TANTRA All-umfassend – eine kleine Erklärung
Woherwig schreibt:
Hallo zusammen,
nachdem doch ein wenig kontroverse Ansichten über Tantra bzw. dessen spirituelle Disziplin aufgetaucht sind, erscheint es mir geboten, hier einmal den Versuch einer Darstellung „des“ tantrischen Weges zu unternehmen, wie er sich in Wahrheit nach den uralten Lehren darstellt. Dabei werde ich aber immer auch den Bogen in die heutige Zeit schlagen.
Da diese Erklärung hier aufgrund der fast unermesslichen Tiefe der tantrischen Spiritualität nur eine kleine Zusammenfassung darstellen wird, bitte ich Euch, eure Fragen und Ansichten ruhig mit einzustellen. So kann man bei Bedarf auch Bereiche beleuchten, auf welche ich nicht näher eingegangen bin.
Und bitte:
Jeder darf hier zu Wort kommen!
Gerade auch User, welche anderer Meinung sind. Gerade dann nämlich kann man sich eher ein neutrales Bild als Außenstehender machen, als wenn hier stur ein Einziger seine Ansicht darlegt.
Ich bitte auch noch um das geschätzte Verständnis, dass wir tief in körperliche Vorgänge Einsicht nehmen müssen. So mag dem Einen manches etwas zu offen sein, dem Anderen nicht offen genug. Versuchen wir auch hier, den mittleren Weg zu finden – aber bei aller Offenheit zu den Vorgängen.
Angefügt werden muss noch, dass ich diese Dinge weder gechannelt noch im Traum erhalten habe. Sie wurden mir gelehrt, im Laufe doch schon etlicher Jahre. Bestätigung fand es dadurch, dass ich vieles erfahren durfte, indem ich es erleben durfte. Wo ich verlässliche Quellen aus westlicher Literatur o.ä. benennen kann, werde ich dies auch tun. So kann sich jeder selbst zumindest ein Teilbild von dem machen, was ich hier so „von mir geben werde“.
Also dann ... Seid Ihr bereit? Bereit zu einer Reise in Euren Körper und – vielleicht – zu Euch selbst? Schön, los geht’s....
{
Woherwig weiter
Hinweis: Die folgenden Erläuterungen sind für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren aus gesetzlicher Sicht nicht geeignet. Aus menschlich-charakterlicher und vor allem spiritueller Sicht jedoch wären sie enorm wichtig! ;)
1. Begriffsbestimmungen
1.1. Was ist Tantra?
Das Wort kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Gewebe; Zusammenhang; Kontinuum; Hauptpunkt; System; Lehrbuch. (Quelle: Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutsch, M. Mittwede, Sathia Sai Vereinigung)
Lasst uns zunächst sagen, dass es außer vielen wissenschaftlich orientierten Schriften auch religiös orientierte Schriften gibt, welche Tantra im Sinne von „Lehrbuch“ genannt werden. Uns interessieren hier aber nur die Begriffe „Hauptpunkt“ und „System“. Doch insbesondere letzteres bewirkt wiederum, dass auch die Begriffe „Zusammenhang“ und „Kontinuum“ nicht von unserem Tantra zu trennen sind. Wie Ihr auch sehen werden, hat das „Gewebe“ des menschlichen Körpers sowie des Feinkörpers im Tantra seine Berechtigung.
Und da aus diesem allem eben jenes „System“ des Tantra wurde, kann man es dann eben doch als „Lehrbuch“ bezeichnen. Auch wenn viele der Techniken zumindest in westlichen Sprachvarianten bislang nicht festgehalten wurden. Wenn im folgenden also von „Tantra“ die Rede sein wird, so wird damit nur das hier beschriebene System gemeint. Dies hat fast gar nichts mit jenem Tantra zu tun, welches an vielen Orten angeboten wird und reine Massage- oder Sexfunktion erfüllt.
Doch noch zwei Begriffe sollten hier für alle zum gemeinsamen Verständnis erklärt werden:
- Lingam: damit ist im Folgenden der Penis gemeint.
- Yoni: hier sprechen wir von der kompletten Scheide der Frau. Soweit diese unterteilt werden muss, wird dies im Einzelnen deutlich gemacht.
2. Ursprünge
Tantra ist ein uraltes System, das bereits von den großen Yogi Siddhas Thirumoolar, Agastyar und Boganathar in ihren jeweiligen Schriften ausführliche Erwähnung fand. Noch heute sind die in Stein gehauenen Bildnisse tantrischer Techniken an den indischen Tempeln sichtbar, noch heute wird in den Tempeln zu Ehren Shivas der Lingam verehrt (zu den Gründen kommen wir später). Trotz allem hat Tantra nichts mit dem Hinduismus (wobei es „den“ Hinduismus nicht gibt!) zu tun, sondern entspringt in vorvedischer Zeit – lange bevor sich der Hinduismus in seiner heutigen Form etablieren konnte.
Bereits aus sumerischen Keilschrifttafeln sind tantrische Texte heute entziffert. Aus Ägypten und im alten Griechenland sind tantrische Techniken überliefert. Die indigenen Völker rund um den Globus kennen Tantra als Form der Erreichung des Unendlichen.
Doch zurück zu unserem Yoga. Viele yogische Systeme verachten Tantra und lehren die strikte Enthaltsamkeit und das Zölibat, sofern man bestrebt sei, die „Gottverbindung“ zu erlangen. Doch alle diese wirklichen Praktikanten strengster Askese sind meist dünne, ausgemergelte Menschen ohne große Vitalität. Tantra dagegen – richtig praktiziert – ist ein ganzheitlicher Weg „der Mitte“ für beiderlei Geschlecht.
Tantra ist aber nicht nur dem Sanskrit-Namen nach ein ganzheitliches System, sondern vor allem in seiner Anwendung, seinen tapas. Im Westen kursiert immer noch die irrige Meinung, dass der richtige spirituelle Weg der des Asketen sei – zumindest was das Zusammenleben beträfe. Dies ist so weder falsch noch richtig!
Der Weg des Adepten – und hier können wir auch jeden wahren Yogi hinzunehmen – gliedert sich in verschiedene Erlebensbereiche – oft natürlich getrennt aufgeteilt in mehreren Leben. Begibt ein Mensch sich auf den spirituellen Pfad, so wird über mehr oder weniger längere Zeit sein „Herz und Geist“ zwischen den verschiedenen Schulen schwanken: Enthaltsamkeit oder nicht? Doch er wird nirgends eine wirkliche Antwort finden, denn die Pfade sind so vielfältig, wie es Menschen gibt.
Wer seinen Willen stählt oder bereits einen festen Willen hat, der wird vielleicht sexuelle Gefühle unterdrücken und so ein Stück weit auf seinem Pfad kommen. Doch jede zwanghafte Unterdrückung einer Sache erledigt nicht den Wunsch danach! Deshalb heißt es auch quer durch alle spirituellen Traditionen hindurch, dass man sich seiner „Wünsche entledigen soll“ (Lebe in der Welt, aber nicht von der Welt!). Aus diesem Grund sollte man immer davon ausgehen, dass man, ohne sexuelle Wünsche zu hegen, nicht auf dem tantrischen Pfad wandeln soll. Ebenso wie man nicht enthaltsam leben sollte, solange man noch sexuelle Anhaftungen hat!
Darum: Wer keinerlei sexuelle Anhaftungen hat – der enthaltsame Weg ist hier sehr gut geeignet. Wer zeitweise sexuelle Anhaftungen hat, kann jedweden spirituellen Weg (außer natürlich den Enthaltsamen!) gehen. Er (der Mensch) sollte sich allerdings dann nicht von einem „schlechten, westlichen Gewissen“ in puncto Sexualität irreführen lassen. Wer Sexualität als ebenso wichtig (also nicht im Sinne von Abhängigkeit) wie Essen, Trinken und Atmen einstuft, sollte den tantrischen Weg kennen. Auch, wenn er ihn später eventuell nicht mehr geht!
Dieser Weg kann zwar auch allein oder zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren praktiziert werden, im Gegensatz zu anderen Yoga-Arten aber ist die „Vollendung“ des Weges nur durch die Überwindung der Dualität erreichbar – und dies setzt Mann und Frau als gemeinsam Praktizierende voraus (ihr werdet es weiter unten verstehen). Doch da noch mehr einführende Erklärungen zum Verständnis nötig sind, machen wir eine kleine Unterbrechung ... um gleich fortzufahren ...
Woherwig
Fortsetzung von oben:
3. Woher kommt die Verborgenheit des Tantrismus?
Tja, eigentlich ist er gar nicht verborgen – er war und ist immer offensichtlich! Anscheinend kommt die Tatsache, dass viele Yoga-Arten in den Untergrund gehen mussten, vom Abstieg der Zeiten. Die Menschheit erlebte einen mehr und mehr zur Tatsache werdenden Untergang und suchte nach Antworten. Doch wisst Ihr, wie die Masse reagiert?
Heute schreien sie „Hossianah“ – und morgen „Kreuzigt ihn“. Die Masse folgt demjenigen, der ihnen das meiste verspricht. Im letzten goldenen Zeitalter regierte das Matriarchat, es war die Hoch-Zeit von Liebe, Achtsamkeit und einem offen gelebten Tantrismus.
Doch das goldene Zeitalter ging zur Neige und das Volk suchte nach Schuldigen. Was also lag näher, als diese bei den vergangenen Praktiken zu suchen? So wurde von Nicht-Eingeweihten u.a. auch jener Tantrismus als schuldig befunden. Und das bedeutete, dass viele yogische Techniken in den Untergrund tauchten. Doch dort waren sie seit jeher aktiv. Aktiver, als dies auch den späteren Religionen wie Hinduismus und Christentum lieb war.
Doch die Zeitalter ändern sich. In den letzten hundert Jahren sind zunehmend wieder alte aber bewährte, yogische Techniken aufgetaucht, um der Menschheit den Sprung „nach oben“ zu erleichtern. Und heute wie damals gab und gibt es Menschen, welche dadurch weit, weit nach oben gelangen.
4. Aus „was“ setzt sich Tantra zusammen?
Tantra ist wie Kriya Yoga ein System von Techniken, um Energie bewusst durch den Körper zu leiten. Es gibt in beiden Praktiken keinen Glaubenssatz, sondern es ist ein Weg der Tat mit schnell spürbaren Ergebnissen. In Wahrheit ist Kriya Yoga nur die kleinere Schwester des All-umfassenden Tantra. Beides sind die eine Wissenschaft, um das Bewusstsein durch astrale Pfade des Körpers zu schicken, um einen echten und vor allem dauerhaft veränderten Bewusstseinszustand zu erreichen. Kriya benutzt dazu die innere Alchemie des Körpers, um das Rückgrat aufzuladen und damit seine elektrophysischen Reaktionen zu verändern. Oder anders ausgedrückt: Mittels der Kriya Techniken (hier wie dort) wird das kosmische Feuer gelenkt.
Was ist das kosmische Feuer? Es wird auch Shakti, geladenes Fluidum oder Kundalini genannt. Durch dessen bewusste Steuerung wird das dritte Auge aktiviert, welches wiederum die Zirbeldrüse und das Zwischenhirn stimuliert – und somit wird die goldene Brücke zu ES geöffnet:
Das kosmische Bewusstsein.
Wie überall im Yoga (und darüber hinaus) wird die Dualität in Form des männlichen und weiblichen Prinzips vertreten. Und wie in den meisten Yogawegen gilt es, eben jene Dualität zu überwinden.
5. Welche Tantra-Wege gibt es? Wo liegt der Unterschied?
In Wahrheit gibt es keine verschiedenen Wege – obwohl es Unterschiede gibt! Woran liegt dies? Das kann man grundsätzlich beantworten: Als die yogischen, im verborgenen gelehrten Techniken wieder ans Tageslicht drangen, war die „Welt“ in einem starren, sexual-unterdrückenden System gefangen. Das prüde Christentum und der Islam hatten daran wesentlichen Anteil. So hätte kein Kriya-Meister – geschweige denn ein tantrischer Meister – im Westen einen Fuß auf den Boden bringen können. Hatte Paramahansa Yogananda doch an der Ostküste der USA schon Schwierigkeiten, den „normalen“ Kriya Yoga zu lehren. Die Menschen dachten, es sei eine Zuwiderhandlung gegen das Christentum.
In Europa gab es ähnliche Probleme. Selbst eine Madame Blavatski konnte kaum offen über Sexualität sprechen, wollte sie nicht Gefahr laufen, behördlich wegen „Unsittlichkeit“ verfolgt zu werden. Überlegt: Es galt damals schon als Skandal, wen eine Frau ihr Kind außerhalb ihrer „Frauenräume“ stillte! Diese Prüderie dauert bis heute an – obwohl deutliche Zeichen des Wandels offenkundig sind. Und ja – es gab auch Länder, welche solch eine Prüderie nicht vertraten.
