elemente symbolisch auf tisch 250 Sthûla-svarûpa-sûkshmânvayârthavattva-samymâd bhûta-jayah
स्थूलस्वरूपसूक्ष्मान्वयार्थवत्त्वसंयमात् भूतजयः

Das Yoga Sūtra III.45 ist eines der dichterischen Kraftzentren der klassischen Yogaphilosophie. Es beschreibt die Praxis von Samyama auf die fünf Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther – und eröffnet damit einen Weg zu tiefer Selbsterkenntnis, energetischer Ausrichtung und geistiger Unabhängigkeit. Dieser Artikel beleuchtet die vielschichtigen Bedeutungen der Elemente, erklärt ihre fünf Erscheinungsformen nach Vyāsa, übersetzt die Praxis von Samyama in konkrete, alltagstaugliche Impulse und ergänzt klassische Auslegungen durch moderne Perspektiven. Das Ziel: ein umfassender, praxisnaher Zugang zu einem der subtilsten Themen des Yogaweges – für alle, die ihre Praxis über Körperhaltungen hinaus vertiefen möchten.

Inhalt: Yogasutra Kapitel 3, Vers bzw. Sutra 45

Kurz zusammengefasst

  • Fünf Elemente – Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther sind Grundprinzipien unserer Erfahrung, nicht nur physische Stoffe, und spiegeln sich in Körper, Geist und Lebensführung wider.
  • Fünf Zustände – Jedes Element besitzt fünf Erscheinungsformen: grobstofflich, wesenseigen, subtil, durchdringend und funktionell – zusammen bilden sie den Fahrplan für Samyama.
  • Samyama‑Praxis – Durch meditative Auseinandersetzung mit diesen fünf Zuständen entsteht eine immer tiefere Verbindung, die vom sinnlich Greifbaren bis zur subtilen Energie reicht. Der Yogi wird zum "Herrscher über die Elemente".
  • Kontrolle = Resonanz – Meisterschaft über die Elemente ist weniger Beherrschung im klassischen Sinne, mehr ein Einklang, bei dem die Kräfte dem bewussten Geist folgen.
  • Alltagstauglichkeit – Samyama lässt sich ins Leben übersetzen: im Stau Erde stärken, bewusst Wasser trinken, Feuer im Inneren entzünden, Luftspaziergänge nutzen, im Äther Weite spüren.
  • Praktischer Nutzen – Wer sich mit den Elementen verbindet, entwickelt Stabilität, Energie, Mut, Weite und Gelassenheit – als Erfahrung, nicht Theorie.

Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.

Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits

Hier sind zunächst die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Wörter, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis anpassen kannst:

  • Sthula, sthûla = grob; die äußeren Aspekte eines Objektes; dick; massiv; äußerlich; grobstofflich; fest; materiell;
  • Svarupa, svarûpa = wirkliche/eigene/wahre Form (eines Objektes); die eigentliche Natur; wahre Selbst-Natur; Wesen; Substanz;
  • Sukshma, sûkshma, sūkṣma = subtil; feinstofflich; innerlich; die Ursache der äußeren Komponenten/Aspekte;
  • Anvaya = alles durchdringend; Abfolge; Verwobenheit; gegenseitige Abhängigkeit; Beziehung; Aneinanderreihung; Zusammensetzung; korrelativ; Verbindung; verbunden sein mit;
  • Artha-vattva, arthavattva = dem Zwecke förderlich, Funktion; Bedeutsamkeit; die Methode, einem Zweck zu dienen; Sinn/Zweck eines Objektes;
  • Samyama, samyamah, saṁyamā = Ausdruck für die Triade Dharana, Dhyana und Samadhi; Selbstbeherrschung; Abfolge von Dharana, Dhyana und Samadi;
  • Samyamat, samyamât = durch Ausführung von Samyama über;
  • Bhuta, bhûta = (fünf) Elemente; die Materie;
  • Jayah, jayabḥ, jaya = Herrschaft; Meisterschaft; Sieg; Kontrolle; Befreiung; vollständige Freiheit von; Ersiegung; Beherrrschung;

Übersetzungsvarianten und -hinweise (Quellen)

Hervorhebungen weisen auf Besonderheiten der jeweiligen Übersetzung hin. Übertragungen aus dem Englischen sind Eigenübersetzungen.

