Guna steht für Eigenschaften oder Qualitäten der Materie (Prakriti). Diese sind:
- Rajas- Tätigkeit
- Tamas - Trägheit
- Sattva - Rhythmus oder Gleichgewicht
Die Gunas verbinden sich in einer Unzahl von Erscheinungsformen zum Prakriti.
Wie Eliade auf Seite 45 bespricht, klassifiziert Vyasa in seinem Kommentar zu Yoga Sutra I-2, dass jedes normale menschliche Bewusstsein (Citta) sich auf drei Arten manifestiert. Je nachdem, welches Guna bei ihm vorherrscht:
- Herrscht Satva (Reinheit, Erleuchtung über Begreifen) vor, manifestiert sich Prakhya: Lebhaftigkeit, Erleuchtung, Heiterkeit, innere Helle.
- Herrscht Tamas (Finsternis, Trägheit, Schwere) vor, ist das Bewusstsein Sthiti: Träge und Erstarrung ist die Folge.
- Herrscht Rajas vor (Energie), ist das Bewusstsein Pravrtti: Aktiv, gespannt, eigenwillig, energievoll.
Es gibt noch einen vierten, darüber hinausgehenden Zustand, guna-atita.
Zitate aus der Bhagavad Gita zu den Gunas:
03-28 Wer jedoch die Wahrheit über die Anteile der Gunas an den Taten kennt, [...] wird wissen, dass "Gunas auf Gunas einwirken" und bleibt unverhaftet
03-29 Die durch die Gunas der Natur Getäuschten haften an den von den Gunas bewirkten Handlungen [...]
Vom Befrieden der Gunas
"Wer, wo ein ‚Guna‘ ihm erscheint,
Er darum diesen doch nicht hasst,
Nach andern, ‚Gunas‘ nicht begehrt,
im Geiste ruhig und gefasst;Wer gleichsam unbeteiligt bleibt,
Bei eines ‚Guna‘ Gegenwart,
Wer denkt, ‚ein Guna treibt sein Spiel‘,
Und deshalb stets den Gleichmut wahrt;Wer standhaft ist in Freud und Leid,
Wem gleich ist Scholle, Stein und Gold,
Wer gleich sich bleibt, wenn man ihn schmäht
Und wenn man ihm Bewund’rung zollt;Wem gleich ist Ehre oder Schmach,
Ob Freund, ob Gegner unterliegt,
Wer jeder Tat entsagt, der hat
Der ‚Eigenschaften‘ Macht besiegt.“
(Bhagavad Gita 14.22–14.25, Siehe dazu auch Yogasutra II-3)
Siehe auch: Zitate aus der Bhagavad Gita