Man muss daher alle öffentlichen Schriften und Aussagen der „Meister“ unter der Tatsache sehen, dass diese eben nicht alles öffentlich lehrten. Dies beginnt bei Atemtechniken, geht über Mantras und Körperhaltungen über die Sexualität bis hin zur Körperchemie! Daher gibt es vermeintlich widersprüchliche Aussagen der Meister und vermeintlich andere Techniken. Man muss immer erkennen, für welche Zeit und welches Publikum die Rede oder Schrift gedacht war. Dafür aber hat auch jeder Meister einen inneren Kreis!
Zwar gibt es wörtliche Unterschiede zwischen dem Tantra des Tao, dem yogischen Tantra und dem Tantra des tib. Buddhismus – doch diese Unterschiede sind bei tiefer Betrachtung nur oberflächlich. Auch gibt es verschiedene Aufspaltungen der Schulen in der Hauptbetrachtung ihrer Gottheit: Shaivas (Shiva, männl. Kraft, im Mittelpunkt), Vaisnavas (Vishnu) und Saktas (Verehrer der Sakti (weiblichen Kraft). Die wahre Lehre und Technik sind bei allen gleich. Kriya-Tantra-Yoga lehrt den mittleren Weg. Dieser ist hier nachfolgend dargestellt.
Wenn man Tantra heute offen betrachtet, so erkennt man den großen Anteil Oshos an der Offenlegung. Leider hat Osho jedoch nur die ihm genehmen Dinge weitergegeben. Und daher kommt das sexistisch anmutende (naja – nur anmutend?) Tantra westlicher Anbieter und der vermeintlichen Unterschiede zustande.
6. Und wie „geht“ Tantra nun?
Hm ...Tantra setzt sich ganzheitlich zusammen. Dazu gehören Symbolik (Yantras bzw. Mandalas), Klang (Mantras), Alchemie, Astronomie, Astrologie und tantrische Philosophie. Da hier das Tantra als Ritual näher betrachtet werden soll, lassen wir Astronomie und Astrologie sowie die Philosophie außer Acht. Wichtig jedoch werden Alchemie. Klang und Symbolik sein, um letztendlich die Vorgänge beim tantrischen "Ritual" verstehen zu können. Doch das machen wir in der Fortsetzung. … demnächst ...
Larrim
Hallo Woherwig,
danke für die interessante Einführung. Ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil.
Lars
Woherwig
Fortsetzung von oben:
Zuletzt hieß es: „Wichtig jedoch werden Alchemie. Klang und Symbolik sein, um letztendlich die Vorgänge beim tantrischen "Ritual" verstehen zu können.“
7. Tantrische Umgebung
Nun, das Wort Umgebung mag hier nicht ganz glücklich gewählt sein, doch „Atmosphäre“ träfe es auch nicht wirklich. Grundsätzlich kann man Tantra in jeder Umgebung praktizieren. Dass es nicht unbedingt für die Sonntag-Nachmittage im Stadtgarten oder beim Tee bei Schwiegermama angebracht ist, versteht sich von selbst.
Was aber ist dann „Umgebung“? Hierunter versteht man die Einführung der Aspiranten in den tantrischen Weg. Da es leider sehr irrige Ansichten über Tantra gibt und viele Menschen den Einstieg auch machen möchten, ohne vorher eine Yogapraxis erfahren zu haben, muss man etwas weiter ausholen. Dazu gilt es, unsere Vorstellungen etwas zu ändern. Als Einführung hierzu mag ein Ausschnitt aus dem Tao-Te-Ging dienen:
"Hohe Tugend ist nicht tugendbewusst, darum ist sie wahre Tugend. Niedere Tugend ist tugendbewusst, darum ist sie nicht wahre Tugend. Hohe Tugend ist ein Nicht-Tun, sie tut stets ohne Absicht. Niedere Tugend ist ein Tun, und tut dabei mit Absicht. Hohe Menschlichkeit tut, sie tut stets ohne Absicht. Hohe Rechtschaffenheit tut und tut dabei mit Absicht. Hohe Moral tut, und wenn man ihr nicht folgt, so streckt sie den Arm aus und erzwingt es."
Also: Geht das Tao verloren, bleibt danach Tugend. Geht die Tugend verloren, bleibt danach Menschlichkeit. Geht die Menschlichkeit verloren, bleibt danach Rechtschaffenheit. Geht die Rechtschaffenheit verloren, bleibt danach Moral. Die Moral aber ist nur der äußere Schein von Treue und Glauben und der Verwirrung Beginn. Äußerliches Wissen ist nur eine welke Blüte des Tao und aller Torheit Anfang. Deshalb der wahrhaft Große: Er verweilt bei innerer Fülle, und nicht beim äußeren Schein. Er hängt nicht an der Hülle und lebt nur aus dem Sein. Darum: Das eine lass – das andere erfass! Dazu unterteilen wir nun die „Schaffung der Umgebung“.
8. Hindernisse
Es gibt generell auf dem spirituellen Pfad u.a. folgende Hindernisse: falsche Scham, Anhaftung an Menschen, Dinge, Meinungen und Wünsche, falsches EGO, falsche Liebe, Rechtschaffenheit, Tugend und viele mehr. Für uns von besonderem Interesse sei aber die Scham und die Anhaftung.
Wozu ist Scham gut? Nun, hier hat jede Religion ihr eigenes Verständnis. In Wirklichkeit ist Scham spirituell gesehen zu nichts gut. Menschliche Scham dient der Unterdrückung und Steuerung der Menschen. Solange die Menschen Kleidung tragen, gibt es Unterschiede zwischen ihm und mir, zwischen ihr und mir. Glaubt Ihr nicht?
Beobachtet einmal das Phänomen der Nacktkultur in gewissen Ländern: Wirtschaftlich schlecht gehende Länder nicht-islamischer Kultur tendieren zu einer schamlosen, nackten Offenheit. Aber auch kalte Länder wie Island, Schweden, Norwegen oder Russland, in größerem oder kleinerem Kreis.
Warum war wohl die DDR so ein Nacktparadies? Warum nimmt seit Jahren das FKK Baden und Saunieren in der BRD enorm zu? Und warum ist in US-amerikanischen Filmen eine Tendenz zu vulgärer Sprache und Nacktheit seit mehreren Jahren erkennbar?
Nacktheit ist auch eine Form der Auflehnung, denn sie suggeriert – zumindest für kurze Zeit – die Gleichheit aller Menschen. Wer nackt unter Nackten ist, der erkennt, dass nicht nur er/sie etwas mollig ist, hier und da eine Hautfalte zu viel hat, hier oder dort etwas mehr oder weniger hat. Kurz: Dass es viele Menschen wie Dich und mich gibt. „Ich“ erkenne „mich“ als Teil des Ganzen.
Darum gilt es gleich zu Anfangs, den Aspiranten auf dem Pfad zu lehren, dass wir alle gleich sind – bei aller Individualität. Tantrische Unterweisung findet daher fast immer von Anfang an ganz nackt statt. Gleich unter Allen und doch „man“ selbst. Eine der wichtigsten Gründe dabei liegt aber auch noch darin, dass die Aspiranten wieder lernen müssen, alle körperlichen Vorgänge als normal zu erachten – alle! Für die Alchemie des Körpers ist dies später besonders wichtig.
Woherwig
Anhaftungen an Menschen: Eine Kernaussage menschlicher Liebe ist es, zu meinen, diese oder jener sei „mein“ Partner. Welches Recht habe ich dazu? War er/sie früher vielleicht nicht mein Vater, meine Tante oder meine Schwester? Wer ist sich hier sicher? Was ist „mein?“
Sobald "mein" erklingt, regiert das Ego – leider das falsche. Denn dann hat jener nur seinen Vorteil im Sinn. Solche Partnerschaften sind meist zum Scheitern verurteilt. Wahre Liebe geht viel weiter – und tiefer. Es ist dieser eine Punkt, der zwar theoretisch bei westlichen Einweihungen gelehrt wird, jedoch nicht gehandhabt wird.
Anhaftungen an Dingen: Unter Dingen versteht man hier auch gewisse Praktiken oder Techniken, seien sie yogisch oder sexuell. Offenheit auch in Bezug auf das „Probieren“ ist hier verlangt, ein Vertrauen ähnlich dem Vertrauen, wenn ich beginne, Pranayama Übungen zu machen.
Anhaftungen an Meinungen: Es ist nie gut, an einer Meinung festzuhalten. Weder an seiner, noch an der des Meisters! Teil der tantrischen Philosophie ist es, den Aspiranten zu lehren, dass nur etwas angenommen werden darf, wenn man es erlebt hat. Die Lehre des Meisters ist nur das Gerüst, neben welchem der Aspirant sein eigenes Gebäude errichten muss! Um dann zu erkennen, dass es ähnlich dem der Anderen ist! Für die meisten Aspiranten stellt es dabei ein großes Problem dar, sich von ihrer Meinung zu Liebe und Mitleid zu trennen. Denn die spirituelle Realität hat eine ganz andere Tiefe in ihrer Bedeutung.
Anhaftungen an Wünschen: Es ist legitim, um gewisse Reizungen zu spüren, sich in (eine gewisse) Wunschvorstellung zu begeben. Solange ich diese Vorstellung nur als „Film“ ohne emotionelle Anhaftung ablaufen lasse, solange ist es unproblematisch. Doch sobald eine emotionale Anhaftung entsteht, sieht es anders aus.
Lasst mich dazu ein Beispiel anführen: Jemand stellt sich (um in Stimmung zu kommen, Gründe dafür werden weiter unten aufgeführt) eine Szene mit seiner lieben Frau vor. Er hat diese schon oft erlebt, trotzdem ist es für ihn eine schöne Vorstellung. Doch er haftet insofern nicht an dieser Vorstellung, indem er sie (in der Vergangenheit) sich schöner vorstellen würde und er haftet nicht daran, dass er diese Vorstellung (in der Zukunft) gerne anders hätte als bisher. Doch dies ist sehr, sehr schwer. Darum kann von solch einer Technik nur abgeraten werden, da fast immer ein Wunsch-Karma geschaffen wird!
Jetzt aber andersherum: Seine Frau hat ihn verlassen. Er stellt sich jedoch eine Szene mit ihr immer wieder und wieder vor, dabei erlebt er vielleicht Trauer, Scham, Erniedrigung, Freude oder sogar Hass. Da der Vorstellende hier bei jeder seiner Vorstellungen aber mit Emotionen arbeitet, schafft er Wunschkarma, welches sich so oder so einmal erfüllen muss!
Darum arbeitet der Tantra hier "etwas" anders. Stimulierung sollte nur durch die Ansicht in der Gruppe und durch die Gruppe (und doch jeder für sich) vorgenommen werden. So werden in der Regel alle Emotionen auch sofort umgesetzt, sprich gelebt. Ein Wunsch kann aufgrund der Abfolge der Ereignisse zum Zeitpunkt der Stimulierung nicht entstehen!
9. Die „Schwingung des Klanges“
Nun, in einem Yoga-Forum dürfte es sich erübrigen, über Mantren und den kosmischen Urlaut OM noch ein Wort zu verlieren. Doch schauen wir doch gemeinsam einmal hinter die „Klänge“ bzw. tief in sie hinein. Aus Sicht der wahren Meister besteht das Universum aus Klang. Allein in uns können wir zehn Grundtöne – Variationen des OM – wahrnehmen, sofern wir „reif“ dafür sind. „Reif“ dazu sind wir, wenn wir die atemlose Stille erreichen. Bis dahin kann jeder zumindest ein bis drei dieser Töne hören!
Dieses „Klang-Universum“ beinhaltet verschiedene Dimensionen. Viele Esoteriker bezeichnen diese auch als „Welten“. Egal welcher Ausdruck – es mag das Gleiche sein. Denn diese Dimensionen/Welten unterscheiden sich in ihrem Klang und somit in ihrer Schwingung. Die Gesetzmäßigkeit – ob Klang, ob Schwingung – ist dabei ebenfalls die gleiche. Nur dass Schwingung in Wellenlängen gemessen wird und Klang in Zyklen/Sekunde. Wenn aber Klang und Schwingung eins sind – dann muss folglich auch die Schwingung den menschlichen Körper ebenso durchdringen wie der Klang. Sie werden eben nur unterschiedlich erfahren. Und wenn Schwingung sich wie der Klang aufbaut, so muss dem eine Gesetzmäßigkeit wie bei einer Tonleiter zugrunde liegen.
Und das tut es. So wie sich die Oktaven eines Musikstückes durchdringen/überlagern, so überlagern/durchdringen sich die verschiedenen Dimensionen. Und das bedeutet? Das bedeutet, wo immer sich der Mensch auch befindet – alle Dimensionen durchdringen ihn! Daher kommt es, dass man mit „Klang“ sowohl heilen als auch töten kann! Jedes Lebewesen hat eine bestimmte Frequenz: Viren, Bakterien, Pilze, jede Pflanze, jedes Tier und der Mensch!
