samāna-jayāj-jvalanam
समानजयाज्ज्वलनम्
Begeben wir uns auf eine Reise ins Zentrum deiner Mitte. Hier sitzt Samana, deine Kraftquelle, gespeist von Prana und Apana, zum Leben erweckt durch gezielte Atem-, Körper- und Bewusstseinsarbeit. In diesem Artikel findest du klassische Erklärungen und praktische Techniken zur Entfaltung des inneren Feuers. 🔥
Kurz zusammengefasst
- Samana-Vayu & inneres Feuer
Die Beherrschung von Samana erzeugt ein inneres Feuer – konkret aktiviert es deine Verdauungsenergie und lässt deine Lebenskraft aufleuchten. - Symbolik & Transformation
Das Aufflammen des Lichts steht für Klarheit, Strahlkraft und die Fähigkeit, Erfahrungen bewusst zu verarbeiten – körperlich und geistig. - Praktische Methoden
Um Samana zu meistern, setzt du auf Pranayama (z. B. Kapalabhati, Bhastrika), Bandhas (Uddiyana, Agni Sara), Asanas und Visualisierungen – kombiniert ergeben sie ein starkes Energieprogramm. - Samyama als Schlüssel
In einer fokussierten Samyama-Praxis – also Dharana (Fokus), Dhyana (Meditation), Samadhi (Verschmelzen) – richtest du deine volle Aufmerksamkeit auf das Zentrum, entfachst dein inneres Feuer und wirst eins mit der Energie. - Mythisch-mystische Verbindungen
Der Kommentar von Vyasa führt dich zur heiligen Flamme im Bauch, während tibetisch-buddhistische Tummo-Techniken ähnliche Wirkungen zeigen: klare Wärme, gesteigerte Konzentration, sogar Temperaturanhebung im Körper. - Wissenschaftlicher Resonanzboden
Studien etwa von Herbert Benson belegen, dass Tummo-Praktizierende ihre Körpertemperatur um mehrere Grad steigern können. Auch Wim Hof/J. Kox-Studien zeigen, wie Atemtechnik physiologische Reaktionen verstärkt.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits
Hier sind zunächst die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Wörter, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis anpassen kannst:
- Samana, samâna = eine der fünf Prana–Energien; Verdauungsenergie oder -kraft; feinstoffliche Energie der Verdauung; Energiefluss durch den Solar-Plexus;
- Jaya, jayā = Meisterung;
- Jayat, jayât = durch Meisterung; durch Sieg über; durch Kontrolle von; durch Beherrschung; siegreiche Freude; Leichtigkeit der Beherrschung;
- Jvalanam, jvalana = auflodern (des gastrischen Feuers); brennen; Glut; Glühen; Aufflammen; selbstverliebtes, loderndes Strahlen; Leuchten; Ausstrahlung;
Zu den Quellen
Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:
Bücher
- Mircea Eliade: Yoga – Unsterblichkeit und Freiheit
- Iyengar: Der Urquell des Yoga
- Deshpande/Bäumer: Die Wurzeln des Yoga
- Geraldine Coster: Yoga und Tiefenpsychologie
- R. Sriram: Von der Erkenntnis zur Befreiung – Das YogaSutra
- Govindan: Die Kriya Yoga Sutras des Patanjali
- Mallinson/Singleton: Roots of Yoga
- R. Palm: Der Yogaleitfaden des Patañjali
- T.K.V. Desikachar: Über Freiheit und Meditation | Das Yoga Sutra von Patanajali
- Feuerstein, Georg: Die Yoga Tradition (Amazon)
- Skuban, Ralph: Patanjalis Yogasutra (Amazon)
- Sri Swami Satchidananda: The Yoga Sutras of Patanjali (Amazon)
- Trevor Leggett: The complete Commentary by Sankara on the Yoga-Sutras* (Amazon)
Internetseiten
- Internet-Übersetzung des Yogasutras auf Yoga-Vidya.de
- Zu den Sutras auf ashtangayoga.info
- Zu den Sutras auf 12koerebe.de
- Zu den Sutras auf vedanta-yoga.de
- Openland.de (mittlerweile offline)
- Zu www.bodhi.sofiatopia.org (buddhistische Kommentare zum Yogasutra nur noch als Buch)
- sanskrit-sanscrito.com (Sutras anscheinend entfernt)
- Zur Übersetzung von Chip Hartranft (PDF)
- Die Übersetzung von Hariharananda Aranya, I. K. Taimni, Vasa Houston, Barbara Miller, Swami Satchidananda, Swami Prabhavananda, Swami Vivekananda finden sich auf dieser Seite.
- Übersetzung von James Haughton Woods
- Rainbowbody.com (ausführliche und eigene Kommentierung)
- Wisdom Library
Weitere Quellen, z. B. zu aktuellen Studien, sind direkt im Text verlinkt.
Dein Übersetzungsvorschlag
Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.
Hast du einen eigenen Übersetzungsvorschlag?
Wie würdest du diese Sutra übersetzen? Manchmal ergeben schon kleine Wortveränderungen ganz neue Aspekte. Trau dich ... :-)
Einordnung dieser Sutra im Yogasutra
Samyama ist die Schlüsselübung im dritten Kapitel des Yogasutra zum Erreichen der geistigen Kräfte. In den Sutras III-1 bis III-7 erläutert Patanjali zunächst, was Samyama ist: die Kombination aus
- Dharana (Konzentration),
- Dhyana (Meditation) und
- Samadhi (Überbewusstsein).
In Sutra III-8 ergänzt er dann, dass der Yogi zur Erlangung der Erleuchtung über Samyama hinausgehen muss.
In den Sutras III-9 bis III-15 geht es weiter mit Erläuterungen, welche Wandlung der Geist (Chitta) vollziehen muss, um Samyama bis zur Perfektion ausüben zu können. Aufeinander aufbauend sind das die Stadien
- Nirodha-Parinama (Wandel durch Sammlung, einfache Konzentration),
- Samadhi-Parinama (Wandlung durch länger andauernde Konzentration) und
- Ekagrata-Parinama (Wandel/Transformation durch vollkommene Versenkung auf einen Punkt/ein Thema).
Der notwendige Wandel des Geistes erfolgt nach und nach, ist keine sprunghafte Entwicklung.
In den Sutras III-16 bis III-49 macht Patanjali eine ganze Reihe von Vorschlägen, worauf man Samyama lenken könnte und welche Folgen (Siddhis = Kräfte, besondere Erkenntnisse) sich jeweils daraus ergeben.
In Sutra III-41 schreibt Patanjali, dass die Beherrschung einer bestimmten Energie im Körper (Samana) zu einer Art Strahlen (inneres Feuer) führt.
Besondere Kräfte (Siddhis) mit Samyama erlangen
Besondere Kräfte (Siddhis) mit Samyama erlangen
Patanjalis Anleitungen zur Erlangung der Siddhis lauten generell, dass der Praktizierende Samyama gezielt auf ein Meditationsobjekt anwendet. Samyama ist die Verbindung aus anhaltender Konzentration, Meditation und schlussendlich Samadhi (Überbewusstsein) auf ein Objekt der Meditation. Skuban sieht den Vorgang von Samyama als “mentales Eindringen in ein Objekt, das den Übenden schließlich zu den feinstofflichsten Bereichen des Seins führt.” Dadurch werden die drei Eigenschaften (siehe Sutra III-13) eines Objektes voll erkannt. So wird das Objekt voll verstanden und über die Gunas auch beherrschbar. Alle Objekte sind nämlich laut Yogalehre Erscheinungsformen der drei Gunas, auch das Bewusstsein des Menschen. Der Yogi diszipliniert sein Bewusstsein und kann über bzw. in Samyama die Gunas auch außerhalb seines Bewusstseins beeinflussen oder verändern. So erklären sich gemäß Yogalehre die Siddhis.
