Hormon-Yoga: Übungen & Wirkung bei Wechseljahresbeschwerden
Die Wechseljahre sind mit vielen unangenehmen Begleiterscheinungen behaftet, die durch das Absenken des Hormonspiegels bedingt sind. Die natürliche Umstellung des Körpers ist oft verbunden mit Depressionen, Hitzewallungen, Antriebsmangel, innerer Unruhe, abschwächender Libido sowie körperlichen Veränderungen.
Wenn der Hormonhaushalt aus dem Takt gerät, wird der Alltag schnell zum Drahtseilakt – innerlich angespannt, äußerlich erschöpft. Doch nicht jeder möchte sofort zu Tabletten greifen. Hormon Yoga bietet eine alternative Möglichkeit, wieder in Balance zu kommen – ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit Struktur, Tiefe und erstaunlich viel Wirkung. Der Artikel beleuchtet Hintergründe, Übungen und Ziele dieser speziellen Yogaform – fundiert, lebensnah und mit einem Hauch Skepsis dort, wo Euphorie nicht weiterhilft.

Kurz zusammengefasst
- Ursprung & Konzept:
Hormon Yoga wurde 1992 von der Brasilianerin Dinah Rodrigues entwickelt. Ziel ist es, den Hormonhaushalt natürlich zu stimulieren und Beschwerden der Wechseljahre zu lindern. - Anwendungsbereiche:
Hauptsächlich für Frauen in den Wechseljahren, aber auch bei PMS, Kinderwunsch, verfrühter Menopause und sogar hormonellen Störungen bei Männern anwendbar. - Wirkungsweise:
Die Übungen basieren auf Hatha-, Kundalini- und Tao-Yoga sowie tibetischen Energietechniken. Sie kombinieren stimulierende Atemtechniken mit gezielten Körperhaltungen zur Aktivierung hormonproduzierender Drüsen. - Ziele der Methode:
Hormon Yoga soll den Hormonspiegel steigern, die Eierstöcke reaktivieren, emotionale Beschwerden lindern und hormonbedingte Folgekrankheiten wie Osteoporose oder Herzleiden abmildern. - Langfristige Effekte:
Viele Anwenderinnen berichten von anhaltender Stabilisierung des Wohlbefindens – auch über die Menopause hinaus. - Grenzen und Risiken:
Nicht geeignet bei hormonabhängigen Krebserkrankungen, akuten psychischen Krisen oder fortgeschrittener Osteoporose – ärztliche Abklärung wird empfohlen. - Unterschied zu klassischem Hatha-Yoga:
Hormon Yoga ist dynamischer und technischer als viele erwarten. Die starke Atemführung und die gezielte Drüsenstimulation machen den Unterschied. - Praxis & Umsetzung:
Regelmäßige Anwendung (idealerweise 3–4x pro Woche) ist notwendig, erste Effekte zeigen sich meist nach 4–6 Wochen.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Charakteristikum – entspannt und gesund durch die Wechseljahre
Im Jahr 1992 entwickelte die brasilianische Psychologin Dinah Rodrigues mit der "Hormonellen Yoga-Therapie für Wechseljahre" eine natürliche Behandlungsmethode auf Basis des energetischen Yogas, die den Beschwerden während der Wechseljahre entgegenwirken soll. Das Hormon-Yoga hat sich bislang verstärkt in Brasilien und Europa etabliert. Es handelt sich bei dem Hormon Yoga um ein alternativmedizinisches Therapieverfahren, bei dem Dinah Rodrigues in ihrer wissenschaftlichen Forschungsarbeit insbesondere in den Bereichen Hormonspiegel, emotionaler und psychischer Symptome, prämenstruelles Syndrom (PMS), polyzystische Eierstöcke, verfrühte Menopause sowie körperliche Folgen des sinkenden Hormonspiegels wie Haarausfall und trockene Haut positive Ergebnisse erzielte.
Die geschlechtsspezifischen speziellen Yogaübungen entstammen überwiegend aus dem "Kundalini Yoga", dem "Hatha Yoga", dem "Tao-Yoga" sowie tibetischen Energietechniken. Das Hormon-Yoga beinhaltet stimulierende Praktiken, die den individuellen Hormonhaushalt harmonisch beeinflussen sollen.
