Darum meditieren: 12 wunderbare Wirkungen der Meditation
Meditation ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Geistesübungen, die einen gemeinsamen Kern haben: das Zur-Ruhe-Bringen des Geistes bei voller Achtsamkeit. Heutzutage wird Meditation sowohl als spirituelle Übung als auch als reine Geistesschulung im Sinne eines Entspannungsverfahrens praktiziert. Doch warum genau üben sich so viele Menschen in täglicher Meditation?
Wir erklären in diesem Beitrag zunächst, was Meditation überhaupt ist, und stellen anschließend die 12 Bereiche vor, in denen Forscher und langjährig Meditierende seit vielen Jahren wunderbare Wirkungen aufzeigen.

Meditation, was genau ist das eigentlich?
Das Wort Meditation kommt aus dem Lateinischen ("mediatio") und bedeutet so viel wie "nachdenken" oder "nachsinnen". Das Nachdenken erfolgt bei der Meditation in sehr konzentrierter Form, die Aufmerksamkeit ist völlig auf eine einzige Sache gerichtet.
Meditation hat nicht einen festen Sinn, denn sie wurde und wird von den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen praktiziert (nicht nur von Buddhisten), heutzutage sogar teils völlig losgelöst von jeglichem spirituellen Kontext. Meditieren ist also etwas für jeden und nicht bloß etwas für gläubige oder spirituelle Menschen.
Im Laufe der Jahrtausende haben sich verschiedene Meditationstechniken entwickelt und etabliert. Man unterscheidet vor allem passive Meditationstechniken, bei denen man sich im Liegen oder Sitzen völlig auf den Atem oder ein Mantra fokussiert, und aktive Meditationstechniken wie Gehmediation oder dynamische Meditation. In weiterer Sicht wird auch das Bestreben um vermehrte Achtsamkeit im alltäglichen Tätigsein – Was denke ich in diesem Moment? Wie fühle ich mich gerade? – zu den Meditationsübungen gerechnet.
Wir haben in diesem Artikel nicht die Vorzüge einer spezifischen Meditationsrichtung hervorgehoben. Wir untersuchen prinzipiell die folgende Frage:
Wie wirkt sich auf lange Sicht das regelmäßige Bemühen um ein Halten der Aufmerksamkeit bei einem Objekt oder einem erwünschten Geisteszustand auf Körper, Geist und Leben aus?
Du möchtest das Phänomen Meditation noch besser und vertiefter verstehen? Dann lies einfach unsere Einführung in die Meditation oder schau dir unseren Beitrag zum Thema "Meditation lernen" an.
Warum meditieren Menschen? Nun, da wir alle ein gewisses Hintergrundwissen haben, können wir endlich zu den Wirkungen der Meditation kommen. Was bringt tägliche Meditation?
1. Einführung: Meditation heilt
Auf die Frage: "Was bringt das Meditieren" kann am einfachstem mit "Heilung" geantwortet werden. Heilung in Bereichen des Körpers, des Geistes und bei unserer Gemütsverfassung. Insbesondere die Heilerfolge der Achtsamkeitsmeditation MBSR sind in zahlreichen Studien untersucht und belegt worden.
1.1. Was ist MBSR?
Die Meditationsübung der MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) ist keine besonders spezielle Meditationsart. Allerdings wird in den mehrwöchigen MBSR-Seminaren zusätzlich die permanente Achtsamkeit seinen Gedanken, Sinneseindrücken und Empfindungen gegenüber geübt. Die Teilnehmer werden dazu ermuntert, allem Erleben eine offene, positive und neugierige Haltung gegenüber anzustreben und gewohnte Verhaltensmuster der Ablehnung oder Ablenkung zu vermeiden.
1.2. Meditationsanleitung als MP3
Hier findest du eine kostenlose MBSR-nahe Meditationsanleiung zum Anhören und Download. Einfach hier abspielen oder direkt auf das Smartphone herunterladen und immer dabei haben:
1.3. Radiofeature
Hörenswert ist dieses MP3-Datei Radio-Feature zu MBSR: "Kann Achtsamkeit heilen?"
Heilsam bei vielen Krankheitsbildern
Meditation wird heutzutage erfolgreich in der Behandlung von Angststörungen, zur Rückfallprophylaxe bei wiederkehrenden Depressionen, bei bipolaren Erkrankungen, bei ADHS und bei Drogen- und Essstörungen eingesetzt. Außerdem wird es bei der Verbesserung der Lebensqualität bei chronischen Schmerzen oder Krebs genutzt.