Vibhutis, der andere Name für die Siddhis, bedeutet wörtlich weg (vi) von den Elementen (bhutas) und steht damit laut einiger Kommentatoren auch für die Abwendung von der Identifikation mit den materiellen Grundlagen unseres Lebens, yogisch: Prakriti. Hin zur Erkenntnis unserer wahren Natur: Purusha.
Die Sutras III-16 bis III-49 nennen die Objekte, auf die ein Yogi seine Samyama-Konzentration legen sollte, um besondere Kräfte zu entfalten. Iyengar betont jedoch, dass diese Siddhis sich erst bei weit fortgeschrittenen Yoga-SchülerInnen zeigen.
Ergänzend: Lange Pranayama-Praxis soll spontane Siddhis triggern können. Gerade Wechselatmung über Monate hinweg wird in manchen Berichten als „geistöffnend“ beschrieben – mit plötzlichen Hörerlebnissen oder Visionen.
Was ist Samyama?
Was ist Samyama?
Samyama besteht aus drei Stufen: Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein). Nur die erste Stufe von Samyama, die Konzentration auf ein Objekt, lässt sich willentlich steuern. Die darauf aufbauenden Geisteszustände Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein) müssen sich laut der meisten Kommentatoren des Yogasutras von alleine einstellen und werden durch lang anhaltende Konzentration und Beseitigung der Geisteshindernisse erlangt. Feuerstein bezeichnet Samyama als 'Bündelung' von Konzentration, Meditation und Samadhi. Du findest Samyama ausführlicher in den ersten Sutras des dritten Kapitels des Yogasutra hier auf yoga-welten.de besprochen. Siehe vor allem:
Yoga Sutra III-4: Die drei (Dhahrana, Dhyana, Samadhi) zusammen auf ein Objekt oder einen Ort angewendet wird Samyama genannt
Yoga Sutra III-5: Aus der Meisterung von Samyama entsteht vollkommenes Wissen über das Wahrgenommene
Yoga Sutra III-6: Der Fortschritt im Samyama erfolgt in Stufen
Voraussetzungen und Umgang mit den Siddhis
Empfehlungen zu Voraussetzungen und zum Umgang mit den Siddhis
Viele Kommentatoren empfehlen, mit den Siddhis sehr bewusst umzugehen. Folgendes wird oft geraten:
Wer sich den Siddhis zuwendet, sollte die Yamas und Niyamas in seinem Leben verwirklicht haben. Diese sind:
Die Yamas – Selbstkontrolle
- Ahimsa – Gewaltlosigkeit
- Satya – Wahrhaftigkeit
- Asteya – Nicht-Stehlen
- Brahmacharya – Wandel in Brahma / Selbstbeherrschung / Enthaltsamkeit
- Aparigraha – Nicht-Greifen, Verzicht auf Gier
Niyamas – Verhaltensregeln
- Saucha – Reinheit
- Santosha – Zufriedenheit
- Tapas – Selbstzucht
- Svadhyaya – Selbststudium (Studium)
- Ishvarapranidhana – Verehrung des Göttlichen
Siehe dazu die Erläuterungen in "Yamas und Niyamas im täglichen Leben".
Siddhis sollten nicht zum Vergnügen, zur Selbsterhöhung oder anderen ungünstigen, egoistischen Zielen angewendet werden. Vielmehr zeigen die Siddhis (so Iyengar und andere), dass die Yogapraxis “richtig angelegt” sei.
Selbstverständlich sollte man Siddhis auch nicht dazu nutzen, um jemand anderen damit zu schaden.
Stattdessen wird eher ein “Nicht-Beachten” der Siddhis angeraten, wenn diese sich denn zeigen sollten. Iyengar schreibt, (S. 244), die Übungen bei Auftreten der Siddhis mit Glauben und Begeisterung weiterzuentwickeln, die Siddhis aber mit völligem Gleichmut zu betrachten.
Dem Yogi wird also geraten, sich nicht auf die Siddhis einzulassen, sich nicht von ihnen “mitreissen zu lassen”, um sie nicht für eigenen selbstsüchtige Bedürfnisse zu verwenden, woraus späteres Leiden folgen würde. Stattdessen solle er/sie weiter auf dem Pfad der Befreiung zu wandeln und die Siddhis eher als Prüfung ansehen, ob man nicht doch noch - trotz fortgeschrittener yogischer Entwicklung - den Verlockungen der Dualität und des Ego-Daseins nachgibt.
Swami Sivananda sagt über Siddhis:
„Yoga ist nicht dazu da, Siddhis, Kräfte, zu erlangen. Wenn ein Yogaschüler die Versuchung verspürt, Siddhis zu erlangen, wird sein weiterer Fortschritt ernsthaft verzögert. Er hat den Weg verloren. Ein Yogi, der darauf konzentriert ist, höchsten Samadhi zu erreichen, muss Siddhis zurückweisen, wo auch immer sie auftauchen. Siddhis sind Einladungen von Devatas. Nur wenn man diese Siddhis zurückweisen kann, kann man Erfolg im Yoga erlangen.“
Im tibetischen Buddhismus werden vergleichbare Fähigkeiten „Shes-rab“ genannt. Auch dort: klare Intuition, inneres Sehen, spontane Einsicht – aber nie als Ziel, sondern als Prüfstein für Demut.
Missverständnisse rund um Siddhis
Die Aussicht auf übernatürliche Kräfte fasziniert viele – und genau darin liegen einige häufige Missverständnisse begründet. Ein Irrglaube besteht darin, dass Yoga hauptsächlich dazu diene, solche Siddhis zu erlangen. Tatsächlich betont die Tradition jedoch, dass Siddhis eher Nebenprodukte auf dem spirituellen Weg sind, nicht sein Zweck. Patanjali selbst stellt im unmittelbar folgenden Sutra klar, dass diese Fähigkeiten für einen im Samadhi befindlichen Geist Upasarga – also Störungen oder Ablenkungen – darstellen, auch wenn sie in einem nach außen gewandten Bewusstseinszustand als außergewöhnliche Errungenschaften erscheinen mögen. Yogameister wie Vyasa und später Vivekananda haben daher immer wieder gemahnt, die Siddhis nicht zu überschätzen: Sie seien wie Blüten am Wegesrand – schön und bemerkenswert, aber man sollte nicht vom Weg abkommen, um nur noch Blumen zu pflücken.
