Von links: Shiva, Brahmani, Maheshvari, Kaumari, Vaishnavi, Varahi, Indrani, Chamunda
8 Matrikas (Mütter) , diese sind im Hinduismus furchterregende Aspekte der Götter und/oder deren weibliche Gegenpole.
Malinivijayottara Tantra
- Andere Schreibweisen: Malini vijayottara, Malinivijayottaratantra, Malini Vijayottara Tantra, Mālinīvijayottaratantra
- Einordnung: Shiva Tantra Text
- Entstehungszeit: 6. - 10. Jhd. n. Chr.
Das Malinivijayottara Tantra ist eine Tantra-Schrift aus der Zeit zwischen 500 und 900 nach Christus. Es handelt in 20 Kapitel u.a. von den Grundlagen des Yoga, von Tattvas (Energieebenen) und Mantren. Die Bewohner des Himmels und der Unterwelten werden beschrieben, Götter, Geister, Dämonen, Ghandarvas und Rudras.

1. Deutsche Übersetzung: Textauszüge aus der Malinivijayottara Tantra
In Roots of Yoga wird der im Malinivijayottara Tantra beschriebene Yoga zu den sechsfältigen Systeme gezählt. Hier lauten die sechs Techniken:
- Atemkontrolle (Pranayama)
- Fixierung ( Konzentration)
- Unterscheidung (Jnana Yoga )
- Meditation
- Samadhi
- Rückzug ( Pratyahara )
1.1. Im vierten Kapitel wird Jnana Yoga charakterisiert:
(4.4) Sie halten Yoga für die Vereinigung von einem Ding (vastu) mit einem anderen. Ein "Ding" wird das genannt, welches bekannt sein muss, um festzustellen, welche [anderen] Dinge zurückgewiesen werden müssen und immer so weiter.
(4.5) Und es [das Ding?] kann in seinen zwei Formen nicht ohne das rechte Wissen (jnana) erkannt werden. Dieses rechte Wissen wurde von Shiva gelehrt, um dies [die Vereinigung] zu erreichen.
Einweihung und Yoga:
(4-6) Es gibt kein Recht, Yoga ohne Einweihung zu praktizieren.
1.2. 12. Kapitel: Ziele und Voraussetzungen von Yoga
(12.5) Bhairava sagte: Höre, oh Göttin, ich erkläre, wie man Yoga praktiziert. Indem er stetig wird, wird der Yoga Erfolg darin erreichen (gemeint sind wohl die Siddhis).
(12.6 und 12.7) In einer verborgenen Höhe, die ruhig, schön und frei von allen Störungen ist soll der Yogi, der die Asana [vermutlich gemeint: Sitzhaltung bequem und fest], den Geist, die vitalen Energien [Prana], sie Sinne, den Schlaf, den Zorn, die Furcht und die Angst besiegt hat, den Yoga praktizieren.
1.3. Kapitel 17 Vers 25 – 28: Yogischer Selbstmord, wenn die körperliche Erfahrung abstoßend wird
(17-25) Wenn [der Yogi] alle oder viele [seine] Erfahrungen als abstoßend ansieht, verlässt er seinen Körper und geht in den ewigen Zustand über.
(17-26) Dann sollte er die Mantra-Installation, die bereits gelehrt wurde und die am Ende der Zeit so großartig ist wie das Feuer, mit [jeder Silbe] innerhalb der beiden [Mantras] skṛk und chindi in umgekehrter Reihenfolge ausführen.
(17-27) Dann sollte er nach Durchführung der Feuerfixierung, bei der alle lebenswichtigen Punkte erhitzt werden, den Körper vom großen Zeh bis zur Oberseite des Kopfes mit Luft füllen.
(17-28) Dann soll er diesen [d.h. der Atem] vom großen Zeh zur Schädelöffnung führen. Der Yoga-Kenner sollte mit diesem Mantra alle wichtigen Punkte durchtrennen.
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