Hoch aktuell sind Forschungen, welche sogar einen Einfluss der Meditation auf die Gene beleuchten. Es scheint sogar so zu sein, dass Meditation - ähnlich wie Sport - die Telomere an den Chromosomen zu verlängern scheint, was zu einer höheren Lebenserwartung führt. Diese Forschungsergebnisse werden jedoch noch kontrovers diskutiert.
"Wahrnehmen und annehmen, diese Weisheit der Meditation kann therapeutisch wirken."
fasst Psychologin Britta Hölze die Heilerfolge der Meditation zusammen.
Doch man muss nicht schwer krank sein, um von der Meditation zu profitieren, wie die folgenden weiteren Vorteile der Meditation zeigen.
Wie oft meditierst du?
In der Regel meditiere ich:
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Einmal am Tag | 40 Stimmen |
2-3 mal die Woche | 14 Stimmen |
Mehrmals am Tag | 7 Stimmen |
Selten | 6 Stimmen |
1 mal die Woche | 4 Stimmen |
Nie | 3 Stimmen |
2. Meditation führt zu einem glücklichen und mitfühlenden Geist
Häufig hört man die Frage "Warum sind Leute die meditieren glücklichere und bessere Menschen?". Deswegen ist es zunächst wichtig, eines festzuhalten: Meditation macht uns nicht automatisch zu besseren Menschen, wie eine weitläufige Metastudie aus dem Jahr 2018 zeigt.
Wer jedoch Mitgefühl oder positive Wünsche und Gefühle für andere Menschen als Meditationsobjekt wählt (wie z.B. in der Metta-Meditation der Buddhisten), wird auf Dauer empathischer werden. Zudem berichteten Teilnehmer eines Meditationstrainings für Mitgefühl von
- erhöhtem Wohlbefinden,
- gesenkten Stressreaktionen und
- angenehmerer allgemeiner Stimmung.
Mitgefühlsmediation hat also zwei Profiteure: den Meditierenden und sein Umfeld.
Hirnforscherin Tania Singer, die intensiv an der Wirkung von Mitgefühlsmeditation forscht, hat etwas ganz Spezielles im Sinn. Sie suche, so die Wissenschaftlerin, nach der "Signatur des Mitgefühls". Singer definiert Mitgefühl weit: Als "grundlegendes Wohlwollen anderen Gegenüber" [Quelle]. Zu ihren Forschungen über Empathie und Mitgefühl hat Tania Singer ein umfassendes multimediales E-Book veröffentlicht – gratis hier zum Herunterladen.
"Es ist sehr hilfreich, über die Unbeständigkeit zu meditieren."
14. Dalai Lama, * 1935
Leserumfrage: Was hilft den meisten Menschen, tiefer zu meditieren?
Was hat dir geholfen, tiefer zu meditieren?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Ohne Erwartung zu meditieren. | 91 Stimmen |
Einen ruhigeren Ort aufzusuchen. | 79 Stimmen |
Früher am Morgen zu meditieren. | 52 Stimmen |
Die Tiefe kam im Laufe der Jahre. | 46 Stimmen |
Eine spezielle Atemtechnik. | 34 Stimmen |
Ein generell stressfreieres Leben. | 33 Stimmen |
Ein flexiblerer Körper, um entspannter sitzen zu können. | 30 Stimmen |
Vorher weniger/gar nicht zu essen. | 28 Stimmen |
Raum zu verdunkeln. | 27 Stimmen |
Ein Lehrer, der sich gut mit Meditation auskannte. | 25 Stimmen |
Ein Meditationsretreat. | 24 Stimmen |
Ein generell gesünderes Leben. | 23 Stimmen |
Mehr Willenskraft einzusetzen. | 19 Stimmen |
Später am Abend zu meditieren. | 18 Stimmen |
Ein einstimmendes Morgenritual. | 17 Stimmen |
Ein spezielles Buch. | 16 Stimmen |
Ein Wechsel des Meditationsobjektes. | 7 Stimmen |
Wenn du magst, könntest du (für uns) deine Wahl näher erläutern bzw. konkretisieren. Danke!