Ein weiteres Missverständnis liegt darin, jede ungewöhnliche innere Wahrnehmung sofort für eine echte siddhische Fähigkeit zu halten. Insbesondere wenn Übende beginnen, sich intensiv mit Meditation zu beschäftigen, können imaginäre Bilder, Lichterscheinungen oder akustische Phänomene auftauchen. Die Yoga-Tradition fordert hier Viveka, das unterscheidende Erkenntnisvermögen: Handelt es sich wirklich um eine valide intuitive Einsicht (Pratibha) oder nur um eine Wunschprojektion des Geistes? Echte spirituelle Intuition wird traditionell durch bestimmte Qualitäten kenntlich gemacht – sie geht einher mit tiefer innerer Stille, Klarheit und Gewissheit, ohne Aufregung oder Ego-Stolz. Hingegen sind halluzinatorische Erlebnisse oder irrige „Eingebungen“ oft dramatisch, emotional aufgeladen oder selbstbezogen. Es ist ein bekanntes Risiko, dass ein Yogi, der sich zu früh auf Siddhis fokussiert, Opfer von Täuschungen werden kann. Beispielsweise könnte man glauben, die Gedanken anderer lesen zu können, während man in Wirklichkeit eigenen Fantasien nachhängt.
Schließlich gibt es das Missverständnis, Siddhis seien ein Zeichen von Erleuchtung oder spiritueller Vollendung. Historische Berichte zeigen jedoch, dass auch wenig ethische oder unreife Personen zeitweise paranormale Fähigkeiten aufweisen konnten – was nicht mit wahrer Heiligkeit gleichzusetzen ist. Im Yoga wird daher gelehrt, die Siddhis weder zu verteufeln noch zu vergötzen. Sie dürfen auftauchen, doch der richtige Umgang ist entscheidend: Ein reifer Yogi nimmt sie wahr, schenkt ihnen aber wenig Bedeutung und bleibt dem höheren Ziel, Kaivalya (der völligen Befreiung), verpflichtet. Missverständnisse klären sich letztlich durch Erfahrung und Anleitung: In der traditionellen Guru-Schüler-Beziehung wurden auftauchende Siddhi-Erlebnisse vertraulich besprochen, um sicherzustellen, dass der Schüler nicht in Fallen wie Egoismus oder Ablenkung tappt. So soll auch der moderne Übende verstehen, dass Wunder im Yoga-Kontext Prüfsteine der Haltung sind – sie verlangen nach noch mehr Demut, Vairagya und Konzentration auf den eigentlichen Weg.
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Bedeutungen des inneren Feuers (Samana-jayāt Jvalanam)
Im Yoga-Sutra III.41 verheißt Patanjali dem Yogi, durch die Meisterung des Samana-Vayu ein „Jvalanam“ zu erlangen – oft als inneres Feuer oder Strahlkraft übersetzt. Samana ist eine der fünf Lebensenergien (Prana Vayus) und wirkt im Bereich des Nabels bzw. Solarplexus (Manipura-Chakra). Sie steuert das Verdauungsfeuer (auf Sanskrit Jatharagni) und vereint die nach oben strömende Energie (Prana Vayu) mit der nach unten strömenden Energie (Apana Vayu) in unserer Körpermitte. Wird Samana vollständig beherrscht, so besagt das Sutra, entbrennt ein inneres Feuer und der Yogi erhält eine besondere Ausstrahlung.
Samana (Vayu)
Samana-Prana wird wörtlich gerne “Atem vereint” übersetzt. Samana oder Samana Vayu ist eines der fünf Hauptpranas. Diese lauten.
- Prana, die Energie der Atmung und des Lebenserhaltes.
- Apana, u.a. die Energie der Sexualität und der Ausscheidung
- Udhyana, die Energie der Muskeln und vom Blut-Kreislauf
- Samana, die Energie der Verdauung
- Udana, die Energie hinter dem Nervensystem und den Hormonen (siehe Sutra III-40 zuvor).
Samana Vayu ist also der Fluss der Energie unserer Verdauung. Der Wirkungsbereich ist zwischen Herz und Nabel (Skuban S. 219).
Grafik: Die fünf Prana-Vayus im Körper
Diese interaktive Grafik zeigt die fünf Prana-Vayus als Energiezonen im menschlichen Körper. Wenn man mit der Maus über einzelne Zonen fährt oder klickt (mobil), erscheinen Name, Funktion, Störungen und passende Yogaübungen zur Harmonisierung. Das hilft Lesern, besonders visuell Lernenden, die Rolle von Udana besser im Zusammenhang zu verstehen.
🌀 Die fünf Prāṇa-Vayus im Körper
Fahre mit der Maus über die Körperbereiche oder tippe sie an, um mehr zu erfahren.
Manipura Chakra: Der Sitz der Juwelen
Das Manipura Chakra ist das Chakra am Sonnengeflecht, dem Solarplexus. Hier befindet sich der Sitz der Vitalität. Hier treffen sich “Prana Vayu” und “Apana Vayu” und “Samana Vayu”. (Skuban S. 219)
Die Chakren und Nadis und spirituellen Zentren So (dies ist eine Sahaja-Yoga-Abbildung) oder ähnlich werden die Chakren und Nadis in den meisten Yogatexten beschrieben: A. Sitz der KundaliniChakra, Chakren, Nadi
1a Muladhara.
3a Die "Leere", "Leerheit"
B. Linker Kanal (Ida nadi)
C. Zentralkana (Sushumna Nadi)
D. Rechter Kanal (Pingala nadi)
E. Sitz des Spirit
F. Sitz des Ego
G. Sitz des Überich
Kommentare und Interpretationen
Siddhi Jvalanam: Strahlkraft, Magenfeuer
Die traditionellen Kommentatoren deuten dieses „Feuer“ auf verschiedene Weise. Einige verstehen Jvalanam ganz wörtlich: Der Yogi beherrscht sein inneres Verdauungsfeuer so umfassend, dass er spürbare Hitze und Licht ausstrahlt – es heißt, er „glüht wie Feuer“ und ist von einer Art feurigem Glanz oder sogar einer leuchtenden Aura umgeben.
Samana vayu (Samana-Fluss) wird gerne mit Verdauungsfeuer übersetzt, so dass Jvalanam gerne mit Magenfeuer oder strahlendes Feuer oder innere Glut übersetzt wird. Andere übersetzen mit “Glanz”, “feurige Ausstrahlung”, “Strahlkraft um den Körper” oder nur “leuchten”.
Iyengar verortete Samaya Vayu in die Region der Rumpfmitte. Es unterstützt das Zusammenwirken der Bauchorgane und nimmt Einfluss auf Herzfunktion und Lebenskraft.
Klassische Texte sprechen davon, dass das Feuer-Element (Tejas-Tattva) dem Meister des Samana gehorcht. Wenn der Yogi Samana meistert, so soll er einerseits alles verdauen können andererseits Hitze abstrahlen. Diese Hitze soll bei den nackten Yogis des Himalayas ursächlich für ihre Kälteempfindlichkeit sein. Sie sollen bei kalten Temperaturen eisnasse Kleidung auf ihrem Körper in kurzer Zeit trocknen können. Hierbei soll auch die Tummo-Atmung (eine Art Hyperventilation mit anschließendem Atemanhalten) zum Einsatz kommen.
Iyengar schreibt, dass der Yogi mit der Meisterung von Samaya Vayu das Feuer-Element (tetjastattva) beherrscht. Desikachar deutet diese Sutra wiederum etwas weniger überschwänglich. Er übersetzt, dass ein Yogi durch Meisterung von samana ein “Gefühl intensiver Hitze erfahren” könne.