  • Roots: „Durch die Konzentration auf die groben [Formen], die wahren Naturen, die subtilen [Formen], die inhärenten Eigenschaften und die Zweckmäßigkeit [der Elemente] ...“
  • Sukadev: „Meisterschaft über die Elemente ... auf die groben, subtilen ... Zustände.“
  • Deshpande/Bäumer: „... auf die grobe Gestalt, das Eigenwesen, die feine Gestalt, die Beziehung und die Sinnhaftigkeit der Elemente ...“
  • Dr. R. Steiner: „Die Meditation (Samyama) auf das äußere Erscheinen, die wahre Natur, das zugrunde liegende Prinzip, ...“
  • Coster: „-“
  • Feuerstein: „... [erlangt der yogin] die Meisterschaft über sie.“
  • R. Palm: „... [entsteht] die Meisterung der Elemente.“
  • R. Sriram: „Die Form eines Objektes, die Elemente, aus denen es besteht, die subtilen Quellen dieser Elemente, die Zusammensetzung der Elemente des Objektes und die Funktion dieses Objektes ...“
  • Govindan: „Durch Eins-Werden mit ... erlangt man die Beherrschung der fünf Elemente.“
  • Iyengar: „... ihre grob- und feinstoffliche Gestalt, ihre Essenz, ihre Beziehungen und ihren Zweck ....“
  • Chip Hartranft: „Indem man die Aspekte der Materie - grob, subtil, intrinsisch, relational, zielgerichtet - mit perfekter Disziplin …, meistert man die Elemente.“
  • R. Skuban: „Richtet man sich auf die grob- und feinstofflichen Aspekte der Elemente aus, auf ihre grundlegende Natur, auf die ihnen allen gemeinsame Grundlage und auf ihre Zweckhaftigkeit ...“
  • T.K.V. Desikachar: „Erforschen wir in der Meditation ... so werden wir Meisterschaft über die Elemente erlangen.“
  • G. Pradīpaka: „... über die Grobheit (sthūla), die essentielle Natur (sva-rūpa), die Subtilität (sūkṣma), die Inhärenz - d.h. die inhärente Qualität - (anvaya) (und die Objektivität (arthavattva) ...“
  • 12koerbe.de (dort: 44): „... Bewusstsein auf grobe, eigenförmige, feine und verwandte Sinnhaftigkeit ...“
  • Hariharananda Aranya: „(Durch das Üben von Samyama) über ... welche die fünf Formen der Bhutas oder Elemente sind, wird die Meisterschaft über Bhutas erlangt.“
  • I. K. Taimni: „Meisterschaft über die Panca-Bhutas durch Ausführen von Samyama auf ...“
  • Vyasa Houston: „... auf (ihren) groben Zustand, ihre svarupa-essentielle Natur, ihren subtilen Zustand, ihre Verbundenheit und ihre Natur, einem Zweck zu dienen ...“
  • Barbara Miller: „... der groben, inneren, subtilen, relationalen und zweckmäßigen Aspekte der Elemente der Materie ...“
  • Swami Satchidananda: „... ihre Zusammenhänge und ihren Zweck erlangt man Meisterschaft über sie.“
  • Swami Prabhavananda: „... und die Inhärenz der Gunas in ihnen sowie auf die Erfahrungen, die sie dem Individuum vermitteln, erlangt man Meisterschaft über die Elemente.“
  • Swami Vivekananda: „Indem man Samyama über die Elemente macht, beginnend mit dem Groben und endend mit dem Feinstofflichen ...“
  • Wim van den Dungen (buddhistischer Kommentar zum Yogasutra): „Durch ... [englisch: constraint; gemeint ist vermutlich auch bei Wim van den Dungen: Samyama] zum Groben, zur eigenen Form, zum Feinstofflichen, zum Zusammenhang und zur Zweckmäßigkeit der Dinge ...“
  • Rainbowbody: „Samyama über die zugrundeliegende essentielle wahre Selbstnatur (swarupa) aller Elemente (bhuta), sowohl der groben (sthula) als auch der subtilen (suksma), zusammengenommen als ein voneinander abhängiges Ganzes, wird ihre korrelativen interaktiven dynamischen Verbindungen (anvaya) und ihre spezifischen Qualitäten und funktionale Gegenseitigkeit offenbaren, die dem Zweck (arthavattva) dienen, die interaktive abhängige Entstehung der kreativen Elemente (bhuta) erfolgreich zu verstehen, ... und damit die Befreiung von der Anhaftung (jayah) an die Erscheinungen der Phänomene erreicht wird.”

