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Forschung / Studien: Yoga hilft bei hohem Blutdruck

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Studien, die Yoga eine (moderat) unterstützende Wirkung bei der Behandlung von Bluthochdruck attestieren. Wir fassen einige Studien zusammen:

  • Dr. Angrish / Indien: Die Effekte der Yogaübungen waren zwar moderat, würden aber signifikant die Wahrscheinlichkeit der Folgeerkrankungen von Bluthochdruck senken.
  • Metastudie der American Heart Association: In der Yoga-Gruppe gab es signifikante Rückgänge der Herzfrequenzvariabilität.
  • Studie über die Nachhaltigkeit von Viniyoga und PMR (Progressive Muskelrelaxation) in der stationären Rehabilitation von Patienten mit hohem Blutdruck.
  • American Society of Hypertension: Die Teilnehmer und konnten dadurch ihren Blutdruck um 4 bis 5 mmHg senken.

Inhalt: Yoga bei hohem Blutdruck

  1. Dr. Angrish / Indien
  2. American Heart Association
  3. PMR und Viniyoga zur Blutdrucksenkung
  4. Hochdruckliga sieht Wirksamkeit von Yoga bei Bluthochdruck als erwiesen an
  5. Bücher zum Thema
  6. Yoga-Übungen bei hohem Blutdruck

Hintergrund Bluthochdruck

Hoher Blutdruck meint, dass der Druck der Blutflüssigkeit in den Gefäßen unseres Körpers zu hoch ausfällt. Die daraus resultierenden Probleme sind derart vielfältig, so dass hoher Blutdruck (auch arterielle Hypertonie genannt) schon längere Zeit auf der Top-Ten-Liste bedrohlicher Krankheiten zu finden ist.

Zu Beginn dieser Krankheit merkt man kaum etwas davon. Später macht sich hoher Bludruck durch Symptome wie Schwindel, Herzrasen, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Schlafstörungen oder übertriebene Nervosität bemerkbar.

Auf Dauer werden jedoch das Herz und andere Organe übermäßig beansprucht. Unter anderem verkalken Gefäße vorzeitig (Arteriosklerose). Herz- Kreislaufkrankheiten, Nieren- und Augenerkrankungen und weitere Maleschen können die Folge sein.

Darum wird hoher Bludruck nach dem Erkennen behandelt. Zum Beispiel durch Medikamente, ausgewogene salzarme Ernährung, regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Drogen wie Nikotin und Alkohol, Abbau von Stress und Abnehmen. 

Welche Blutdruck-Werte sind problematisch?

Zur Bestätigung der Diagnose "Bluthochdruck" erfolgen wiederholte Druckmessungen (während einer Ruhephase) und eine Langzeitmessung des Blutdrucks. Der Blutdruckwert wird in zwei Werten (jeweils in der Einheit Millimeter Quecksilbersäule [mmHg]) ausgedrückt:

  • Systole
    Dieser Wert entspricht der Anspannungs- und Auswurfphase des Herzenschlags. Der Herzmuskel zieht sich während der Messung des systolischen Druckes zusammen und drückt Blut in die Arterien. Darum ist dieser Druck-Wert am höchsten.
  • Diastole
    Während sich das Herz entspannt wird der diastolische Wert gemessen. Der Herzmuskel baut keinen Druck auf, darum ist dieser Wert ganz unten.

Als optimal gelten derzeit Blutdruckwerte bis 120 mmHg systolisch und 80 mmHg diastolisch. Man sagt dann, diese Menschen hätten einen niedrigen Blutdruck.

Momentane Einschätzung Systole (mmHG) Diastole (mmHG)
niedriger Blutdruck 105-119 60-79
normaler Blutdruck 120-129 80-84
"noch" normaler Blutdruck 130-139 85-89
leicht erhöhter Blutdruck 140-159 90-99
mittelschwerer Bluthochdruck 160-179 100-109
schwerer Bluthockdruck über 180 über 110
 

Punkt 1

Dr. Angrish / Indien

Im Rahmen einer kleinen Studie mit 60 Probanden konnten Wissenschaftler unter der Führung von Dr. Ashutosh Angrish (ein Herzspezialist am Sir Gangaram Hospital in Delhi, Indien) verfolgen, wie die Ausübung Hatha Yoga einen lindernden Effekt auf erhöhten Blutdruck zeigte. Im Zuge der dreimonatigen Studie übten die Hälfte der Teilnehmer regelmäßig Hatha Yoga. Die andere Hälfte der bis auf den Bluthochdruck gesunden Patienten (Durchschnittsalter: 54) tat dies nicht.

Die Effekte der Yogaübungen waren zwar moderat, würden aber signifikant die Wahrscheinlichkeit der Folgeerkrankungen von Bluthochdruck senken: "Klinisch kann der Effekt sehr bedeutungsvoll sein", so Angrish. Welche der Yogaübungen (Asanas, Pranayama und/oder Meditation) den Senkeffekt hervorruft, war für die Wissenschaftler nicht zu erkennen.