Im Tantra wird gerade auf dieser Klanglehre der Mantren aufgebaut, um den Körper in einen anderen „Bereich“ zu heben. Ähnlich wie das Mantra den Meditierenden unterstützt, so aktiviert es beim Tantrika Energien, welche ansonsten nur durch sexuelles Erleben für einen kurzen Moment ausgelöst wurden. Hierzu stehen verschiedene Mantren zur Verfügung. Diese kann man nicht verallgemeinern, denn sie müssen auf den jeweiligen Aspiranten angepasst sein. Dabei macht es auch einen Unterschied, ob alleine oder als Paar der tantrische „Ritus“ ausgeübt wird.
Zur Umsetzung kommen wir weiter unten.
Woherwig
10. Symbole und Zeichen
Als erstes fallen einem Yogi hier sicherlich die verschiedenen Mudras ein. Auch im Tantra werden diese Mudras angewendet, z. T. jedoch anfangs auch sehr individuell abgestimmt auf den/die Einzelnen. Das dient dann zum Beispiel dazu, Energieströme umzulenken oder für eine Öffnung gewisser Kanäle zu sorgen. Daher beschäftigen wir uns hier weniger mit den Mudras als vielmehr mit den Bildern, welche der yogischen Tradition entstammen.
Allgemein sind diese Bilder oder Symbole im Yoga bekannt als Yantras, im Tib. Buddhismus kennt man sie als Mandalas und der ZEN nutzt symbolische Allegorie durch seine besonderen Gärten in Miniatur und in der Wirklichkeit. Viele solcher Symbole hielten auch Einzug in die christliche Bildersprache, denken wir nur an den berühmten „Irrgarten“ auf dem Boden der Kathedrale von Chadres.
Auch dieses Thema kann hier nur angekratzt werden, zu vielfältig und tiefgründig wäre eine umfassende Darstellung. Daher beschränken wir uns auf das notwendigste, allerdings dabei auch auf eines der wichtigsten Dinge: dem Dreieck. Nicht nur aus dem Tantra dürfte bekannt sein, dass ein gleichschenkeliges Dreieck mit der Spitze nach unten ein Symbol der Weiblichkeit ist. Weniger bekannt ist da schon die Sache mit dem gleichschenkeligen Dreieck mit der Spitze nach oben. Es steht für die männliche Seite.
Eines der bekanntesten Yantras – zugleich das effektivste, aber auch geheimnisvollste – ist das Shri-Yantra.
Das Shri-Yantra
atarax42, Sriyantra, CC BY-SA 3.0
Es ist das kosmische Modell schlechthin und symbolisiert im Mittelpunkt den Nabel der göttlichen Mutter Bindu. Wie, Nabel und zugleich kosmisches Modell? Genau. Der eigene Ursprung wird zugleich zum allumfassenden (das All umfassende) Symbol für alles. Die äußere Umrandung steht für die drei Zustände der Materie: Fest, flüssig und gasförmig. Die äußere Ebene steht für die räumliche Richtung, die mittlere Ebene symbolisiert die Sinnesebene und die innere Ebene steht für die emotionale Ebene. Der äußere Blütenkreis steht für die Mondqualität und der innere Blütenkreis für die Sonnenqualität.
Im Inneren des Yantras befinden sich Dreiecke: weiblich (Spitze nach unten) steht für die Urqualität der verschiedenen Ebenen (also deren Ursprung) und die männlichen (Spitze nach oben) für die verschiedenen Geistesebenen.
Es gibt fünf weibliche Dreiecke, welche sich durchdringen. Sie stehen für die fünf kosmischen Energien und wiederum deren Entsprechungen: Klang, Berührung, Form, Geschmack, Geruch. Entspricht den Tattvas: Äther, Luft, Feuer, Wasser, Erde. Verbindungen zum menschlichen Körper durch: Hören, Fühlen, Sehen, Schmecken, Riechen. Und deren körperliche Organe: Mund, Hände, Füße, Genitalien, Ausscheidungen. Dann gibt es vier männliche Dreiecke, auch sie durchdringen einander. Sie existieren als Sein (Chitta), Intellekt (Buddhi), Ego (falsches), Geist (Manas).
Diese fünf weiblichen und vier männlichen Dreiecke bilden weitere kleinere Dreiecke, sich dabei gegenseitig durchdringend. Dies stellt die weibliche und die männliche Kraft im Universum dar, dabei die Objekte in der materiellen Welt (also der Welt der Phänomene) bildend. Hierbei stehen die fünf weiblichen Dreiecke für die Schöpfung, die vier männlichen für die Auflösung (nicht umsonst ist Shiva nicht nur der Gott der Yogis allgemein, sondern die tantrische Gottheit schlechthin!). Es gilt durch die Vereinigung von Sonne und Mond den göttlichen Nektar zu befreien.
Dazu kommen wir auf Bindu zu sprechen: Er stellt den Samen des Universums dar – die göttliche Mutter in der Vereinigung. Eingefasst von den Seiten eines Dreiecks, welches für Tamas, Rajas und Satttva steht. Oder eben von Tiefschlaf, Traum und Wachzustand.
Das Shri Yantra kann auch in Beziehung zu den Chakren des menschlichen Körpers gebracht werden. Doch dies würde zu weit führen, weshalb hier nicht näher darauf eingegangen werden soll. Ebenso wenig konnte hier auf die mathematischen Entsprechungen geachtet werden, welche eindeutige Verbindungen zum Klangwesen (s.o.) haben.
Erwähnenswert ist jedoch noch die Tatsache, dass das Shri Yantra dem Berg Meru (dem Weltenberg) entspricht. Dessen zentrale Achse ist die Wirbelsäule im menschlichen Körper. Die kosmische Energie ruht am Fuß des Berges (meist mit Kundalini tituliert). Das alles hat jedoch nicht nur Entsprechung zum menschlichen Körper, sondern auch zu unserem Planeten Erde. Auch diese hat eine Wirbelsäule, auch diese eine kosmische Feuerenergie (Kundalini) und – wen wundert es noch? – einen Berg Meru.
Dies alles beschreibt den Evolutionsprozess der Seele. Dabei stellt Shiva und Shakti die einstmalige Einheit von Bewusstsein und Energie dar. Und genau das ist das Ziel!
Woherwig
11. Die Alchemie des Körpers
Bevor wir näher einsteigen, sei auch hier angemerkt, dass die folgenden Ausführungen wiederum nur eine grobe Zusammenfassung sein können. Aus gewisser Sicht öffentlicher Meinungsäußerung heraus kann auch einiges nicht so offen dargelegt werden, wie dies bei tantrischen Einweihungen zum Standard gehört.
Fangen wir zunächst beim subtilen, äußeren Körper an. Wie üblich beim Yoga gehört auch beim Tantrika eine ausführliche Reinigung des Körpers dazu. Es wird davon ausgegangen, dass die Art und Weise für Yogis bekannt sein dürfte. Da der Körper als Tempel des Geistes und Haus der Seele angesehen wird, gehört zur Pflege desselben auch die richtige Ernährung dazu. Diese kann – wie es dem Normalfall entsprechen sollte – selbstverständlich unter den Tantrika variieren. Auch hier dürften sich weitere Erklärungen erübrigen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Yogarichtungen steht der Tantrismus dem Rauchen nicht unbedingt ablehnend gegenüber. Es kommt auf die Situation (und den Tabak) an. Der Tantrismus orientiert sich hier stark nach den tamilischen Siddhas und den Nath-Yogis. Warum? Weil rauchen erdet! Gut – auch der Konsum von Fleisch würde gut erden, doch im Vergleich zu Fleisch ist der Rauch, sofern er nicht inhaliert wird (das heißt auf „Lunge“ geraucht wird) wesentlich unschädlicher (auch in karmischer Hinsicht)! Bei Verwendung des „richtigen“ Tabaks wird hier nicht nur eine Erdung, sondern zugleich auch eine Räucherung und somit Läuterung des umgebenden Raumes erreicht.
In heutiger Zeit sei vielleicht noch eine Bemerkung zur Körperbehaarung gesagt. Es ist aus verschiedenen Gründen im Westen stark in Mode, sich die Schamhaare vollkommen zu rasieren. Das kann man bei beiderlei Geschlecht feststellen. Dagegen ist nicht wirklich etwas zu sagen. Aus tantrischer Sicht jedoch ist Körperhaar (auch das Schamhaar!) eine Körperantenne zur Verbindung mit dem Geistkörper (also dem Körper über dem Astralkörper). Hellsichtige können deutlich sehen, wie von diesen Haaren Lichtströme ausgehen und empfangen werden.
Da es jedoch zu den Zeiten, als der Tantra aufkam, wahrscheinlich kein Thema war, ob Behaarung oder nicht, so gehen die meisten tantrischen Meister davon aus, dass die Behaarung dazugehört. Es sei jedoch auch nicht verschwiegen, dass andere tantrische Schulen einer Schambehaarung nicht unbedingt positiv gegenüberstehen. Sie berufen sich auf die Skulpturen und Bilddarstellungen (auch des Kamasutra), in welchen meist keine Schambehaarung gezeichnet wurde.
Aus diesem Hin und Her heraus geben westliche Tantrika keine Empfehlung. Wir berufen uns darauf, dass jeder nach seinem Gespür handeln sollte. Auffallend ist jedoch, dass in den letzten beiden Jahren neue Aspiranten meist ohne Behaarung kamen. Nach den vier Schulungswochenenden dann jedoch (zumindest diejenigen, welche zum Inneren Kreis kamen) stellte sich eine Neigung zur Behaarung fest! Meist konnten die Aspiranten dies nur mit „so einem Gefühl“ erklären.
Zur Alchemie des Körpers gehört aus alten Zeiten her die Einnahme gewisser Präparate. Da dies nur für sehr Fortgeschrittene galt und gilt und zudem im Westen nicht angewandt wird, wird es im Westen auch kaum geschult. Zur Information sei nur gesagt, dass auch hier die Tradition von den tamilischen Siddhas ausgeht. Meist sind diese Präparate auf Quecksilberbasis aufgebaut. Doch dieses Quecksilber wird zuvor sublimiert und transformiert, bevor es für eine Einnahme überhaupt geeignet ist. Auch Kupfer und Schwefel spielen eine große Rolle. Mehr sei hier nicht erwähnt.
Wer nun allerdings Zweifel hegt, dem sei gesagt, dass noch heute in ayurvedischen Kurkliniken auf Sri Lanka Quecksilber nach einem geheimen Verfahren sublimiert wird. Es dient zur Heilung von im Westen als besonders schwerwiegend betrachteten Erkrankungen. Übrigens: Auch die Eingeweihten anderer Yogarichtungen (insbesondere des Kriya Yoga) verfügen über dieses Wissen. Es ist nicht tantrisch, sondern rein yogisch. Gelehrt wird es heute fast nur noch von den (eingeweihten) Nath.
Für was sollen diese Präparate dienen? Zur Umwandlung des „gewöhnlichen“ Körpers in einen Lichtkörper – ewig und unsterblich. Als Beispiel soll hier ein Auszug aus dem „Bogar Jnana Sutra – 8, Vers. 4“ des Siddhas Boganathar dienen: "Mit großer Sorgfalt und Geduld machte ich die (Kaya Kalpa) Tablette und schluckte sie dann, nicht den Narren und Skeptikern lauschend, die ihre verborgene Bedeutung und Wichtigkeit nicht zu schätzen wussten. Lange lebte ich im Land der Parangis (Fremden) – für zwölftausend Jahre, mein Freund! Ich lebte lange und nährte mich von den vielen Ojas (sublimierte spirituelle Energie). Durch die Ojas Vindhu erhielt ich den Namen, Bogar; Der Körper entwickelte die goldene Farbe der Pille; Nun lebte ich in einer Welt aus Gold." (Übersetzung von Yogi S.A.A. Ramaiah)
Übrigens: Siddha Boganathar war/ist der Jnana Guru des großen Babaji, ging später nach China und wurde dort als Lao-Tse bekannt. Er schulte seine chinesischen Schüler ebenfalls in Tantra-Yoga, in denen Samen und sexuelle Energie konserviert und in spirituelle Energie umgewandelt werden. Wir werden später nochmals von ihm lesen.
Doch zurück zur Alchemie. Die Tantrika bevorzugen noch heute das medizinische System des Siddha Vaidya. Eine Erklärung hierzu würde auch wieder den Rahmen dieser Erläuterung sprengen, doch sei nur angemerkt, dass sie folgende Verfahren anwendet: Kräuter, gehärtete Salze (Uppu), Säuren, Fasten, Körperbestandteile, Arsen, durch Kalzinierung zu Pulver reduzierte (umgeformte) Metalle, verschiedene Extrakte, Quecksilber-Pillen, Yoga, magnetische Techniken.