Wie genau hat meine obige Wahl meine Meditation gefördert bzw. was konkret (Buch, Seminar, Methode, Lehrer ...)?
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Antwort 1
Mir hilft mein Lehrer, Daniel Hertlein aus München.
Lucides Träumen hilft mir auch weiter. Buch: Übungen der Nacht von Tenzin Wangyal Rinpoche
3. Verbesserte Selbstwahrnehmung: Der Meditierende lernt seine Gedanken- und Gefühlswelt kennen
Hirnforscher untersuchen die Meditation gerne im Hinblick auf deren Auswirkungen auf körperliche und geistige Selbstwahrnehmung. Beides – so zeigen zahlreiche Studien – wird durch Meditation geübt und gefördert. Eng damit verbunden ist außerdem eine verbesserte Wahrnehmung und Nutzung der sogenannten Intuition.
Für Psychologen ist dabei besonders interessant, wie der Proband (oder Patient) durch das verbesserte Wahrnehmen von Gedanken und Emotionen ungünstige Verhaltensweisen und Reaktionsmuster bei sich erkennt. Diese Erkenntnis ist der erste Schritt zur Verhaltensänderung. Immer mehr Studien bestätigen, dass Meditation und allgemeine Achtsamkeit diesen Erkenntnisprozess fundamental fördern.
Die Forscher gehen aber gerne einen Schritt weiter und untersuchen, inwiefern die Meditation das Bemühen unterstützt, "besseres" Verhalten in das Leben dauerhaft zu übernehmen. Auch hierbei, so hat sich gezeigt, hilft Meditation.
"Suche die Wahrheit in der Meditation und nicht in vergilbten Büchern."
Aus Persien
4. Emotionale Selbstregulation und Gelassenheit
Gerne wird auch die Fähigkeit des meditierenden Probanden untersucht, sich bei (psychischen) Problemen selbst wieder in einen angenehmen Zustand zu versetzen. Stichwort Emotionsregulierung. Meditation – so hat sich in Studien herausgestellt – wirkt sich günstig auf Schmerzregulation, Ängste, depressive Verstimmungen und Suchtverhalten aus. Gefühle wie Wut, Eifersucht, Ekel oder die alltäglichen Sorgen verlieren an Intensität. Meditierende erfahren dadurch leichter Gelassenheit & Entspannung in vielen Bereichen des Lebens und verbessern auch ihre Fähigkeit zur Geduld.
"Wo es Frieden und Meditation gibt, da herrscht weder Sorge noch Zweifel."
Franz von Assisi (1182 - 1226)
Wie oft sollte ich meditieren?
Wenn man über die positiven Wirkungen von Meditation spricht, kommen häufig Fragen dazu, wie häufig meditiert werden muss und wie lange es dauert, bis sich diese positiven Effekte auf körperliche und psychische Gesundheit einstellen.
Prinzipiell gibt es diesbezüglich keine pauschale Regel, denn jeder Mensch ist unterschiedlich und jeder Mensch lebt unter anderen Umständen. Meistens wird empfohlen, mind. 2x täglich für mind. 10 min zu meditieren, z. B. nach dem Aufstehen und vor dem zu Bett gehen. Du musst jedoch herausfinden, was für dich funktioniert und was du auch tatsächlich regelmäßig in deinen Alltag integrieren kannst. Die positiven Wirkungen beginnen sich meist schon nach wenigen Wochen zu zeigen.
Unser Tipp: Probiere einfach mal verschiedene Häufigkeiten, Zeitpunkte, Längen und Meditationstechniken aus und schaue, was sich für dich gut anfühlt und zeitlich in deinen Alltag passt.
5. Meditation lässt dich die Welt neu erleben
Wer die Achtsamkeitshaltung und Beobachterrolle aus der Meditation in den Alltag hinübernimmt, erfährt Farben, Schönheit, Gerüche und Geräusche intensiver. Allein der Duft einer Rose kann Verzückung auslösen. Dafür könnte eine verbesserte Durchblutung der Insula verantwortlich sein, wie sie für Meditierende nachgewiesen wurde.
