
Die Hölle des Samurai
Ein berühmter Samurai sucht einen heiligen Mönch in dessen einsamer Berghöhle auf. Nach der Ankunft seiner beschwerlichen und langen Reise kniet er vor dem Mönch nieder und bittet demütig: “Verehrter Meister, lehrt mich die ganze Breite eurer Weisheit, zeigt mir alles von Himmel bis Hölle.”
Der Mönch blickt lange auf den knienden Samurai. Dann kichert er: “Du bist mir vielleicht ein kleines Dummerchen. Hockst hier stinkend und mit verschlissener Kleidung vor mir und bist so frech, mich um Belehrung zu bitten. Dein Schwert ist wahrscheinlich auch noch rostig, wenn ich dich so anschaue.
Erzürnt springt der Samurai auf, zieht das Schwert und lässt es voller Zorn mit den Worten: “Dich werd ich lehren …” auf den Hals des Mönches herabsausen. Kurz bevor die scharfe Klinge in den Hals eindringt, blickt der Samurai in die völlig gelassenen dreinschauenden Augen des Mönches. Mit einem Ruck stoppt er den tödlichen Schlag. Verwirrt blick er auf den Mönch herab. Dieser spricht mit ruhiger Stimme: “Das, verehrter Samurai, ist die Hölle.”
Von tiefer Reue erfasst und voller Bewunderung für die Bereitschaft des Mönches, ihm in eigener Todesverachtung seine Fehler zu offenbaren, spricht der Samurai: “Verehrter, nie habe ich einen Menschen von derartigem Gleichmut gesehen. Ihr seid wahrhaft ein Vorbild. Bitte nehmt meine Entschuldigung an.” Der Samurai hebt den Blick und schaut in ein sanft lächelndes Gesicht. Eine bisher nie erlebte Woge der Liebe erfasst ihn.
Der Mönch erkennt dies und spricht: “Und dass, verehrter Samurai, ist der Himmel.”
Noch ein Witz gefällig?
Himmel und Hölle in der Meditation
Ein Student ging zu seinem Meditationslehrer und beschwerte sich: "Meine Meditation ist schrecklich! Entweder bin ich völlig unaufmerksam oder meine Beine schmerzen oder ich schlafe während der Meditation ein. Einfach nur schrecklich!"
"Das wird vergehen", antwortet der Lehrer mit nüchterner Stimme.
Einen Monat später kommt der Schüler erneut zu seinem Lehrer. "Meine Meditation ist wundervoll. Ich fühle mich so präsent, so friedvoll, so lebendig. Einfach nur wundervoll!"
"Das wird vergehen", antwortet der Lehrer mit nüchterner Stimme.
Hier weiterlesen: Himmel und Hölle in der Meditation
Ein angehender Yogi trifft im Aschram ein und bitte um Aufnahme. Diese wird ihm gewährt, doch er muss auf jeden Fall eine Regel einhalten: 12 Jahre lang darf er nicht sprechen, und auch dann jeweils nur einen Satz.
Nach 12 Jahren emsigen Übens kommt endlich der große Tag. Der fleißige Yogi trifft vor den Guru und sagt: "Das Bett ist zu hart." Der Meister blickt ihn regungslos an.
Nach weiteren 12 Jahren Praktizierens von Asanas und Meditationsübungen fällt dem Yogischüler das Sprechen nicht mehr leicht. Er kommt vor den Guru und krächzt: "Das Essen ist schlecht." Der Guru blickt ihn ohne Mimikveränderung an.
So gehen weitere 12 Jahre ins Land. Der Yogaschüler tritt nach
36 Jahren disziplinierten Übens mit vorgerecktem Kinn vor seinen Guru und verkündet: "Ich gehe."
"Gut", antwortet dieser, "du hast dich ohnehin die ganze Zeit nur beschwert."
Hier weiterlesen: 12 Jahre Schweigen
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