Yoga Sutra Purusha

  • Yoga Sutra I-3: Dann ruht der Wahrnehmende in seiner wahren Natur

    om 250Tadâ drashtuh swarûpe ‘vasthânam 
    तदा द्रष्टुः स्वरूपेऽवस्थानम्

     

    Hier wird das erste große Versprechen des Yoga verkündet. Die Tragweite dieser Zusicherung wird in den Kommentaren zur Sutra erläutert:

  • Yoga Sutra I-4: In den anderen geistigen Zuständen - mit Vrittis - identifiziert sich der Wahrnehmende mit den Bewegungen im Geist

    om Vṛitti sārūpyam-itaratra 
    वृत्तिसारूप्यमितरत्र

    Also... In allen anderen Umständen, außer dem der klaren Sicht, identifiziert sich der Mensch mit seinen Vrittis. Das gilt es zu ändern. An Vorschlägen, was man als Yogi tun kann, soll es nicht mangeln... 

  • Yoga Sutra I-16: Das Nichtbegehren nach den Elementen der Erscheinungswelt führt zur Wahrnehmung des wahren Menschen, des Purushas - die höchste Form der Verhaftungslosigkeit

    omTatparaṁ puruṣa khyāte rguṇa vaitṛṣṇyam
    तत्परं पुरुषख्यातेर्गुणवैतृष्ण्यम्

     

    In dieser Sutra geht es um die Frucht fortgeschrittener yogischer Praxis. Patanjali formuliert, dass wir durch den irgendwann voll integrierten Verzicht in der Lage sein werden, unser wahres Selbst (Purusha) von dem zu unterscheiden, was nicht unser wahres Selbst ist. Dadurch sinkt das Begehren weiter. So kann uns die Freude des Purushas immer häufiger erreichen.

    Doch wie werde ich zum unbeteiligten Betrachter meines eigenen Lebens?

  • Yoga Sutra I-24: Ishvarah ist als besonderes Wesen unberührt von Leid, Karma oder Wünschen

    auge junge leid 250Klesha-karma-vipâsakâshayair-aparāmṛṣṭaḥ puruṣa-viśeṣa īśvaraḥ
    क्लेशकर्मविपाकाशयैरपरामृष्टः पुरुषविशेष ईश्वरः

    Viele Sutras-Kommentatoren sehen zwei Aspekte in dieser Sutra: Ishwara findet sich IN UNS als ein göttliches Bewusstseinszentrum und wir müssen einige Dinge überwinden, um Gott in uns zu erfahren. Genauer gesagt handelt es sich um vier Punkte.

  • Yoga Sutra I-27: Ishvara zeigt sich in dem Wort OM (Pranavah)

    om 250

     Tasya vâchakah pranavah
    तस्य वाचकः प्रणवः

     

    Hier beschreibt Patanjali einen weiteren Weg, Gott (Ishvara) in uns zu erfahren. Doch unkonzentriertes Murmeln von OM reicht nicht aus:

  • Yoga Sutra I-28: OM ist im Bewusstsein seines Sinnes mit Hingabe zu wiederholen

    om 250

     Tajjapas tad–artha–bhâvanam
    तज्जपः तदर्थभावनम्

     

    Die Übung besteht also im Wiederholen von OM, hingebungsvoll und verbunden mit einer Vorstellung von dessen Bedeutung. Hiermit erläutert Patanjali einen weiteren Weg zur Befreiung. Begibt man sich auf diesen Pfad, sollte man wissen, wie er sich dieses Wiederholen vorstellte.

  • Yoga Sutra I-29: Durch diese Praxis erlangt man das wahre innere Selbst und alle Hindernisse verschwinden

    om 250

     

    tataḥ pratyak-cetana-adhigamo-py-antarāya-abhavaś-ca
    ततः प्रत्यक्चेतनाधिगमोऽप्यन्तरायाभावश्च

     

    Man kann sagen, dass Patanjali der bewussten OM-Rezitation wahre Wunderwirkungen attestiert. Hindernisse werden überwunden, Probleme gelöst. Die Kommentatoren erläutern dies ausführlicher:

  • Yoga Sutra II-17: Die Identifikation des wahrnehmenden Selbstes mit den wahrgenommenen Objekten ist Ursache [des Leides] und sollte überwunden werden

    kopf frau weiss bueste allDrashtri-drishyayoh samyogo heya-hetuh
    द्रष्टृदृश्ययोः संयोगो हेयहेतुः

    In dieser Sutra finden wir Ursache und Erlösung von allem Leid. Wir müssen nur unsere Unwissenheit, unsere Falsch-Wahrnehmung und Fehl-Identifikation überwinden, dadurch nicht mehr den Wahrnehmenden (Atman, Purusha) mit dem Wahrgenommenen (Prakriti) verwechseln und schon wären wir aller Sorgen ledig. Doch wie gelingt uns das?