Zu den Quellen

Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:

Bücher

Internetseiten

Weitere Quellen, z. B. zu aktuellen Studien, sind direkt im Text verlinkt.

Dein Übersetzungsvorschlag

Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.

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Wie würdest du diese Sutra übersetzen? Manchmal ergeben schon kleine Wortveränderungen ganz neue Aspekte. Trau dich ... :-)

 

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Einordnung dieser Sutra im Yogasutra

Samyama ist die Schlüsselübung im dritten Kapitel des Yogasutra zum Erreichen der geistigen Kräfte. In den Sutras III-1 bis III-7 erläutert Patanjali zunächst, was Samyama ist: die Kombination aus

  • Dharana (Konzentration),
  • Dhyana (Meditation) und
  • Samadhi (Überbewusstsein).

In Sutra III-8 ergänzt er dann, dass der Yogi zur Erlangung der Erleuchtung über Samyama hinausgehen muss.

In den Sutras III-9 bis III-15 geht es weiter mit Erläuterungen, welche Wandlung der Geist (Chitta) vollziehen muss, um Samyama bis zur Perfektion ausüben zu können. Aufeinander aufbauend sind das die Stadien

  1. Nirodha-Parinama (Wandel durch Sammlung, einfache Konzentration),
  2. Samadhi-Parinama (Wandlung durch länger andauernde Konzentration) und
  3. Ekagrata-Parinama (Wandel/Transformation durch vollkommene Versenkung auf einen Punkt/ein Thema). 

Der notwendige Wandel des Geistes erfolgt nach und nach, ist keine sprunghafte Entwicklung.

In den Sutras III-16 bis III-49 macht Patanjali eine ganze Reihe von Vorschlägen, worauf man Samyama lenken könnte und welche Folgen (Siddhis = Kräfte, besondere Erkenntnisse) sich jeweils daraus ergeben.

In Sutra III-45 schreibt Patanjali, auf welche Eigenschaften der Elemente man Samyama richten muss, um diese zu beherrschen.

Besondere Kräfte (Siddhis) mit Samyama erlangen

Besondere Kräfte (Siddhis) mit Samyama erlangen

Patanjalis Anleitungen zur Erlangung der Siddhis lauten generell, dass der Praktizierende Samyama gezielt auf ein Meditationsobjekt anwendet. Samyama ist die Verbindung aus anhaltender Konzentration, Meditation und schlussendlich Samadhi (Überbewusstsein) auf ein Objekt der Meditation. Skuban sieht den Vorgang von Samyama als “mentales Eindringen in ein Objekt, das den Übenden schließlich zu den feinstofflichsten Bereichen des Seins führt.” Dadurch werden die drei Eigenschaften (siehe Sutra III-13) eines Objektes voll erkannt. So wird das Objekt voll verstanden und über die Gunas auch beherrschbar. Alle Objekte sind nämlich laut Yogalehre Erscheinungsformen der drei Gunas, auch das Bewusstsein des Menschen. Der Yogi diszipliniert sein Bewusstsein und kann über bzw. in Samyama die Gunas auch außerhalb seines Bewusstseins beeinflussen oder verändern. So erklären sich gemäß Yogalehre die Siddhis. 

Vibhutis, der andere Name für die Siddhis, bedeutet wörtlich weg (vi) von den Elementen (bhutas) und steht damit laut einiger Kommentatoren auch für die Abwendung von der Identifikation mit den materiellen Grundlagen unseres Lebens, yogisch: Prakriti. Hin zur Erkenntnis unserer wahren Natur: Purusha.

Die Sutras III-16 bis III-49  nennen die Objekte, auf die ein Yogi seine Samyama-Konzentration legen sollte, um besondere Kräfte zu entfalten. Iyengar betont jedoch, dass diese Siddhis sich erst bei weit fortgeschrittenen Yoga-SchülerInnen zeigen.

Ergänzend: Lange Pranayama-Praxis soll spontane Siddhis triggern können. Gerade Wechselatmung über Monate hinweg wird in manchen Berichten als „geistöffnend“ beschrieben – mit plötzlichen Hörerlebnissen oder Visionen.