Die Insula oder Inselrinde
Die Insula, auch Inselrinde genannt, ist ein 2-Euro großer Bereich der Hirnrinde, der zahlreiche Funktionen der Wahrnehmung und des Empfindens beeinflusst:
Lage der Insula bei Betrachtung des Gehirns von außen
Mehr Infos zur Insula
Es wird heutzutage angenommen, dass die Inselrinde als Verknüpfungszentrum für die Wahrnehmung von Sprachlauten und deren Analyse dient und auch beim Geschmackssinn und bei Gerüchen eine Rolle spielt. In der Insula soll die emotionale Bewertung von Schmerzen erfolgen und ihr vorderer Bereich ist an empathischen Fähigkeiten beteiligt. Neueste Forschungen zeigen einen Zusammenhang mit Liebes- versus Lustempfindungen, die jeweils zu unterschiedlichen Aktivierungsmustern in der Insula führen.
"Auch das Geplauder mit dem Nachbarn kann das Gefäß tiefer Meditation sein."
Mystiker Rabbi Israel ben Eliezer Baal Schem Tov, ca. 1700 - 1760; lehrte das Einssein Gottes mit seiner Schöpfung, eine jedem Wesen innewohnenden Göttlichkeit.
6. Meditation baut Gehirnstrukturen aus
Forscher brauchen stets ein konkretes Objekt, das sie messen können, um eine Studie zu erstellen. Bei der Untersuchung der Auswirkungen im Gehirn durch die Meditation wird als Maßstab für die Wirkung gerne die Veränderung der "grauen Substanz" im Hippocampus oder in der Amygdala (Mandelkern) genutzt. Diese nimmt ab, wenn wir Stress ausgesetzt sind. Mehr graue Substanz steht für Gelassenheit und Stress-Resilienz.
Forscher konnten zeigen, dass schon nach acht Wochen täglich 45-minütiger Meditation eine deutliche Zunahme dieser grauen Substanz erfolgte. Zudem wurden Amygdala und Cortex stärker vernetzt. Wir werden deshalb – so die Vermutung der Forscher – durch Meditation ausgeglichener und stressresistenter. Und dies ist nur ein Beispiel für die vielen Untersuchungen bezüglich der heilsamen Veränderungen unseres Gehirnes durch Meditation.
Die folgende Doku beschreibt weitere Erkenntnisse über den Gehirnumbau durch Meditation:
7. Geistige Fähigkeiten verbessern sich, z.B. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit
Neben einer Reduzierung von Angstgefühlen und Müdigkeit belegten Studien, dass Meditation zu einer Steigerung der kognitiven Fähigkeiten führt, also wie ein mentales Training ist. Das Arbeitsgedächtnis und die räumlich-visuelle Wahrnehmung werden verbessert, vor allem unter Zeitdruck. Diese Effekte konnten sogar bei verhältnismäßig kurzen Meditationseinheiten nachgewiesen werden. Auch hier wirkt Meditation also wie ein mentales Training für unser Gedächtnis und unser Nervensystem.
Ein weiteres Beispiel: Neurowissenschaftlerin Sara van Leeuwen von der Universität Frankfurt konnte zusammen mit ihren Kollegen 2009 zeigen, dass ältere Menschen, die langjährig Meditation praktizierten, in einem Aufmerksamkeitstest junge Studierende übertrafen.
"Als Buddhisten sollten wir Meditation immer mit Studium verbinden und umgekehrt. Dies ist eine geschickte Vorgehensweise."
14. Dalai Lama, * 1935
8. Meditation stoppt/verlangsamt Alterungsprozesse im Gehirn
Das Gehirn von Menschen, die meditieren, ist im Schnitt 7,5 Jahre jünger als bei Anderen.
Studien von Russell-Williams J et. alRussell-Williams J et. al
Vermutet wird, dass die durch die Meditation gewonnene geistige Präsenz und Flexibilität die Hirnalterung verzögert. Zumindest konnte Forscherin Sara Lazar, Neurowissenschaftlerin in Harvard (heute an der Charité in Berlin), zeigen, dass langjährig Meditierende in einigen Bereichen kognitiv nicht altern. Lazars Studien zeigten auch, dass die Hirnrinde, die im Laufe des Lebens normalerweise abnimmt, bei langjährigen Meditations-Praktikern vor allem im präfrontalen Cortex stabil blieb.
Der präfrontale Cortex ist für vieles verantwortlich: Er empfängt Sinnessignale und ist an der Integration von Gedächtnisinhalten und emotionalen Bewertungen beteiligt. Ein gesunder präfrontaler Cortex wird als notwendige Bedingung für eine situationsangemessene Handlungssteuerung und der Regulation emotionaler Prozesse angesehen.