Und noch eine Nebenbemerkung sei erlaubt: Vor Jahren kam in der BRD die sog. Urin-Eigenbehandlung „in Mode“. Etliche Bücher wurden darüber verfasst und wer sich erinnern mag: auch Jean Pütz in seiner „Hobbythek“ berichtete darüber. Auch diese Urin-Therapie entstammt dem Siddha Vaidya.
Und wozu braucht der Tantrika nun dieses Wissen? Hm ... erstmal gar nicht! Es wird bei den „normalen“ Einweihungen nur eben am Rande so erwähnt und gut. Dieses Wissen wird erst konkret im Inneren Kreis (wir kommen später noch darauf) erläutert bzw. teilweise gelehrt. Doch dieses Wissen ist auch notwendig, damit der Tantrika seine innersten, körperlichen Vorgänge zu verstehen lernt.
Und damit sind wir wieder mitten im tantrischen Erfahren. Beginnen wir dabei mit den sexuellen Vorgängen beim Mann.
Woherwig
12. „Alchemie des Mannes“ (oder : Viel Lärm um nichts?)
Einführend sei „zur Sicherheit“ erklärt, dass es jetzt beim Lingam weder auf die Größe, Dicke, Form, noch auf das Vorhandensein (oder Nicht-Vorhandensein) einer Vorhaut ankommt. ;) Der Lingam ist ein Organ, das zweierlei Funktion durch zweierlei Zustände erfüllt: Zeugungs- und Ausscheidungsorgan in einem. Wir befassen uns hier jetzt nur mit ihm als Zeugungsorgan.
Im steifen Zustand (erigiert) kann der Lingam so stimuliert werden, dass der Mann zum Höhepunkt (Orgasmus) kommt. Dabei wird (auch jedem bekannt) eine salzige Flüssigkeit hervorgestoßen. Diese Flüssigkeit (Transport- oder Gleitflüssigkeit) ist Träger der Samenzellen, wodurch bei der Frau deren Eizelle befruchtet werden kann. Dass Samenzellen im Hoden „produziert“ werden, dürfte hinlänglich bekannt sein. Doch viele Menschen wissen nicht, dass die oben beschriebene Gleitflüssigkeit nicht ebenfalls im Hoden, sondern im Inneren, der Prostata (Vorsteherdrüse) erzeugt wird. Dadurch sind auch sterilisierte Männer in der Lage, trotz Abtrennung der Samenleiter im/am Hoden, noch zu ejakulieren – ohne dass es zu einer Schwangerschaft kommen kann.
Befassen wir uns nun mit dem Wurzelchakra. Dieses liegt unmittelbar an jener Prostata, von außen nicht fühlbar. Dieser Punkt heißt im Tantra „Kunda“ (es entspricht dem männlichen G-Punkt! s.u.). Wenn wir „den Mann“ betrachten, so können wir in der Mitte zwischen Anus und dem Ansatz des Hodensackes die Stelle lokalisieren, welche außen annähernd an das Wurzelchakra herankommt. Es wird Perinäum genannt. Nur durch „homosexuelle Praktik“ kann dieses Chakra eventuell erreicht werden, was beim Mann dann eine andere Art Orgasmus zur Folge hat, als er dies auf „normalem“ Wege bislang erlebt hat – seinen G-Punkt.
Wir merken uns: Perinäum, Prostata, Gleitflüssigkeit salzig, in steifem Zustand ausstoßend.
13. Die weibliche Alchemie: (oder: Das NICHTS ist ALLES)
Die weibliche Sexualregion bezeichnen wir im Außen als Yoni. Öffnen wir die Yoni, so unterscheiden wir in Zeugungsorgan und zweifaches Ausscheidungsorgan. Hier müssen wir uns mit allen drei Formen befassen.
Das Zeugungsorgan: Durch sexuelle Stimulierung wird das Innere der Yoni feucht („neutrale“ Gleitflüssigkeit) und öffnet die Vagina und somit den Zeugungskanal. Durch Eindringen des Lingam und freisetzen dessen Spermien können diese zur Eizelle gelangen und das eventuell dort nistende Ei befruchten. Soweit dürfte auch dies (hoffentlich) bekannt sein. Es kümmert uns jetzt nicht mehr.
Vielmehr befassen wir uns mit dem Inneren der Vagina: Bei Öffnung der Yoni kann man versteckt unter den äußeren Lippen die Klitoris erkennen. Durch Stimulation dieser auf verschiedenen Wegen wird die Frau erregt. Die Klitoris entspricht einem versteckten Lingam, denn bei ausreichender Erregung schwillt auch diese an.
Darunter befinden sich die inneren Lippen. Bei Erregung öffnen sich diese ebenfalls, die Vagina wird feucht. Führen wir nun einen Finger in die Yoni der auf dem Rücken liegenden Frau ein und tasten an der inneren Oberfläche entlang, so fühlen wir schnell ein „Gewebe“, welches am inneren Schambein entlang in der Vagina liegt. Dieses „Gewebe“ ist rissig und rau, ohne wirklich rau oder rissig zu sein. Auch faltig wäre ein Ausdruck – obwohl keiner dieser Ausdrücke wirklich zutrifft. Inmitten der Oberfläche dieses „Gewebes“ erfühlen wir einen Punkt, welcher sich von seiner Umgebung abhebt. Dieser Punkt ist wieder unser Kunda – auch G-Punkt genannt.
Und dieser Punkt entspricht nun der männlichen Vorsteherdrüse oder Prostata. Sie erzeugt ein ähnliches Sexualsekret wie deren männliches Gegenstück. Beide – Prostata sowohl Kunda – sind aus demselben Gewebe gefertigt. Beide vertragen vor der Erregung keinen Druck. Beide sind vor dem Orgasmus sehr lustempfindlich und beide stoßen eben Flüssigkeit aus. Diese Flüssigkeit wird im Folgenden zur leichteren Begriffsklärung „Sekret“ genannt.
Wir merken uns hier: Klitoris, Kunda, Sekret.
Yoni Ausscheidungsorgan 1: Die Harnröhre endet ebenfalls (ähnlich wie beim Mann) in der Yoni. Mehr brauchen wir hier nicht zu erwähnen.
Yoni Ausscheidungsorgan 2: Ich denke, das hat die meisten Leser jetzt ins Grübeln gebracht. Denn was außer Urin wird denn noch ausgeschieden?
Und in der Tat ist es nicht ganz leicht, denn außer in den yogischen Traditionen gibt es diese Ansicht nur bei den indigenen Völkern und gewissen, wirklich eingeweihten Kreisen im Westen. Allerdings muss man sagen, dass sich die westliche Medizin so langsam auch um dieses Phänomen kümmert. Allerdings bedeutet dies ja, eine „heile Welterklärung“ über den Haufen zu werfen. Nicht ganz einfach für die Schulmedizin. Es sei angemerkt, dass Paracelsus in seinen "Okkulten Schriften" sich mit diesem Thema ähnlich befasste.
Nun ... warum Ausscheidungsorgan? Wegen der Menstruation. Und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich jetzt tief in die Glaubenswelt weiblicher Körper"glaubens"vorgänge eingreifen werde. Die Menstruation ist dargestellt als die monatliche (vom Mond beeinflusste) Ausspülung der nicht eingenisteten Eizelle zusammen mit Blut und Geweberesten, einsetzend mit der Pubertät und erlöschend mit den Wechseljahren. So im Groben gesagt.
Wo die Schulmedizin nicht weiterwusste, war, warum es Frauen gab, welche sehr starke und fast drei Wochen anhaltende Blutungen haben und trotzdem relativ leicht schwanger wurden. An einer dauernden Ausscheidung „abgestoßener bzw. nicht eingenisteter Eizellen“ kann es also nicht gelegen haben. Bei „jungen“ Frauen bestand die Abhilfe in der Verschreibung der Pille (mit allen "positiven" Nebenwirkungen für die Pharmaindustrie), bei „älteren“ Frauen fand man Abhilfe durch die sog. Totaloperation!
Und warum wird dies jetzt als so negativ dargestellt? Schließlich ist es doch der „Lauf des Lebens“. Eben nicht! Und deshalb ist es eine verborgene Kernthese des Tantra wie des Kriya –Yoga.
Lasst uns dazu etwas tiefer in die Menstruations-Flüssigkeit eintauchen: Sie besteht aus Blutsekret als Transportflüssigkeit. Darin gelöst (mehr oder weniger) Zellgewebe. Unsichtbar (aber „schmeckbar“ (ich hatte Euch gewarnt – es wird zeitweise unappetitlich)), darin gelöst jede Menge Salze (umgewandelte Säuren), Vitamine und Mineralstoffe. Teilweise schon unter einem guten Mikroskop sichtbar, voll „sichtbar“ in der chemischen Laboranalyse.
Hm ... und weiter? Jetzt machen wir einen Sprung nach „oben“ zum Mund. Was geschieht mit der Nahrung und den Flüssigkeiten, welche wir tagtäglich unserem Körper antun? Genau – diese wandern zu Magen und Darm bzw. Blase und werden durch Stuhlgang und Urin ausgeschieden. Vorausgesetzt, der Mensch trinkt genügend, um Schwemmmaterial zu haben!
Was passiert mit all dem Zuviel an Salzen, Vitaminen, Fluoriden und Mineralstoffen? Bei gutem und reichlichem Wassergenuss werden diese ausgeschwemmt über den Urin. Da der Körper über einen gewissen Zeitraum nur begrenzt solche Stoffe aufnehmen kann, muss das „Zuviel“ wieder ausgeschieden werden. Dies geschieht auch mit Substanzen und Wirkmittel durch Arzneien! (Wusstet Ihr z. B., dass die meiste Antibiotika „ausuriniert“ wird?) Darum auch die sog. Urin-Therapie! Denn durch das Passieren des menschlichen „Feuers“ wurden viele Stoffe transformiert und sind für den Körper nun wesentlich besser verarbeitbar. Vorausgesetzt, es handelte sich um natürliche Stoffe!
Was passiert aber, wenn dieser Mensch nicht genügend trinkt? Oder das Falsche? Tja ... jetzt sind wir wieder beim Kernthema. Beim Mann lagert sich dies nach und nach in und an der Prostata ab. Dies schafft Raum und Lebenselixier für gewisse Viren und daraus entsteht ... na lassen wir das. Sonst müsste hier noch weiter ausgeholt werden.
Bei der Frau wird dies bevorzugt in der Gebärmutterschleimhaut eingelagert. Der Körper weiß, dass dort einmal im Monat ein Reinemachen erfolgen kann(!!). Schädliche Säuren und Salze, die aufgrund der Überlastung der herkömmlichen Ausscheidungsorgane Darm, Niere und Lunge nicht mehr ausgeschieden werden können, verschwinden so mit der Monatsblutung.
Indigene Völker haben kaum diese „Degenerationserscheinung der westlichen Welt“ (Originalton Dr. Bieler auf einem Gynäkologenkongress Mitte der 90er Jahre (Quelle: „Mehr Wissen – Besser Leben“ Nr. 26/07)), ihre Blutung beschränkt sich auf das Maß eines Teelöffel; oft nur zweimal im Jahr! Bei mehr Energie und Vitalität! Auch von weiblichen, fortgeschrittenen Yoginis ist dies bekannt! Aber die Regel wird doch vom Mond beeinflusst ... Ja und nein! Ja, weil sie vom "Mond" beeinflusst wird und nein, weil damit nicht der Himmelskörper Mond gemeint ist (das klären wir weiter unten!).
Wer den Selbstversuch machen will: eine Woche Fasten (bitte nur unter ärztlicher Anleitung!) mit Ausleitungen aus Niere, Blase und selbstverständlich Darm. Danach Aufbau mit entweder reiner Rohkostspeise oder vollkommen proteinfreier Ernährung (also keinerlei Fleisch, Wurst und Milch- oder Eiprodukte!). Soweit hierzu! Glaubt es oder auch nicht! Wer sich näher informieren will, der findet im Netz genügend Material darüber oder darf sich auch gerne an mich wenden.
Kommen wir zurück zu dem, was uns tantrisch-alchimistisch hierbei interessiert: Umgewandelte Säuren werden auch hier als Salze ausgeschieden. Und wo ist jetzt die Alchemie? Indem die alten Siddha-Yogis aus einem Gemisch von Urin, Menstruationsblut und Sperma (wobei hier nur die Gleitflüssigkeit interessierte – doch eine extra Filterung lohnte nicht!) einen „Verjüngungstrunk“ mit enormer Heilkraft herstellten. In den alten tantrischen Schriften „Rasarnava, Rasaratnakarasowie der Rasaratna-samuccaya“ ist dies und vieles mehr beschrieben.
Doch kehren wir zurück zum „westlichen“ Tantra der Körper.