Ziele des Hormon-Yogas
Ziel ist es, mit dem Hormonyoga eine wirkungsvolle Alternative zu Behandlungen der traditionellen Medizin wie etwa die Einnahme von Hormonpräparaten zu nutzen. Da in den Wechseljahren der Hormonspiegel absinkt, entstehen sowohl seelische als auch körperliche Veränderungen. Die praktischen Übungen des Hormonyogas sollen ganzheitlich auf den physischen und energetischen Organismus wirken, sodass der Körper auf die Menopause entsprechend vorbereitet wird und während der Wechseljahre die belastenden Symptome reduziert werden. Im Hormon-Yoga werden durch Übungen und Techniken die hormonproduzierenden Organe insbesondere die Hypophyse, Schilddrüse, Nebennieren und Eierstöcke stimuliert.
Konkrete Ziele des Hormonyogas ist es
- den Hormonspiegel wieder zu steigern,
- Eierstöcke zu reaktivieren,
- emotionale Symptome wie Reizbarkeit, Depressionen, Weinanfälle, Schlaflosigkeit, Nervenschwächen, Migräne, Stress oder Paniksyndrome abzubauen und zu beseitigen,
- Menstruationen zu normalisieren,
- Haarausfall sowie die Bildung trockener Haut zu stoppen sowie auch
- durch Hormonmangel verursachten Krankheiten wie Osteoporose oder Herz- und Gefäßkrankheiten entgegenzuwirken.
Video: Die grundlegende Hormon-Yoga-Übungsreihe nach Dinah Rodrigues
Länge: 32 Minuten
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Wirkungsweise des Hormonyoga
Die hormonelle Yoga-Therapie arbeitet mit der individuellen Lebensenergie (Prana) der betreffenden Person. Die speziellen Yogaübungen aktivieren die Energie und steuern sie an bestimmte Stellen im Körper. Die Übungen zusammen mit spezifischen Atemübungen (Pranayama) sowie unterschiedlichen tibetischen Energietechniken wirken auf die entsprechenden Organe. Die speziellen Atemübungen in verschiedenen ruhenden Körperstellungen (Asanas) bewirken eine direkte Massage und Stimulation der Hormondrüsen. Mithilfe der tibetischen Energietechniken und Bandhas (Verschlüsse zur Steuerung der Energie) wird unter anderem die Wirkung auf die Drüsen verstärkt.
Anwendungsbereiche jenseits der Wechseljahre
Auch wenn die hormonelle Yoga-Therapie ursprünglich für Frauen in den Wechseljahren konzipiert wurde, hat sich längst gezeigt, dass ihr Nutzen weiter reicht. Jüngere Frauen mit Zyklusstörungen, PMS oder unerfülltem Kinderwunsch greifen zunehmend zu dieser Methode – nicht selten auf Anraten naturheilkundlich orientierter Gynäkologinnen. Selbst Männer mit hormonellen Dysbalancen oder Stressfolgeerkrankungen beginnen, sich für das Programm zu interessieren. Die Wirkung auf den Hormonhaushalt ist kein weibliches Monopol.
Kontraindikationen – Für wen ist Hormon Yoga nicht geeignet?
So wohltuend die Methode wirkt, so klar muss gesagt werden: Nicht jede Person sollte Hormon Yoga praktizieren. Frauen mit hormonabhängigen Krebserkrankungen – etwa Brust- oder Gebärmutterkrebs – wird in der Regel von dieser Form des Yoga abgeraten, da die Stimulierung der Hormonproduktion unerwünschte Effekte hervorrufen kann. Auch bei akuten psychischen Krisen, Herzproblemen oder fortgeschrittener Osteoporose ist ärztlicher Rat unverzichtbar. Hormon Yoga ist eine sanfte Methode – aber nicht harmlos.
Wie oft und wie lange sollte man üben?
„Weniger ist mehr“ – gilt nicht. Die Begründerin Dinah Rodrigues empfiehlt die Übungen mindestens drei- bis viermal pro Woche. Einige Lehrerinnen gehen noch weiter: Tägliches Praktizieren, zumindest in abgeschwächter Form, wirke stabilisierend und tiefgreifend. Erste Effekte zeigen sich oft nach vier bis sechs Wochen, insbesondere bei Frauen mit leichteren Symptomen. Doch wie bei allem: Der Körper ist kein Uhrwerk. Geduld ist Pflicht – Ehrgeiz eher hinderlich.