In anderen Forschungsarbeiten zeigte sich, das die sogenannte weiße Hirn-Substanz (daraus bestehen die langen Nervenbahnen, welche ganze Hirnregionen miteinander vernetzen) bei langjährig Meditierenden in der zweiten Lebenshälfte erstaunlich gut vorhanden ist. Normalerweise schrumpft diese Substanz ebenfalls mit dem Alter.
9. Schmerz verliert seine Macht
Tim Gard, Psychologe in Harvard, piesackte Meditierende sowie eine Vergleichsgruppe mit elektrischen Reizen. Das klare Ergebnis: Die Meditierenden empfanden weniger Schmerz und hatten weniger Angst vor dem nächsten Reiz.
Antoine Lutz und Richard J. Davidson fassten den Schmerzeffekt regelmäßiger Meditation wie folgt zusammen:
Schmerz wird lebhafter wahrgenommen, tut aber weniger weh.
Vermutlich ist der Einfluss der Meditation auf die oben beschriebene Inselrinde für diesen Effekt (mit-)verantwortlich.
10. Meditation macht selbstständiger und freier
Was antwortet ein Philosoph auf die Frage, warum Meditation wichtig ist? Thomas Metzinger, Philosoph und langjährig Meditierender, nennt folgende Gründe:
"... ist Meditation Innehalten, was Freiheit erhöht, Autonomie erhöht, weil es dem System mehr Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Zum Beispiel jetzt etwas Bestimmtes nicht zu machen."
Metzinger untersucht Meditation im Rahmen seines Fachgebietes, um das Phänomen Bewusstsein besser zu verstehen.
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Wer als Meditierender A sagt, muss also noch lange nicht B sagen. Oder muss Dinge zuende bringen, auch wenn sich diese als sinnlos oder nicht erfolgversprechend herausstellen. Ein Meditierender hofft weniger auf das Glück in der Zukunft und lebt stattdessen intensiver das, was gerade da ist. Trifft dadurch leichter Entscheidungen, hat mehr Energie und rennt vor unangenehmen Dingen seltener fort. Anders ausgedrückt: Wer meditiert, kämpft (irgendwann) weniger gegen sich selbst.
Meditierende berichten sogar davon, dass sie ihr Leben wie ein Schauspieler in einem Bühnenstück erleben. Dadurch verliert das Unbekannte seinen Schrecken, neue Herausforderungen werden eher interessant denn furchteinflößend erlebt.
11. Meditation ist spirituelle Nahrung, Erkenntnis und Erfahrung
Warum meditieren Mönche? Was motiviert Buddhisten zur Meditation, was wollen Christen mit der Geistessammlung und -ruhe bewirken? Allgemeiner gefragt: Was bringt Meditation für meine Spiritualität?
Die meisten spirituellen Traditionen sagen, dass es eine höhere Wirklichkeit gibt. Ebenen, die unser Normalbewusstsein nicht erfasst. Meditation sensibilisiert unseren Geist, fördert verborgene Fähigkeiten und lässt Meditierende diese anderen Wirklichkeiten erfahren, so Sukadev Bretz, Leiter von Yoga-Vidya (siehe das Video unten). Christen drücken dieses Ziel gerne mit dem Erleben der "Unio Mystica", der mystischen Hochzeit, aus.
Video: Warum Meditieren Menschen?
Der spirituelle Lehrer Sri Sri Ravi Shankar ergänzt:
"Vergnügen ohne Erregung ist Meditation. Faszination ohne Angst ist Meditation. Liebe ohne Hass oder irgendeinen anderen gegensätzlichen Wert ist Meditation. Meditation ist Nahrung für die Seele."
In einem Interview betont er, dass sich jede Seele nach dem Zustand der Meditation sehne.
12. Die Dinge ordnen sich
Warum ist Meditation für den Menschen noch wichtig und gut? Eine Buddhistin fasst ihre Meditationserfahrungen in diesem Satz zusammen:
"Wenn ich regelmäßig meditiere, dann läuft es in meinem Leben."
Viele Meditierende berichten ähnlich, dass bei kontinuierlicher und konzentrierter Praxis (Meditation bringt nicht viel, wenn man währenddessen die ganze Zeit tagträumt) sich die Dinge in ihrem Leben "wie von selbst" regeln und fügen.