  • Yoga Sutra II-20: Der sehende ist reines Bewusstsein; doch er sieht [die Welt] durch den [täuschungsanfälligen] Geist

    auge riss wand sw 250draṣṭā dṛśimātraḥ śuddho-pi pratyaya-anupaśyaḥ
    द्रष्टा दृशिमात्रः शुद्धोऽपि प्रत्ययानुपश्यः

     Patanjali beschreibt unsere grundlegende Essenz und deren Wahrnehmung der Welt. In diesem Wahrnehmungsprozess kommt es gemäß der Yogalehre leicht zu Verwirrung und Täuschung. Es finden sich hier interessante Parallelen zur modernen Wahrnehmungspsychologie.

  • Yoga Sutra III-36: Weltliche Erfahrungen wie Vergnügen und Genuss beruhen (nur) auf der fehlenden Unterscheidung zwischen dem wahren Selbst (Purusha) und dem eigenen (reinen/sattvigen) Intellekt (Buddhi).

    Wissen um und Bewusstsein für das wahre Selbst entsteht durch Samyama auf dessen Interessen.

    mann meditierent am berg 250Sattwa-purushayor atyantâsamkirnayoh pratyayâvishesho bhogah parârthât svârtha-samyamât purusha-jnânam
    सत्त्वपुरुषायोः अत्यन्तासंकीर्णयोः प्रत्ययाविशेषोभोगः परार्थत्वात्स्वार्थसंयमात् पुरुषज्ञानम्

    Wer sich nicht nur mit dem „was“, sondern auch mit dem „warum“ hinter dem Yoga beschäftigen möchte, landet früher oder später bei den tiefgründigen Versen des Yoga Sutra von Patanjali. Einer davon – Sutra III.36 – hat es besonders in sich. Hier geht’s nicht um akrobatische Posen oder Atemtechniken, sondern um das feine Gespür für das, was in uns wirklich echt ist. Im Artikel findest du die Deutungen und Erläuterungen der Kommentatoren des Yogasutra zu wahrem Selbst, Verstand, inneren Impulsen, äußeren Reizen und spirituellem Ehrgeiz. Und vielleicht – nur vielleicht – bringt dich dieser Vers ein kleines Stück näher an das, was du tief in dir längst bist.

    Diese Sutra ist für viele Kommentatoren ein sehr wichtiger Vers. Denn wenn ein Yogi unterscheiden kann, was im Leben dem wahren Selbst dient bzw. in dessen Interesse liegt, so kann er stets eine gute Entscheidung treffen und viele Klippen auf dem spirituellen Pfad umschiffen. Patanjali mahnt vermutlich mit dieser Aussage auch davor, die übersinnlichen Fähigkeiten, die in diesem dritten Kapitel das Hauptthema sind, nicht allzu wichtig zu nehmen bzw. ihnen nicht allzu sehr nachzueifern.

  • Yoga Sutra III-37: Von Samyama auf Purusha entstehen intuitives Wissen, Hören, Sehen, Schmecken und Riechen

    frau lauscht hand ohr 250Tataḥ prātibhaśrāvaṇavedanādarśāsvādavārtā jāyante
    ततः प्रातिभश्रावणवेदनादर्शास्वादवार्ता जायन्ते

    Die Ausrichtung der Konzentration auf die Wünsche des wahren/höheren Selbst wie in der Sutra III-36 zuvor beschrieben bringt weitere Früchte. Wenn wir uns ganz in diesem Sinne ausrichten und verhalten, werden wir feinsinniger und empfänglicher, so Patanjali hier.

    Wer mit echter Neugier und einem Hauch Demut auf die Wünsche des wahren Selbst lauscht, der findet hier nicht nur philosophische Weisheit, sondern auch konkrete Werkzeuge, um seine Wahrnehmung zu verfeinern. In diesem Artikel erwarten dich klare Erklärungen verschiedener Kommentatoren zu dieser Sutra, praktische Anleitungen und interessante Brücken zwischen uraltem Yogawissen und moderner Neurowissenschaft.