Woherwig
14. Alchemie der androgynen Wesen
Was ist denn nun das? Es ist ein Wesen, welches weder männlich noch weiblich ist! Es ist z. B. ein Wesen, wie Du SELBST es in Wahrheit bist! Wenn wir einen Menschen betrachten – aus der Nähe und ganz genau! – dann stellen wir fest, dass dieser Mensch (egal welches Geschlecht) zweigeteilt ist. Genau in der Mitte befindet sich eine feine Teilung, sichtbar an den Härchen des Bauches und Rückens. Gehen wir von oben nach unten, so sind auf der Mittellinie: eine Nase, ein Mund, ein Bauchnabel, eine Yoni/ein Lingam, die Pofurche mit einem Anus und schließlich eine Wirbelsäule. Beim Liebesspiel kann es also zu folgendem Austausch von Säften kommen: Mund/Mund; Yoni/Mund; Yoni/Lingam; Lingam/Mund.
Tja ... das ist es, was wir physisch sehen! Doch in Wirklichkeit geschieht viel, viel mehr durch unsere Feinkörper! So kommt es z. B. auch zum Austausch zwischen dem „dritten Auge“ und dem Nabelzentrum. Gut sichtbar durch die Kirlian-Fotografie! Auch das wollen wir uns merken!
Wir wissen nun, dass Frauen wie Männer durch ihre Säfte ein Sekret (s. o. – jetzt ist kein Menstruationsblut gemeint!) absondern, welches stark salzig ist. Diese Flüssigkeit ist Träger der geheimnisvollen Ojas! Also Teile der lebensspendenden (und erhaltenden) Kraft „Kundalini“. Der Tantra empfiehlt (solange noch keine Transformation gelingt, s. u.) die orale Einnahme dieser „Säfte“ beim Liebesspiel! Zum Beispiel in der bekannten Haltung Neunundsechzig! Beider Bestreben ist es jedoch, diese Säfte umzuleiten, zu transformieren und für den eigenen Bedarf (sprich die spirituelle Entfaltung) zu nutzen. Dies geschieht u. a. mittels gewisser Pranayama-Techniken!
15. Pranayama
Es sind verschiedene Techniken zu anfangs im Gebrauch. Sobald jedoch die Partnerarbeit beginnt, werden zur Transformierung hauptsächlich die Wechselatmung und die Kobraatmung eingesetzt. Diese beiden Atmungen sind sehr gewaltvoll in ihrer Anwendung. Bei der Partnerarbeit wird darauf hingearbeitet, dass die Partner diese Atmung gemeinsam ausführen und so von dualen Wesen (männlich und weiblich) zu einem androgynen Wesen werden. Dadurch passen sich die Orgasmen beider an und die Herzkammer wird geöffnet. Hierzu dient als Hilfsmittel vor allem die Visualisierung bestimmter Vorgänge. Diese Visualisierungen sind identisch mit dem Kriya Yoga und beziehen sich hauptsächlich auf die Sushumna sowie das dritte Auge. Um dies zu erreichen, wird in einer Meditation der Mer-Ka-Ba-Körper des Partners erfühlt und mittels drittem Auge wahrgenommen. Hierzu aber dient eine ganz besondere Haltung des Paares.
Bevor wir diese Haltung und die dadurch hervorgerufenen Vorgänge genauer beschreiben, wollen wir noch eine Erklärung des Vorgehens für eine/n einzelne/n Tantrika beschreiben.
Woherwig
16. Der Feuerofenmitten in uns oder: Kleiner Ausflug in die Neurologie!
Igitt ... was ist denn das schon wieder? Der Magen? Das Sonnengeflecht? Weit gefehlt! Der Feuerofen sitzt in unserem Kopf! Aus ihm geht die Feuerenergie oder auch Kundalini hervor! Wie jetzt? Sitzt die nicht im Wurzelchakra? Ja und nein – wie immer, ist auch dieses ein Paradoxon!
Zunächst lasst uns feststellen, dass Kundalini eine schöpferische Energie ist – na, eigentlich die schöpferische Energie des Kosmos! Sie stellt unser potentielles Bewusstsein dar! Dieses ruht im Gehirn. Da der gesamte Kundalini-Prozess in neurophysiologischen Termini ausgedrückt werden kann, ist es mit ein Beweis dafür, dass alles in uns ruht! Nichts ist außerhalb! Durch diverse Übungen im Yoga – nicht nur im Tantra – wird die Rückenmarksflüssigkeit energetisch (ja fast elektrisch zu nennen) aufgeladen. Irgendwann dann beginnt sie, die Sushumna hochzusteigen und sich ihren Weg bis ins Gehirn zu bahnen. So weit recht schön. Doch wer hatte bislang wirkliche Kundalini Erfahrung? Was meint Ihr?
Ich behaupte: Fast jeder Erwachsene! Zumindest diejenigen, welche in ihrem Leben schon einen Orgasmus hatten! Denn die „orgastische Energie“ (so kurz sie auch zu spüren sein mag!) ist genau jene Energie, vor welcher alle Welt warnt und Panik schiebt!
Im Tantra wird also aufgrund des Herbeiführens und des Versuchs der Steuerung (so lange man lernt) mit der Kundalini Energie gearbeitet! Da Tantra genau wie Kriya Yoga eine Wissenschaft ist, kann der wahre tantrische Meister seinen Schülern genaue Anweisungen geben, weil er die Reaktionen seiner Schüler genau kennt. Warum? Weil er (der Meister = sachlich betrachtet, bitte! Es gibt auch „Meisterinnen“!) sich SEINER bewusst sein muss – sich also im SEIN befinden muss! Viele Außenstehende verwechseln dies mit Psychologie! Sicher hat es Ähnlichkeit damit, doch in Wahrheit sind sich diese Menschen voll bewusst! Der Andere nicht! Das ist der Unterschied!
Es dürfte bekannt sein, dass das Gehirn in zwei Hälften „geteilt“ ist. Eine davon wird als weiblich, die andere als männlich bezeichnet. Inmitten des Gehirns befindet sich die „Höhle des Brahman“ – eine mit Hirnwasser gefüllte Kammer (3. Hirnkammer). Am Boden derselben ruht der Hypothalamus, das körperliche Lustzentrum. Dieses steuert das vegetative Nervensystem = den weiblichen Teil des Körpers. Am Vorderteil der Kammer liegt die Hirnanhangdrüse. In ihr ruht Shakti. Im Hinterteil der Kammer ist die Zirbeldrüse, der Sitz von Shiva.
Das Bewusstsein der normalen Menschen wird von Shakti gesteuert, derweil Shiva schläft. Bei Kindern bis ungefähr zum siebten Lebensjahr ist dies genau umgekehrt. Darum sind sich viele Kinder auch noch der „anderen“ Welt bewusst.
Ziel des Kriya Yoga wie des wahren Tantra ist es, Shiva wieder zu aktivieren.
Wenn Shiva aktiviert ist, verliert Shakti keinesfalls ihre Bedeutung! Beide Gottheiten befinden sich dann im Gleichgewicht und sind bereit für die tantrische Hochzeit. (Diese entspricht übrigens der cymischen Hochzeit des Andreas Rosenkreuz! Nur wird diese dort anders herbeigeführt!).
Nun dürfte jedem Yogi außer der Sushumna auch Ida und Pingala bekannt sein. Diese befinden sich links und rechts der Sushumna und stehen auch für die Sonnen- und Mondenergie. Mittels der Kobra-Atmung beim Vollzug der Hochzeit (siehe unten) aktiviert die Mondkraft in „Brahmans Höhle“ die Energie im Wurzelchakra und bewegt diese zum Aufstieg. In der „Höhle des Brahman“ löst sie ein energetisches Feuerwerk bestimmter Farben zu den Hochzeitsfeierlichkeiten aus und aktiviert das dritte Auge – für immer. Viele Meditierende haben diesen weißen Lichtblitz erfahren und meinen, am Ziel zu sein – doch es war nur das erste, zaghafte Lüften des Vorhangs, bevor die eigentliche Vorstellung beginnt!
Durch diesen Feuerfunken wird Shiva aktiviert und erigiert (ja, wie der Lingam). Dadurch wird die sog. goldene Brücke zwischen den beiden Hirnhälften hergestellt. Shiva setzt bestimmte Hormone frei, einen sog. spirituellen Samen. Dieser wird von Shakti aufgenommen. Der kosmische Schoß ist nun schwanger mit dem wahren ICH.
Doch jetzt müssen wir noch einen kleinen Einschub zur Mond- und Sonnenenergie machen. Die in der „Höhle des Brahman“ ruhende Shakti wird als Mond bzw. Mondenergie bezeichnet. Diese ist es, welche dem Körper „Befehl“ gibt, die Vagina zu „leeren“! Diese Mondenergie – und nicht der astronomische Mond – bestimmt den Regelzyklus! Ihr könnt hier auch wahre Hexenzirkel (Wicca-Orden) erkennen: Wer den wahren Mond anbetet, weiß nicht, was verborgen ist! Aber täuscht Euch nicht: Es gibt sehr wohl wissende Wiccas!
Von „Brahmans Höhle“ wird auch beim normalen Menschen ständig das göttliche Amrita, eine Art göttlicher Nektar, welcher tatsächlich sehr süß ist, ausgeschüttet. Dieser fliest normal (was an sich dann aber unnormal ist!) durch die Mundhöhle, die Speiseröhre hinunter und wird im Magen/Sonnengeflecht „verbrannt“. Dies wird im Kriya Yoga und im Tantra vermieden, indem das Khechari Mudra angewendet wird.
Beitrag: Khechari Mudra Praxis
Khechari Mudra Praxis: Leitfaden zur Ausführung und Vorsichtsmaßnahmen
Entdecke die Geheimnisse und die transformative Kraft des Khechari Mudra, einer der geheimnisvollen Praktiken im Yoga. Diese Technik, die über Jahrhunderte hinweg verfeinert wurde, soll nicht nur bemerkenswerte gesundheitliche und psychologische Vorteile bieten, sondern auch als Schlüssel zu erweiterten Bewusstseinszuständen und spiritueller Entwicklung dienen. In diesem umfassenden Leitfaden erfährst du, wie du Khechari Mudra sicher und effektiv praktizieren kannst, welche potenziellen Risiken es gibt und wie es sich von anderen Mudras unterscheidet.
Dadurch wird der Fluss des Amrita unterbrochen, aufgefangen und zurückgehalten. (Dasselbe Ziel haben übrigens auch die Asanas Schirschasana, Kapalasana und Sarwangasana. Leider bewirken sie nur eine kurzzeitige, aber als wohlig empfundene Unterbrechung des Amritaflusses.) Dies wird auch als „Geschlechtsverkehr mit sich selbst“ bezeichnet, da die Zunge den Lingam symbolisiert (auch bei Frauen!).
Man könnte nun auch noch einen Vergleich zur hinduistischen Gottheit „Ganesha“ herbeiführen – doch lassen wir das. Es führt viel zu weit!
So ... nach allem toten Wissen, dass wir bis jetzt angesammelt haben: Was damit anfangen? Dazu kommen wir gleich. Indem wir zwei Techniken erklären, welche im Tantra eine große Wirkung haben. Dabei ist die erste Technik von jedermann nachzumachen, die zweite Technik wird nur angeschnitten, ohne Details zu verraten. Da sie sehr kraftvoll und hundertprozentig wirksam ist, wäre es verantwortungslos, sie hier genau zu beschreiben. Fangen wir mit kreativer Masturbation an.
Woherwig
17. Kreative Masturbation
Wir werden hierzu zwei Methoden nennen, welche von beiderlei Geschlecht ausgeführt werden können. Männer sollten dabei beachten, dass es unbedingt zu einem Erguss kommen muss! Sollte dies während dieser Übung nicht geschehen – Gratulation! Doch dann unbedingt noch mal auf normaler Methode „sich hinwenden“ und zum Erguss kommen! Dies ist wichtig, da Samenstau wichtige Organe dauerhaft schädigen kann! Für Frauen ist nichts weiter zu berücksichtigen.
Für beide Geschlechter gilt die Empfehlung: Auch wenn Ihr es gewohnt seid, gegenüber Eurem Partner hieraus kein Geheimnis zu machen, so wäre es in Eurem Sinne (des Erlebens), wenn Ihr diese Übungen anfangs alleine probiert. Alleine in der Wohnung, im Haus, da Ihr bei der zweiten Übung durchaus laut sein sollt! Ja müsst! Bereit? Dann mal los!
17.1. Übung 1, Transmutation ins Innere
Übung zuerst immer im Liegen durchführen! Den Kopf mit dem ganzen Körper so flach wie möglich lagern, dabei jedoch den Kopf „hinten so unterlegen“, dass Kinnsperre möglich wird!. Gut im Bett auszuführen. Bringt Euch auf eine Euch angenehme Weise in Erregung. Stimuliert Euch, wie Ihr es sonst auch praktiziert (falls Ihr es tut ... ;)). Haltet die Augen geschlossen, dabei aber auf Euer drittes Auge fixiert. Atmen wenn möglich nur durch die Nase!