Andere Ausleger interpretieren das Sutra eher symbolisch: Das entfachte Feuer steht für eine gesteigerte Vitalität und Ausstrahlungskraft, die den ganzen Körper und Geist durchdringt. Der Yogi wirkt strahlend, energiegeladen und klar, selbst wenn keine physische Hitze spürbar ist.
Darüber hinaus hat das innere Feuer eine reinigende Bedeutung. So wie echtes Feuer Unreinheiten verbrennt, soll auch Samana auf subtiler Ebene Körper und Geist läutern. Patanjalis Sutra III.41 kann andeuten, dass durch die Kontrolle des Samana alle aufgenommenen Eindrücke vollständig „verdaut“ werden – körperlich wie mental.
Das Verdauungsfeuer verwandelt Nahrung in Energie; analog dazu hilft Samana, Erfahrungen und Gedanken zu verarbeiten und in Weisheit und Kraft umzuwandeln. Mehrere Yogakommentare betonen diese Transformationskraft: Ein gemeistertes Samana sortiert Nützliches von Unnützem und lässt nur das Essenzielle zurück. Der Yogi entwickelt somit innerlich eine stabile Mitte und strahlt Gelassenheit sowie Dynamik aus. Er bleibt „im Sturm der Eindrücke“ zentriert und kann die Lektionen des Lebens vollständig aufnehmen.
Dieses innere Gleichgewicht inmitten ständiger Veränderungen – das stabile Leuchten in der Instabilität – ist ein Kennzeichen des entfachten inneren Feuers.
Mit anderen Worten: Wer Samana meistert, dem gelingt es, alles, was er aufnimmt (sei es Nahrung, Sinneseindrücke oder Erfahrungen), optimal zu verwerten. Die „Metallurgie“ des Geistes könnte man sagen: wie Erz im Feuer zu reinem Stahl wird, werden Roh-Erfahrungen in der Glut des Samana zu Klarheit und Energie veredelt. Der Lohn ist eine spürbare Strahlkraft von innen – ein Yogi, der von innen heraus leuchtet, voller Energie und zugleich innerem Frieden.
Praktische Methoden zur Beherrschung von Samana
Patanjali selbst beschreibt nicht konkret, wie man Samana meistern soll, doch die Yogatradition kennt zahlreiche Übungen, um das innere Feuer zu entfachen. Im Zentrum stehen dabei oft Atemübungen (Pranayama) und Körpertechniken, die gezielt den Bauchraum und das Verdauungssystem stimulieren:
- Kapalabhati (die „Schädelglanz“-Atemübung) und Bhastrika (die Blasebalg-Atmung) sind dynamische Atemtechniken, die den Bauch rhythmisch bewegen und das innere Feuer anfachen. Sie erhöhen die Zirkulation und aktivieren den Stoffwechsel, was Samana stärkt. Auch das abwechselnde Atmen durch das rechte Nasenloch (Surya Bhedana Pranayama) gilt als wärmend und kann das Feuer im Solarplexus entfachen.
Kapalabhati als Lungenreinigung und als Stirnhöhlenreinigung Zunächst die Verse aus der Hatha Yoga Pradipika zu Kapalabhati, wo diese Reinigungstechnik als schnelles Pranayama beschrieben wird: 02-35 Wie der Blasebalg bei einem Hufschmied atmet der Yogi sehr schnell ein und aus. Kapalabhati verscheucht die Trägheit (Störungen des Schleims) eines Menschen vollkommen. Ausführungen zur Ausübung: Hier weiterlesen: Kapalabhati als Lungenreinigung und als Stirnhöhlenreinigung Bhastrika (Blasebalg) Pranayama Bhastrika oder auch Blasebalg ist eine Pranayama-Atemübung zur Erweckung von Energie. Die Luft wird fünf bis zehn Mal forciert ein- und ausgeatmet. Danach atmest du so tief wie möglich ein und hältst den Atem so lange an, wie es bequem geht. Atme dann tief aus. Dies ist eine Runde Bhastrika (Bastrika). Im Artikel findest du mehrere Bhastrika-Videoanleitungen. Nadi Shodhana - die Wechselatmung Nadi Shodhana (wechselnde Nasenatmung) ist als Pranayama-Anfängerübung geeignet, beruhigt und schenkt Energie für den Tag. Sitze ruhig und bequem mit gerader Wirbelsäule. Vermeide Störungen während der Atemübung. Beginne mit 5 Minuten. Dieses Pranayama kann beliebig ausgedehnt werden.Beitrag: Kapalabhati als Lungenreinigung und als Stirnhöhlenreinigung
Kapalabhati – als Lungenreinigung
Beitrag: Bhastrika (Blasebalg) Pranayama
Beitrag: Nadi Shodhana - die Wechselatmung
- Agni Sara und Nauli zählen zu den yogischen Reinigungstechniken (Kriyas), die speziell auf Samana wirken. Bei Agni Sara wird im leeren Lungenzustand die Bauchdecke kräftig ein- und wieder ausgestoßen, was das Bauchfeuer direkt anspricht. Nauli geht noch einen Schritt weiter: Durch Isolieren und rotierendes Kreisen der Bauchmuskeln massiert man die inneren Organe – eine fortgeschrittene Technik, die die Verdauungskraft enorm stimuliert. Diese Übungen, kombiniert mit dem Energieverschluss Uddiyana Bandha (dem kraftvollen Hochziehen der Bauchorgane unter Vakuum), wecken und kontrollieren das Feuer im Innern.
Nauli / Lauliki – die Dünndarmreinigung Zunächst die Verse aus der Hatha Yoga Pradipika zu Nauli: 02-33 Der Yogi soll, nach vorne gebeugt, den Bauch kräftig und schwungvoll von rechts nach links kreisen lassen. 02-34 Dieses entfacht ein langsames Verdauungsfeuer und bewirkt eine gute Verdauung. Zudem erzeugt es ein tiefes Glücksgefühl und balanciert jedes Ungleichgewicht in der Gesundheit aus. Nauli ist die Krone des Hatha-Yoga. Ausführungen zur Ausübung: Uddiyana Bandha: Anleitung, Wirkung, Videos Uddiyana Bandha ist das Hochziehen des Bauches nach dem Ausatmen. Hier findest du eine Übungsanleitung, Pradipika-Auszüge zu Uddiyana Bandha und Anleitungs-Videos. Hier weiterlesen: Uddiyana Bandha: Anleitung, Wirkung, VideosBeitrag: Nauli / Lauliki – die Dünndarmreinigung
Nauli in der Hatha Yoga Pradipika
Beitrag: Uddiyana Bandha: Anleitung, Wirkung, Videos
- Yogāsanas (Körperhaltungen) können ebenfalls Samana unterstützen. Besonders Drehhaltungen (wie der klassische Drehsitz Ardha Matsyendrasana) oder intensive Rückbeugen öffnen und energetisieren den Bereich um Magen und Darm. Diese Haltungen fördern die Durchblutung der Bauchorgane, unterstützen die Verdauung und helfen, energetische Blockaden im Solarplexus zu lösen. Eine kräftige Körpermitte – z.B. durch Core-Übungen oder den Übungsreihen des Hatha Yoga – bildet die stabile Basis, damit die Lebensenergie im Zentrum fließen kann.