  • Yoga Sutra III-44: Wenn dieser reale Geisteszustand außerhalb [des Körpers] beibehalten wird (auch Maha-Videha oder große Körperlosigkeit genannt) löst sich der Schleier über dem inneren Licht auf

    maha videha mann 250bahir akalpita vrittih maha videha tatah prakasha avarana kshayah
    वहिरकल्पिता वृत्तिर्महाविदेहा ततः प्रकाशावरणक्षयः

    In dieser Sutra erläutert Patanjali die außerkörperliche Erfahrung genauer. Er beschreibt, wie man die Erfahrung dauerhaft machen kann und betont durch seine Wortwahl, dass es sich bei diesem Siddhi nicht um Einbildung, sondern um eine echte Erfahrung handelt.

    Mit klarem Ziel: den Schleier vor dem inneren Licht zu lüften.

    Dieser Artikel bietet nicht nur Interpretationen, sondern auch handfeste Ideen, wie diese eher mystisch anmutende Sutra praktisch erfahrbar wird.

  • Yoga Sutra III-50: Durch tiefgehendes Erkennen des Unterschiedes zwischen Sattwa (reine und lichtvolle Geist) und Purusha (dem wahren Selbst) erlangt der Yogi Allmacht (Oberhoheit über alle Wesen) und Allwissenheit

    kopf sonne himmel 250sattva-puruṣa-anyatā-khyātimātrasya sarva-bhāvā-adhiṣṭhātṛtvaṁ sarva-jñātṛtvaṁ ca
    सत्त्वपुरुषान्यताख्यातिमात्रस्य सर्वभावाधिष्ठातृत्वं सर्वज्ञातृत्वं च

    Wir nähern uns dem Finale des dritten Kapitels, Pada III, und es geht um nicht weniger als die größten Kräfte, die ein Yogi mittels tiefer Meditation erreichen kann. Doch Vorsicht ist geboten...

  • Yoga Sutra III-56: Wenn der Geist so rein (Sattva) wird wie das wahre Selbst (Seele, Purusha), erreicht der Yogi Befreiung (Kaivalya, Vollendung im Yoga)

    mann spiegel bart klar 250Sattva-purushayoh shuddhi-sâmye kaivalyam
    सत्त्वपुरुषयोः शुद्धिसाम्ये कैवल्यम्

    Wer sich mit dem Yogasutra 3.56 beschäftigt, stößt auf eine radikal klare Aussage: Wirkliche Befreiung geschieht, wenn der Geist so durchsichtig wird, dass nichts als das Selbst durch ihn leuchtet. Klingt poetisch? Ist es auch – aber dahinter verbirgt sich eine präzise spirituelle Mechanik, die man fühlen, üben und manchmal sogar messen kann. In diesem Artikel findest du eine Annäherung an diese Sutra: mit klassischen Kommentaren, modernen Perspektiven und Praxisanleitungen.

  • Sutre IV-18: Herr des Bewusstseins (Citta) ist das wahre Selbst (Purusha). Es kennt infolge seiner unveränderlichen Natur immer alle Vorgänge im Geist (Citta)

    yogi skizze orange purusha 250Sada jnâtash chitta-vrittayas tat-prabhoh purushasyâparinâmitvât
    सदाज्ञाताः चित्तव्र्त्तयः तत्प्रभोः पुरुषस्यापरिणामित्वात्

    Weiter geht es mit yogischen Erkenntnissen zur Natur unseres denkenden Geistes (yogisch: Citta) und zu dessen Verhältnis zu dem, was wir wirklich sind – unserem Wahren Selbst, unserer Seele, auf yogisch: Purusha.

    Sutra 4.18 erklärt, dass hinter all dem mentalen Durcheinander ein ruhiger Beobachter lebt. Dieser Artikel bietet Übersetzungen und Kommentare von Klassikern wie Vyāsa oder Vācaspati Miśra, sowie Brücken in die heutige Praxis, bis hin zu Einsichten aus Psychologie und Neurowissenschaft. Leserinnen und Leser finden auch Anregungen, wie sich die alte Weisheit im Alltag spüren lässt.

  • Yoga Sutra IV-19: Der Geist ist nicht aus sich selbst erkennend (kann sich nicht selbst erleuchten) und kann darum als Objekt wahrgenommen werden

    medi frau augen zu spiegel 250Na tat-svābhāsaṁ dṛśyatvāt
    न तत्स्वाभासं दृश्यत्वात्

    Ein wichtiger Punkt in der Yogaphilosophie: Unser Geist kann nie durch sich selbst erleuchtet werden. Wir brauchen dazu die Erkenntniskraft unseres wahren Selbstes. Anders ausgedrückt: Der Verstand allein findet nicht zur Erleuchtung. Dieser Artikel bündelt klassische Kommentare, praktische Übungen und aktuelle Bezüge – und gibt so einen Kompass für alle, die nicht nur lesen, sondern erfahren wollen, wie sie diese alte Weisheit heute selbst erfahren können.