Die Zunge nach hinten gerollt im Khechari Mudra, stimuliert Ihr Euch bis Ihr bemerkt, dass sich der Orgasmus ankündigt. Wenn Ihr die ersten „Wellen“ spürt, wird die Dammsperre angewandt, d.h. der After wird so angezogen, als wolle man „etwas“ zurückhalten. Dabei muss ebenfalls der Urinalmuskel angespannt werden, wie um Urinieren zu verhindern (Hinweis für Frauen: Beckenbodengymnastik!). Das muss schnell erfolgen, dabei geht der Kopf in die Kinnsperre. Immer noch die Augen zum dritten Auge (bei geschlossenen Lidern) und immer noch Nasenatmung.
Wenn die orgastischen „Wellen“ beginnen, wird langsam Luft durch die Nase eingezogen, dabei wird visualisiert, wie die Energie des Orgasmus in die Wirbelsäule geht und darin nach oben wandert! Versucht, so lange wie möglich diese Luft einzuatmen und die Energie hochzuziehen. Wenn Ihr ausatmen müsst – entweder „lasst es kommen“ oder macht eine zweite Runde. Dies kann beliebig oft wiederholt werden. Naja ... jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten, versteht sich!
17.2. Übung 2, Transmutation nach Außen
Wieder wie oben, flach liegeng, diesmal am besten ohne Kopfunterlage! Art der Atmung vorerst egal! Wieder in der Euch angenehmen Weise stimulieren und in Erregung bringen.
Wenn Ihr merkt, wie die orgastischen Wellen sich aufbauen, lasst alles los! Eure Beine sollten etwas oder gut gespreizt sein (vor allem bei den Männern!), After- und Urinalmuskel vollkommen entspannen und loslassen. Augen geschlossen zum dritten Auge blicken, Zunge ruht „normal“ im Mund, Hals und Kopf entspannt. Sobald Ihr den Orgasmus kommen fühlt, laut hechelnd mit dem Mund atmen! Ganz schnell, ganz stark und laut, immer schneller, schneller atmen ... Jeder Laut ist erlaubt, die Atmung sollte willentlich laut durch den Mund erfolgen! Lasst den Orgasmus zu, fühlt, wie er sich über den Körper verteilt und – genießt ihn!
Bei dieser Übung ist noch wichtig, dass Ihr hinterher mind. fünf Minuten noch liegen bleibt. Zu schnelles Aufstehen könnte Schwindelgefühle hervorrufen.
Nach diesen Erklärungen für „Single-Tantra“ kommen wir nun zu einer der wichtigsten Praktiken des Tantrika und damit fast zum Schluss: Der göttlichen Hochzeit!
Woherwig
18. Die tantrische Hochzeit oder: Wenn Shakti ihren Shiva trifft
Bevor wir nun dieses Ritual genauer erklären – wobei der Schwerpunkt auf den Allegorien liegen wird – müssen auch hier noch einige Anmerkungen vorab sein. Zunächst sei gesagt, dass diesem Ritus (es wäre falsch, hier den Begriff Asana zu gebrauchen) etliche Wochen einzelner Übungen der verschiedensten Disziplinen vorausgehen. Unter anderem auch jene, welche wir zuvor als Einzelübung vorgestellt haben.
Am Tage des Vollzugs des Ritus gehen nochmals intensive Reinigungsmaßnahmen voran, welche die Partner schon an sich gegenseitig verrichten. Dann folgen Massagerituale zuerst der Körper, um Pranaströme gegenseitig zu erfühlen, um in Massagen für Lingam und Yoni überzugehen. Es wurde hier als nicht nötig erachtet, diese Massagen genauer zu beschreiben, denn es existiert wirklich umfangreiche Literatur darüber. Und hier kann man fast nichts falsch machen. Naja, liebe Yogis ... fast nichts ... Allein diese nun angedeuteten „Voraustechniken“ können mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Es gibt verschiedene Ausführungsstellungen, wir erklären hier die klassische Hochzeit von Shiva und Shakti, darum wird hier nur die Sitzposition erklärt. Dass sich die folgende Übung nur für heterosexuelle Paare (also Frau und Mann) eignet, versteht sich bei weiterem Lesen von selbst. Ehrlichkeitshalber sei angefügt, dass sich folgende Stellung sehr zum Nachahmen lohnt (wer es bislang noch nicht tat ...). Die Ergebnisse, welche hier beschrieben werden, können jedoch ohne ausführliche Technik zuvor und währenddessen nicht erreicht werden! Darum besteht zu keiner Zeit irgendwelche Gefahr! Bereit? Nun denn ... lasst uns beginnen ...
Folgendes tantrische Ritual sollte im Sitzen ausgeführt werden. Fortgeschrittene Tantrika praktizieren es im Padmasana oder im Sukhasana. Dies ist jedoch nicht unbedingt nötig. Der gleiche Effekt ergibt sich auf einem Stuhl sitzend (ohne Seitenlehnen!) oder auf einer niedrigen Bank oder einem Meditationshocker (Achtung: Bei allen Varianten saugfähige Tücher unterlegen – die Säfte fließen hier normalerweise reichlich!). Bei allen Sitzvarianten ist es zwingend wichtig, dass beide Tantrika mit aufrechter Wirbelsäule sitzen!
Der Mann sitzt „unten“, Lingam erigiert, die Frau setzt sich mit dem Oberkörper zu ihm gewandt auf ihm und führt den Lingam in ihre Yoni ein. Beider Schambeine so eng als möglich aneinander pressen. Beide Oberkörper so eng als möglich aneinander. Wichtig dabei – wie schon geschrieben – die aufrechte Wirbelsäule beider Praktizierender! Beim Kuss sei es anfangs erlaubt, dass sich beide Köpfe so minimal wie möglich neigen, um einen intensiven, inneren Kuss (Zunge-Zunge) zu ermöglichen. Die Atmung sollte von Anfang an und weiterhin ausschließlich durch die Nase erfolgen!
Die Frau kann sich an Schulter und Rücken intensiv an den Mann pressen. Der Mann unterstützt anfangs die „hebenden Beckenbewegungen“ der Frau dadurch, dass seine Hände auf dem Po (oder seitlich davon) ruhen. Diese Bewegungen und der Kuss können so lange intensiv erfolgen, bis einer (richtige Tantrika sind hier bereits synchron!) orgastische Wellen aufsteigen fühlt. Selbstverständlich kann dies durch Rede dem Partner auch angezeigt werden.
Dann erfolgt bei Beiden folgendes: Sperre von After und Urinalmuskel, Zwerchfellsperre, Kinnsperre (also Maha-Banda), Zunge zum „eigenen Geschlechtsverkehr“ nach hinten (also Khechari Mudra), Nasenatmung (wie hoffentlich bislang eh schon geschehen!), „hebende“ Beckenbewegungen einstellen. Augenlider geschlossen und Augen auf dem dritten Auge ruhend, Visualisierung beim Einatmen (Kinnsperre dabei aufheben!), wie orgastische Energie entlang der Wirbelsäule nach oben steigt. Wenn Ausatmen nötig ist, alle Sperren kurz lösen, schnell ausatmen und dann gleich wieder alle Sperren einrichten und langsamer Einatmen mit Visualisierung!
Was geht hier jetzt energetisch vor? Nun, zunächst sieht es so aus: Der erigierte Lingam ist nunmehr zum Muradanda Stab (Stab des Lebens) geworden. Er ist Ausdruck der lebensschaffenden Kraft! Er steht allegorisch für die Sushumna. Würde der Lingam (vielmehr der Mann dazu) jetzt ejakulieren, so würde sich die Kundalini Energie in einen Orgasmus verflüchtigen, da alle Energie ausgestoßen würde! Doch im Tantra lernt der männliche Tantrika, den Orgasmus ohne Ejakulation zu erleben und so geht die Kraft direkt in Brahmans Höhle! Dadurch sind auch keinerlei organische Schäden zu befürchten. Nach einigen Ausführungen verhärtet sich mit der Zeit das Sperma im Hodensack (es wurde als Energie transformiert, die Produktionskraft fließt nun zusätzlich an andere Stelle!), die Oja, Energie in der bisherigen Gleitflüssigkeit geht ins Rückenmark.
Der Energiekreislauf der Genitalien stellt symbolisch (naja, und noch mehr, aber lassen wir das) die Strömung des gesamten Körpers dar. Die Hoden stehen für Ida und Pingala, also die Sonnen- und Mondkanäle. Erregt man die Hoden richtig (der Lingam muss dabei nicht zwangsläufig erigieren!), so sind Ida und Pingala ausgeglichen. Zu erkennen auch an einer gleichseitigen Nasenatmung! Der Lingam ist in zwei Zonen unterteilt (zur Vereinfachung berücksichtigen wir die Vorhaut nicht!) : Die Spitze stellt die Sonne dar, die Wurzel die Erde!
Bei der Frau stehen die beiden Schamlippenpaare für Ida und Pingala. Die äußeren Lippen stehen für die Sonnenenergie, die inneren für die Mondenergie! Die Klitoris (also der weibliche Lingam) steht wiederum für die Sonnenenergie, die Kunda (also der sog. G-Punkt) für die Mondenergie!
- Einschub 1: Aufgrund dessen ist zwar ein bestimmtes Chromosom in Verbindung best. Hormone für die Zeugung von Jungen oder Mädchen zuständig, doch diese werden gesteuert durch die Vorgänge in Brahmans Höhle und somit über Ida und Pingala!
- Einschub 2: Jetzt könnt Ihr darüber nachdenken, was man unter "Sonnenyoga" und der Asana "Sonnengruß" wohl wirklich versteht!
Jetzt machen wir schnell einen kleinen Abstecher zum Hinduismus bzw. zum Gott der Yogis und Tantrika:
19. Shiva
Shiva ist der eigentliche Begründer des Tantras! Zwar meinte jemand neulich, Shiva sei sein Vorbild für die Enthaltsamkeit, da er ja schließlich tausend Jahre in Meditation verbrachte. Aber bitte ... Shiva ist mehrere zehntausend Jahre alt – was sind da tausend Jahre Meditation? Und dann: Anschließend führte er seine Frau Parvati in den Tantra und den Yoga ein und zeugte mit ihr Ganesha!
Warum wird in den Hindu-Tempeln (und nicht nur dort! Die Nath lassen grüßen!) Shivas Lingam verehrt? Nun, eigentlich wird nicht direkt sein Lingam verehrt, sondern sein erigierter Lingam! Ein Unterschied! Denn wir wissen jetzt ja, dass der erigierte Lingam die Schöpferenergie in Form des Muradanda Stabes (Stab des Lebens) darstellt. Also ein Ausdruck der lebensschaffenden Kraft! Und symbolisch für die Sushumna!
Sein Dreizack steht u. a. für die drei Rückenkanäle, aber auch für die Dreieinigkeit des Göttlichen! Aufgrund dessen, dass bei ihm (mit ihm) immer ein weißer Bulle ist, ist Shiva durch tantrisch-yogische Praxis transformiert. Obwohl eine männliche Gottheit, hat er sich „zerstört“ und wurde androgyn. Er beherrscht die Männlichkeit, die zerstörerische Kraft, welche zugleich schaffend ist, doch er reitet sie (die Kraft = den Bullen) nur, wenn er sie auch braucht! Mond und Sonne stehen für die Vereinigung beider Kräfte.
Der Quell aus seinem Scheitel zeigt die ständige Präsenz des Göttlichen an. Aber auch, dass keine Schwerkraft mehr wirkt, obwohl er mitten in der Welt sitzt. Naja, das reicht jetzt aber ... Noch vieles gäbe es über IHN zu sagen, so vieles ... Doch es ist nicht das Thema und so kehren wir zurück zum Tantra.
Doch etwas müssen wir jetzt doch noch erklären:
20. Die Schwerkraft!
Bekannt, meint Ihr? Na gut ... Vielleicht erklär ich's trotzdem kurz? Also: Alle Körperfunktionen orientieren sich im Normalfall von oben nach unten, gemäß den „Gesetzen irdischer Schwerkraft!“ Also sprich: oben Futter und Wasser hinein, durch den Körper nach unten und unten hinaus. Wirklich? Nicht ganz! Denn feste Nahrung geht mit den Anteilen der Ojas (das dort enthaltene Prana) zum Beispiel direkt in den Kopf! Darum ist richtige Ernährung gerade bei Kindern enorm wichtig! Aber gut, lassen wir das.
Wir waren bei der Schwerkraft von oben nach unten! Wie verhält es sich, wenn der Mann in der Frau ejakuliert? War jetzt gemein, denn es ist nichts anderes! Auch wenn die Spermien zuerst „bergauf“ schwimmen. Der Mann gilt als gebend, die Frau als nehmend bzw. empfangend.
