Shambhavi Mudra: Original-Anleitung aus den alten Schriften

Im 4. Kapitel der Hatha Yoga Pradipika werden Mudras beschrieben. Das erste ist Shambhavi Mudra, das „Siegel der Gattin Shambhus“, auch mit „das wohlwollende Mudra“ übersetzt.

Shambhavi Mudra findet sich sowohl unter den zehn Mudras der Hatha Yoga Pradipika als auch bei den 32 Mudras in der Gheranda Samhita. 

Es gibt mehrere Übungsvarianten von Shambhavi Mudra. Man sitzt stets in einer Meditationshaltung und bringt seinen Geist zur Ruhe. Dann übt man meist eine der beiden Varianten

  • Oberes Shambhavi Mudra (Bhrumadhya Drishti): Der Blick ist auf den Punkt zwischen den Augenbrauen gerichtet.
  • Unteres Shambhavi Mudra (Nasikagra Drishti): Der Blick ist auf die Nasenspitze oder auf den Boden ca. einen Meter vor dem Yogi gerichtet.

Hier findest du die wörtlichen Anleitungen zu Shambavi-Mudra aus der Hatha Yoga Pradipika und der Gheranda Samhita plus einem erläuternden Übungsvideo. 

Augen Wald

Inhalt: Shambhavi Mudra: das wohlwollende Mudra

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1. Anleitung in den Versen des vierten Kapitels der Hatha Yoga Pradipika

4-36: Jetzt folgt Shambhavi Mudra: die Konzentration (Lakshyam, auch: Meditationsobjekt, Ziel) nach innen gerichtet (antar), der Blick nach außen, ohne zu blinzeln, ...

4-37: ... den Lebenshauch fixiert ... die Pupillen bewegungslos ... weder sehend noch nicht-sehend (Deutung: Man reagiert geistig nicht darauf, was man da sieht) ...

4-38: ... Shambhavi und Khechari erzeugen beide auf unterschiedlichen Wegen ein Gefühl der Glückseligkeit, weil der Geist in die Leere aufgelöst wird.

Manche Lehrer empfehlen, sich auf das Anahata-Chakra (Herz-Chakra) zu konzentrieren. Andere empfehlen, einen persönlichen Gott, Brahman oder „das bist du“ im Fokus des Geistes zu hegen.

4-39: ... die Pupillen auf das Licht gerichtet hebe man etwas die Augenbrauen ...

4-41: ... mit halb geöffneten Augen und reglosem Geist die Augen auf die Spitze der Nase gerichtet bringe man den Mond und die Sonne zur Auflösung (Deutung: Die Ströme in Ida und Pingala – zwei Nadis – anhalten) ...

Zum gesamten vierten Kapitel in der Hatha-Yoga-Pradipika

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2. Shambhavi Mudra (śāmbhavīmudrā) in der Gheranda Samhita

(53) Der Yogi sollte [den Raum] zwischen die [den] Augen schauen und das Denken auf den Atman richten [alternativ: die Freuden des Selbst (Atman) beobachten]. Dies ist das Mudra von Shambhavi (śāmbhavī), das in allen Tantra-Schriften geheim gehalten wird.

(54) Die Veden, Śāstras und Purāṇas [die heiligen Texte] zusammengenommen sind wie gewöhnliche Kurtisanen, dieses Shambhavi Mudra [dem gegenüber] aber wird versteckt wie eine Dame aus guter Familie.

(55) Wer das Shambhavi Mudra kennt, ist kein anderer als der ursprüngliche Herr Ādinātha [bzw. Shiva], er ist Nārāyaṇa [bzw. Vishnu] selbst, er ist Brahman der Schöpfer.

(56) Maheśvara hat gesagt: "Wahrhaftig, wahrhaftig und nochmals wahrhaftig, wer dies weiß [Shambhavi Mudra kennt], der ist Brahman und niemand anders."

Zum gesamten dritten Kapitel der Gheranda Samhita

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3. Positive Auswirkungen von Shambhavi Mudra

Zunächst wieder die Hatha Yoga Pradipika:

4-40: ... mit dieser Mudra kennen wir gewiss den wahren Retter ...

4-41: ... erlangt der Yogi den Zustand, in welchen er Wahrheit in Form von Licht erlebt ...

In der Gheranda Samhita heißt es in Kapitel VI, Vers 21:

Dennoch: Der Yogi, der Shambhavi Mudra praktiziert, wird erfolgreich sein im Dhyana. Dieses wird Sukshma Dhyana genannt, ist ein großes Mysterium und wird selbst von den Göttern nur schwer erlernt. Es ist sorgfältig geheim zu halten.

Punkt 4

4. Video zu Shambhavi Mudra

Youtube-Video

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4.1. Tipp zur Förderung von Freude und innere Stärke

Spüre die positiven Belebungs-, Dehnungs-, und Stimmungswirkungen während und nach der Übung. Erfreue dich ganz bewusst daran, mache diese Freude in deinem Inneren für 5-10 Sekunden lebendig und stark.

Dies ist eine von uns empfohlene Ergänzung zu jeder Asana. Sie dient dazu, förderliche Neuronenverbindungen im Gehirn aufzubauen und sukzessive zu verstärken.

Punkt 5

5. Weitere Yoga Mudras & Bandhas auf Yoga-Welten.de

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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