Tratak und Meditation
Melinah fragt:
Guten Abend,
ich hoffe, es ist okay, wenn ich hier Fragen stelle. Bin noch sehr neu hier im Forum.
Sehr gerne würde ich regelmäßig meditieren, ich probiere es auch öfter mal, aber so richtig klappen will es noch nicht. Die Gedanken schweifen zu sehr ab. Ich halte es nie länger als 2 oder 3 Minuten aus. Ich habe das Gefühl, ich mache es falsch und breche dann ab. Ist das richtig so, oder sollte ich einfach immer weiter machen? Zur Info: Ich sitze meistens im Schneidersitz, mit geradem Rücken, Hände offen und nach oben zeigend auf dem Oberschenkel, Augen geschlossen, Gesicht nach vorne. Ist das überhaupt richtig?
Außerdem interessiere ich mich für Tratak. Ich würde es gerne versuchen, habe aber auch hierzu ein paar Fragen. Zuerst: Blinzeln ist nicht erlaubt? Soll man ganz aufhören, wenn man blinzelt, oder einfach so lange nicht blinzeln, wie es geht und nach Bedarf aufhören? Ich bin eine Brillen- oder eher Kontaktlinsenträgerin. Sollte ich Tratak ohne beides ausführen? Ich habe auch gelesen, dass Augenprobleme langsam verbessert werden, oder irre ich mich?
Ich glaube, das wars erst einmal. So viele Fragen, ich hoffe wirklich, ihr könnt mir weiterhelfen. :) Mein Interesse ist groß. Ich habe auch erst vor kurzem mit Yogastunden begonnen, bin also wirklich noch sehr neu auf dem ganzen Gebiet.
Euch allen einen schönen Abend! Melinah
Die Antworten lauten wie folgt:
Ramananda
Hi Melinah,
dass eine 17-Jährige »regelmäßig meditieren« will, ist außergewöhnlich und verdient Anerkennung und Bewunderung. Welch gutes Karma.
Nach dem Kompliment kommt der Wermutstropfen: Wer ernsthaft an der Meditation interessiert ist, braucht dafür einen Meister. Meditation ist ein zweischneidiges Schwert. Dass Du es nicht länger als einige Minuten aushältst, ist das Normalste der Welt. Das erlebt jede(r) am Anfang. Deine Sitzhaltung ist okay. Die Handflächen sollten aber nicht nach oben zeigen, denn dadurch fällt die Konzentration noch schwerer, als sie es ohnehin ist.
Trataka muss man zweiteilen. Es ist erstens eine Reinigungsübung für die Augen; und es ist zweitens eine Konzentrationsübung. Für die einfache Reinigung soll man die Augen offenhalten ohne zu blinzeln, bis der Tränenfluss kommt. Manche finden das sehr einfach, andere wiederum ziemlich schwierig. Trataka als Konzentrationsübung – diese wundervolle Technik ist leider auch ein zweischneidiges Schwert, da sie mit der Kundalini zu tun hat. Damit sollte sich der führungslose Laie höchstens zwei, drei Minuten (!) pro Tag beschäftigen.
Noch einmal: Respekt. Ram
Melinah
Danke Ram für Deine informative und nette Antwort!
Jetzt eine wahrscheinlich doofe Frage. Ist mit Meister der Yogalehrer/die Yogalehrerin gemeint, oder jemand, der eine weitere spezielle Ausbildung absolviert hat? Ich würde sonst gerne meine Yogalehrerin nach Hilfe fragen.
Und zum Trataka: Was genau ist der Unterschied zwischen diesen beiden Ausführungen? Und sollte man dabei auf Sehhilfen verzichten, oder sie lieber mit diesen ausführen?
Liebe Grüße :), Melinah
Wintersun
Hi Melinah,
hast Du etwas, worauf Du deine Aufmerksamkeit während der Meditation richtest? Meditation übe ich so, dass ich meine Aufmerksamkeit auf meinen Atem richte. Im Moment stelle ich mir meinen Timer auf 10 Minuten. Es kann aber auch für den Anfang weniger sein. Wichtig finde ich für mich, dass meine „formale“ Praxis eine klar definierte Zeitdauer hat.
