Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte | Ursprung, bzw. Herkunft
Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden Deine Worte.
Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal!
Charles Reade (1814 - 1884), englischer Schriftsteller, eventuell von ihm aus dem Chinesischen übernommen
Das weltberühmte Zitat, das C. Reade zugesprochen wird ► Ursprung bzw. Herkunft ► Umfrage zum Zitat ► Yogabeiträge zum Umgang mit Gedanken
Achte auf Deine Gedanken ... Ursprung / Herkunft
Das Zitat geht auf Charles Reade zurück. Er war ein englischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts und lebte in Oxford.
Eventuell hat er das Zitat nicht selbst erfunden, sondern sich einfach des weltberühmten Zitates bedient. In der englischsprachigen Literatur wird das Zitat einem chinesischen Sprichwort zugeschrieben. Relativ unzweifelhaft ist jedoch, dass Charles Reade dem Zitat zur Verbreitung verholfen hat.
Reades Übertragung ins Englische lautete wie folgt:
„We sow a thought and reap an act;
We sow an act and reap a habit;
We sow a habit and reap a character;
We sow a character and reap a destiny."
Dieses könnte man auch wie folgt übersetzen:
"Wir säen einen Gedanken und ernten eine Tat;
wir säen eine Tat und ernten eine Gewohnheit;
wir säen eine Gewohnheit und ernten einen Charakter;
wir säen einen Charakter und ernten ein Schicksal."
In der obigen Form ist das Zitat aber im deutschsprachigen Raum geläufiger.
Interessant ist, wie unterschiedlich die Formulierungen klingen. Reades englische Version wirkt nüchtern, fast litaneiartig. Die deutsche Fassung dagegen betont stärker den Mahncharakter – möglicherweise ein Grund, warum sie im deutschsprachigen Raum so verbreitet ist. Die Struktur des Wiederholens, fast wie ein Treppengang, verleiht dem Satz eine innere Dramaturgie, die beim Lesen hängen bleibt.
Im Internet wird das Zitat (vermutlich stets fälschlich) dem Talmud (siehe dazu die Ausführungen hier), der Bibel oder Buddha zugeschrieben. Natürlich jeweils ohne Beleg :-)
Interessant ist, wie wandlungsfähig das Zitat über die Jahrzehnte wurde. In spirituellen Kreisen diente es als Erinnerung an innere Klarheit, in der Pädagogik als Hinweis auf die Bedeutung früh erlernter Verhaltensmuster. In politischen Reden taucht es gelegentlich als Appell an persönliche Verantwortung auf. Jede Epoche liest etwas anderes hinein, und vielleicht erklärt das seine erstaunliche Langlebigkeit: Es ist offen genug, um Platz für Interpretation zu lassen, aber eindeutig genug, um Orientierung zu bieten.
Einordnung in die Ideengeschichte
Ob das Zitat nun aus China stammt oder von Reade geprägt wurde – die Grundidee ist älter als jeder Urheber. Der Gedanke, dass innere Haltung äußeres Leben formt, zieht sich wie ein roter Faden durch viele Traditionslinien: Die Stoiker sahen im Denken die erste Bewegung der Seele, in der indischen Philosophie wird der Geist als "innerer Gärtner" beschrieben, und selbst in der modernen Psychologie taucht der Gedanke wieder auf – dort nüchterner, aber nicht weniger klar.
Solche Parallelen zeigen, dass dieses Zitat weniger ein geflügeltes Wort als ein wiederkehrendes Kulturmotiv ist. Vielleicht liegt gerade darin seine Wirkung: Es formuliert schlicht, was Menschen seit Jahrhunderten intuitiv ahnen.
Yoga-Welten-Umfrage zum Zitat
Was hältst du von den Aussagen des Zitats?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
| Ich stimme dem voll zu. | 81 Stimmen |
| Einige Zusammenhänge sehe ich auch so, aber nicht alle | 21 Stimmen |
| Nein, das ist zu vereinfacht ausgedrückt. | 3 Stimmen |
Psychologische Perspektive und Grenzen
Aus psychologischer Sicht wirkt das Zitat auf den ersten Blick verblüffend modern. Es beschreibt eine Art Kausalkette des menschlichen Verhaltens, wie sie heute in der Verhaltensforschung diskutiert wird: Gedanken beeinflussen Entscheidungen, Entscheidungen formen Routinen, Routinen prägen Persönlichkeit. Die Wissenschaft würde es weniger poetisch ausdrücken, aber sie widerspricht dem Grundgedanken nicht.
Gleichzeitig lohnt es sich, die Grenzen zu benennen. Nicht jeder Gedanke führt zu einer Handlung, und nicht jede Handlung wird zur Gewohnheit.
Und natürlich hat das Zitat auch seine Kritiker. Einige sehen darin eine übertriebene Vereinfachung menschlicher Entwicklung, fast schon ein moralisches Destillat. Schließlich lassen sich Charakter und Schicksal nicht allein auf persönliche Gedanken zurückführen – äußere Umstände sprechen ein gewichtiges Wort mit. Doch gerade dieser Widerspruch macht die Diskussion spannend: Wie viel Einfluss haben wir wirklich auf unser Leben? Das Leben ist unordentlicher, als ein Spruch es je einfangen könnte. Die vereinfachte Formulierung erinnert daran, dass unsere gedanklichen Muster kein Nebenprodukt sind, sondern eine stille Kraft im Hintergrund.
Passende Artikel zum Thema "Auf Gedanken achten" auf yoga-welten.de
Ein änliches Zitat wird dem Buddha zugeschrieben:
Zitat von Buddha: Gedanken formen die Welt
Zitat von Buddha: Gedanken formen die Welt
"Wir sind, was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken formen wir die Welt."
Siddhartha Gautama Buddha, Dhammapada, 1. Abschnitt, Vers 1-5,
Begründer des Buddhismus, lebte um 500 v. Christus
Hier weiterlesen: Zitat von Buddha: Gedanken formen die Welt
In der Yoga-Lehre wird den Inhalten und Absichten in unserem Geist viel Bedeutung beigemessen. Hier findest du eine Auswahl an Artikeln zum Thema:
Gedanken in der Meditation beruhigen Wer anfängt zu meditieren, wird schnell merken, dass Gedanken sich in den Vordergrund drängen. Nach einer motivierenden Anfangsphase mit eindrücklichen Meditationserfahrungen leiden viele Meditierende darunter, am Ende der Meditation festzustellen, dass sie wieder einmal nur geträumt, geplant, gesorgt, innerlich geplaudert haben. In Jahrtausenden der Meditationstradition haben die unterschiedlichen Meditationsschulen Tipps und Hilfen entdeckt, welche die Gedanken bei der Meditation beruhigen. Nehme dir diese Woche eine gute Viertelstunde Zeit und platziere dich vor einen Spiegel. Es reicht aus, wenn du nur dein Gesicht siehst. Die Übung besteht aus zwei Teilen: In den ersten Minuten achte nur auf deine Gedanken, die beim Betrachten deines Spiegelbildes bemerkst. Bleibe stets konzentriert, aber gelassen. Bewerte dein Denken nicht. Das kannst du auf später verschieben. Dies ist der Selbsterkenntnis-Teil der Spiegel-Übung. Im zweiten Teil der Übung achte auf den Vorgang des Sehens an sich. Dein Seh-Sinn ist ... ein Wunder! Widme dem Sehen einige Minuten deine volle Aufmerksamkeit. Dies dient der Bewusstmachung und der Schulung deines Seh-Sinnes. Du kannst die Übung noch um einen weiteren, buddhistischen Teil ergänzen: Ob man schon viele Jahre regelmäßig meditiert oder bisher stets an der steten Praxis gescheitert ist – es tut gut, über den Tag verteilt kürzere Meditationseinheiten einzulegen. Denn die geistige Haltung der Achtsamkeit und Konzentration soll sich nach und nach auch im Alltags-Bewusstsein etablieren. Kurze Zwischendurch-Meditationen trainieren und kultivieren solch eine Geisteshaltung. Meditation zwischendurch: Hier finden sich 4 Möglichkeiten für solche raschen Übungseinheiten, welche sich gut in alltägliche Abläufe integrieren lassen.Beitrag: Gedanken in der Meditation beruhigen
Gedanken in der Meditation beruhigen – 41 Tipps & effektive Methoden
Beitrag: Buddhistische Spiegel-Übung

