Yoga Sutra Avidya
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Yoga Sutra II-3: Unwissenheit, Identifikation mit dem Ego, Begierde, Abneigung und (Todes-)Furcht sind die fünf leidbringenden Zustände (Kleshas) Advidyâsmita–râga–dveshâbhiniveshah kleshah Advidyâsmita–râga–dveshâbhiniveshah kleshah
 अविद्यास्मितारागद्वेषाभिनिवेशः क्लेशाःKommen wir zu den leidvollen Zuständen, welche den Yogi an der Befreiung hindern. Patanjali gibt hier eine erste Definition der Hindernisse auf dem Yoga-Pfad. Interessant sind auch die Parallelen im Buddhismus. 
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Yoga Sutra II-4: Avidya, die Unwissenheit, ist die Wurzel der übrigen Kleshas; diese können ruhend, abwechselnd, gedämpft oder voll aktiv in Erscheinung treten avidyā kṣetram-uttareṣām prasupta-tanu-vicchinn-odārāṇām avidyā kṣetram-uttareṣām prasupta-tanu-vicchinn-odārāṇām
 अविद्या क्षेत्रमुत्तरेषां प्रसुप्ततनुविच्छिन्नोदाराणाम्Unwissenheit oder eine falsche Sicht der Dinge ist ein elementares Hindernis auf dem spirituellen Pfad. Es wird dir in jeder Phase deiner persönlichen Entwicklung in der einen oder anderen Form begegnen. Darum sei stets auf der Hut gegenüber deinen subjektiven Ansichten und Wahrheiten. Irgendwann aber... 
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Yoga Sutra II-5: Durch Avidya – Unwissenheit oder falsches Verständnis – hält man das Vergängliche für verlässlich, das Unreine für rein, das Leidbringende für gut und Nicht-Selbst für das wahre Selbst Anityâshuchi-duhkânâtmasu nitya-shuchi-sukhâtmakhyâtir avidyâ Anityâshuchi-duhkânâtmasu nitya-shuchi-sukhâtmakhyâtir avidyâ
 अनित्याशुचिदुःखानात्मसु नित्यशुचिसुखात्मख्यातिरविद्याOhne Avidya würden wir nicht ständig nach Schokolade schielen, uns ausreichend bewegen und nicht falschen Dingen und Menschen hinterherlaufen. Doch was genau geschieht bei Avidya? Und was gehört alles dazu? Yoga und Buddhismus sind sich an dieser Stelle nicht ganz einig... 
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Yoga Sutra II-24: Die Ursache dieser Verbindung (Samyoga) von wahrem Selbst und der äußeren Welt ist Unwissenheit (Avidya) Tasya hetur avidyâ Tasya hetur avidyâ
 तस्य हेतुरविद्याEine eher ernüchternde Sutra. Erfahrung in der Welt ist ja ganz schön und auch sinnvoll, hält uns aber im „Gefängnis dieser Welt“. Führt zu irrigen Identifikation. Letztendlich lautet das Ziel Erleuchtung. Der Weg dorthin: Vidya! 