Einen schönen Einstieg findest du hier:
Beitrag: Atemmeditation
Diese Übung ist ein guter Einstieg in die Meditation. Wir lernen in der Gegenwart zu bleiben und beruhigen unseren Geist.
Das mit den abschweifenden Gedanken ist normal. Ist bei mir auch so. Trotzdem spüre ich mich „mehr bei mir“, auch nach einer Meditation, wo ich das Gefühl hatte, ich war nur in Gedanken und nicht bei meinem Atem. Ich lese zur Zeit ein Buch aus der Bücherei über Meditation, das mir gut gefällt: Entdecke die Kraft der Meditation von Sharon Salzberg.
Es gibt viele verschiedene Formen der Meditation. Ich wünsche Dir, dass Du eine Form findest, die gut für Dich ist.
Liebe Grüße, Klaus
Short Net
Hey Melinah,
zu Tratak möchte ich Dir aus meiner Erfahrung berichten. Die Übung führe ich wie folgt aus: Ich sitze im Abstand von ca. 1,20 bis 2 m zur Kerze in einer wie von Dir beschriebenen Sitzposition. Die Flamme der Kerze ist dabei ungefähr auf Augenhöhe.
Mit geschlossenen Augen sammle ich mich, richte z.B. meine Konzentration für ein paar Atemzüge auf meinen Atem. Dann öffne ich die Augen und schaue konzentriert in die Mitte der Kerzenflamme. Ob meine Augen dabei blinzeln, ist von meiner Tagesform abhängig. Nach ca. einer Minute, wenn die Augen anfangen leicht zu brennen, als würden sich gleich Tränen bilden, schließe ich die Augen. Nun halte ich die Augen geschlossen und lenke meine Aufmerksamkeit auf die Lichtnachempfindungen hinter den geschlossenen Lidern. Wenn diese undeutlicher werden, gefühlt nach ca. einer weiteren Minute, öffne ich die Augen und wiederhole den gesamten Vorgang.
Danach, im dritten Durchlauf, ist der Blick nicht mehr in die Mitte der Flamme gerichtet, sondern ich versuche die Flamme als ganzes zu sehen, so als ob man durch die Flamme hindurchschaut. Ansonsten verläuft es wie in den Durchläufen vorher. Du kannst auch in die Flamme schauen, bis Deine Augen tränen. Das würde ich aber nur im dritten Durchlauf machen, da dies nicht so angenehm ist.
Viel Erfolg und berichte mal von Deinen Erfahrungen. Thorsten
Ramananda
Melinah schrieb: "Ist mit Meister der Yogalehrer/die Yogalehrerin gemeint, oder jemand, der eine weitere spezielle Ausbildung absolviert hat? Und zum Trataka: Was genau ist der Unterschied zwischen diesen beiden Ausführungen? Und sollte man dabei auf Sehhilfen verzichten, oder sie lieber mit diesen ausführen?"
Hi Melinah,
zunächst zur zweiten, einfacheren Frage: 1. Trataka als Reinigungsübung hat einen einzigen Sinn: dass die Augen tränen. Dazu genügt es, relativ kurze Zeit die Augenlider offenzuhalten (natürlich ohne Sehhilfen), bis eben der Tränenfluss kommt. Diese Reinigung ist auf der einen Seite empfehlenswert, andererseits finden viele sie anstrengend und unangenehm.
2. Trataka als Konzentrationsübung hat @ShortNet erklärt, wobei ich die Art empfehle, welche ich im Yoga-Sutra beschreibe. Und, sehr wichtig: Diese Technik kann in »tiefere« Zustände führen (Stichwort Kundalini) und darf deshalb ohne Meister lediglich wenige Minuten pro Tag praktiziert werden. Dies hatte ich schon erwähnt.