Unterschied zu klassischem Yoga
Hormon Yoga ist kein „Wohlfühl-Yoga“ im klassischen Sinn. Es ist fokussierter, dynamischer und mitunter überraschend fordernd. Der Atem ist der Taktgeber – kräftig, rhythmisch, bewusst. Bhastrika – die Blasebalg-Atmung – kann anfangs fast martialisch wirken, erfüllt aber einen klaren Zweck: Die Drüsen werden durchblutet, die Energie gezielt gelenkt. Wer denkt, es handle sich um sanfte Dehnübungen mit Kerzenlicht und Klangschale, wird umdenken müssen.
Langfristige Effekte – auch nach der Menopause
Interessant ist: Viele Frauen berichten auch nach den Wechseljahren von einer anhaltenden Wirkung. Mehr Energie, stabilere Stimmung, weniger Gelenkbeschwerden. Offenbar beeinflusst Hormon Yoga nicht nur die akute hormonelle Lage, sondern stärkt auch das neuroendokrine System – das feine Zusammenspiel zwischen Nerven und Hormondrüsen. Ein positiver Nebeneffekt: Mehr Selbstwahrnehmung, mehr Körperbewusstsein – und manchmal sogar ein Hauch neuer Sinnlichkeit.
Warum Hormon Yoga mehr ist als eine Therapie
Die Technik mag medizinisch inspiriert sein – aber sie wirkt auch auf der Beziehungsebene zur eigenen Weiblichkeit. Wer regelmäßig übt, lernt sich selbst wieder zu spüren. Nicht selten berichten Teilnehmerinnen von einem neuen Umgang mit dem eigenen Zyklus, mit Alterung, mit Veränderungen. Hormon Yoga ist kein Wundermittel. Aber es ist ein Werkzeug – und Werkzeuge taugen am meisten, wenn man sie bewusst und regelmäßig benutzt.
Weitere Hormonyoga-Übungen im Video
Kurze Yoga Morgenroutine nach Dinah Rodriguez bei PMS, Kinderwunsch, Menopause
In den Kommentaren unter dem Video wird diese Morgenroutine als sehr wirkungsvoll gepriesen:
Länge: 20 Minuten
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Spezielle Techniken im Hormonyoga am Beispiel Bhastrika und Energielenkung
Länge: 13 Minuten
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Längere Hormonyoga-Stunde
Einen Einblick in eine längere Hormonyoga-Stunde gibt dieses Video:
Länge: 58 Minuten
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Ergänzungen und Fragen von dir
Leser*Innen schreiben:
Sikh Fauji Singh als Vorbild
Ich lebe yogisch - zumindest versuche ich es, wichtig ist, essen nicht als Genuss zu betrachten, sondern nur zur Erhaltung der Lebensfunktionen, so wie es in diesem Video ein Sikh Fauji Singh sagt - also nicht mehr essen als der Mensch wirklich braucht - viel Sport treiben, z. B. Laufen, Radfahren im Wald und bei mir steht Kampfkunst noch mit auf dem Programm.
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- Dinah Rodrigues war über 60, als sie Hormon Yoga entwickelte – und praktiziert es selbst noch heute mit über 90 Jahren.
- Die Atemtechnik „Bhastrika“ wird auch im Pranayama als "der Blasebalg" bezeichnet, weil sie wie ein Schmiedefeuer den Körper energetisiert – klingt brachial, wirkt aber sanft.
- Hormon Yoga kann Libido-Probleme lindern, weil durch die Aktivierung der Eierstöcke und Nebennieren auch Sexualhormone stimuliert werden.
- Es gibt klinische Studien aus Brasilien, die eine signifikante Steigerung des Östradiolspiegels bei postmenopausalen Frauen durch Hormon Yoga zeigen – allerdings mit kleiner Teilnehmerzahl.
- In einigen Kliniken in Deutschland wird Hormon Yoga bereits als Begleitmaßnahme zur Brustkrebsvorsorge diskutiert, obwohl es bei hormonpositiven Krebsarten kontraindiziert ist – ein Thema mit Zündstoff.
- Die tibetischen Energietechniken im Hormon Yoga beruhen auf jahrtausendealten Lehren, die ursprünglich in Klöstern geheim gehalten wurden – heute finden sie ihren Weg in westliche Wohnzimmer.
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