Was ist Samyama?

Was ist Samyama?

Samyama besteht aus drei Stufen: Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein). Nur die erste Stufe von Samyama, die Konzentration auf ein Objekt, lässt sich willentlich steuern. Die darauf aufbauenden Geisteszustände Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein) müssen sich laut der meisten Kommentatoren des Yogasutras von alleine einstellen und werden durch lang anhaltende Konzentration und Beseitigung der Geisteshindernisse erlangt. Feuerstein bezeichnet Samyama als 'Bündelung' von Konzentration, Meditation und Samadhi. Du findest Samyama ausführlicher in den ersten Sutras des dritten Kapitels des Yogasutra hier auf yoga-welten.de besprochen. Siehe vor allem:

Yoga Sutra III-4: Die drei (Dhahrana, Dhyana, Samadhi) zusammen auf ein Objekt oder einen Ort angewendet wird Samyama genannt

Zur Sutra


Yoga Sutra III-5: Aus der Meisterung von Samyama entsteht vollkommenes Wissen über das Wahrgenommene

Zur Sutra


Yoga Sutra III-6: Der Fortschritt im Samyama erfolgt in Stufen

Zur Sutra


Voraussetzungen und Umgang mit den Siddhis

Empfehlungen zu Voraussetzungen und zum Umgang mit den Siddhis

Viele Kommentatoren empfehlen, mit den Siddhis sehr bewusst umzugehen. Folgendes wird oft geraten:

Wer sich den Siddhis zuwendet, sollte die Yamas und Niyamas in seinem Leben verwirklicht haben. Diese sind:

Die Yamas – Selbstkontrolle

  • Ahimsa – Gewaltlosigkeit
  • Satya – Wahrhaftigkeit
  • Asteya – Nicht-Stehlen
  • Brahmacharya – Wandel in Brahma / Selbstbeherrschung / Enthaltsamkeit
  • Aparigraha – Nicht-Greifen, Verzicht auf Gier

Niyamas – Verhaltensregeln

  • Saucha – Reinheit
  • Santosha – Zufriedenheit
  • Tapas – Selbstzucht
  • Svadhyaya – Selbststudium (Studium)
  • Ishvarapranidhana – Verehrung des Göttlichen

Siehe dazu die Erläuterungen in "Yamas und Niyamas im täglichen Leben".

Siddhis sollten nicht zum Vergnügen, zur Selbsterhöhung oder anderen ungünstigen, egoistischen Zielen angewendet werden. Vielmehr zeigen die Siddhis (so Iyengar und andere), dass die Yogapraxis “richtig angelegt” sei.

Selbstverständlich sollte man Siddhis auch nicht dazu nutzen, um jemand anderen damit zu schaden.

Stattdessen wird eher ein “Nicht-Beachten” der Siddhis angeraten, wenn diese sich denn zeigen sollten. Iyengar schreibt, (S. 244), die Übungen bei Auftreten der Siddhis mit Glauben und Begeisterung weiterzuentwickeln, die Siddhis aber mit völligem Gleichmut zu betrachten.

Dem Yogi wird also geraten, sich nicht auf die Siddhis einzulassen, sich nicht von ihnen “mitreissen zu lassen”, um sie nicht für eigenen selbstsüchtige Bedürfnisse zu verwenden, woraus späteres Leiden folgen würde. Stattdessen solle er/sie weiter auf dem Pfad der Befreiung zu wandeln und die Siddhis eher als Prüfung ansehen, ob man nicht doch noch - trotz fortgeschrittener yogischer Entwicklung - den Verlockungen der Dualität und des Ego-Daseins nachgibt.

Swami Sivananda sagt über Siddhis:

„Yoga ist nicht dazu da, Siddhis, Kräfte, zu erlangen. Wenn ein Yogaschüler die Versuchung verspürt, Siddhis zu erlangen, wird sein weiterer Fortschritt ernsthaft verzögert. Er hat den Weg verloren. Ein Yogi, der darauf konzentriert ist, höchsten Samadhi zu erreichen, muss Siddhis zurückweisen, wo auch immer sie auftauchen. Siddhis sind Einladungen von Devatas. Nur wenn man diese Siddhis zurückweisen kann, kann man Erfolg im Yoga erlangen.“

Im tibetischen Buddhismus werden vergleichbare Fähigkeiten „Shes-rab“ genannt. Auch dort: klare Intuition, inneres Sehen, spontane Einsicht – aber nie als Ziel, sondern als Prüfstein für Demut.