Zur »Meditation«: 1. Fragt man zehn Menschen, was »Meditation« bedeutet, erhält man mit Garantie zehn verschiedene Antworten. Daher ist es schwierig, etwas zu sagen. Von mir wirst Du immer nur die traditionelle, klassische Anschauung hören, hier kurz beschrieben.
2. Hier könntest Du zur Beantwortung Deiner ersten Frage lesen, warum man sich NIEMALS vom »Yogalehrer« und ähnlich »Ausgebildeten« in die Meditation einweihen lassen sollte. Mit »Meister« sind ausschließlich jene Männer und Frauen gemeint, welche den Samadhi (Gott- oder Selbstverwirklichung) erreicht haben.
3. Schließlich ein Ausschnitt ebenfalls aus meiner Homepage zur Klärung der Grundfrage: "Eines sei klargestellt. Wer sagt: »Ich will meditieren, um zur Ruhe zu kommen«, der hat nicht verstanden, worum es beim spirituellen Yoga geht. Wer vom hektischen Alltag abschalten, eben ruhig werden will, sollte im Liegen zwanzig Minuten entspannen, oder zehn Minuten bewusst atmen, oder bei beruhigender Musik eine Tasse Tee trinken, aber gewiss nicht »meditieren«. Der wahre geistige Yoga ist der denkbar größte Stress: hier geht es um Konzentration (das Schwierigste überhaupt), um Selbstbeherrschung, Askese, Verzicht; um das Elend des Kreislaufs der Geburten und Tode, um die Überwindung dieser armseligen Welt, um die Sehnsucht nach Freiheit, um das Finden eines echten, eines wahrhaft erleuchteten Gurus; um das alles beherrschende Thema Karma, um Religion, um das Heil der Seele. Wer all diese Begriffe nicht zu seinem Wortschatz zählt, wer sich dafür nicht interessiert, der sollte sich nicht mit »Meditation« und »geistigem Yoga« beschäftigen."
In Anbetracht dessen, dass Du noch so jung bist, mag dies alles eventuell erschreckend klingen, aber aus Gründen der Verantwortung kann ich Dir nichts anderes sagen.
Ram
Avadhuta
Namaste,
Ram hat recht, die klassische Trataka Übung hat es in sich. Es gab eine Zeit, in der ich diese Shat Karma sehr häufig, besser gesagt lange(!) praktizierte - und es auch übertrieb … Manchmal habe ich am Stück eine Stunde in die Flamme gestarrt, obwohl die Tränen bereits in Bächen aus mir herausstörmten. Die Augen schmerzten zwar stark, aber ich habe durchgehalten bzw. mich dazu gezwungen. Meine Kurzsichtigkeit hat sich nicht unbedingt gegeben, das war aber auch nicht mein Ziel. Dafür hätte ich vielleicht regelmäßiger üben sollen.
Doch meine Konzentration nahm extrem zu, in diese Zeit fiel dann auch die im Thread "Geistiger Pfad" berichtete Erfahrung, das hat mit Sicherheit auch etwas zu der spontanen Bewusstseinserweiterung beigetragen, vermute ich mal. Denn Trataka wirkt stark nach!
