Yoga Sutra Vastu
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Yoga Sutra IV-14: Die Verwirklichung und Essenz eines Objektes beruht auf dem einzigartigen Wandel der Gunas
pariñâmaikatvâd vastu-tattvam
परिणामैकत्वाद्व्स्तुतत्त्वम्Hochphilosophisch geht es weiter. Yogasutra 4.14 klingt wie ein feines Stück Philosophie – „alles ist im Wandel“ liest sich schnell, doch die Tiefe erschließt sich erst, wenn man sie spürt. Der Artikel nimmt dich mit in alte Kommentare, moderne Auslegungen und wissenschaftliche Parallelen. Er zeigt, wie diese knappe Formel von Patanjali nicht nur ein Gedankenspiel bleibt, sondern zur Haltung wird: in der Yogapraxis, in der Meditation, im Alltag – und manchmal auch im banalen Zähneputzen.
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Yoga Sutra IV-15: Das gleiche Objekt kann von zwei Menschen unterschiedlich wahrgenommen werden, abhängig von ihrem Bewusstseinszustand
Vastu-sâmye chitta-bhedât tayor vibhaktah panthâh
वस्तुसाम्ये चित्तभेदात्तयोर्विभक्तः पन्थाःMit IV-15 beginnt ein Abschnitt, der bis Sutra IV-27 Hindernisse in der Meditation beschreibt, die ein Erfahren der universellen Einheit behindern. Es beginnt in dieser Sutra damit, dass die Wahrnehmung von Objekten (und Erlebnissen, Situationen …) als subjektiv angesehen wird. Es besteht eine objektive Realität, aber unser Geist nimmt diese subjektiv wahr.
Dieser Artikel öffnet ein stilles Fenster in das, was zwischen „da draußen“ und „hier drinnen“ geschieht: Warum gemäß Yogasutra zwei Menschen im gleichen Raum zwei verschiedene Welten sehen. "Veel Köpp - veel Sinn", sagte meine Oma immer. Moderner ausgedrückt: Unsere Überzeugungen, Einstellungen, Meinungen, Gefühle etc. filtern unsere Wahrnehmung.
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Yoga Sutra IV-16: Die Existenz eines Objektes ist auch nicht davon abhängig, von einem Bewusstsein wahrgenommen zu werden. Denn was würde geschehen, wenn das Objekt nicht von diesem Bewusstsein wahrgenommen wird?
na caika-citta-tantraṁ cedvastu tad-apramāṇakaṁ tadā kiṁ syāt
न चैकचित्ततन्त्रं वस्तु तदप्रमाणकं तदा किं स्यात्Ein Koan fragt: Im Wald fällt ein Baum, doch niemand ist dort. Wie klingt dieser fallende Baum?
Mit diesem Sutra (das nicht in allen Fassungen des Yogasutras enthalten ist) stellt sich Patanjali gegen die Vedanta-Philosophie. Diese postuliert, dass Objekte nur deswegen existieren, weil ein Bewusstsein sie wahrnimmt. Yogasutra 4.16 hingegen erklärt, dass Dinge eigenständig bestehen. In diesem Artikel findest du klassische und moderne Kommentare, Brücken zur Wissenschaft – und handfeste Praxisideen.
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Yoga Sutra IV-17: Je nachdem, ob es unser Bewusstsein anregt (bzw. beeinflusst oder einfärbt) oder nicht, wird ein Objekt erkannt oder nicht wahrgenommen
tad-uparâgâpekæitvâc-cittasya vastu jõâtâjõâtam
तदुपरागापेक्षत्वाच्चित्तस्य वस्तु ज्ञाताज्ञातम्Wer das vierte Kapitel des Yogasutra liest, begegnet einer irritierenden Wahrheit: Die Welt liegt nicht einfach so offen vor uns, sie wird uns vielmehr nur dort sichtbar, wo unser Geist bereit ist, sich färben zu lassen. Ein Satz wie aus einem alten Text, und doch wirkt er aktueller als manch modernes Achtsamkeitsbuch. Dieser Artikel bündelt klassische Kommentare, moderne Auslegungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu Sutra 4.17 – und zeigt, warum es nicht egal ist, ob der Geist wie blankes Eisen auf die Magneten der Welt reagiert oder stur in seiner eigenen Ecke rostet.