Doch in unserem tantrischen Kreislauf, welchen wir nun beschreiben, verhält es sich anders. Die Berührungspunkte des Paares sind also Yoni/Lingam, Bauch/Bauch und Kopf/Kopf! Wir bedenken dabei noch, dass die Frau oben sitzt, sie im Normalfall etwas höher ist als ihr Partner unter ihr. Dadurch ergibt sich folgender Kreislauf: Durch das Kronenchakra der Frau strömt Pranaenergie in sie hinein und geht bereits im Kopfbereich auch auf ihren Partner über, welcher dieselbe Energie schwächer empfängt, da er tiefer als sie ist. Die Energie strömt zuerst durch einen Kanal nach unten (z. B. Ida), um im anderen (also Pingala) nach oben zu strömen. Durch das Wurzelchakra des Mannes kommt Erdprana-Energie in ihn und geht im Bereich Yoni/Lingam bereits auf seine Partnerin über. Bei ihr strömt nur reduziert Erdenergie ein, da sie auf seinem Schoß sitzt! Doch diese beim Mann einströmende Energie verstärkt sich dermaßen, dass sein Lingam saugend wird! Wirklich! Ein erigierter Lingam kann saugen!
Aufgrund der Position des Paares liegt die Spitze seines Lingam (Sonne!) an der Kunda der Partnerin (Mond!) und stellt so einen magnetisch-elektrischen Effekt her! Durch das Aufkommen des Orgasmus (und die erfolgte „Gleichschaltung“ des Paares) wird der Kreislauf beschleunigt, orgastische Oja-Energie beginnt auszuströmen und wird nun mittels der Kobra Atmung nach oben gelenkt. Doch diese fließt nun nicht "gerade nach oben", wie in anderen Yogaarten (z. B. Kriya Yoga), sondern sie fließt in beiden Tantrikas von unten zur Mitte (3. Chakra, Sonnengeflecht), „springt“ dann von ihr zu ihm und von ihm zu ihr, um dann weiter in beiden nach oben zu fließen und zuerst im Bereich des dritten Auges, später im Bereich der Krone auszutreten. Dabei kommt es zu einer Umkehr der Schwerkraft, alle Energie fließt nach oben in Brahmans Höhle. Dort kommt es zur Herstellung der „goldenen Brücke“! Im Bereich der Berührung und des Tauschs der Energien im Bereich des Sonnengeflechts wird die Frau zum Mann und der Mann zur Frau. Bei beiden öffnen sich ihre „Kammern des Herzens“ (ein spirituell verborgener Raum) und wahre Liebe und Einssein strömt in die Praktizierenden und aus ihnen heraus (der Mer-Ka-Ba-Körper weitet sich). Die kosmische Einheit vollzieht sich hier.
Wer nun aufgepasst hat, der hat bemerkt, dass jener Energiekreislauf eine große Acht beschrieben hat. Und wer nun noch die Zahlensymbolik kennt, weiß, dass die Acht für die Unendlichkeit steht. Das NICHTS in ALLEM ist erreicht. ES ist vollbracht.
Hier enden wir in der Ausführung, da der Rest nicht unbedingt für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Es sei angemerkt, dass beim ersten Mal dieses Erleben nicht dauerhaft sein wird. Doch es sei auch geschrieben, dass es nicht vieler Wiederholungen bedarf! Allegorisch haben wir jetzt übrigens das Shri Yantra hergestellt! Mann (Dreieck nach oben), Frau (Dreieck nach unten), Dreiecke nach allen Seiten durch die Herstellung des Mer-Ka-Ba-Körpers und schließlich Bindu in der Kammer des Herzens.
Warum durch Sexualität? Weil durch den Tausch der Energieströme im Solarplexus alle Nebenwirkungen der Kundalini-Energie aufgehoben werden! Naja, in Wahrheit gibt es keine Nebenwirkungen der Kundalini Energie. Es gibt nur die Angst vor diesen, weil jeder, der sicherlich nichts wusste, etwas darüber zu berichten wusste! Auch das Verbrennen karmischer Einlagerungen in der Wirbelsäule geschieht mit wesentlich weniger Aufwand als auf anderen Yogawegen.
Doch trotz alledem ist Tantra ein Weg des Mutes. Denn egal, wer mein/e Partner/in ist, es bedingt ein totales Öffnen gegenüber ihm/ihr. Die beiden kommen sich so nahe wie selten zuvor in vielen Leben!
So, das war's – nicht in Kürze, doch in knapper Form. Denn vieles blieb unerwähnt! Doch ein paar Anmerkungen seien noch erlaubt. In der letzten Fortsetzung... gleich im Anschluss...
Woherwig
21. Schlussbetrachtungen
21.1. Wer könnte Tantra ausüben?
Grundsätzlich jeder, der physisch gesund (Erektion & Co) ist und einen normalen Geschlechtstrieb hat. Es sei empfehlenswert, wenn die Aspiranten älter als 21 Jahre sind (damit die 3x7 vollendet sind!). Grundsätzlich niemand, der den Geschlechtstrieb (warum auch immer) ablehnt, seine Genitalien als „unrein“ (oder ähnliches) empfindet oder natürlich auch niemand, der kaum oder gar keinen Geschlechtstrieb hat! Den wahren Samadhi aber können nur heterosexuelle Paare erreichen!
Es sei erwähnt, dass viele Tantrika aus Paaren bestehen, welche sich nur während einer gewissen Dauer (des Erlernens der Praxis) zusammenfinden. So können also auch einzelne Männer und einzelne Frauen grundsätzlich tantrische Ausbildungen genießen. Finden sie „zusammen“, so können sie zum Inneren Kreis weitergehen, wenn nicht, können sie später durchaus mit einem festen Partner zum Inneren Kreis kommen.
21.2. Was ist der Innere Kreis?
Richtiger Tantra wird folgendermaßen gelehrt: Vier Wochenenden (Samstag bis Sonntagnachmittag) in jeweils Abständen mehrerer Wochen zum Lehren der Theorie und der Übungen! Wer bis zur tantrischen Hochzeit weitermachen möchte, geht zum Inneren Kreis über. Hier wird die Lehre in aller Ausführlichkeit vertieft und die Praxis bis „zuletzt“ begleitet. Der Innere Kreis trifft sich normalerweise auch zweimal im Jahr an verschiedenen Orten, um eine Friedens-Mer-Ka-Ba durchzuführen – und natürlich die Praxis der göttlichen Hochzeit zu vollziehen.
21.3. Was geschieht weiter?
Nun, bis zum eigentlichen Erwachen kann es noch Monate bis Jahre dauern. Wichtig ist eines: Wenn der o.g. Zustand beim Vollzug der Hochzeit erreicht wurde, ist alles getan, was getan werden musste! Es gibt keine yogische oder sonst wie spirituelle Praxis, welche das Erwachen tatsächlich auf Knopfdruck herbeiführt. Es kommt auf den jeweiligen Aspiranten an.
Sicher ist nur eines: Was in anderen yogischen Disziplinen durch viel Wille und auch z. T. Widerstand des Körpers in vielen Kriyas erreicht werden „muss“, das findet im Tantra spielerisch statt. Und ängstliche Menschen brauchen weniger „Angst“ vor der Energie der Kundalini und ähnlichen Schreckgespenstern haben Es ist wie im Kriya Yoga. Was nutzt es noch, Kriyas zu praktizieren, wenn alles erreicht ist, was man erreichen könnte? Jetzt heißt es abwarten und Ruhe bewahren! Denn alles andere muss von selbst kommen.
Meditationen haben eine andere Tiefe und Tragweite. Man lebt in der Welt, jedoch nicht mehr von dieser Welt. Und doch grämt man sich um jeden Menschen, der dem vorläufigen Ziel so nahe wäre und es in seinem Größenwahn zu verlieren droht. Eine der größten Gefahren auf dem Weg ist es, in einem vermeintlichen Glücksgefühl zu baden und zu meinen, man habe alles erreicht. Doch wehe, jemand kommt und will den Stöpsel ziehen!
Da Zeit keine lineare Eigenschaft besitzt, sondern einer Krümmung unterliegt, ist schon alles geschehen, was geschehen soll. Ihr müsst es nur erkennen. Schwelgt oder hadert nicht in/mit der Vergangenheit – Ihr könnt sie ändern! Jetzt in diesem Augenblick! Von eurem Standpunkt hier und jetzt im Augenblick ist es zwei Jahre zurück genauso weit wie zwei Jahre voraus! Ändert Ihr die Vergangenheit, so ändert Ihr Euch jetzt! Ändert Ihr Euch jetzt, so beeinflusst Ihr Eure Zukunft!
Praktiziert Ihr Kriya Yoga oder wahres Tantra, so tut Ihr es für Euch und alle. Ihr tut etwas, was schon längst getan ist. Und was immer wieder getan werden muss! Erkennt Euch jetzt und hier! Erkennt, dass es weder Liebe, Glück, Gott, Hass oder Kummer gibt! Wer dies meint, irrt gewaltig! Denn er hat noch nichts erkannt! Nicht einmal sich selbst! Denn in Wahrheit existiert nur Liebe. Alles andere ist darin enthalten!
Doch diese Liebe hat fast nichts gemein mit den Vorstellungen der menschlichen Liebe! Sie ist ganz anders und dabei viel gewaltiger! Die Kundalini Energie ist nichts anderes als ein Teil (ein kleiner Teil) dieser Liebesenergie! Und diese Energie gilt es, selbst zu erleben, um zu dem zu werden, was wir schon immer waren: Wir SELBST im NICHTS und darum in ALLEM! Wahrhaftes Tantra ist nicht der einzige Weg dorthin! Doch es ist beileibe (!) ein schöner Weg! Doch tun muss ihn trotzdem jeder für sich. Doch wer „es“ tut, macht es für alle mit ihm und nach ihm!
In diesem Sinne enden hier meine Erklärungen. Ich hoffe nicht, dass man ihnen Glauben schenkt. Ich hoffe nicht, dass man jetzt Tantra praktizieren möchte. Ich hoffe nicht, dass es jemanden vor den Kopf gestoßen hat. Ich hoffe nicht, dass es jemanden interessiert hat. Ich hoffe, dass jeder für sich seinen Weg finden möge, und dabei erkennt, dass wir alle auf dem gleichen Pfad sind! Zurück zu unserem SELBST ins SEIN.
Ich danke Euch, Woherwig
Es folgt gesondert noch eine Literaturempfehlung für Interessierte.
Woherwig
22. Literaturempfehlung
22.1. Tantrische Literatur
- Juwel im Lotus, Sunyata Saraswati, u.a. antiquarisch, ehem. Bauer Verlag
- Welt des Tantra, Ajit Mookerjee, u.a.. Heyne Verlag München
- An Introduction to Tantric Buddhism, Dasgupta Sashibhusan Leroy, N.Y.
- Tantra – Mahavijnana, Sri Ram Sharma, Bareilly GB
- Tantra – Eintauchen… (Roman), Daniel Odier, Aquamarin
22.2. Siddha Literatur
- Babaji und die 18 Siddhas, Marshall Govindan, Hans Nietsch
- Thirumantiram, Swami Subramaniym Kapaa, N.Y.
- Siddha Medicin Kandasany Pillai Manorama Press ????
- Siddhas Science Kalpa Medicine Velan Shanmuga Alagappa Ind. ????
22.3. Alchemie
- Paracelsus Okkulte Schriften, div. Verlage
- Babaji und die 18 Siddhas, s.o.
- Welt des Tantra, s.o.
- Astroenergetik, W. Taeger, Knaur
23. Diskussion
YogiNils
Woherwig schrieb: "So werden in der Regel alle Emotionen auch sofort umgesetzt, sprich gelebt (... ) Ein Wunsch kann aufgrund der Abfolge der Ereignisse zum Zeitpunkt der Stimulierung nicht entstehen!"
Nils: Lieber Woherwig, verzeihe mir bitte, dass ich in Einzelpunkten eine andere Meinung habe. Es ist egal, ob Wünsche sofort oder später befriedigt werden. Taucht ein Wunschgedanke im Geist auf und verbindet er sich mit einem Gefühl, entsteht bereits eine innere Tendenz. Die Tendenz wird verstärkt, wenn der Wunsch dann auch tatsächlich gelebt wird. Die größte Anhaftung an körperliche Bedürfnisse wird erzeugt, wenn ein Wunsch jeweils sofort ausgelebt wird.