Dies ist ein langer Beitrag, in der unterschiedliche Meinungen zum geistigen Weg des Yoga ausgetauscht und diskutiert werden. ► Moksha – Freiheit ► Suche nach Gott ► Den Geist reinigen und leeren um das wahre Selbst zu erkennen ► Enthaltsamkeit üben und Sinnesgenuss meiden oder ► die Freuden der Welt achtsam genießen? ► Welche Yoga-Art passt zu mir? ► Verbindung von Yoga und Tantra larrim startet die Diskussion: Dieses Thema richtet sich an alle, die im Yoga mehr suchen als nur ein schönes Popöchen, und körperliche Gesundheit. Dieser würde hier gerne mit euch allen offen und undogmatisch über dieses Thema diskutieren. Zum Auftakt stelle ich hier zwei Zitate meines Meisters Yogiraj Satgurunath Siddhanath ein: Beides beschreibt die eigentliche Ausrichtung des Yoga, die nur leider heute nicht mehr überall gelehrt wird. Dennoch verspüren immer mehr Menschen eine tiefe Sehnsucht nach der Verwirklichung des inneren göttlichen Selbst. Der Pfad jedoch ist schmal und schlüpfrig, wie manche Posts in diesem Forum leider nur zu deutlich machen. Viele sind gerufen, aber nur wenige wirklich berufen, alle auf dem Weg lauernden Gefahren und Fallstricke wirklich zu meistern. Einer der größten Fallstricke auf dem Weg ist oft der menschliche Verstand. Wollen wir also zu einem Yogi, oder zu einem Schrift Gelehrten werden? Sollte die erste Frage auf dem Wege sein. Dazu gibt es eine sehr schöne Geschichte von Mulla Nasrudin, der einst ein Fährmann am Ganges war:Beitrag: Der Geistige Pfad
Der Geistige Pfad
Die Gefahr dabei; Trataka erzwingt u.U. die Konzentration (Dharana), sodass ein wahrer Sturm an verdrängten Gefühlen und Erfahrungen aus den Unterbewussten u. Unbewussten hervorbrechen kann. Und das ist dann häufig viel zu verfrüht, da diesen höheren Stufen erstmal eine gute Vorbereitung vorausgehen sollte, die vor allem auch die ersten Schritte Yama u. Niyama beinhalten sollte.
Ram schrieb; "Trataka als Konzentrationsübung – diese wundervolle Technik ist leider auch ein zweischneidiges Schwert, da sie mit der Kundalini zu tun hat. Damit sollte sich der führungslose Laie höchstens zwei, drei Minuten (!) pro Tag beschäftigen."
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LG Avadhuta
PS: @Short Net, ,@Ram: Wie ist es mit Euren Augenproblemen geworden? Ihr seid ja offensichtlich auch Brillenträger. Hat sich da im Laufe der Zeit was verbessert? Es wird oftmals angegeben, als Langzeitwirkung der Übung könnte man irgendwann auf alle Sehhilfen verzichten.
Melinah
Guten Abend,
ich danke euch allen für die wirklich informativen Antworten! Ich muss zugeben, das ist wirklich sehr viel, was es zu berücksichtigen gibt, aber ich werde mir wirklich Mühe geben, alles richtig zu machen.
Könnte man kleine Anfänge der Meditation auch zu Hause, alleine durchführen, wie zum Beispiel die Atemmeditation? Und woran erkennt man, ob jemand ein Meister ist? Eigentlich können das ja sehr viele Menschen behaupten... Oder muss man einfach sehr viel Vertrauen in die Personen legen?
Ich werde euch berichten. :) Einen schönen Abend euch allen! Und großen Dank nochmal!
M33
Hi Melinah,
mein Rat: Lasse Dir bloß keinen Floh ins Ohr setzen und fasse auch ins Auge, wo Du hier gelandet bist; in einem Forum, wo so mancher jede Gunst der Stunde nutzt, um geschickt hinter quasi Ratschlägen an Ratsuchende seine höchst eigennützige Werbestrategie zu seiner gewinnsüchtigen Vermarktung des Yoga zu platzieren. Denn nicht nur Du liest ja die Beiträge zu Deinen Fragen, sondern jeder zufällige Leser sieht sich in Hinkunft zur Öffnung der Werbeseiten gezielt animiert. Ich habe es schon mehrmals hier in diesem Forum gesagt, wo immer Yoga vermarktet ist, ist der Geist des Yoga so unendlich weit entfernt wie nur irgendwas!
Selbstverständlich schlägt die selektive Wahrnehmung zu und es erscheint fernab vom Geist des Yoga, wo der Geist der Geldmacher und Geldwechsler, wo die finanzielle Ausbeutung des Yoga herrscht, als merkwürdig, wenn ein Mensch von 17 Jahren sich sehr für Meditation interessiert, weil er mangels adäquater Einkommensverhältnisse in der Vermarktungsmaschinerie kaum schon in breiter Masse existent sein kann. Ich selbst habe als Kind zu meditieren begonnen und ich habe in meinem bisherigen Leben ganz viele sehr junge meditierende Menschen kennengelernt.