Missverständnisse rund um Siddhis

Die Aussicht auf übernatürliche Kräfte fasziniert viele – und genau darin liegen einige häufige Missverständnisse begründet. Ein Irrglaube besteht darin, dass Yoga hauptsächlich dazu diene, solche Siddhis zu erlangen. Tatsächlich betont die Tradition jedoch, dass Siddhis eher Nebenprodukte auf dem spirituellen Weg sind, nicht sein Zweck. Patanjali selbst stellt im unmittelbar folgenden Sutra klar, dass diese Fähigkeiten für einen im Samadhi befindlichen Geist Upasarga – also Störungen oder Ablenkungen – darstellen, auch wenn sie in einem nach außen gewandten Bewusstseinszustand als außergewöhnliche Errungenschaften erscheinen mögen. Yogameister wie Vyasa und später Vivekananda haben daher immer wieder gemahnt, die Siddhis nicht zu überschätzen: Sie seien wie Blüten am Wegesrand – schön und bemerkenswert, aber man sollte nicht vom Weg abkommen, um nur noch Blumen zu pflücken.

Ein weiteres Missverständnis liegt darin, jede ungewöhnliche innere Wahrnehmung sofort für eine echte siddhische Fähigkeit zu halten. Insbesondere wenn Übende beginnen, sich intensiv mit Meditation zu beschäftigen, können imaginäre Bilder, Lichterscheinungen oder akustische Phänomene auftauchen. Die Yoga-Tradition fordert hier Viveka, das unterscheidende Erkenntnisvermögen: Handelt es sich wirklich um eine valide intuitive Einsicht (Pratibha) oder nur um eine Wunschprojektion des Geistes? Echte spirituelle Intuition wird traditionell durch bestimmte Qualitäten kenntlich gemacht – sie geht einher mit tiefer innerer Stille, Klarheit und Gewissheit, ohne Aufregung oder Ego-Stolz. Hingegen sind halluzinatorische Erlebnisse oder irrige „Eingebungen“ oft dramatisch, emotional aufgeladen oder selbstbezogen. Es ist ein bekanntes Risiko, dass ein Yogi, der sich zu früh auf Siddhis fokussiert, Opfer von Täuschungen werden kann. Beispielsweise könnte man glauben, die Gedanken anderer lesen zu können, während man in Wirklichkeit eigenen Fantasien nachhängt.

Schließlich gibt es das Missverständnis, Siddhis seien ein Zeichen von Erleuchtung oder spiritueller Vollendung. Historische Berichte zeigen jedoch, dass auch wenig ethische oder unreife Personen zeitweise paranormale Fähigkeiten aufweisen konnten – was nicht mit wahrer Heiligkeit gleichzusetzen ist. Im Yoga wird daher gelehrt, die Siddhis weder zu verteufeln noch zu vergötzen. Sie dürfen auftauchen, doch der richtige Umgang ist entscheidend: Ein reifer Yogi nimmt sie wahr, schenkt ihnen aber wenig Bedeutung und bleibt dem höheren Ziel, Kaivalya (der völligen Befreiung), verpflichtet. Missverständnisse klären sich letztlich durch Erfahrung und Anleitung: In der traditionellen Guru-Schüler-Beziehung wurden auftauchende Siddhi-Erlebnisse vertraulich besprochen, um sicherzustellen, dass der Schüler nicht in Fallen wie Egoismus oder Ablenkung tappt. So soll auch der moderne Übende verstehen, dass Wunder im Yoga-Kontext Prüfsteine der Haltung sind – sie verlangen nach noch mehr Demut, Vairagya und Konzentration auf den eigentlichen Weg.

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Was ist mit den Elementen gemeint?

In Patanjalis Yogasutra III.45 ist von den fünf Elementen (Sanskrit: bhūtas) die Rede. Gemeint sind die klassischen fünf Grundelemente der Schöpfung, aus denen nach yogischer Vorstellung alles im Universum (die materielle Welt) aufgebaut ist:

  • Erde (Prithivi),
  • Wasser (Apah),
  • Feuer (Agni),
  • Luft (Vayu),
  • Äther (Akasha).

