Trikonasana – das Dreieck: Anleitung, Video, Tipps
(Utthita-)Trikonasana oder die Dreiecks-Übung massiert die Gedärme, streckt den Rücken und dehnt viele Rücken- und Bauchmuskeln. Hier findest du die genaue Ausführung (auch im Video), Anmerkungen zur Übung von Sivananda und Variationsmöglichkeiten. Bei der Ausführung von Utthita-Trikonasana gibt es einiges zu beachten ...

Ausführung Utthita Trikonasana
- Gerade stehen, beide Hände am Körper.
- Atme ein und hebe beide Arme auf Schulterhöhe parallel zum Boden. Die Handflächen weisen nach unten.
- Springe mit den Beinen 60 - 100 cm (je nach Größe und Gelenkigkeit) auseinander.
- Drehe den rechten Fuß um 90 Grad. Den linken Fuß kannst du ebenfalls leicht nach rechts drehen.
- Atme aus und beuge den Rumpf bei weiterhin auseinander gestreckten Armen nach rechts runter.
- Bilde mit beiden Armen eine gerade Linie, senkrecht zum Boden. Die rechte Hand berührt den Fuß (ober bleibt etwas höher, je nach Gelenkigkeit). Wenn du es schaffst, stütze dich mit der rechten Handfläche auf dem Boden ab.
Gehe stets nur so tief in die Stellung, wie es dir ohne Schmerz möglich ist.
Achte darauf, dass die Hüfte in gerader Linie bleibt.
Dein Nacken bleibt lang.
Schaue nach vorne oder, wenn du das Gleichgewicht halten kannst, zum Daumen der oberen Hand.
Die Beine sind gestreckt, die Knie leicht hochgezogen. - Spüre deinen Atem und vertiefe ihn.
- Werde bewegungslos in der Asana. Spüre die gestreckten Stellen im Körper.
- Halte mindestens 5 langsame Atemzüge lang, du kannst gerne länger halten.
- Komme langsam aus der Stellung.
- Führe die Übung analog zur anderen Seite aus.
Generelle Tipps zur Asana-Ausführung Wenn du in die Stellung kommst, mache diese zunächst bewegungslos. Es ist eine gute Basis, eine Asana für zehn ruhige Atemzüge regungslos (oder zumindest sehr ruhig) zu halten. In dieser Zeit auch keine Korrekturen vorzunehmen oder tiefer zu dehnen.
Atmung und Achtsamkeit während der Asanaausführung
Wenn du in Stellung gehst und dich dabei ausdehnst, atme beim In-Die-Stellung-Gehen ein. Umgekehrt, bei zusammenziehenden Stellungen, atme beim Reingehen aus. Beim Auflösen der Stellung entsprechend umgekehrt.
Wenn du in der Stellung bist, beruhige den Atem. Immer weiter (siehe dazu auch: Yoga - wie atmen?. Atme mit dem Bauch und verlangsame und verfeinere deine Atmung im Laufe des Haltens der Stellung. Wenn problemlos möglich baue kleine Atempausen ein. Verlangsame den Atem so weit, wie es ohne Stress möglich ist.
Wenn du einen Schritt weiter gehen willst, atme während deiner gesamten Asana Praxis in der Ujjayi-Atmung (hier erläutert). Halte dann deine Konzentration während der gesamten Übung beim Atem.
In vielen Asanas ist es förderlich, Mula Bandha (ggf. leicht) zu halten.
Wenn die Asana fest und der Atem ruhig geworden ist, entspanne alle Körperbereiche, die nicht zum Halten der Asana angespannt sein müssen, so wie es Patanjali in Sutra II-47 empfiehlt. Gehe vom Kopf (Gesicht!) den ganzen Körper bis zu den Füßen durch und entspanne dabei alle Bereiche.
Konzentriere dich bei jeder Asana mit allen Sinnen und deinem ganzen Geist auf die Bereiche, die gestreckt oder gestaucht werden. Werde innerlich eins mit diesem Bereich.
In Sutra II-47 empfiehlt Patanjali zudem, sich in der Asana auf die Unendlichkeit zu konzentrieren. Mache dir z. B. bewusst, dass du in der Asana mit dem ganzen Universum verbunden bist, über das Prana mit Allem im Austausch stehst. Oder stelle dir vor, wie du in der Asana inmitten eines Sternenmeeres stehst. Finde deine eigene Verbindung zum Unendlichen.
Spüre die positiven Belebungs-, Dehnungs- und Stimmungswirkungen während und nach der Übung. Erfreue dich ganz bewusst daran, mache diese Freude in deinem Inneren für 5-10 Sekunden lebendig und stark.
Dies ist eine von uns empfohlene Ergänzung zu jeder Asana. Sie dient dazu, förderliche Neuronenverbindungen im Gehirn aufzubauen und sukzessive zu verstärken, siehe nähere Erläuterungen beim Beitrag "Spirituelles Tagebuch".
Wenn du aus der Asana herausgekommen ist, spüre ihrer Wirkung im ganzen Körper nach.
Trikonasana findet sich auch im Yoga-Welten-Übungsplan:
Video: Anleitung, Variationen und Anmerkungen
Die konkrete Ausführung im Video:
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Trikonasana nach Iyengar
Im folgenden Video zeigt Iyengar in einer Asana-Stunde im Juni 1985 in London die Ausführung von Trikonasana sehr genau:
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Anmerkungen zu Trikonasana von Sivananda
Das Wort bedeutet Dreieck, weil diese Übung dem Körper den Umriß eines Dreiecks gibt.