  • Yoga Sutra IV-20: Der Geist kann nicht zwei Dinge auf einmal erfassen

    yogini beige tetragramm kerzen 250Eka samaye c-obhaya-an-avadhāraṇam
    एकसमये चोभयानवधारणम्

    Eigentlich eine ganz banale Erkenntnis und auch in der modernen Neurowissenschaft bekannt: Multitasking ist nur möglich, wenn der Geist schnell hin und her springt. Aber für den Weg des Yoga ergeben sich mehrere Konsequenzen aus der Eigenschaft des menschlichen Geistes, sich nur auf eine Sache auf einmal konzentrieren zu können. Denn auch das Bewusstsein und die davon wahrgenommenen Objekte können nicht gleichzeitig erfasst werden.

    Schauen wir uns klassische Kommentare (u. a. Vyāsa, Vācaspati Miśra, Bhoja) an und vergleichen diese mit modernen Befunden aus Kognitionswissenschaft und Neuropsychologie und übersetzen das alles in Praxis: Meditation, Alltag, interaktiver Stroop-Test.

  • Yoga Sutra IV-24: Obwohl der Geist von unzähligen Wünschen und Eindrücken (Vasana) geprägt ist, dient er dem wahren Selbst (Purusha), denn beide sind miteinander verbunden

    mudra mann medi dutt om 250tad asaòkhyeya-vâsanâbhiå citram api parârthaä saähatya-kâritvât
    तदसंख्येयवासनाभिश्र्चित्रमपि परार्थं संहत्यकारित्वात्

    Auch wenn die Übersetzung dieser Sutra abstrakt klingt, merkst du, wenn du dich hineinliest, wie nah die Gedanken des Yogasūtra an deinem eigenen Erleben sind. Der Geist, so bunt er sich gebärdet, ist nicht Selbstzweck – er arbeitet, damit du als stiller Zeuge überhaupt erkennen kannst, was Genuss, Leid oder Freiheit bedeutet. Wer das begreift, findet ein Werkzeug zur Meisterung von Alltag, Meditation und dem großen, nie endenden Spiel von Geist und Bewusstsein.

  • Yoga Sutra IV-25: Wer den Unterschied zwischen Geist und wahrem Selbst erkannt hat, hört auf, den eigenen Geist bzw. dessen Regungen als Ich zu verstehen

    frau herz leuchtend kurz 250Vishesha-darshina âtma-bhâva-bhâvanâ-vinivrittih
    विशेषदर्शिनः आत्मभावभावनानिवृत्तिः

    Wieder geht es um die Entwicklung von Unterscheidungsvermögen für das Erreichen von innerer Freiheit – Kaivalya. Wer das eigene (wahre) Selbst erkennt, entdeckt nicht neue Antworten, sondern das Verstummen alter Fragen. Der Text und seine Kommentare kreisen um eine Erfahrung, die kaum in Worten fassbar ist – das Aufhören der Identifikation mit den unruhigen Bewegungen des Geistes. Dieser Artikel lädt dich ein, die klassischen Stimmen, moderne Deutungen und eigene Übungswege zusammenzudenken.

  • Yoga Sutra IV-34: Das Ziel des Purushas, unseres wahren Selbstes, ist das Aufgehen der Gunas in die Prakriti, der Urnatur, und seine Rückkehr zu Kaivalya, der absoluten Freiheit. Purusha, ruht dann in seiner wahren Natur. Hier endet die Yogalehre – iti.

    yogi ueber nebelmeer licht 250Purushârtha-shûnyânâm gunânâm pratiprasavah kaivalyam svarûpapratishthâ va chiti–shakter iti
    पुरुषार्थशून्यानां गुणानांप्रतिप्रसवः कैवल्यं स्वरूपप्रतिष्ठा वा चितिशक्तिरिति

    Die letzte Sutra. Das Yogastura beginnt mit ata (jetzt) und endet mit iti (Ende). Patanjali schildert (erneut) Kaivalya, das Ziel des Yogaweges, die Befreiung. Unser Selbst, unsere Seele, findet zu ihrer wahren Natur.

    Mit diesem Artikel versuche ich, Yogasutra 4.34 zu erschließen, beginnend bei den Schlüsselbegriffen, über klassische Kommentare bis hin zu modernen Anknüpfungen und Übungsanregungen. Keine ganz einfache Angelegenheit, da dieser Zustand nicht mit unserem normalen Alltagsbewusstsein vergleichbar sein soll.

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