Was Deine Zweifel bezüglich der Meister anbelangt, mach Dir darüber keinen Kopf. Nicht Du musst Deinen Meister suchen. Sobald Du bereit bist, wird Dein Meister zu Dir kommen. Ich habe eine Diskussion zum Verlauf meiner Meditation eröffnet und werde nach und nach, sobald das Thema Parshabd und Parjyoti beendet ist, zum Thema der Meister kommen. Du kannst dort ja mal reinschauen, für meinen Beitrag hier wäre es zu lang.
Wenn Du körperlich und geistig gesund bist (Du darfst noch nie in psychologischer od. psychiatrischer Behandlung gewesen sein, aus welchem Grund auch immer (!) und auch nicht als übersensibel und sehr leicht angreifbar in Deiner Person gelten) und Lust dazu hast, kannst Du Dir als schönen Anfang für Deine geistigen Bestrebungen von Phra Acharn Thawie Baladhammo (übersetzt von Christoph Bank) "Selber Klarblick üben, ein Leitfaden für Achtsamkeit" aus dem Netz runterladen. Das kostet kaum was und die darin unter Sitzmeditation angeführten Übungen kannst Du, vorausgesetzt das Sitzen wie angegeben ist für Dich ohne Beschwerden gut ausführbar, mit 30 Minuten beginnen. Du lernst darin das Noten, eine wundervolle Sache auch im Alltag. Mi etwas Übung kannst Du Dir z.B. Schmerzen wegnoten und andere Befindlichkeitsstörungen ebenso. Bezüglich der Ausführungen zu den sieben Reinheitsstufen und sechzehn Klarblickschritten brauchst Du Dich nicht zu ereifern. Du kannst es ja mal durchlesen. Solche Kategorisierungen sind Versuche des Verständlich-Machens. Erfahrungen machst Du in der genau beschriebenen Praxis dieser Art der Sitzmeditation. Ich habe das Noten als kleines Kind gelernt und auch heute als Psychologin sehe ich, bis auf die vorhin angeführten, keine Vorbehalte darin.
Viel Freude auf Deinem geistigen Weg der Liebe und der Freiheit. Und denke immer daran, Stress hat mit rücksichtslosem Vorwärtsstreben zu tun, Stress ist niemals der Anfang und das Ende und der Weg der Meditation.
Hi, M33
Hier wurden jetzt einige Beiträge entnommen, in denen sich vornehmlich gegenseitig Vorwürfe gemacht wurden. Weiter ging es in der Diskussion mit:
Manu-Sarona
Hallo Melinah,
ich antworte jetzt einfach mal auf Deine ursprüngliche Frage, in Bezug auf die Meditation. Zum Tratakam wurde eigentlich schon alles gesagt.
Als Meditations-Anfänger ist es ganz normal, dass Deine Gedanken abschweifen. Es gibt tausende verschiedene Arten und Techniken, um zu meditieren. Die Form des stillen Sitzens ist nicht gerade eine der einfachsten, insbesondere in Hinblick auf unser heutiges Leben. Ich teile die Meinung nicht, dass man einen Meister braucht, bitte aber um Beachtung, dass ich hier von einem psychisch gesunden Menschen ausgehe (also keine Traumas oder andere therapiebedürftige Themen).
Ich habe folgende Empfehlungen für Dich: Übe regelmäßig und halte Dich an die geplante Zeit, egal ob es "funktioniert" oder nicht. Es wird immer Tage geben, an denen es besser läuft als an anderen, das hängt auch von den Lebensumständen ab. Atme tief und atme lang, möglichst in den Bauch. Fokussiere Deine Aufmerksamkeit z.B. durch Atembeobachtung (das wäre schon ein Thread für sich) oder Verwendung eines Mantra. Beobachte die Gedanken, die Du hast, wie einen Film im Kino. Ziel ist hier das Erkennen der Distanz zwischen dem, der denkt, und dem, der die Gedanken beobachtet. Wenn es Dir leichter fällt, verlängere Deine Meditation z.B. täglich/wöchentlich um 1 Minute.