13. Bonus: Weitere positive Wirkungen der Meditation auf den Körper
Neben einer Reihe von positiven Wirkungen auf die Psyche und das Gehirn, hat die Mediation aufgrund ihrer stressreduzierenden Wirkung auch nachweislich eine positive Wirkung auf viele weitere Bereiche unserer körperlichen Gesundheit, und zwar
- den Blutdruck
- das Immunsystem
- unsere Schlafqualität
- den Cholesterinspiegel
- die Häufigkeit von Migräne
- und soll sogar beim Abnehmen helfen können, in dem durch regelmäßige Meditation bewusstere Essensentscheidungen getroffen werden.
14. Hat Meditieren Nachteile und birgt es Risiken?
Meditation ist in der Regel völlig ungefährlich und hat keine negativen Nebenwirkungen. Ausnahmen betreffen Meditationsformen, bei denen mit sehr intensiven Atemtechniken, wie z. B. Hyperventilieren, gearbeitet wird. Diese Atemtechniken sollten am besten zunächst in Gegenwart einer anderen Person praktiziert werden und auch nur in einer sicheren Umgebung.
Menschen, die eine psychische Vorerkrankung haben, zu Panikattacken neigen oder ein Trauma erlebt haben, sollten Mediation am besten auch erstmal unter Anleitung praktizieren und vorher mit einem Arzt darüber sprechen. Denn die Meditationspraxis kann belastende Gefühle (wieder) hervorbringen, was bei gewissen Personengruppen zu Überforderung und Panik führen kann und die psychische Krankheit im schlimmsten Fall verstärken kann.
15. Fazit: Warum meditieren Menschen?
Meditation (und ihre Alltags-Entsprechung: Achtsamkeit) wirkt auf vielen Ebenen heilsam und förderlich und verbesserte sowohl unsere körperliche Gesundheit als auch unsere psychische Gesundheit. Nach und nach belegen Studien die Erfahrungsberichte langjährig Meditierender. Meditation wirkt für gläubige, spirituelle und atheistische Menschen.
Allerdings hilft nicht jede Meditationstechnik gleich. Die Forschung im Bereich der Meditation, so hofft der bekannte Meditationsforscher Ulrich Ott, wird in Zukunft weitere spezialisierte Meditationstechniken mit ganz spezifischen Wirkungen hervorbringen.
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16. Und warum meditierst du?
Bisherige Antworten:
- Innere Ruhe
- Weil mein innerer Frieden wie ein Stein, der ins Wasser plumpst, leise seine Kreise zieht ... und damit auch Einfluss auf den Weltfrieden hat :-)
Warum meditierst du?
Was ist deine Motivation zur Meditation?
17. Lust aufs Meditieren bekommen? Gratis-Anleitungen, MP3s und Meditations-Tipps
Der perfekte Einstieg ins Meditieren lernen
Auf Yoga-Welten.de findest du hier eine kostenlose MP3-Datei mit einer geführten Meditation zum Herunterladen. Dauer: 15 Minuten.
Einfach mit dem Smartphone downloaden und abspielen. Alternativ oder ergänzend findest du in diesem Artikel einen Einstieg in die Meditation.
18. Das könnte dir bei deiner Meditationspraxis weiterhelfen
Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener im Bereich Meditieren: Die beiden folgenden Beiträge enthalten eine Menge Ideen und Anregungen für deine Meditationspraxis.
31 Tipps zum Meditieren – so wird deine Meditation tiefer und dauerhaft Teil deines Lebens
Die ersten Schritte bei der Meditation wurden gemacht, manchmal war es anstrengend, hin und wieder äußerst angenehm. Dann liest man auch noch so viel über die positiven Folgen einer längeren Meditationspraxis. Der Vorsatz ist also gefasst: Meditation wird Teil meines Lebens.
Aber dann kommt der Alltag. Und "unbefriedigende" Meditationen. Und Ausreden, warum ich nicht zum Meditieren komme.
Es gibt viele kleine Kniffe und Hilfen, die dir dein Meditieren erleichtern und vertiefen ► Bewährte Umstände schaffen ► Schneller tiefer meditieren ► Tipps zum Dranbleiben.
Besser meditieren – Gedanken stoppen – im Hier bleiben
41 Tipps und Hilfsmittel, die Gedanken in der Meditation zu beruhigen
Wer anfängt zu meditieren, wird schnell merken, dass Gedanken sich in den Vordergrund drängen. Nach einer motivierenden Anfangsphase mit eindrücklichen Meditationserfahrungen leiden viele Meditierende darunter, am Ende der Meditation festzustellen, dass sie wieder einmal nur geträumt, geplant, gesorgt, innerlich geplaudert haben.
In Jahrtausenden der Meditationstradition haben die unterschiedlichen Meditationsschulen Tipps und Hilfen entdeckt, welche die Gedanken bei der Meditation beruhigen.
19. Ergänzungen und Fragen von Leser:innen
Hast du eine Frage zum Beitrag oder etwas zu ergänzen bzw. zu korrigieren?
Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet.
20. Weiterlesen
- Meditation lernen (richtig lernen)
- Meditation Gedanken: über 40 Tipps und Hilfen
- Stufen der Meditation
- Anleitung Jhanas (aus dem Buddhismus)
- Warum meditieren Menschen?
- Meditation über Mitgefühl
- Meditieren Tipps
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Die Tafeln von Chartres: PDF-Download, Anleitung & Wirkung
Die „Tafeln von Chartres“ sind eine althergebrachte Technik zur Schulung von Geist, Konzentration und Aufmerksamkeit. Der Überlieferung nach ist die Technik von nicht schriftkundigen Zigeunern an den Franzosen Pierre Derlon weitergegeben worden, der diese dann in seinem Buch „Gärten der Einweihung“ im Jahr 1979 veröffentlichte.
Hier findest du die Technik erläutert und einen gratis Download der Tafeln von Chartres, mit denen du selber praktizieren kannst.
Anleitung zu den acht Jhanas im Buddhismus
Jhanas sind Vertiefungsstufen der Meditation. Es handelt sich um acht Bewusstseinszustände, die durch meditative Sammlung hervorgerufen werden. Jede Stufe führt zu einer tieferen Sammlung und kann jeweils als Vorbereitung zur Einsichtsmeditation genutzt werden. Für den Übergang von einer Jhana zur anderen wird jeweils das Meditationsobjekt eine Stufe subtiler gewählt. Die folgende Anleitung zu den Jhanas listet auf, worauf sich in jeder Stufe zu konzentrieren ist.
Metta-Meditation: Anleitung zur Meditation über Mitgefühl & liebende Güte
Reine Atem-Meditation steigert nicht zwangsläufig deine Empathie oder das Gefühl der vertrauten Verbundenheit mit anderen (Menschen-)Wesen, du musst dieses Ziel schon ganz konkret mit in deine Meditation aufnehmen. Die Metta-Meditation aus dem Buddhismus ist das bekannteste Beispiel für eine solche Meditation über Mitgefühl.
Wir erklären in diesem Beitrag, wie die Metta-Meditation funktioniert und geben Anleitungen als Text und Video. Außerdem findet du weiter unten eine allgemeine Eigenschaftsmeditation und weitere Varianten von Meditationen über Mitgefühl.
Wohl jeder Meditierende fragt sich im Laufe der Jahre seiner Meditationspraxis ab und an: Wo stehe ich eigentlich mit meiner Meditationspraxis? Wie tief meditiere ich? Wie viele Versenkungsstufen kommen noch? Wie merke ich es, wenn ich ein neues Stadium der Meditation betrete?
Im folgenden Artikel findest du verschiedene Einteilungen der Meditationsphasen. Diese helfen bei deiner persönlichen Orientierung oder zur Ausrichtung deiner eigenen Meditation. Dabei kommen alte Weise genauso zu Wort wie heutige Meditationsforscher.
Besser meditieren – Gedanken stoppen – im Hier bleiben
41 Tipps und Hilfsmittel, die Gedanken in der Meditation zu beruhigen
Wer anfängt zu meditieren, wird schnell merken, dass Gedanken sich in den Vordergrund drängen. Nach einer motivierenden Anfangsphase mit eindrücklichen Meditationserfahrungen leiden viele Meditierende darunter, am Ende der Meditation festzustellen, dass sie wieder einmal nur geträumt, geplant, gesorgt, innerlich geplaudert haben.
In Jahrtausenden der Meditationstradition haben die unterschiedlichen Meditationsschulen Tipps und Hilfen entdeckt, welche die Gedanken bei der Meditation beruhigen.