Yoga Sutra Atma
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Yoga Sutra I-47: Erreicht der Yogi Routine im Nirvichara Samadhi, erscheint ihm allmählich das innerste Selbst nirvicâra-vaishâradye dhy-âtma-prasâdah nirvicâra-vaishâradye dhy-âtma-prasâdah
 निर्विचारवैशारद्येऽध्यात्मप्रसादःHier beginnt die letzte Etappe auf der Reise des Yoga. Wenn der Yogi durchhält und treu den Zustand des Nirvichara weiter übt, nähert er sich nach und nach der Erleuchtung. Wie ist das genau zu verstehen? 
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Yoga Sutra II-5: Durch Avidya – Unwissenheit oder falsches Verständnis – hält man das Vergängliche für verlässlich, das Unreine für rein, das Leidbringende für gut und Nicht-Selbst für das wahre Selbst Anityâshuchi-duhkânâtmasu nitya-shuchi-sukhâtmakhyâtir avidyâ Anityâshuchi-duhkânâtmasu nitya-shuchi-sukhâtmakhyâtir avidyâ
 अनित्याशुचिदुःखानात्मसु नित्यशुचिसुखात्मख्यातिरविद्याOhne Avidya würden wir nicht ständig nach Schokolade schielen, uns ausreichend bewegen und nicht falschen Dingen und Menschen hinterherlaufen. Doch was genau geschieht bei Avidya? Und was gehört alles dazu? Yoga und Buddhismus sind sich an dieser Stelle nicht ganz einig... 
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Yoga Sutra II-21: Die Welt existiert nur für den Sehenden Tadartha eva dṛśyasyātmā Tadartha eva dṛśyasyātmā
 तदर्थ एव दृश्यस्यात्माEine durch und durch positive Sutra. Und eine, aus der wir viel Kraft schöpfen können – in guten und in schlechten Zeiten. Eine Sutra, die unser Interesse für die Welt und unsere permanente Achtsamkeit stark zu motivieren vermag. Die uns bei einer Entscheidung „Soll ich das jetzt tun oder lieber lassen“ als Richtschnur zur Verfügung steht. 
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Yoga Sutra II-41: Aus Reinheit entstehen Klarheit im Geist, innere Freude, gerichtete Konzentration, Beherrschung der Sinne und Erkennen vom wahren Selbst sattva-śuddhiḥ saumanasya-ikāgry-endriyajaya-ātmadarśana yogyatvāni ca sattva-śuddhiḥ saumanasya-ikāgry-endriyajaya-ātmadarśana yogyatvāni ca
 सत्त्वशुद्धिसौमनस्यैकाग्र्येन्द्रियजयात्मदर्शनयोग्यत्वानि चIn Sutra II-40 war Abneigung und Distanz gegenüber dem Körper als erste Folge des Reinigungsprozesses genannt. Hier nun in II-41 werden die weiteren (und im gängigen Sinne attraktiveren) Auswirkungen von Shaucha (= Reinheit) genannt: Stärke, Klarheit und ein heiteres Gemüt. In II-41 erläutert Patanjali die Effekte eines fortschreitenden Reinigungsprozesses beim Yogi ► Übersetzungsalternativen ► Reinigung auf mehreren Ebenen ► Wirkungsabläufe ►... 
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Yoga Sutra IV-13: Diese (Eigenschaften/Formen) sind manifest oder subtil und bestehen aus den drei Gunas te vyakta-sūkṣmāḥ guṇa-atmānaḥ te vyakta-sūkṣmāḥ guṇa-atmānaḥ
 ते व्यक्तसूक्ष्मा गुणात्मानःWieder – wie so häufig im 4. Kapitel – eine rätselhafte Sutra, die viele Kommentare auf den Plan ruft. Nach dem Samkhya (altes indisches Philosophiesystem) ist das Universum (die Urmaterie Prakriti) durch drei Gunas, meint wesentliche Eigenschaften oder Kennzeichen, charakterisiert: Tamas (steht für Trägheit, Dunkelheit, Chaos), Rajas (Rastlosigkeit, Bewegung, Energie) und Sattva (Klarheit, Güte, Harmonie). Yogasūtra 4.13 erklärt, dass alles Wahrnehmbare und auch das noch Ungeborene aus diesen drei Guṇas besteht. Was trocken klingt, entpuppt sich als Einladung, den eigenen Alltag mit neuen Augen zu sehen – denn wer erlebt und bewusst wahrnimmt, dass selbst Gedanken, Erinnerungen und Gefühle nur Spielarten dieser drei Grundkräfte sind, genießt beispielsweise Gelassenheit an Stellen, wo zuvor Drama herrschte. Dieser Artikel verbindet klassische Kommentare von Vyāsa und Śaṅkara mit modernen Deutungen, psychologischen Studien und praxisnahen Übungen – ein Versuch, Philosophie aus dem Elfenbeinturm auf die Yogamatte und mitten in den Alltag zu holen. 
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Yoga Sutra IV-25: Wer den Unterschied zwischen Geist und wahrem Selbst erkannt hat, hört auf, den eigenen Geist bzw. dessen Regungen als Ich zu verstehen Vishesha-darshina âtma-bhâva-bhâvanâ-vinivrittih Vishesha-darshina âtma-bhâva-bhâvanâ-vinivrittih
 विशेषदर्शिनः आत्मभावभावनानिवृत्तिःWieder geht es um die Entwicklung von Unterscheidungsvermögen für das Erreichen von innerer Freiheit – Kaivalya. Wer das eigene (wahre) Selbst erkennt, entdeckt nicht neue Antworten, sondern das Verstummen alter Fragen. Der Text und seine Kommentare kreisen um eine Erfahrung, die kaum in Worten fassbar ist – das Aufhören der Identifikation mit den unruhigen Bewegungen des Geistes. Dieser Artikel lädt dich ein, die klassischen Stimmen, moderne Deutungen und eigene Übungswege zusammenzudenken. 