Mehr dazu:

Punkt 2

Metastudie der American Heart Association

Das Fazit einer Meta-Studie (Untersuchung von über 1.000 Studien der Jahre 2003 bis 2011) der American Heart Association lautet: Es gibt neben den blutdrucksenkenden Medikamenten viele Möglichkeiten, den Blutdruck zu senken. Vor allem aerober Sport wie Ausdauersport oder Aerobic halfen signifikant gegen Bluthochdruck. Auch Gewichtstraining und sogenannte isometrische Übungen wirkten bei einigen Patienten gut.

Für die Wirksamkeit von den in den Studien untersuchten Yoga-Arten und Meditationsmethoden konnten keine signifikanten Effekte hinsichtlich der Senkung des Blutdrucks beobachtet werden. Teilweise sei die Datenlage auch zu dünn gewesen.

Pranayama zeigte Wirksamkeit

In einer (von den über 1.000 untersuchten Studien) in Brasilien durchgeführten Studie wurden 76 "ältere" Personen, die Bhastrika und Hatha-Yoga übten, untersucht. Die Messungen zu Lungenfunktion, Herzfrequenz und Blutdruck-Variabilität wurden zu Beginn und nach 4 Monaten gemessen.

Ergebnis: In der Yoga-Gruppe gab es signifikante Rückgänge der Herzfrequenzvariabilität der niederfrequenten Komponente (ein Marker der kardialen sympathischen Modulation).

Zusammenfassend sagen die Forscher der American Heart Association zu den Beziehungen zwischen Yoga und Blutdruck:

"Es liegen nur begrenzte Daten aus qualitativ hochwertigen, randomisierten, kontrollierten Studien zur potenziellen Blutdruck-Senkung von Yoga vor. Zusätzliche größere und hochwertigere Studien sind erforderlich. Daher kann keine bestimmte [Yoga-] Technik empfohlen werden.

Auf der anderen Seite ... gibt es wenige kardiovaskuläre Gesundheitsrisiken, die von der Yoga-Praxis ausgehen, und es wurden in den Studien von keinen nachteiligen Effekten berichtet."

Punkt 3

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Studie: PMR und Viniyoga zur Blutdrucksenkung

In Viveka findet sich ein Erfahrungsbericht zur Studie über die Nachhaltigkeit von Viniyoga und PMR (Progressive Muskelrelaxation) in der stationären Rehabilitation von Patienten mit hohem Blutdruck.

Die Ergebnisse des Erfahrungsberichtes lauten: Viniyoga zeigte gegenüber der PMR-Gruppe einen etwas höheren Effekt auf den Blutdruck (-8 zu -6 mmHg).

Deutlicher war der Effekt bei Patienten mit hohen Blutdruckwerten. Bei den Patienten mit einem systolischen Druck über 140 mmHg bei der Erstmessung war die mittlere Differenz der Blutdrucksenkung bei Viniyoga (im Durchschnitt bei -21mmHG) wesentlich stärker als in der PMR-Gruppe (-12,6 mmHg).

Punkt 4

Hochdruckliga sieht Wirksamkeit von Yoga bei Bluthochdruck als erwiesen an

Die Deutsche Hochdruckliga setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Betroffene von ihrer Krankheit Bluthochdruck erfahren und möglichst viele gute Werte erreichen. Die Mitglieder sprechen regelmäßig mit Politikern und Organisationen, fördern Forschungsprojekte, unterstützen die Ärzte und klären die Bevölkerung auf.

Unter anderem berichten Sie über ein Treffen der American Society of Hypertension im Mai 2013. Dort stellte Dr. Debbie L. Cohen-Stein von der University of Pennsylvania die Ergebnisse ihrer Hypertoniker-Studie vor. Ihre Probanden nahmen in einem Zeitraum von 24 Wochen zwei- bis dreimal wöchentlich an einen Hatha-Yogakurs teil. Ergebnis: Die Teilnehmer und konnten dadurch ihren Blutdruck um 4 bis 5 mmHg senken.

Für Dr. Debbie L. Cohen-Stein ist Yoga darum nicht nur eine wirkungsvolle Ergänzung eines gesunden Lebensstils, sondern könnte möglicherweise sogar Medikamente gegen Bluthochdruck ersetzen.

Punkt 5

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 Punkt 6

Yoga-Übungen bei hohem Blutdruck

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Welches Yoga bei Bluthochdruck? Übungen, Studien, Hintergründe und Risiken

Yoga kann bei Bluthochdruck die Therapie unterstützen und blutdrucksenkend wirken. Dies zeigen mittlerweile eine Reihe von Studien. Doch welche Asana und welche Pranayama sollte man als Patient durchführen? Welche meiden? Wir fassen Empfehlungen zusammen, nennen Risiken und listen konkrete Übungsvorschläge auf.

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Im Forum diskutiert:

Atemübung bei Bluthochdruck Besma fragt: Hallo liebe Mit-Yogis :) Ich habe kürzlich im Unterricht eine Atemübung gemacht, die ich aus dem Hormonyoga kenne. Man atmet auf 4, hält die Luft an auf 4, atmet aus auf 4 und hält wieder die Luft an. Auf mich wirkt diese Übung sehr beruhigend. Nun...

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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