Prakriti steht für die materielle Welt, für Substanz.
Das Samkhya und damit Patanjali bewilligen sowohl dem Geist als auch der Materie Realität zu.
Das Prakriti ist alles, was außerhalb des Purushas, des Selbstes, existiert. Damit ist das gesamte Universum, aber auch die geistige Ebene des Citta gemeint. Prakriti kann vom Selbst wahrgenommen werden.
Sutras, die Prakriti behandeln
Yoga Sutra I-16: Das Nichtbegehren nach den Elementen der Erscheinungswelt führt zur Wahrnehmung des wahren Menschen, des Purushas - die höchste Form der Verhaftungslosigkeit
Yoga Sutra I-19: Dieses [Virama Pratyaya oder Asamprajnata Samadhi] kann [auch] von Geburt aus, durch frühere Körperlosigkeit oder durch Verschmelzung mit der Natur (Prakriti) erlangt werden
Yoga Sutra I-45: Die Meditation über das Subtile kann soweit verfeinert werden, dass sie sich bis zum Unmanifestierten erstreckt, zu Prakrti, der feinstofflichsten Ursache
Yoga Sutra II-17: Die Identifikation des wahrnehmenden Selbstes mit den wahrgenommenen Objekten ist Ursache [des Leides] und sollte überwunden werden
Yoga Sutra II-22: Die Welt verschwindet für den, für den sie ihren Zweck erfüllt hat; für alle anderen existiert sie als gemeinsame Realität weiter