Diese Elemente sind nicht wörtlich das, was wir aus der Chemie kennen, sondern vielmehr die fünf fundamentalen Prinzipien der Natur.

Die alten Yogis sahen darin die Bausteine sowohl der äußeren Welt (Materie, Naturkräfte) als auch unseres Körpers und sogar der Sinne. So steht

  • das Erdelement für alles Feste und Stabile (im Körper z.B. Knochen, Gewebe und auch die Fähigkeit, Stabilität zu spüren),
  • während Wasser für das Fließende und Verbindende steht (alle Flüssigkeiten, aber auch Anpassungsfähigkeit),
  • Feuer für Energie und Transformation (Stoffwechsel, Wärme, Wille),
  • Luft für Bewegung und Leichtigkeit (Atem, Bewegung, Gedankenfreiheit) und
  • Äther (Raum) für das Allgegenwärtige und Subtile (Raum in und um uns, Klang und Schwingung).

Diese Elemente oder Bhutas sind also Grundprinzipien der Erfahrung – von der sinnlich-greifbaren Ebene bis zur subtilsten Präsenz.

Praxisnah betrachtet: Jeder Yoga-Praktizierende kennt diese Elemente intuitiv. Wenn du z.B. in einer stehenden Haltung fest geerdet stehst und dich unverrückbar fühlst, spürst du das Erdelement. Fließt du im Sonnengruß geschmeidig von einer Position in die nächste, kanalisiert du das Wasserlement. Das innere Feuer erlebst du etwa in kraftvollen Atemübungen oder wenn in der Meditation innere Hitze und Fokus entstehen. Die Luft merkst du mit jedem bewussten Atemzug und in Momenten der gedanklichen Leichtigkeit, und Äther offenbart sich als Raum – der stille Weite zwischen deinen Gedanken oder im Klang der Stille am Ende eines Om. Patanjali bezieht sich auf genau diese elementaren Kräfte.

Die fünf Zustände der Elemente verstehen

Der Sutra-Text spricht davon, Samyama – die vollkommene Versenkung – auf die Elemente in ihren groben, beständigen, subtilen, durchdringenden und funktionellen Zuständen auszuführen. Das klingt erstmal abstrakt. Gemeint ist, dass jedes der fünf Elemente auf unterschiedlichen Ebenen oder Aspekten betrachtet werden kann. Patanjali listet fünf solche Aspekte eines Elements auf, vom Offensichtlichsten bis zum Tiefgründigsten:

