haende klatschen 250

 Sa tu dīrgha kālanairantarya satkārāsevito dṛḍhabhūmiḥ
स तु दीर्घकालनैरन्तर्यसत्कारासेवितो दृढभूमिः

 

Eigentlich ist dies auch eine zentrale Sutra, da sie ein wichtiges Übungsprinzip hervorhebt: Wenn du nicht dranbleibst, fällst du zurück. Inwiefern eine Pause in der Meditation mit einem Stein, der den Berg wieder herabrollt oder mit "Zwei Schritt vor, einen zurück" verglichen werden sollte, darüber streiten sich die Sutraskommentatoren.

Noch hilfreicher: Lese hier ihre Tipps, wie du dauerhaft falsches Üben vermeidest.

Inhaltsverzeichnis aus-/einklappen

Punkt 1

1. Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits

Zunächst hier die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Worte, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis variieren kannst:

  • Sah = das, diese, das gleiche;
  • tu = jedenfalls, und, zudem, in der Tat;
  • Dirgha, dîrgha = lang;
  • Kala, kâla = Zeit;
  • Nairantarya = ununterbrochene Aufeinanderfolge, ohne Unterbrechung, kontinuierlich;
  • Satkara, satkârâ = Ernst, voller Hingabe, sorgfältig;
  • Asevitah, âsevitah = geübt, befolgt, fortgesetzt, kultiviert;
  • Dridha = fest;
  • Bhumih, bhûmih = verwurzelt, gegründet, Grund;

2

Übersetzungsvarianten aus-/einklappen
Zu den Quellen

Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:

Bücher

Internetseiten

Dein Übersetzungsvorschlag

Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.

Hast du einen eigenen Übersetzungsvorschlag?

Wie würdest du diese Sutra übersetzen? Manchmal ergeben schon kleine Wortveränderungen ganz neue Aspekte. Trau dich ... :-)

 

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Punkt 3

3. Ohne Unterbrechung ...

Patanjali animiert hier zu langer und ununterbrochener Übung (vor allem der Meditation), die mit voller Hingabe durchzuführen sei. Auf Sofiatopia.org findet sich bezüglich dieser Forderung der ernüchternde Hinweis: " If one lacks the will to do so, yoga is a waste of time. Wer dazu nicht bereit ist, für den ist Yoga Zeitverschwendung."

4. Folgen einer Pause

Sukadev von Yoga-Vidya ist eher ein Vertreter der Kugel-Theorie: Eine Pause in der spirituellen Entwicklung lässt einen tendenziell weit zurückfallen. Er vertritt die Auffassung, man solle täglich meditieren, Asanas und Pranayama üben und an den eigenen Gedanken arbeiten. So würde Üben irgendwann vollkommen ohne Unterbrechung stattfinden.

Swami Sivananda schrieb: Ein Tag ohne Meditation ist wie zwei verlorene Tage. Yogananda überbot ihn: "Ein Tag ohne Meditation bedeutet eine Woche Rückschritt."

5. Das Ziel: "Nirodha" oder der Welteninnenraum

strand steine 564

von Rainer Maria Rilke

Es winkt zu Fühlung fast aus allen Dingen,
aus jeder Wendung weht es her: Gedenk!
Ein Tag, an dem wir fremd vorübergingen,
entschließt im künftigen sich zum Geschenk.

Weiterlesen …

6. Satkara - Hingabe

Wir Menschen führen Tätigkeiten, die uns wohl vertraut sind, irgendwann mechanisch aus. Ohne dass wir noch darüber nachdenken, ohne dem groß Aufmerksamkeit zu schenken. Die Bedienung des Autos, Rasenmähen, Rasieren usw.

Dieses mechanische Ausführen droht auch der spirituellen Praxis. Manche Kommentatoren deuten das Satkara in dieser Sutra als Mahnung vor dieser Gefahr. Meditation ohne Hingabe, mit halbem Herzen, ohne volle Präsenz, führt nicht zum Ziel: der Befreiung.

John-Kabatt-Zinn hat hingegen in seinen Meditationsstudien festgestellt, dass auch "schlechte" Meditationen, ohne tiefgehende Erlebnisse, inneren Frieden nachhaltig fördern. Wichtig seien das Sitzen und das regelmäßige Zurückholen in den jetzigen Moment. Auch Sukadev meint: "Es ist besser, mechanisch zu üben, als gar nicht. Es ist besser, nur dazusitzen und in der Meditation über Gott und die Welt nachzudenken [...] als sich gar nicht hinzusetzen."

7. Meine Gründe kennen

So du also magst, solltest du dich immer wieder neu für deine Übungen begeistern. Warum übe ich? Was hat es mir schon gebracht? Wo will ich hin? Eventuell hilft es, eine neue Meditationsart auszuprobieren, einmal einem anderen Yogalehrer zu lauschen oder, ein oft gehörter Rat, regelmäßig inspirative Literatur zu lesen.

8. Automatismus

Manche deuten dridha–bhûmih, die "feste Gründung", in der Hinsicht, dass unser spirituelles Üben irgendwann automatisch (nicht mechanisch!) abläuft, zu unserer zweiten Natur wird und wir uns dafür nicht mehr anstrengen müssen.

9. Falsches Üben

Das Wort "Satkara" impliziert womöglich ebenfalls, dass es auch ein falsches Üben gibt. Auch Buddha spricht ja von "richtiger Anstrengung". Iyengar (und Sriram) warnen in diesem Zusammenhang vor Hochmut des Yoga-Schülers, der sich erhöht wähnt. Sie sagen: Ein Gespräch mit einem kompetenten Meister würde diese Auswüchse wieder zurechtstutzen und angemessene Demut zurückbringen.

9.1. Dein Feedback / deine offene Frage an den Text

Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?

Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:

 

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10.

uebung sutre

Übungsvorschlag für die kommende Woche:

Werde dir bewusst, was es für deinen Alltag bedeuten würde, wenn du dauerhaft im Sinne Patanjalis Yoga üben würdest. Wie würde dein Tag konkret aussehen? Erstelle eine Liste und führe dann einen(!) Punkt dieser Liste jeden Tag dieser Woche aus.

Weiterlesen …

11. Video zu Sutra I-14

Erfolg in der Meditation - die Sutras I-12 bis I-16.

12. Beliebt & gut bewertet: Bücher zum Yogasutra

12.1. Alte Schriften auf Yoga-Welten.de

alte yoga schriften 250

➔ Zu allen alten Schriften auf Yoga-Welten.de

Weitere oft aufgerufene alte Schriften

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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