den Hals des Mönches herabsausen. Kurz bevor die scharfe Klinge in den Hals eindringt, blickt der Samurai in die völlig gelassenen dreinschauenden Augen des Mönches. Mit einem Ruck stoppt er den tödlichen Schlag. Verwirrt blick er auf den Mönch herab. Dieser spricht mit ruhiger Stimme: “Das, verehrter Samurai, ist die Hölle.”
Von tiefer Reue erfasst und voller Bewunderung für die Bereitschaft des Mönches, ihm in eigener Todesverachtung seine Fehler zu offenbaren, spricht der Samurai: “Verehrter, nie habe ich einen Menschen von derartigem Gleichmut gesehen. Ihr seid wahrhaft ein Vorbild. Bitte nehmt meine Entschuldigung an.” Der Samurai hebt den Blick und schaut in ein sanft lächelndes Gesicht. Eine bisher nie erlebte Woge der Liebe erfasst ihn.
Der Mönch erkennt dies und spricht: “Und dass, verehrter Samurai, ist der Himmel.”
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Der Guru eines A...
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