Ardha Matsyendrasana – der Drehsitz Der Ardha Matsyendrasana - Drehsitz - erhält die Flexibilität der Wirbelsäule. Durch den Druck auf den Magen werden die inneren Organe massiert, Gifte, die durch die Verdauung entstehen, können besser abgeführt werden.Beitrag: Ardha Matsyendrasana – der Drehsitz
Ardha Matsyendrasana – der Drehsitz im Yoga
- Ernährung und Lebensstil: Da Samana direkt mit dem Verdauungsfeuer verbunden ist, spielt auch die Nahrung eine Rolle. Yogis empfehlen oft leicht verdauliche, warme Speisen und verdauungsfördernde Gewürze (klassisch ist z.B. Ingwer) sowie den Verzicht auf schweres, den Magen belastendes Essen. Ein bewusster Umgang mit der Nahrung – achtsames Essen, Fastenkuren oder geregelte Essenszeiten – kann das innere Feuer stärken. Auch auf der geistigen Ebene „ernähren“ wir uns: Positive mentale Eindrücke, inspirierende Lektüre oder das Meiden von seelisch „schwer verdaulichen“ Einflüssen tragen dazu bei, Samana im Gleichgewicht zu halten.
- Meditation und Visualisierung: Eine häufig empfohlene Technik ist, in der Meditation die Aufmerksamkeit auf den Nabelraum zu lenken. Man kann sich eine kleine Flamme im Unterbauch vorstellen, die mit jedem Atemzug größer und heller lodert. Dieses innere Bild kann helfen, ein Gefühl von Wärme und Energie im Bauch zu erzeugen. Regelmäßige Meditation über das innere Feuer – manchmal unterstützt durch das Hören oder Singen von Mantras – verstärkt die Verbindung zu Samana. Passend ist etwa das Bija-Mantra „RAM“, das traditionell dem Manipura-Chakra (dem Feuerelement) zugeordnet wird.
- Auch das Chanten des Sutra-Verses selbst in Sanskrit („samāna-jayāt jvalanam“) wird von manchen Lehrern wie einem Mantra eingesetzt – dies soll, korrekt intoniert, die Schwingung des Samana-Vayus wecken und harmonisieren. Auch Sukadev schildert als eine Möglichkeit der Samanabeherrschung die Rezitation dieser Sutra auf Sanskrit als Mantra. Allerdings müsse man es dafür das Sanskrit exakt aussprechen, ansonsten würde sich die Wirkung nicht einstellen bzw. würde die Rezitation unter Umständen etwas ganz anderes bewirken.
Abseits spezifischer Techniken betonen Yogis, dass das innere Feuer auch durch die Haltung im Alltag genährt wird. Begeisterung und Leidenschaft in allem, was man tut – ob Arbeit, Freizeit oder spirituelle Praxis – halten die innere Flamme lebendig.
Im yogischen Sinne gehört dazu auch Tapas, die disziplinierte Selbstüberwindung: Durch regelmäßiges Üben, durch Achtsamkeit und Wille, baut man eine innere Hitze auf, die Trägheit und Unreinheiten verbrennt. All diese Ansätze – körperliche Übungen, Atem, Ernährung, geistige Fokussierung und Lebensstil – greifen ineinander. Sie entfachen und nähren das innere Feuer, so dass der Yogi mit der Zeit eine spürbare Strahlkraft und Wärme entwickelt, sowohl körperlich als auch im Wesen.
Schließlich wird die Meisterung von Samana nicht nur an außergewöhnlichen Fähigkeiten erkennbar, sondern auch daran, dass der Übende gesund, energiegeladen und geistig klar ist. Die im Sutra erwähnte Strahlung zeigt sich dann im Alltag als leuchtende Augen, warme Ausstrahlung und unerschütterliche Mitte, die auch in herausfordernden Situationen Bestand hat.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Samyama auf Samana
In diesem dritten Kapitel des Yogasutras schildert Patanjali die Anwendung von Samyama, dem Dreiklang aus Konzentration, Meditation und Samadhi, zur Erlangung spezieller Fähigkeiten, Siddhis. Auch Samana kann Meditationsobjekt in Samyama sein.
Voraussetzungen und Vorbereitungen für Samyama und Siddhis
Voraussetzungen für Samyama und Siddhis
Um Samyama – die kombinierte Praxis von Konzentration, Meditation und Versenkung – erfolgreich üben zu können, müssen bestimmte psychologische und spirituelle Voraussetzungen erfüllt sein. Einig sind sich die traditionellen wie modernen Lehrer, dass der Geist des Übenden ausreichend gereinigt und gesammelt sein muss. Das bedeutet: innere Stabilität, relative Gedankenstille und Freiheit von starken emotionalen Aufwallungen als Grundlage. Es bedarf eines Maßes an Konzentrationskraft, Achtsamkeit und Gelassenheit gegenüber Sinnesreizen, damit die Aufmerksamkeit vollständig nach innen gelenkt werden kann. Besonders hervorgehoben wird die Haltung der Nicht-Verhaftung (Vairagya): Der Yogi soll nicht mehr an gewöhnlichen Sinnesfreuden oder Erfolgserlebnissen hängen, sondern eine innere Unabhängigkeit davon kultiviert haben.
Darüber hinaus betont der yogische Weg, dass die grundlegenden Stufen des Achtgliedrigen Pfades gefestigt sein sollen, bevor man sich höheren Techniken wie Samyama widmet. Konkret bedeutet dies: Yama und Niyama – die ethischen Prinzipien und Selbstdisziplinen – sollten im Leben des Übenden verankert sein, um mentale Unruhe und konflikthafte Begierden zu minimieren. Die Praxis von Asana (Körperübungen) und Pranayama (Atemlenkung) baut Spannungen und Rastlosigkeit ab und stabilisiert Körper und Nerven, was indirekt dem Geist zugutekommt. Pratyahara, das systematische Zurückziehen der Sinne, ist ebenfalls eine entscheidende Vorstufe: Erst wenn die Aufmerksamkeit nicht mehr unwillkürlich von äußeren Eindrücken gesteuert wird, kann echte Konzentration nach innen entstehen. Diese Vorarbeiten schaffen den Nährboden, auf dem Samyama gedeihen kann. Ein Yogi, der Schritt für Schritt diesen Pfad gegangen ist, entwickelt die geistige Stärke und Reinheit, die nötig sind, um tiefe Versenkung zu erreichen – und in deren Folge können Siddhis überhaupt erst auftauchen.
Die Rolle von Entsagung und Ethik (Vairagya, Yama, Niyama)
Entsagung/Nichtanhaftung im Yoga, auf Sanskrit Vairagya, und die ethischen Richtlinien Yama und Niyama gehören zu den fundamentalsten Anforderungen, insbesondere wenn es um den Umgang mit Siddhis geht. Vairagya bedeutet ein inneres Losgelöstsein: der Übende übt sich darin, Verlangen und Anhaftungen aufzugeben – seien es sinnliche Genüsse, materielle Güter oder auch das Streben nach außergewöhnlichen Fähigkeiten. So kann der Yogi in die Tiefe von Samyama gelangen.
Die Geisteshaltung von Vairagya ist auch hilfreich dabei, dass aufkommende Siddhis den Yogi nicht verführen. Nur wer in Gleichmut gegenüber allen Phänomenen bleibt, kann übernatürliche Wahrnehmungen haben, ohne vom eigentlichen Pfad abzukommen. Patanjali nennt Vairagya nicht umsonst bereits im ersten Kapitel als Schlüssel zur geistigen Stille: Das fortwährende Loslassen verhindert, dass der Geist neue Wellen von Begierde und Ego-Stolz bildet.
Ergänzend dazu bilden Yama und Niyama das moralische Fundament. Die fünf Yamas – etwa Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Wahrhaftigkeit (Satya) oder Nicht-Gier (Aparigraha) – und die fünf Niyamas – etwa Reinheit (Shaucha) und Selbststudium (Svadhyaya) – sorgen dafür, dass der Charakter und Lebenswandel des Yogis ethisch ausgerichtet sind. Warum ist das so wichtig in Bezug auf Siddhis? Zum einen reinigt moralisches Verhalten das Herz und mindert egoistische Tendenzen, was die Wahrscheinlichkeit von Missbrauch oder falscher Identifikation mit Kräften reduziert. Zum anderen stabilisieren Yama und Niyama den Geist: Ein Gewissen, das frei von Schuld und Zwiespalt ist, kommt leichter zur Ruhe. Traditionell heißt es, dass Siddhis nur einem Yogi dauerhaft und gefahrlos zufallen, der Tugend und Selbstbeherrschung verkörpert. Andernfalls können Machtgefühle, Hochmut oder unethische Versuchungen die Folge sein. Daher lehren die Yogameister, dass jede Erweiterung der Fähigkeiten mit entsprechender Demut und Verantwortungsbewusstsein einhergehen muss – Qualitäten, die durch die Befolgung von Yama und Niyama kultiviert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Vairagya und die ethische Praxis sind Förderer und Schutzmechanismus auf dem Weg zur höheren Erkenntnis. Sie erleichtern das Eindringen in lang anhaltende innere Stille bei voller Bewusstheit und bewahren den Übenden davor, die Richtung zu verlieren, wenn Siddhis auftauchen. Ein Yogi, der Entsagung übt und ethisch gefestigt ist, wird die verfeinerten Sinneswahrnehmungen zwar registrieren, aber weder missbrauchen noch für wichtiger halten als das letztendliche Ziel – die Erkenntnis des wahren Selbst (Purusha) und die Befreiung.
Vorbereitende Techniken für Samyama und verfeinerte Wahrnehmung
Um den Geist auf Samyama und mögliche subtile Wahrnehmungen vorzubereiten, empfehlen Yogalehrer seit jeher verschiedene unterstützende Techniken. Insbesondere folgende Ansätze haben sich als hilfreich erwiesen:
- Yama und Niyama hatten wir schon, empfohlen wird auch eine stabile und bequeme Sitzhaltung (Asana).
- Pratyahara (Zurückziehen der Sinne): In dieser fünften Stufe des Raja Yoga lernt der Übende, die Aufmerksamkeit von äußeren Sinnesobjekten abzuziehen. Praktisch wird Pratyahara z.B. geübt, indem man sich in Entspannung auf innere Wahrnehmungen konzentriert und äußere Reize ausblendet – etwa durch Augen schließen, in Stille sitzen oder Visualisierungen. Dadurch werden die Sinne „nach innen gezogen“. Ein trainiertes Pratyahara ist die Voraussetzung dafür, dass in Samyama die verfeinerten, inneren Sinneswahrnehmungen auftauchen können. Erst wenn die gewöhnlichen Sinnesreize an Macht verlieren, entsteht Raum für das subtile innere Hören, Sehen etc.
- Pranayama (Atemkontrolle): Gezielte Atemübungen beruhigen das Nervensystem und sammeln den Geist. Durch Regulierung (Patanjali nennt Verlängerung und Verfeinerung) des Atems – etwa mittels tiefer Bauchatmung, Wechselatmung (Nadi Shodhana) oder einfach nur der Verlängerung der Ausatmung – wird der Geist fokussiert und der Energiefluss harmonisiert. Patanjali selbst führt Pranayama als wichtige Vorstufe zu Dharana (Konzentration) an. Ein gleichmäßiger, feiner Atem fördert eine introvertierte Aufmerksamkeit und kann latente Energien (Prana) wecken. Insbesondere fortgeschrittene Pranayamas, die mit Konzentration auf Energiezentren (Chakras) verbunden sind, schulen die Wahrnehmung des inneren Raums. Dadurch wird der Yogi empfänglicher für subtile Empfindungen – eine essenzielle Vorbereitung, um in tiefere Meditation vorzudringen, wo sich Siddhis zeigen könnten.
- Optional: Yoga Nidra (Yogischer Tiefenentspannungszustand): Yoga Nidra ist eine geführte Meditation, die den Körper in vollständige Entspannung versetzt, während der Geist hellwach bleibt. In diesem Schwebezustand zwischen Wachen und Schlaf treten Gehirnwellen auf, die für Aufnahmefähigkeit und Intuition förderlich sind. Die Praxis von Yoga Nidra hilft, unbewusste Verspannungen und mentale Blockaden abzubauen. Sie schult außerdem die Fähigkeit, bewusst ins Unterbewusstsein hineinzulauschen, ohne einzuschlafen. Diese Fertigkeit – entspannt und zugleich aufmerksam nach innen zu schauen – ist eine direkte Vorbereitung auf Samyama. Ein Yogi, der Yoga Nidra meistert, kann seine Aufmerksamkeit lange nach innen richten, was die Kontinuität von Dharana/Dhyana fördert. Zugleich fördert Yoga Nidra einen Zeuge-Geist („Sakshi-Bhava“), der Phänomene beobachten kann, ohne sich damit zu identifizieren – hilfreich, um etwaige Siddhi-Erfahrungen nüchtern zu betrachten. Hier findest du die konkrete Übungsanleitung.
- Optional: Japa (Mantra-Wiederholung): Die Rezitation oder mentale Wiederholung eines Mantras gilt als eine der wirkungsvollsten Konzentrationshilfen. Durch Japa wird der rastlose Geist schrittweise beruhigt und auf einen Klang oder eine heilige Silbe ausgerichtet. Das kontinuierliche Wiederholen – ob laut, leise oder innerlich – bündelt die Gedankenströme und führt zu tiefer Meditation. In vielen Yoga-Traditionen heißt es, ein Mantra reinige den Geist und öffne das Herz. Praktisch bewirkt Japa, dass störende Gedanken in den Hintergrund treten und eine spirituelle Schwingung den Vordergrund einnimmt. Dies bereitet auf Samyama vor, indem das Mantra wie ein Anker für Dharana dient und nahtlos in Dhyana übergehen kann. Zudem kann intensives Mantra-Japa dazu führen, dass der Übende das Mantra schließlich innerlich „hört“, ohne aktives Tun – eine Form von subtiler Wahrnehmung, die als Siddhi betrachtet werden könnte (z.B. Nada-Anubhava, das innere Klang-Erlebnis). Selbst wenn solche Phänomene nicht explizit gesucht werden, stärkt Japa in jedem Fall die Konzentration, Hingabe und Vairagya. Diese Qualitäten schützen und begleiten den Yogi, falls sich verfeinerte Sinneswahrnehmungen einstellen.
Zusammengefasst dienen Pratyahara, Pranayama, Yoga Nidra und Japa als (nicht unbedingt notwendige aber) hilfreiche Bausteine in der Vorbereitung auf Samyama. Sie entwickeln die nötige geistige Disziplin, Sammlung und Reinheit, um die im Yoga-Sutra beschriebenen Fähigkeiten zu ermöglichen (garantieren aber deren Auftreten nicht). Gleichzeitig fördern sie die Haltung von Losgelöstheit und innerer Ruhe, sodass der Yogi bereit ist, Siddhis weder zu erzwingen noch zu fürchten, sondern sie im richtigen Geist zu integrieren. Jede dieser Techniken ist für sich schon eine wertvolle Übung; im Zusammenspiel ebnen sie den Weg zu den tieferen Erfahrungen des Yoga – bis hin zur Pratibha, dem aufblitzenden inneren Wissen, und darüber hinaus zum endgültigen Ziel des Yoga, der Verwirklichung des Selbst.
🌀 Samyama-Reife-Check
Samyama – die Kombination aus Konzentration, Meditation und tiefer Versenkung – ist eine hochentwickelte Praxis im Yoga. Doch ist sie für jeden und zu jeder Zeit sinnvoll? Mit diesem kurzen Selbsttest kannst du einschätzen, ob dein Geist bereit ist, sich auf diese subtile Form des inneren Forschens einzulassen.
So geht's: Beantworte die Fragen ehrlich und spontan. Am Ende erhältst du eine Einschätzung und eine Empfehlung für deinen nächsten Schritt.
Zeitleiste: Pfad zu Samyama und den Siddhis
Diese Zeitleiste zeigt dir die Stufen des Yogawegs, die nötig sind, um in den Zustand von Samyama zu kommen – und wie daraus Siddhis (verfeinerte Sinneswahrnehmungen) spontan entstehen können.
🪷 Yama & Niyama
Ethische Grundlagen & Selbstdisziplin: z. B. Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Reinheit. Sie bereiten deinen Geist auf Tiefe und Klarheit vor.
🧘 Asana
Stabiler, bequemer Sitz. Der Körper wird still, der Atem ruhig – beides ist nötig für längere innere Versenkung.
🌬️ Pranayama
Atemkontrolle als Brücke zur inneren Wahrnehmung, Pantanjali empfiehlt, Ausatmung und Einatmung und Anhalten zu verlängern und zu verfeinern. Dieses Pranayama beruhigt das Nervensystem und bereitet den Geist auf Fokus vor.
👁️ Pratyahara
Zurückziehen der Sinne. Der Blick geht nach innen. Die Außenwelt verliert an Bedeutung. Jetzt beginnt echte Sammlung.
🎯 Dharana
Konzentration auf ein Objekt (z. B. Licht, Atem, Mantra). Der Geist bleibt bei einem Punkt – erste Form von Meditation.
🧘♀️ Dhyana
Meditation. Der Fokus wird fließend, mühelos. Es gibt keine Unterbrechungen mehr – reines Verweilen im Beobachteten.
🌌 Samadhi
Verschmelzen mit dem Objekt. Kein „Ich meditiere“ mehr – nur noch reines Sein. Dies ist der Eingang in tiefe Einsicht.
✨ Übergang zu Samyama
Wenn Dharana, Dhyana und Samadhi auf dasselbe Objekt gerichtet sind – ohne Unterbrechung –, kann daraus Samyama entstehen. Dann ist der Geist hochfokussiert, durchlässig und empfänglich für tiefe, intuitive Erkenntnis.
🌟 Was entsteht daraus?
Spontan kann es geschehen, dass sich ein Siddhi zeigt, du z. B. feiner hörst, spürst, siehst – nicht mit den Sinnen, sondern von innen heraus. Denke immer daran: Siddhis sind kein Ziel, aber ein möglicher Meilenstein auf deinem Weg.
Ein Vorgehen könnte sein:
🧘♂️ 1. Setz dich aufrecht und stabil hin
Such dir eine ruhige Ecke, setz dich in eine aufrechte Haltung (Sitz auf dem Boden oder Stuhl, Hauptsache deine Wirbelsäule ist lang). Schließ die Augen. Lass den Atem zuerst einfach kommen und gehen, ohne etwas zu verändern. Du bereitest dich innerlich auf das Thema vor: Samana – das Zentrum deiner Verdauungsenergie und Ausstrahlungskraft.
🎯 2. Dharana – Konzentration: Fokus auf den Nabelraum
Richte deine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf den Bereich zwischen Bauchnabel und Solarplexus. Das ist das Zuhause von Samana. Spür diesen Raum von innen. Vielleicht hilft dir das Bild eines warmen, ruhigen Zentrums in deinem Bauch. Bleib geduldig – wenn Gedanken kommen, lenke dich immer wieder sanft zurück in diesen Punkt. Du trainierst sozusagen deinen inneren „Laserstrahl“, der sich nur auf Samana richtet.
Optional: Wiederhole innerlich das Sanskrit-Wort „Samana“ wie ein Mantra. Oder auch das Klang-Mantra „RAM“, das mit diesem Energiezentrum verbunden ist.
🌊 3. Dhyana – Meditation: Spür das innere Feuer
Wenn dein Fokus stabil ist, tauche tiefer ein. Jetzt geht’s weniger ums Festhalten, sondern ums Verweilen in der Energie. Stell dir z. B. vor, dass dort im Nabelraum eine kleine Flamme lodert. Mit jedem Atemzug wird sie ein wenig kräftiger. Du atmest gleichmäßig – die Flamme brennt ruhig. Dieses innere Feuer steht für deine Vitalität, dein Leuchten, deine Fähigkeit, alles zu „verdauen“ – körperlich wie emotional.
Du kannst auch mit dem Gefühl arbeiten: Spürst du Wärme? Kribbeln? Oder einfach eine Art inneres Licht? Lass dich davon tragen, ohne etwas zu forcieren.
🌌 4. Samadhi – Verschmelzen mit der Erfahrung
Wenn du richtig tief drin bist, verschwindet die Grenze zwischen dir und diesem Gefühl. Du bist das Feuer. Kein Gedanke, kein „Ich konzentriere mich“, einfach nur Sein. Das ist schwer in Worte zu fassen – aber du wirst merken, wann du da bist. Es ist ein ruhiges, stilles Leuchten in dir, jenseits von Mühe.
Selbst ein kurzes Eintauchen in diesen Zustand kann extrem aufladen – wie eine Batterie, die du an eine unsichtbare Kraftquelle anschließt.
💡 Was bewirkt diese Samyama-Übung?
- Klarheit und Fokus: Dein Geist wird ruhig, zentriert – du denkst klarer und handelst bewusster.
- Energieaufbau: Du aktivierst nicht nur das Verdauungsfeuer, sondern auch mentale Energie.
- Strahlkraft: Menschen berichten, dass sie nach dieser Übung „wärmer“, lebendiger und sogar charismatischer wirken.
- Transformation: Was du erlebst – Gedanken, Emotionen, Herausforderungen – kannst du leichter „verarbeiten“. Du wirst innerlich robuster und gleichzeitig leuchtender.
🛠️ Tipps für deine Praxis:
- Starte mit 10–15 Minuten und steigere dich mit der Zeit.
- Die Visualisierung der Flamme ist optional – manche Menschen fühlen lieber als zu „sehen“.
- Wiederhole diese Samyama-Übung regelmäßig, vor allem morgens oder wenn du dich energielos fühlst.
- Wenn du magst, führe ein kleines Tagebuch: Was hast du gefühlt? Was hat sich verändert?
Fazit: Samyama auf Samana ist wie ein gezielter Feuerfunke in deiner Mitte. Du gibst deinem Inneren Raum, sich zu zentrieren, zu glühen – und du wirst merken: Dieses Feuer wärmt nicht nur dich, sondern auch deine Umgebung. 🌟
Vyasa über die Meisterung von Samāna: Das Feuer im Inneren erwecken
Erläuterungen zu Vyasa
Vyasa war ein indischer Philosoph des 5. bzw. 6. Jahrhunderts nach Christi, der den ältesten überlieferten Kommentar zum Yogasutra des Patanjali schrieb. Der Text wird Yogabhashya (wörtlich "Kommentar (Bhashya) zur Yogaphilosophie") genannt und um 600 nach Christi datiert. Vyasas Kommentare zu den Sutras sind oftmals recht kurz.
Ohne Vyasas Kommentar wären viele Sutras heute fast unverständlich. Manche Gelehrte sagen, der Text ist erst durch den Kommentar wirklich „lesbar“.
Vyāsa war vielleicht/wahrscheinlich kein einzelner Autor, sondern ein Titel, der mehrere Kommentatoren der indischen Tradition umfasst. Die Stimme, die wir im Yogasutra-Kommentar hören, ist also vielleicht ein Chor.
Vyasas Yogabhashya wurde im 8./9. Jh. von Shankara (788–820 n. Chr, indischer Gelehrter, Vedanta-Philosoph, Begründer der Advaitavedānta-Tradition) kommentiert. Sein Kommentar nennt sich Yogabhashyavivarana, Vivarana ist ein Unterkommentar.
Auch Vachaspati Mishra hat einen frühen, berühmten Kommentar zum Yogasutra geschrieben. (Meine Quellen für diese Kommentare waren unterschiedliche Bücher und Webseiten, zum Beispiel Legget (siehe Literatur) und wisdomlib.org/hinduism/book/yoga-sutras-with-commentaries/). Ich gebe hier diese Kommentare in für mich relevanten Auszügen in Worten wieder, die für mich den Sinn in heutigen Worten am besten wiedergeben. Dies ist explizit kein Bemühen, die Originalkommentare wortgetreu wiederzugeben. Fehlinterpretationen sind natürlich in meiner Verantwortung.
Du siehst etwas anders, hast einen Fehler gefunden oder möchtest etwas ergänzen? Bitte schreibe dies unten bei "Ergänzungen von dir".
Die Kommentare von Vyasa, Mishra und Shankara sind oft wörtlich übersetzt worden, zum Beispiel bei den oben angegebenen Quellen.
Siehe ausführliche Erläuterungen zu Vyasas Kommentar zu den fünf Vayus die Ausführungen in Sutra III-40.
In seinem klassischen Kommentar zum Yoga-Sutra beschreibt Vyasa die Wirkung der vollständigen Kontrolle über Samāna, eine der fünf Hauptenergien (Prāna Vayus), mit eindrucksvollen Worten. Wörtlich heißt es bei ihm:
„Derjenige, der Samāna gemeistert hat, bewirkt eine Erweckung des Feuers und verursacht ein Aufflammen des Lichts.“
Was auf den ersten Blick poetisch klingt, ist in der Yogaphilosophie tief symbolisch gemeint – und zugleich erstaunlich konkret.
Was bedeutet das?
Wenn du Samāna – die ausgleichende, im Bauchraum wirkende Lebensenergie – durch Übung, Konzentration und innere Achtsamkeit meisterst, dann passiert etwas Entscheidendes: Dein inneres Feuer wird aktiviert. Vyasa spricht von einem „Erwecken“ – das kann wörtlich als Aktivierung der Verdauungsenergie verstanden werden, aber auch im übertragenen Sinn: ein Aufblühen von Lebenskraft, Klarheit und Ausstrahlung.
Wie gesagt: Das „Aufflammen des Lichts“ steht in der yogischen Symbolik häufig für die Erleuchtung von innen heraus – nicht zwingend im mystischen Sinn, sondern im ganz realen: Du fühlst dich wacher, lebendiger, klarer. Dein Geist ist sortierter, deine Wahrnehmung heller. Es ist, als würde innerlich ein Licht angehen, das vorher nur schwach geglimmt hat.
🔥 Übungsvorschlag zu Sutra III-41: 21-Tage-Challenge: „Feuer entfachen“
Wie oben geschildert kannst du im Alltag viel für die Steigerung und Harmonisierung von Saman tun. Hier findest du dazu eine kleine Challenge. Aktiviere dein inneres Feuer mit einer täglichen Mini-Praxis für Samana, das energetische Zentrum deiner Mitte.
Meine Erkenntnisse/Erfahrungen bei/mit dieser Übung
... oder kannst du eine andere Übung zum besseren Verständnis bzw. zum Erfahren dieser Sutra ergänzen?
Siehe auch folgende Sutra
Yoga Sutra III-40: Durch Beherrschung von Udana (aufsteigender Atem/Prana) kann der Yogi schweben und wird nicht von Nässe, Schmutz oder Dornen berührt
Und dann wäre da noch ...
- Tummo-Meister können im Schnee Eisschichten trocknen – Alexandra David-Neel dokumentierte Anfang des 20. Jhds. Mönche, die nasse Laken aufkohlend warm machten.
- In einem Harvard-Benson-Experiment stieg die Finger-Temperatur traditionellen Tummo-Übender um bis zu 7 °C .
- Das Manipura-Chakra sitzt knapp über dem Nabel und beeinflusst zentrale Hormondrüsen – Bauchspeicheldrüse & Nebennieren.
- Der Sanduhr-Tanz der Nauli-Technik ist eine uralte Praxis: Bauchmuskeln kreisen, Organe massieren, Verdauungskraft boosten.
- „RAM“ ist das Bija-Mantra des Manipura: Beim bewussten Chanten entsteht im Bauchraum spürbare Vibration & Wärme.
- Tummo stammt aus den „Sechs Dharmas des Naropa“ – tantrische Übungen, die spirituelle und körperliche Transformation in einem Paket bieten.
- Manipura wirkt wie ein innerer Grill: Gute Nahrung (Grünzeug, Hülsenfrüchte, Vollkorn) ist das Holz, Samana die Flamme – so entsteht anhaltende Lebenswärme.
Ergänzungen und Fragen von dir zur Sutra
Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?
Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:
Videos zu Sutra III-41
Samana-Meisterung - strahlendes Feuer – Kommentar von Sukadev zu Yoga Sutra - Kap. 3, Vers 41
Länge: 6 Minuten
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Wissen über die Aura – Kommentar von Anvita Dixit zu Yogasutra 3.41 (bei ihr Sutra 3.40)
Länge: 7Minuten
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Video von Ahnand Krishna zur Sutra
Kräfte von Samyama, Class 60: Asha Nayaswami zu Sutra 3:40-46
Länge: 75 Minuten
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