  • Grober Zustand (sthūla: grob; die äußeren Aspekte; dick; massiv;) – Das äußerlich Grobstoffliche des Elements, also seine physische Form. Das ist das, was du direkt mit den Sinnen wahrnehmen kannst. Beispielsweise die fühlbare Härte der Erde, das Nasse des Wassers, die Hitze des Feuers, der Windhauch der Luft oder die Weite des Äthers. In diesem Zustand erlebst du das Element konkret und sinnlich.
  • Beständiger Zustand (svarūpa: wirkliche/eigene Form; die eigentliche Natur;) – Damit ist die wesenseigene Form des Elements gemeint, sein konstanter, unveränderlicher Kern. Man könnte sagen: die essentielle Qualität, die jedes Element ausmacht. Für jedes Element gibt es eine solche Grundqualität: klassische Kommentare nennen etwa Geruch als wesentliche Eigenschaft der Erde, Geschmack für Wasser, Licht/Sehen für Feuer, Berührung/Bewegung für Luft und Klang/Resonanz für Äther. Diese Eigenschaften bleiben dem Element immer eigen, egal in welcher konkreten Erscheinung es auftritt. Der „beständige“ Zustand ist also das innere Grundmuster oder der Archetyp des Elements.
  • Subtiler Zustand (sūkṣma: subtil) – Das ist die feinstoffliche Form oder der feinstoffliche Aspekt des Elements, jenseits des sinnlich Wahrnehmbaren. Das, was ungreifbar ist, was keine Form hat. Man kann darunter die energetische Matrix verstehen, aus der das grobe Element entsteht – in der indischen Philosophie spricht man von den Tanmātras, den elementaren Essenzen. Zum Beispiel existiert das Element Erde im Feinstofflichen als Geruchs-Tanmātra (die Idee von Geruch), Wasser als Geschmacks-Essenz usw. Dieses subtile Element kannst du dir wie die atomare oder energetische Ebene vorstellen. Hier ist das Element nicht mehr mit bloßem Auge sichtbar, aber seine Präsenz ist immer noch da, in Schwingung, Energie oder Potenzial. Samyama auf den subtilen Aspekt bedeutet, tief in die energetische Signatur eines Elements zu tauchen.
  • Durchdringender Zustand (anvaya: alles durchdringend; Abfolge; Verbindung) – Die Beziehung zwischen feinstofflichen und grobstofflichen Aspekten. Andere Übersetzung: die inneren Qualitäten eines Elementes. Oder: die alles durchdringenden Zustände. Wörtlich heißt anvaya etwa „Verbindung“ oder „Allgegenwart“. Dieser Zustand meint, dass das Element in alle Dinge durchdringend enthalten ist. Alles in der Schöpfung ist eine Mischung aller fünf Elemente – nichts existiert völlig isoliert. Hier meditierst du darauf, wie das jeweilige Element mit allen anderen verbunden ist, wo es in allem steckt. Klassische Lehrer sagen, dies weise auf die universelle Präsenz des Elements hin: z.B. Feuer existiert nicht nur in der Flamme, sondern auch in deinem Stoffwechsel und sogar in einem Stein als verborgene Hitze. Anvaya kann auch bedeuten, die gemeinsamen Grundlagen aller Elemente zu erkennen. Ein Kommentar erklärt, dass anvaya die drei Guṇas – die Ur-Eigenschaften der Natur – meint, welche in allen Elementen wirken und sie durchdringen. In diesem Aspekt versteht der Yogi: die Elemente mögen äußerlich verschieden sein, doch sie sind durch ein Grundgewebe verbunden.
  • Funktioneller Zustand (arthavattva: dem Zwecke förderlich, Funktion; Bedeutsamkeit;) – Wird auch mit “Objektivität”, “Zweckmäßigkeit”, “Bedeutsamkeit” oder “Sinnhaftigkeit” eines Elements übersetzt. Artha bedeutet Zweck oder Sinn. Hier geht es um die Funktion und den höheren Zweck des Elements im Gefüge des Universums. Jedes Element hat eine Aufgabe im großen Plan der Natur. Zum Beispiel ermöglicht uns das Erdelement, in einem physischen Körper zu leben und Erfahrungen zu machen; das Feuerelement transformiert Nahrung in Energie und Wissen in Erkenntnis; das Luftelement bewegt uns und verbindet Innen mit Außen (Atem!); das Ätherelement trägt Schwingungen, Kommunikation und letztlich Bewusstsein. In dieser fünften Stufe meditiert der Yogi über die Teleologie des Elements – warum es da ist, was es zur Gesamtwirklichkeit beiträgt. Man könnte sagen, er schaut hinter die Kulissen des Elements und erkennt dessen Bedeutung im kosmischen Spiel.

All diese „Zustände“ nacheinander zu durchdringen, ist eine gewaltige meditative Aufgabe. Der Yogi nimmt ein Element, etwa Erde, und kontempliert es in diesem Sinne auf allen Ebenen: zuerst die grobstoffliche Erde (z. B. der Körper als Erde, das Gefühl von Festigkeit), dann deren unveränderliches Wesen (Stabilität, Struktur), dann die subtile Erd-Energie dahinter, dann ihre Allgegenwart (Erde in allen Dingen, alle Dinge aus den selben Atomen) und zuletzt ihren Sinn (Was bewirkt Erde? Vielleicht Geborgenheit, Halt, Lebensraum). Samyama bedeutet, dass der Yogi sich so tief konzentriert und meditiert, bis zwischen ihm und dem Objekt kein Unterschied mehr besteht. In diesen fünf Aspekten vollzogen, heißt das: er wird gewissermaßen eins mit dem Element auf jeder Ebene.