Der Weg aus der Anhaftung ins Sein/die Wunschlosigkeit kann nur durch die schrittweise sensible Auflösung der Wünsche geschehen. Für mich war es eine Zeitlang gut, Sex total zu leben. Dadurch lösten sich viele innere Verspannungen. Der Hauptweg zur Auflösung der Sexanhaftung oder Beziehungsanhaftung besteht aber darin, es immer weniger zu leben, bis man in der Lage ist, ganz ohne Beziehungen auszukommen (in deinen Worten androgyn wird/in sich selbst ganz). Wenn man sich ganz über die Körperebene erhoben hat, kann man aber Sex leben oder nicht. Ein Buddha ist mit einer Beziehung und ohne eine Beziehung glücklich. Er lebt alles im richtigen Moment und im richtigen Maß und wächst so innerlich an allen äußeren Erscheinungen.
Für fortgeschrittene Yogis gibt es auch den Weg, eine Beziehung primär als Karma-Yoga zu leben. Der Weg zur Erleuchtung ist sehr individuell. Jeder sollte genau erkennen, was ihm guttut und ihn spirituell voranbringt. Für mich ist das Ideal der Weg der zwei Lebensstufen aus weltlichem Leben und einer Zeit als abgeschiedener Yogi. Jedes intensive Ausleben von körperlichen Bedürfnissen (Sex, Essen) bindet einen an die Welt. Der Weg der sensiblen Askese befreit einen von der Welt.
Woherwig schrieb: "Wer so eine Übung praktiziert oder generell „normale“ Masturbation ausübt, der sollte sich gedanklich keinesfalls mit vergangenen Liebesaffären beschäftigen. Selbst wenn diese schön waren! Es wurde eingangs bereits geschrieben: Jede dieser Vorstellungen führt zu karmischen Folgen!"
Nils: Ich stelle im Gegenteil gerade fest, dass ich so die Anhaftung an vergangene Beziehungen gerade auflösen kann. Ich hole sie so aus der Verdrängung ins Bewusstsein, lebe sie noch einmal und im Laufe der Zeit wird der Wunsch nach der vergangenen Frau immer kleiner, bis er ganz verschwindet. Ich lösche letztlich mit der Kundalini-Energie die Suchtenergie auf. Ich verbinde es allerdings nicht mit dem Wunsch, die Frau zurückzuhaben, sondern eher mit der Motivation der Auflösung der Verbindung.
Woherwig schrieb: "Shiva ist der eigentliche Begründer des Tantras! Zwar meinte jemand neulich, Shiva sei sein Vorbild für die Enthaltsamkeit, da er ja schließlich tausend Jahre in Meditation verbrachte. Aber bitte, Shiva ist mehrere zehntausend Jahre alt – was sind da tausend Jahre Meditation? Und dann: Anschließend führte er seine Frau Parvati in den Tantra ein und zeugte mit ihr Ganesha!"
Nils: Danke für diese Aussage. Ich vertrete den gemischten Tantra-Yoga aus Zeiten der Enthaltsamkeit und Zeiten der Beziehung. Das ist genau der Weg von Shiva. Nach der Zeugung und Erziehung von Ganesha zieht sich Shiva wieder für tausend Jahre (eine Phase) in die Abgeschiedenheit zurück. So geht es im ständigen Wechsel ewig weiter. Das ist der Hauptweg im indischen Yoga. Ich will mich jetzt aber nicht wieder endlos mit dir streiten. Jeder Yogi hat seinen Weg und darf seinen Weg haben. Ich wollte nur kurz darauf hinweisen, dass es auch andere Positionen im Yoga gibt. Und mich würde eine kurze (!) Stellungnahme von dir interessieren.
Woherwig schrieb: "Ich hoffe, dass jeder für sich seinen Weg finden möge. Und dabei erkennt, dass wir alle auf dem gleichen Pfad sind! Zurück zu unserem SELBST ins SEIN."
Nils: Sehr gut. Einheit in Vielfalt.
Yogi-Nils
Woherwig
YogiNils schrieb: " Lieber Woherwig, verzeihe mir bitte, dass ich in Einzelpunkten eine andere Meinung habe."
Hallo YogiNils,
meine kurze Stellungnahme: Was sollte es hier zu verzeihen geben? Ich achte Deine Meinung genauso wie die eines Anderen! Mehr kann dazu nicht gesagt werden, denn wir beide leben in verschiedenen Welten: Du bittest um Verzeihung für Deine Meinung, also unterstellst Du, dass Deine Meinung in irgendeiner Form einen anderen "angreifen" würde. Du vermittelst das Glück, also unterstellst du, dass es Unglück gibt. Du unterstelltest mir Hass (gegenüber Dir), also erkennst du nicht Liebe. Du fühlst Dich bei jeder anderen Meinung angegriffen, anstatt sachlich zu erwidern. Du lebst Dein EGO.
YogiNiils schrieb: "Ich will mich jetzt aber nicht wieder endlos mit dir streiten."
Du meinst, ein Meinungsaustausch sei Streit. Du lebst Dein EGO! Du benutzt das Wort endlos. Du bist Dir nicht bewusst, was Du schreibst! (Erstens empfand ich unseren Meinungsaustausch [Hinweis: in einem anderen Forum] nicht als Streit. Zweitens würden wir noch immer diskutieren, wenn er endlos gewesen wäre!)
Damit das klar ist: Dies ist nur eine sachliche Argumentation! Du wolltest mit mir erst wieder "reden", wenn ich Liebe gefunden hätte! Ich muss Dich enttäuschen: Deine Form der Liebesauffassung werde ich nie wieder finden. Ich achte Deinen Wunsch und pflege keinen weiteren Austausch.
Woherwig
Übender
Schon toll hier. Ich habe erst mit Yoga und Meditation angefangen, denke aber, ich bin um einiges weiter, wie manche Spezialisten hier. Was da so abgeht!!!!??? Schaut mal in euch rein, Leute.
Woherwig
Hallo Übender,
wie wäre es, wenn Du deutlicher wirst und mich (uns) aufklärst?
Liebe Grüße, Woherwig
DerSchamane
Woherwig, deine Geduld ist groß, du scheust keine Mühe. Diese Samen finden aber keinen fruchtbaren Boden, eher Granit.
Hallo Nils, übernimm Verantwortung, trage diese. Z. B. unterstütze Behinderte, still und demütig. Es gibt da noch vieles mehr. Arbeite, körperliche harte Arbeit. Arbeite 7 Tage am Stück nachts, körperlich und geistig. Du siehst die Welt neu. Jogge bis du kotzt. Wenn es knackig kalt ist, säge im Wald Holz, eine Woche lang. Du wirst frei. Mach aber nicht zu viele Pausen, sonst kühlst du zu sehr aus. Arbeite umsichtig, es ist nicht ganz ungefährlich. Rede aber vorher mit dem Förster.
Und immer wieder Asanas. Das Hauptaugenmerk auf Kopfstand, diesen täglich. Falls keine Erfahrung damit, unbedingt YogalehrerIn konsultieren. Schmetterling, Sonnengruß.
Jetzt zu deiner Meditation für die nächsten 3 Monate: Deine Übliche höchstens 1 mal pro Woche, max. 20 Min. Visualisiere; du baust einen Dom.
Die 1. Meditation: Der Dom; Innen, außen, oben, die Gewölbe, einfach alles. 20 min. Dann folgende Berufe: Steinmetz, Maurer, Steinträger, Zimmermann, Glasmaler, Architekt, Baumeister, Bauherr. Bei den Letzten kann Stress auftreten, wenn z. B. falsches Material angeliefert wurde, wenn die Maurer mehr Bier wollen. Dann langsam abbrechen. Weiterhin 2 mal täglich 20 min, nicht mehr und nicht weniger, Om mani padme hum folgendermaßen: Om mani padme hum, Om mani padme hum. Von vorn übergangslos Om mani padme hum. Om mani padme hum. Übergangslos rezitieren.
Nach 4 Wochen gehe 2 mal innerhalb einer Woche in eine Kneipe, trinke langsam 2 Alsterwasser (Radler), mische dich in keine Gespräche ein. Zu Hause fühle nach. Wichtig als erstes, am besten jetzt gleich: entferne deine Achselbehaarung. Tue dies alle 4 Wochen.
[Das Ganze ist ein sehr wirksames Geheimrezept für alle Abgehobenen, oft erprobt, im allgemeinen gut bezahlt, aber für hier das 1. mal kostenlos. Spenden von Mitlesern zugunsten Förderverein Palliativmedizin Mainz.
Larrim
@derSchamane: Hallo, auch ich bin nicht mit allem, was YogiNils hier schreibt, einverstanden. Das ist aber noch lange kein Grund für solchen Zynismus, wie du ihn in deinem Post zeigst! Wenn du etwas zur Sache beitragen möchtest, dann los! Aber dies ist kein Forum, um andere fertigzumachen, runter zu qualifizieren oder sonst wie zu beleidigen.
Sonnige Grüße, Lars
DerSchamane
@Larrim, @Nils: Entschuldigung
24. Kannst du etwas ergänzen?
Möchtest du etwas zu dem Gesagten ergänzen?
Bitte antworte mit Namen oder Namenskürzel, dann können die Antworten zugeordnet werden. Aber anonyme Ergänzungen sind ebenfalls wertvoll.
25. Siehe auch
Von links: Shiva, Brahmani, Maheshvari, Kaumari, Vaishnavi, Varahi, Indrani, Chamunda
8 Matrikas (Mütter) , diese sind im Hinduismus furchterregende Aspekte der Götter und/oder deren weibliche Gegenpole.
Malinivijayottara Tantra
- Andere Schreibweisen: Malini vijayottara, Malinivijayottaratantra, Malini Vijayottara Tantra, Mālinīvijayottaratantra
- Einordnung: Shiva Tantra Text
- Entstehungszeit: 6. - 10. Jhd. n. Chr.
Das Malinivijayottara Tantra ist eine Tantra-Schrift aus der Zeit zwischen 500 und 900 nach Christus. Es handelt in 20 Kapitel u.a. von den Grundlagen des Yoga, von Tattvas (Energieebenen) und Mantren. Die Bewohner des Himmels und der Unterwelten werden beschrieben, Götter, Geister, Dämonen, Ghandarvas und Rudras.
Mrgendra Tantra Yoga Pada (Auszüge, Kommentare)
- Andere Namen: Mrgendratantra Yoga Pada, Mrigendra Tantra Yoga Pada; Mṛgendratantra Yogapâda; Yogapâda des Mṛgendratantra
- Richtung: Shiva Tantra
- Entstanden: um das 10. Jhd. nach Christus
Bei der Mrgendra Tantra Yoga Pada handelt es sich um eine frühe Yoga-Schrift, die den Yogapfad in 7 Schritte unterteilt und diese Schritte in eigenen Worten erläutert. Einige Aspekte (wie die Atemerweiterung) ähneln auffallend modernen Konzepten der Yogaauslegung.
Der Text enthält vier Kapitel:
- Vidyapada - 13 Verse über Pashu, Pasha und Pashupati
- Kriyāpāda
- Caryapada
- Yogapada - Beschreibung eines achtfachen Pfades konzentrativer Praxis
Narayana Kantha ergänzte diesen um einen Kommentar. Hier finden sich Textauszüg daraus sowie Auszüge aus Kommentaren der Autoren von "Roots of Yoga".
- Andere Namen: Saradatilaka, Śāradātilaka, Sâradâtilaka
- Shiva Tantra
- 12. Jhd. nach Christus, andere meinen um 800 n. Chr.
Das Sarada-Tilaka (= Tilaka [Segenszeichen] von Sarada [Göttin Saraswati]) ist eine tantrische Schrift, die eine Ansammlung von Mantras enthält und die sich vornehmlich der Verehrung von Göttern und Göttinnen widmet. Darunter Tvarita, Durga, Bhairavi, Gayatri, Vishnu, und Shiva. Zudem gibt es in den 25 Kapiteln ayurvedische, mathematische, vedische und mathematische Texte.
Das Kapitel 25 widmet sich dezidiert dem Yoga. Hierzu haben wir Textauszüge gesammelt.
Woher stammen diese Beiträge?
Früher gab es auf Yoga-Welten.de einen Forumsbereich. Dieser musste aus technischen Gründen abgeschaltet werden, es gab aber auch fast keine neuen Diskussionen mehr.
Um die oftmals sehr wertvollen Beiträge der Forumsteilnehmer zu "retten", habe ich die ursprünglichen Posts als Grundlage für eine Neuformulierung genommen und zu einem eigenständigen Text umgeschrieben.
Dabei wurden auch Dopplungen, Rechtschreibfehler und auch themenfremde Postings korrigiert, gekürzt oder ganz weggelassen. Diese "Straffung" erleichtert den Einstieg ins Thema. Zudem wurden die Texte neu formuliert und um Sachverhalte, Bilder etc. ergänzt. Fehler durch diese Textergänzungen etc. sind natürlich nur mir anzulasten. Ich hoffe aber und habe mich sehr darum bemüht, dass die Aussagen der Forenteilnehmer dabei nicht verfälscht wurden.
Unter jedem Posts gibt es die Möglichkeit, diesen weiterhin zu ergänzen, auf Fehler aufmerksam zu machen usw.
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