Wichtig ist zu verstehen, dass abseits von dem, was die Medien so blumig schreiben, es bei der Meditation nicht um Entspannung und Stressabbau geht. Die Meditation wirkt sich durch die tiefe Atmung automatisch auf unser Nervensystem aus, doch primär geht es um Selbsterkenntnis (Gewahrwerden/Verstehen) und dadurch auch um die Wahrheit, was auch unangenehm bzw. unbequem sein kann...
Es ist natürlich hilfreich, sich von einem erfahrenen Meditierer Tipps zu holen, der einem über Hindernisse und Selbstbetrug auf dem Weg hilft. Ob da Deine Yogalehrerin die richtige ist, musst Du selbst herausfinden (Theorie/Praxis?). Ich persönlich bin der Meinung, dass mehr und mehr Menschen meditieren sollten. Es macht die Menschen bewusster im Umgang mit sich selbst, im Umgang mit ihren Mitmenschen und im Umgang mit der Umwelt.
Liebe Grüße, Manu
Melinah
Hallo Manu,
vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort! :) Gestern habe ich nun doch noch nicht mit meiner Lehrerin gesprochen, da es im Moment, meiner Meinung nach, kein passender Moment ist, um mit dem Meditieren zu beginnen, da ich ab dem 09. für fast zwei Wochen unterwegs bin und ich da wohl nicht die Zeit und Ruhe finden würde. Aber danach werde ich ganz bestimmt auf die von Dir genannten Empfehlungen zurückkommen.
Schönen Tag euch allen, Melinah
Woher stammen diese Beiträge?
Früher gab es auf Yoga-Welten.de einen Forumsbereich. Dieser musste aus technischen Gründen abgeschaltet werden, es gab aber auch fast keine neuen Diskussionen mehr.
Um die oftmals sehr wertvollen Beiträge der Forumsteilnehmer zu "retten", habe ich die ursprünglichen Posts als Grundlage für eine Neuformulierung genommen und zu einem eigenständigen Text umgeschrieben.
Dabei wurden auch Dopplungen, Rechtschreibfehler und auch themenfremde Postings korrigiert, gekürzt oder ganz weggelassen. Diese "Straffung" erleichtert den Einstieg ins Thema. Zudem wurden die Texte neu formuliert und um Sachverhalte, Bilder etc. ergänzt. Fehler durch diese Textergänzungen etc. sind natürlich nur mir anzulasten. Ich hoffe aber und habe mich sehr darum bemüht, dass die Aussagen der Forenteilnehmer dabei nicht verfälscht wurden.
Unter jedem Posts gibt es die Möglichkeit, diesen weiterhin zu ergänzen, auf Fehler aufmerksam zu machen usw.
Kannst du etwas ergänzen?
Möchtest du etwas zu dem Gesagten ergänzen?
Bitte antworte mit Namen oder Namenskürzel, dann können die Antworten zugeordnet werden. Aber anonyme Ergänzungen sind ebenfalls wertvoll.
Siehe auch
Tratak oder Trataka – die Augenreinigung
Trataka in der Hatha Yoga Pradipika
Zunächst die Verse aus der Hatha Yoga Pradipika zu Trataka (auch Tratak), der Augenreinigung oder auch Augenmeditation:
2-29 Achtsam soll der Yogi mit starrem Blick auf einen kleinen Punkt schauen, bis Tränen entstehen.
2-32 Dieses hält die Augen frei von Krankheiten, Erschöpfung und verhindert andere Krankheiten. Der Yogi soll Trataka geheim halten.
Ausführungen zur Ausübung mit weichem Blick:
Hier weiterlesen: Tratak oder Trataka – die Augenreinigung
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