Die körperlichen und geistigen Heilwirkungen der verschiedenen Yogatechniken werden immer intensiver wissenschaftlich untersucht. Viele der Studien beschäftigen sich mit der Heilwirkung von Yoga. Besonders gefragt ist die Heilwirkung von Yoga hinsichtlich geistiger Leiden und Rückenschmerzen.
Yoga und die Heilung des Geistes
In einer Studie aus März 2017 konnte gezeigt werden, wie Iyengar Yoga in Verbund mit speziellen Atemübungen (gleichmäßiges Atmen bei fünf Atemzügen pro Minute) bei Depressionen helfen kann Schon in vorhergehenden Studien konnte gezeigt werden, dass Yoga-Übungen die Produktion von Serotonin, einem Stimmungsstabilisator im Gehirn, erhöht. In der amerikanischen Studie aus 2017 zeigte sich nun, dass depressiv Erkrankte, die mindestens zwei Mal pro Woche Yoga-Asanas und Pranayama-Übungen durchführten, eine signifikante Verbesserung ihrer Situation empfanden.
Die Probanden übten 12 Wochen und wurden dabei in zwei Gruppen unterteilt:
- Die eine Gruppe übte 2 Mal die Woche 90 Minuten und zuhause.
- Die zweite Gruppte übte 3 Mal die Woche 90 Minuten und ebenfalls zuhause.
Die Probanden nahmen entweder keine Anti-Depressiva oder blieben auf einer konstant eingestellten Dosis.
Die Wirkung tritt bei manchen Probanden schon nach einer Sitzung auf und bei anderen waren mehrere Übungssitzungen notwendig (dies wird übrigens auch vom geistigen Heilen berichtet).
Es zeigte sich, dass in beiden Gruppen sich das Depressionsleiden anhand klinischer Parameter signifikant verbesserte. Die Ergebnisse waren in beiden Gruppen vergleichbar, die Gruppe mit den dreimaligen Übungssitzungen pro Woche konnte leicht bessere Ergebnisse für sich verbuchen.
Der GABA-Spiegel (Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure, Depressionen und Angststörungen gehen oft mit einem niedrigen Spiegel einher) erhöhte sich bei den Yoga-Übenden um durchschnittlich 27 Prozent.
Yoga wirkt bei Rückenproblemen so gut wie Physiotherapie
Dies konnte in einer Yoga-Rücken-Studie aus 2017 (siehe auch diesen Spiegel-Artikel) gezeigt werden.
Chronische Rückenschmerzen sind für viele Neulinge ein Hauptgrund, sich dem Yoga zuzuwenden.
Die Wissenschaftler um Robert B. Saper unterteilten 320 Probanden in drei Gruppen:
- Die erste Gruppe besuchte 12 Wochen lang einmal in der Woche einen Yogakurs und machte damit 40 Wochen lang weiter.
- Die zweite Woche erhielt innerhalb von 12 Wochen 15 Mal Physiotherapie und führte ebenfalls die dabei gelernten Übungen für weitere 40 Wochen zuhause fort.
- Die dritte Gruppe erhielt lediglich ein Ratgeberbuch und weitere Tipps zu Rückenschmerzen.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Yoga-Übenden eine ebenso große Abnahme der Rückenschmerzen empfanden wie die Teilnehmer der Physiotherapie-Gruppe. Auch nach einem Jahr litten beide Gruppen signifikant weniger unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
Auch die dritte Gruppe konnte ihr Rückenleiden mildern, brauchten jedoch messbar mehr Schmerzmittel gegen Rückenschmerzen.
Das positive Fazit der Studien-Autoren:
"Yoga erscheint in der Studie als vernünftige Alternative, um chronische Schmerzen im unteren Rücken zu behandeln."
Siehe auch: