mond wald 250candre tāravyūha-jñānam
चन्द्रे ताराव्यूहज्ञानम्

Wenn der Blick gen Himmel wandert und sich der Vollmond in voller Pracht zeigt, regt das nicht nur die Fantasie an, sondern weckt auch ein uraltes spirituelles Wissen. In der Tiefe der Yoga-Philosophie verbirgt sich eine mystische Praxis: Samyama auf den Mond – eine Technik, die nicht nur mit innerer Klarheit, sondern auch mit einem tieferen Verständnis kosmischer Zusammenhänge in Verbindung gebracht wird. Dieser Artikel lädt dazu ein, das Zusammenspiel von Mondmeditation, astronomischer Erkenntnis und spiritueller Selbstentfaltung aus verschiedenen Blickwinkeln zu erkunden – aus verschiedenen Blickwinkeln, praxisnah und mit einem Hauch von Sternenstaub.

Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits

Hier sind zunächst die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Wörter, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis anpassen kannst:

  • Samyama, samyamah, saṁyamā = Ausdruck für die Triade Dharana, Dhyana und Samadhi; Selbstbeherrschung; Abfolge von Dharana, Dhyana und Samadhi;
  • Samyamat, samyamât = durch Ausführung von Samyama über;
  • Candra, chandre, candre = (über den) Mond; ... Mondgott; zum Mond gehörend; kühlend; weiblich;
  • Tara, târâ = Sterne; eine Göttin;
  • Vyauha, vyâuha, vyūha = Organisation, Verkettung; Anordnung; Formatierung; Ganzheit; Ordnung; Konstellation; Arrangement; Zusammenhänge und Abhängigkeiten; Formation;
  • Jnana, jñāna, jnânam = Wissen; Verständnis; Erkenntnis;
  • Tāra vyūha jñāna = Wissen um die Ganzheit der Sterne; astrologisches Wissen;

Übersetzungsvarianten und -hinweise (Quellen)

Hervorhebungen weisen auf Besonderheiten der jeweiligen Übersetzung hin. Übertragungen aus dem Englischen sind Eigenübersetzungen.

  • Roots: „(3.27 ab 3.22 bei Roots eine Nummer kleiner als übliche Einteilungen) [Durch Konzentration] auf den Mond ... Kenntnis der Anordnung der Sterne.“
  • Sukadev: „... auf den Mond ... astrologisches Wissen.“
  • Deshpande/Bäumer: „… Wissen von der Ordnung der Gestirne.“
  • Dr. R. Steiner: „Durch Meditation auf den Mond ...“
  • Coster: „-“
  • Feuerstein: „[Durch samyama] auf den Mond …“
  • R. Palm: „… Wissen von der Ordnung der Sterne …“
  • R. Sriram: „Samyama [Versenkung] in den Mond …“
  • Govindan: „[Durch Eins-werden] mit dem Mond …“
  • Iyengar: „… erlangt man Wissen von der Ordnung der Gestirne.
  • Chip Hartranft: „Wenn Sie sich mit perfekter Disziplin auf den Mond konzentrieren, erhalten Sie Erkenntnisse über die Positionen der Sterne.“
  • R. Skuban: „… Mond … Wissen über die Sternenkonstellationen.“
  • T.K.V. Desikachar: „Ist das Objekt unserer Meditation der Mond …“
  • G. Pradīpaka: „(Durch Saṁyama) auf dem Mond ... wird das Wissen (jñānam) ... „der Sterne“ - (tad) (erlangt oder erhalten)“
  • 12koerbe.de (dort: 27): „... Sternen-Ordnungs-Erkenntnis
  • Hariharananda Aranya: „... (den Mond-Eingang) wird Wissen über ... erworben.“
  • I. K. Taimni: „...Wissen über die Anordnung der Sterne erlangt.“
  • Vyasa Houston: „Durch Samyama auf den Mond Wissen über ....“
  • Barbara Miller: „Durch vollkommene Disziplin auf den Mond hat man ...“
  • Swami Satchidananda: „... Wissen über die Anordnung der Sterne.“
  • Swami Prabhavananda: „... erlangt man Wissen über die Anordnung der Sterne.“
  • Swami Vivekananda: „... (kommt) das Wissen über die Anordnung der Sterne.“
  • Wim van den Dungen (buddhistischer Kommentar zum Yogasutra): „Durch Beschränkung [englisch: constraint; gemeint ist vermutlich auch bei Wim van den Dungen: Samyama] auf den Mond ...“
  • Rainbowbody: „Samyama auf das lunare Prinzip (chandre) ... Wissen ... Konstellationen der Sterne (tara-vyuha-jnanam) sowohl innerhalb als auch außerhalb Zugriffe Wissen der Ordnung ... der göttlichen Schöpfung (vyuha-jnanam) …”

Zu den Quellen

Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:

Bücher

Internetseiten

Dein Übersetzungsvorschlag

Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.

Hast du einen eigenen Übersetzungsvorschlag?

Wie würdest du diese Sutra übersetzen? Manchmal ergeben schon kleine Wortveränderungen ganz neue Aspekte. Trau dich ... :-)

 

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Einordnung dieser Sutra im Yogasutra

Samyama ist die Schlüsselübung im dritten Kapitel des Yogasutra zum Erreichen der geistigen Kräfte. In den Sutras III-1 bis III-7 erläutert Patanjali zunächst, was Samyama ist: die Kombination aus

  • Dharana (Konzentration),
  • Dhyana (Meditation) und
  • Samadhi (Überbewusstsein).

In Sutra III-8 ergänzt er dann, dass der Yogi zur Erlangung der Erleuchtung über Samyama hinausgehen muss.

In den Sutras III-9 bis III-15 geht es weiter mit Erläuterungen, welche Wandlung der Geist (Chitta) vollziehen muss, um Samyama bis zur Perfektion ausüben zu können. Aufeinander aufbauend sind das die Stadien

  1. Nirodha-Parinama (Wandel durch Sammlung, einfache Konzentration),
  2. Samadhi-Parinama (Wandlung durch länger andauernde Konzentration) und
  3. Ekagrata-Parinama (Wandel/Transformation durch vollkommene Versenkung auf einen Punkt/ein Thema). 

Der notwendige Wandel des Geistes erfolgt nach und nach, ist keine sprunghafte Entwicklung.

In den Sutras III-16 bis III-49 macht Patanjali eine ganze Reihe von Vorschlägen, worauf man Samyama lenken könnte und welche Folgen (Siddhis = Kräfte, besondere Erkenntnisse) sich jeweils daraus ergeben.

In dieser Sutra schildert Patanjali, dass mittels Samyama auf den Mond Erkenntnisse zur Ordnung der Sterne gewonnen werden sollen.

Besondere Kräfte (Siddhis) mit Samyama erlangen

Besondere Kräfte (Siddhis) mit Samyama erlangen

Patanjalis Anleitungen zur Erlangung der Siddhis lauten generell, dass der Praktizierende Samyama gezielt auf ein Meditationsobjekt anwendet. Samyama ist die Verbindung aus anhaltender Konzentration, Meditation und schlussendlich Samadhi (Überbewusstsein) auf ein Objekt der Meditation. Skuban sieht den Vorgang von Samyama als “mentales Eindringen in ein Objekt, das den Übenden schließlich zu den feinstofflichsten Bereichen des Seins führt.” Dadurch werden die drei Eigenschaften (siehe Sutra III-13) eines Objektes voll erkannt. So wird das Objekt voll verstanden und über die Gunas auch beherrschbar. Alle Objekte sind nämlich laut Yogalehre Erscheinungsformen der drei Gunas, auch das Bewusstsein des Menschen. Der Yogi diszipliniert sein Bewusstsein und kann über bzw. in Samyama die Gunas auch außerhalb seines Bewusstseins beeinflussen oder verändern. So erklären sich gemäß Yogalehre die Siddhis. 

Vibhutis, der andere Name für die Siddhis, bedeutet wörtlich weg (vi) von den Elementen (bhutas) und steht damit laut einiger Kommentatoren auch für die Abwendung von der Identifikation mit den materiellen Grundlagen unseres Lebens, yogisch: Prakriti. Hin zur Erkenntnis unserer wahren Natur: Purusha.

Die Sutras III-16 bis III-49  nennen die Objekte, auf die ein Yogi seine Samyama-Konzentration legen sollte, um besondere Kräfte zu entfalten. Iyengar betont jedoch, dass diese Siddhis sich erst bei weit fortgeschrittenen Yoga-SchülerInnen zeigen.

Was ist Samyama?

Was ist Samyama?

Samyama besteht aus drei Stufen: Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein). Nur die erste Stufe von Samyama, die Konzentration auf ein Objekt, lässt sich willentlich steuern. Die darauf aufbauenden Geisteszustände Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein) müssen sich laut der meisten Kommentatoren des Yogasutras von alleine einstellen und werden durch lang anhaltende Konzentration und Beseitigung der Geisteshindernisse erlangt. Feuerstein bezeichnet Samyama als 'Bündelung' von Konzentration, Meditation und Samadhi. Du findest Samyama ausführlicher in den ersten Sutras des dritten Kapitels des Yogasutra hier auf yoga-welten.de besprochen. Siehe vor allem:

Yoga Sutra III-4: Die drei (Dhahrana, Dhyana, Samadhi) zusammen auf ein Objekt oder einen Ort angewendet wird Samyama genannt

Zur Sutra


Yoga Sutra III-5: Aus der Meisterung von Samyama entsteht vollkommenes Wissen über das Wahrgenommene

Zur Sutra


Yoga Sutra III-6: Der Fortschritt im Samyama erfolgt in Stufen

Zur Sutra


Voraussetzungen und Umgang mit den Siddhis

Empfehlungen zu Voraussetzungen und zum Umgang mit den Siddhis

Viele Kommentatoren empfehlen, mit den Siddhis sehr bewusst umzugehen. Folgendes wird oft geraten:

Wer sich den Siddhis zuwendet, sollte die Yamas und Niyamas in seinem Leben verwirklicht haben. Diese sind:

Die Yamas – Selbstkontrolle

  • Ahimsa – Gewaltlosigkeit
  • Satya – Wahrhaftigkeit
  • Asteya – Nicht-Stehlen
  • Brahmacharya – Wandel in Brahma / Selbstbeherrschung / Enthaltsamkeit
  • Aparigraha – Nicht-Greifen, Verzicht auf Gier

Niyamas – Verhaltensregeln

  • Saucha – Reinheit
  • Santosha – Zufriedenheit
  • Tapas – Selbstzucht
  • Svadhyaya – Selbststudium (Studium)
  • Ishvarapranidhana – Verehrung des Göttlichen

Siehe dazu die Erläuterungen in "Yamas und Niyamas im täglichen Leben".

Siddhis sollten nicht zum Vergnügen, zur Selbsterhöhung oder anderen ungünstigen, egoistischen Zielen angewendet werden. Vielmehr zeigen die Siddhis (so Iyengar und andere), dass die Yogapraxis “richtig angelegt” sei.

Selbstverständlich sollte man Siddhis auch nicht dazu nutzen, um jemand anderen damit zu schaden.

Stattdessen wird eher ein “Nicht-Beachten” der Siddhis angeraten, wenn diese sich denn zeigen sollten. Iyengar schreibt, (S. 244), die Übungen bei Auftreten der Siddhis mit Glauben und Begeisterung weiterzuentwickeln, die Siddhis aber mit völligem Gleichmut zu betrachten.

Dem Yogi wird also geraten, sich nicht auf die Siddhis einzulassen, sich nicht von ihnen “mitreissen zu lassen”, um sie nicht für eigenen selbstsüchtige Bedürfnisse zu verwenden, woraus späteres Leiden folgen würde. Stattdessen solle er/sie weiter auf dem Pfad der Befreiung zu wandeln und die Siddhis eher als Prüfung ansehen, ob man nicht doch noch - trotz fortgeschrittener yogischer Entwicklung - den Verlockungen der Dualität und des Ego-Daseins nachgibt.

Swami Sivananda sagt über Siddhis:

„Yoga ist nicht dazu da, Siddhis, Kräfte, zu erlangen. Wenn ein Yogaschüler die Versuchung verspürt, Siddhis zu erlangen, wird sein weiterer Fortschritt ernsthaft verzögert. Er hat den Weg verloren. Ein Yogi, der darauf konzentriert ist, höchsten Samadhi zu erreichen, muss Siddhis zurückweisen, wo auch immer sie auftauchen. Siddhis sind Einladungen von Devatas. Nur wenn man diese Siddhis zurückweisen kann, kann man Erfolg im Yoga erlangen.“

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Siddhi: Der Mond und das Wissen von den Sternen

Wofür steht “Mond” und was meint das “Wissen von den Sternen”?

Desikachar nimmt diese Sutra wörtlich. Für steht Mond hier für den Himmelskörper, der uns umkreist. Beobachte man dessen Phasen, würde man das Wissen über das gesamte Firmament gewinnen und dadurch auch über die Position der Sterne und über die Konstellationen am Himmel.

Sukadev sieht auch den physischen Mond als Meditationsobjekt gemeint und deutet die so gewonnenen Erkenntnisse als astrologisches Wissen. In der indischen Astrologie ist der Mond ein sehr wichtiger Teil der zu deutenden Gestirnskonstellation. So wie der Astrologe die Lage der Sterne in Bezug auf das Leben eines Menschen deutet, so kann ein Yogi durch Samyama auf den Mond die Bedeutung der Sterne für sein Leben erkennen – Auswirkungen auf Charakterzüge, Lebensaufgaben, Schwierigkeiten im Leben … Kurz:

Selbsterkenntnis durch Mondmeditation. 

Für Iyengar steht der Mond wieder einmal eher für etwas im Menschen:

“Der Mond (candra) steht für den inneren Sinn und das Bewusstsein.”

Er verordnet das dem Mond zugeordnete Zentrum im Großhirn. Mit Samyama auf diesen Bereich würde der Yogi Kenntnisse über den “Kosmos der Gedankenwellen” (als innere Parallele zur äußeren Ordnung der Galaxie) gewinnen.

Skuban, der mit der wortwörtlichen Deutung von Chandra als Mond unzufrieden ist, sieht vieles dafür sprechen, dass mit Chandra hier Ida-Nadi gemeint sei, der Energiekanal auf der linken Seite der Wirbelsäule.

Kurz noch zum Sanskritbegriff "Vyuha"

Rainbowbody ergänzend zu diesem Begriff: „Vyuha bedeutet, dass in jedem „Teil“ des Ganzen das gesamte Ganze zugänglich ist und erkannt werden kann.”

Wie genau dieses Samyama ausführen?

Samyama, der Dreiklang aus Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein) auf ein Meditationsobjekt ist das Mittel der Wahl  für den Yogi, um die in Kapitel III des Yogasutra besprochenen Siddhis auszuüben. In diesem Fall ist das Meditationsobjekt der Mond.

Üblicherweise gelingt tiefe Versenkung bei voller Bewusstheit am besten mit tiefer Meditation. Es soll auch mit Yoga Nidra funktionieren, wenn du die darin enthaltenen Schritte mit Konzentration ohne einzuschlafen durchführen kannst. Zu beiden Techniken findest du Anleitung (& Downloads) auf Yoga-Welten.de:

Beitrag: Meditation lernen

Meditation lernen

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Meditation lernen – die grundlegende Anleitung aus dem Buddhismus

Der Begriff Meditation hat viele Facetten. Das Spektrum reicht vom Nachsinnen über ein Thema (vornehmliche Betrachtungsweise der Philosophen) bis zur völligen Gedankenstille. Im Folgenden findest du eine konkrete Anleitung der Schritte, welcher der Buddha himself seinen Schülern zum Lernen einer tiefen Meditation gegeben hat. Sicherlich nicht die schlechteste Herangehensweise, wenn du persönliche Entwicklung oder gar Erleuchtung zum Ziel deiner Meditationsreise auserkoren hast.

Am Ende findest du eine Merkkarte zum Ausdruck – z. B. für das Portemonnaie.

Hier weiterlesen: Meditation lernen

Beitrag: Yoga Nidra

Yoga Nidra

Einzelner Baum im Feld, tiefe Wolken

Yoga Nidra | Anleitung, MP3, Text und Variationen

Willkommen zu der Entspannungstechnik des Yogas: Yoga Nidra. Die yogische Tiefenentspannung, auch "yogischer Schlaf" genannt, ist eine Tiefenentspannungsübung der tantrischen Yoga-Lehre. Ihr Ursprung liegt in weit entfernten Zeiten.

Yoga Nidra führt in tiefe Entspannungszustände, die mit einiger Übung bei vollem Bewusstsein erfahren werden können. Zusätzlich besteht über einen sogenannten Sankalpa die Möglichkeit, Persönlichkeitsentwicklung tief ins Unbewusste einzuprägen.

Hier findest du Yoga Nidra erläutert und dazu eine einfache Anleitung, einen Gratis-MP3-Download, den Text zum Ausdrucken und viele Varianten für fortgeschrittenes Üben, auch als Videos.

Hier weiterlesen: Yoga Nidra

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Vollmondmeditationen durchzuführen. Möglichst mit dem unverstellten Blick auf den Vollmond:

Übungsvorschlag zu Sutra III-28

🌕 Schritt-für-Schritt-Anleitung für Samyama auf den Mond

Wer Samyama auf den Mond ausführen möchte, kann sich an folgender Struktur orientieren:

  1. Ort & Zeit wählen: Optimal ist eine ruhige, lichtarme Umgebung bei klarem Nachthimmel. Vollmondnächte bieten sich besonders an.
  2. Dharana (Konzentration): Richte deine Aufmerksamkeit bewusst auf den Mond oder sein Abbild in deiner Vorstellung.
  3. Dhyana (Meditation): Lasse dich gedanklich vom Licht, der Form und der Kühle des Mondes durchströmen. Erkenne ihn nicht nur als Himmelskörper, sondern als energetisches Prinzip.
  4. Samadhi (Versenkung): Bleibe in vollkommener Präsenz mit dem Objekt. Lasse dein Ich-Bewusstsein los und verschmelze mit dem „Mondprinzip“.

Ein hilfreicher Einstieg in Samyama ist die geführte Visualisierung des Mondes: Stell dir einen silbrig leuchtenden Kreis vor deinem inneren Auge vor, der langsam größer wird. Mit jedem Atemzug verschmilzt du mehr mit seinem Licht, seiner Kühle, seiner Weisheit. Diese Praxis schult Fokus und Hingabe – auch ohne echten Mond am Himmel.

Meine Erkenntnisse/Erfahrungen bei/mit dieser Übung

 

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🌟 Interessantes zum Thema Samyama & Mond

  1. Im alten Indien galt der Mond als Sitz des Geistes (Manas) – wer den Mond verstand, verstand den Fluss der Gedanken.
  2. Die vedische Astrologie betrachtet den Mond als wichtigstes Himmelsobjekt.
  3. Mondlicht galt als „kühlende“ Energie (soma), die besonders wirksam auf das Nervensystem wirkt – viele Yogis meditierten gerne bei Mondschein.
  4. Der Ida-Nadi, energetisch dem Mond zugeordnet, ist laut Hatha Yoga Pradipika für Intuition, Schlaf und innere Balance zuständig.
  5. „Samyama“ war in gewisser Weise auch eine Technik der Kriegerklasse (Kshatriya), um unerschütterliche Konzentration im Kampf zu erreichen.
  6. Im tibetischen Buddhismus wird der Mond oft im Kopfzentrum visualisiert, um Klarheit und Weisheit zu fördern – ein Parallele zur Yogasutra-Lehre.
  7. Der Mond hat in über 60 spirituellen Kulturen eine zentrale Rolle – von schamanischen Zeremonien bis zu kabbalistischen Vollmondritualen.

Die Vollmondzeit hat in vielen spirituellen Traditionen und Lehren eine besondere Bedeutung.

Der Mond hat in fast allen Kulturen eine spirituelle Bedeutung. Beispiele: In der Vedischen Lehre symbolisiert er den Geist (Manas). In der chinesischen Philosophie steht er für Yin – das Weibliche, Empfängliche, Intuitive. Im Sufismus ist der Mond ein Zeichen göttlicher Schönheit und Wandlung. Auch im Kabbalismus gilt der Mond als Spiegel des höheren Selbst.

Die Vollmondzeit wird in vielen Traditionen als besonders kraftvoll erlebt. Die emotionale Sensibilität steigt, das Unterbewusstsein tritt deutlicher hervor – ideale Bedingungen, um Samyama auf den Mond mit tiefer Wirksamkeit zu praktizieren. Besonders starke Effekte werden traditionellen Überlieferungen zufolge bei Mondfinsternissen, Blutmonden oder dem ersten Vollmond im neuen Jahr berichtet.

Zahlreiche Studien belegen, dass Schlafqualität, hormonelle Zyklen und emotionale Zustände bei Vollmond verändert sind. Auch wenn es keine harten Beweise für spirituelle Effekte gibt, legen einige EEG-Messungen nahe, dass das Gehirn in Phasen des Vollmondes messbar anders arbeitet – insbesondere im Theta-Bereich, der mit Meditation korrespondiert.

Kommentar von Vyasa zu Sutra 3.28

Erläuterungen zu Vyasa

Vyasa war ein indischer Philosoph des 5. bzw. 6. Jahrhunderts nach Christi, der den ältesten überlieferten Kommentar zum Yogasutra des Patanjali schrieb. Der Text wird Yogabhashya (wörtlich "Kommentar (Bhashya) zur Yogaphilosophie") genannt und um 600 nach Christi datiert. Vyasas Kommentare zu den Sutras sind oftmals recht kurz.
Dieses Yogabhashya wurde im 8./9. Jh. von Shankara (788–820 n. Chr, indischer Gelehrter, Vedanta-Philosoph, Begründer der Advaitavedānta-Tradition) kommentiert. Sein Kommentar nennt sich Yogabhashyavivarana, Vivarana ist ein Unterkommentar. Auch Vachaspati Mishra hat einen frühen, berühmten Kommentar zum Yogasutra geschrieben. (Meine Quellen für diese Kommentare waren unterschiedliche Bücher und Webseiten, zum Beispiel Legget (siehe Literatur) und wisdomlib.org/hinduism/book/yoga-sutras-with-commentaries/). Ich gebe hier diese Kommentare in für mich relevanten Auszügen in Worten wieder, die für mich den Sinn in heutigen Worten am besten wiedergeben. Dies ist explizit kein Bemühen, die Originalkommentare wortgetreu wiederzugeben. Fehlinterpretationen sind natürlich in meiner Verantwortung.

Du siehst etwas anders, hast einen Fehler gefunden oder möchtest etwas ergänzen? Bitte schreibe dies unten bei "Ergänzungen von dir".

Die Kommentare von Vyasa, Mishra und Shankara sind oft wörtlich übersetzt worden, zum Beispiel bei den oben angegebenen Quellen.

Vyasa schreibt in etwa als Kommentar zu dieser Sutra: “Lasst ihn die Sternensysteme kennenlernen, indem er Saṃyama mit Bezug auf den Mond ausführt.”

Ergänzungen und Fragen von dir zur Sutra

Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?

Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:

 

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Videos zu Sutra III-28

Mond-Meditation - intuitive Astrologie – Kommentar von Sukadev zu Yoga Sutra - Kap. 3, Vers 28

Länge: 6 Minuten

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Anvita Dixit zur Meditation über den Mond (bei ihr Sutra III-27)

Länge: 8 Minuten

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Video von Ahnand Krishna zur Sutra

Kräfte von Samyama: Asha Nayaswami zu Sutra 3:28-36

Länge: 73 Minuten

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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