Beitrag: Meditation zwischendurch
Meditation für zwischendurch – den Meditationsgeist unterwegs & im Alltag kultivieren
Video: Das Zitat vertont
Länge: 2 Minuten
Mit Klick auf dem Button wird eine Verbindung zu Youtube hergestellt und die bei Youtube üblichen Daten erhoben und Cookies gesetzt.

Ergänzung oder Frage von dir
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
Fehlt etwas im Beitrag? Kannst du etwas beisteuern? Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

Im Zusammenhang interessant
Die Top 27 Buddha-Zitate für dein tägliches Leben
Buddha hat für sich erkannt: Leben ist Leid (besser: leiden, siehe Anmerkung von LeserInnenseite ganz unten). Als unerleuchtete Wesen sind wir in einem Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt gefangen. Mithilfe seiner Lehre soll der Mensch sich aus diesem leidvollen Leben befreien können.
Auf Basis eines rechten Lebenswandels, der Extreme vermeidet und keinen weltlichen Gewinn anstrebt, dafür aber eine stetige Arbeit am eigenen Bewusstsein beinhaltet, wird Leid überwunden, wahres Glück gefunden und letztendlich Erleuchtung erlangt.
Die folgenden 27 Zitate werden Buddha zugeschrieben. Sie stehen für wichtige Aussagen aus der buddhistischen Lehre und können dich in deinem täglichen Leben stets an die Lehre erinnern.
Am Ende erhältst du einen Download zum praktischen Ausdruck der Buddha Sprüche.
Hier weiterlesen: Buddha Zitate
Thich Nhat Hanh darüber, wo Frieden beginnt
Thich Nhat Hanh darüber, wo Frieden beginnt
„Friede beginnt damit, dass jeder von uns sich jeden Tag um seinen Körper und seinen Geist kümmert.“
Thích Nhất Hạnh, vietnamesischer buddhistischer Mönch, Schriftsteller und Lyriker
Hier weiterlesen: Thich Nhat Hanh darüber, wo Frieden beginnt
Buddha über die Freiheit von Fesseln
Buddha über die Freiheit von Fesseln
„Nur die, welche nichts lieben und nichts hassen, tragen keine Fesseln.“
Siddhartha Gautama Buddha, Dhammapada 16, 211.
Hier weiterlesen: Buddha über die Freiheit von Fesseln
Konfuzius: Der dreifach überlegene Mensch
Konfuzius: Der dreifach überlegene Mensch
„Der Weg eines überlegenen Menschen ist ein dreifacher: tugendhaft, daher frei von Besorgnis; weise, daher frei von Verwirrung; mutig, daher frei von Furcht."
Konfuzius
Hier weiterlesen: Konfuzius: Der dreifach überlegene Mensch
Kant über: Erfahrung vollendet Wahrnehmung

„Erfahrung ist eine verstandene Wahrnehmung“
Immanuel Kant, 1724 - 1804, deutscher Philosoph der Aufklärung
Hier weiterlesen: Kant über: Erfahrung vollendet Wahrnehmung