Technik (eine Variation zu obigen Ausführungen)
- Man stellt sich aufrecht hin und spreizt die Beine 60-90 cm weit auseinander. die Zehen des linken Fusses können leicht nach Aussen gestellt werden.
- Dann hebt man die ausgestreckten Arme seitwärts bis in Schulterhöhe, die flachen Hände parallel zum Fußboden, die Innenseite der Hände nach unten.
- Langsam in den Hüften links seitwärts beugen, bis die linke Hand die Zehen berührt.
- Man kann auch den Kopf leicht nach der Seite neigen.
- Der rechte Arm ist gestreckt, der Oberarm nah am Ohr, der Arm sollte in der Endposition in etwa parallel zum Boden gehalten werden.
- Nach fünf Sekunden richtet man sich wieder langsam auf.
- Beine und Arme sollen während der Rumpfbeuge seitwärts und beim Aufrichten gestreckt bleiben.
- Aus dem Stand ebenso Rumpfbeuge seitwärts, bis die rechte Hand die Zehen des rechten Fußes berührt. Nach 5 Sekunden langsam wieder aufrichten.
Das ist Trikonasana. Es wird viermal nach jeder Seite wiederholt.
Wirkung
Trikonasana stärkt die Rückennerven und die Unterleibsorgane, steigert die peristaltische Bewegung der Eingeweide und regt die Esslust an. Verstopfung wird geheilt. Der
Körper wird leicht. Wer infolge eines Bruchs der Hüftknochen oder des Ober- beziehungsweise Unterschenkels ein verkürztes Bein hat, wird von diesem Asana großen Vorteil haben. Die Rumpfmuskeln werden angespannt, entspannt und gestreckt. Diese Bewegung hält das Rückgrat federnd. I.P. Müller beschreibt diese Übung auch in seinem, Buch "Mein System". Für einen Yogi ist das Rückgrat oder Meru Dandia ein sehr wichtiges Organ, weil :es mit dem Rückenmark und Sympathicus in Verbindung steht. Die Trikonasanaübung erhält das Rückgrat gesund und stärkt die Rückennerven gründlich.
aus "Hatha Yoga" von Swami Sivananda, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Yoga-Vidya
Variationen von Utthita Trikonasana
Variante 1: Den oberen Arm parallel zum Boden:
Variante 2: Den unteren Arm hinter das Bein bringen und damit noch tiefer gehen. Du kannst dich dabei auch auf einem Yogablock abstützen, wenn du nicht ganz bis nach unten kommst.
Mehr Varianten: Weitere "einfache" Variationen im Video
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Diese Variante: ... ist dann doch etwas anderes!
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Im 4. Kapitel der Hatha Yoga Pradipika werden Mudras beschrieben. Das erste ist Shambhavi Mudra, das „Siegel der Gattin Shambhus“, auch mit „das wohlwollende Mudra“ übersetzt.
Shambhavi Mudra findet sich sowohl unter den zehn Mudras der Hatha Yoga Pradipika als auch bei den 32 Mudras in der Gheranda Samhita.
Es gibt mehrere Übungsvarianten von Shambhavi Mudra. Man sitzt stets in einer Meditationshaltung und bringt seinen Geist zur Ruhe. Dann übt man meist eine der beiden Varianten
- Oberes Shambhavi Mudra (Bhrumadhya Drishti): Der Blick ist auf den Punkt zwischen den Augenbrauen gerichtet.
- Unteres Shambhavi Mudra (Nasikagra Drishti): Der Blick ist auf die Nasenspitze oder auf den Boden ca. einen Meter vor dem Yogi gerichtet.
Hier findest du die wörtlichen Anleitungen zu Shambavi-Mudra aus der Hatha Yoga Pradipika und der Gheranda Samhita plus einem erläuternden Übungsvideo.
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Welches Yoga bei Bluthochdruck? Übungen, Studien, Hintergründe und Risiken
Yoga kann bei Bluthochdruck die Therapie unterstützen und blutdrucksenkend wirken. Dies zeigen mittlerweile eine Reihe von Studien. Doch welche Asana und welche Pranayama sollte man als Patient durchführen? Welche meiden? Wir fassen Empfehlungen zusammen, nennen Risiken und listen konkrete Übungsvorschläge auf.
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Hormon-Yoga: Übungen & Wirkung bei Wechseljahresbeschwerden
Die Wechseljahre sind mit vielen unangenehmen Begleiterscheinungen behaftet, die durch das Absenken des Hormonspiegels bedingt sind. Die natürliche Umstellung des Körpers ist oft verbunden mit Depressionen, Hitzewallungen, Antriebsmangel, innerer Unruhe, abschwächender Libido sowie körperlichen Veränderungen.
Wenn der Hormonhaushalt aus dem Takt gerät, wird der Alltag schnell zum Drahtseilakt – innerlich angespannt, äußerlich erschöpft. Doch nicht jeder möchte sofort zu Tabletten greifen. Hormon Yoga bietet eine alternative Möglichkeit, wieder in Balance zu kommen – ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit Struktur, Tiefe und erstaunlich viel Wirkung. Der Artikel beleuchtet Hintergründe, Übungen und Ziele dieser speziellen Yogaform – fundiert, lebensnah und mit einem Hauch Skepsis dort, wo Euphorie nicht weiterhilft.
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