Man kann es auch pragmatisch ausdrücken: du lernst ein Element kennen wie deinen besten Freund – von der äußeren Erscheinung bis zum innersten Wesenskern. Wenn Patanjali also sagt, durch Samyama auf diese fünf Aspekte der Elemente erlange man Meisterschaft über die Elemente, bedeutet das: Der Yogi versteht die Elemente vollständig, innen und außen, grob und subtil. Und Wissen ist Macht – wer etwas vollkommen durchschaut, der steht darüber, wird davon nicht mehr überrascht oder beherrscht.

Was heißt es, dass der Yogi die Elemente kontrollieren/beherrschen kann?

“Wenn wir uns ganz bewusst auf ein Element konzentrieren, bekommen wir die Herrschaft darüber.”

Sukadev

Am Ende von Sutra III.45 steht: “...können sie vom Yogi kontrolliert werden.” Wörtlich: bhūta-jayaḥ – Sieg oder Meisterschaft oder Herrschaft über die Elemente. Doch was bedeutet das genau? Hier gehen die Meinungen auseinander zwischen sehr wörtlichen Auslegungen der alten Meister und eher symbolischen Deutungen moderner Lehrer.

Klassische Interpretation – wörtliche Beherrschung

In der traditionellen Sicht erlangt ein vollkommener Yogi wirklich so etwas wie die Kontrolle über die Naturgesetze, zumindest soweit sie die fünf Elemente betreffen. Alte Kommentare zählen teils erstaunliche Siddhis (übernatürliche Fähigkeiten) auf, die mit bhuta-jaya einhergehen. Patanjali selbst fährt im nächsten Sutra fort, dass daraus Fähigkeiten wie das Winzigwerden (aṇimā) entstehen – der Yogi kann seinen Körper so klein wie ein Atom machen – oder das Gegenteil, gigantisch Großwerden (mahimā). Er kann federleicht werden (laghimā, schweben wie eine Baumwollefaser) oder bleischwer (garimā, unverrückbar fest). Es heißt, er erlangt sogar īśitva und vaśitva – Herrschaft und Kontrolle über alle Elemente.

Klassischerweise wird also unter jayah verstanden, dass der Yogi dieses Element dann völlig kennt und es beherrscht.

Ein poetischer Ausdruck lautet: der Yogi wird zum „Herr der Elemente“. Er kann theoretisch nach Belieben Materie beeinflussen: Objekte manifestieren, verwandeln, an beliebige Orte versetzen. Berühmt sind Geschichten wie die des Weisen Viśvāmitra, der für König Triśanku einen zweiten Himmel erschuf, oder des mittelalterlichen Yogi Gorakhnath, der angeblich Regen und Sonnenschein hervorrufen konnte. Solche Legenden mögen übertrieben klingen, doch sie sollen verdeutlichen, welch ungeahntes Potenzial im menschlichen Bewusstsein schlummert, wenn es sich von allen Begrenzungen befreit.

Die Schriften und Meister schildern auch, dass ein Yogi mit bhuta-jaya unverletzlich gegenüber den Naturelementen wird. Feuer kann ihn nicht verbrennen, Wasser ihn nicht ertränken, Wind ihn nicht forttragen, heißt es sinngemäß. Der Körper eines solchen Yogis gehorcht vollkommen dem bewussten Willen statt den physikalischen Zwängen.

Berichte aus Indien beschreiben z.B. Yogis, die tagelang in eisigen Flüssen meditieren oder bei brütender Hitze unter der Wüstensonne sitzen, ohne Schaden zu nehmen – Ausdruck ihrer Meisterschaft über Hitze und Kälte.

Ein legendäres Beispiel: Trailanga Swami, ein Heiliger des 19. Jahrhunderts, soll stundenlang unter Wasser im Ganges verweilt haben (nebst vielen anderen Wundertaten), als wäre es das Natürlichste der Welt. Andere fasteten über Monate, lebten nur von Luft und Sonnenlicht und blieben dennoch kräftig.

Aus Sicht der klassischen Yoga-Lehren sind das keine Zaubertricks, sondern Konsequenzen daraus, dass der Yogi die Elemente, aus denen sein Körper besteht, vollständig durchschaut und harmonisch ausgerichtet hat. Er kann die Atome seines Körpers neu anordnen oder sogar mehrere Körper manifestieren und gleichzeitig beleben, so kühn klingt es in manchen Kommentaren.

Allerdings – und hier legen die Weisen Wert drauf – wird ein echter Yogi diese Kräfte kaum zur Schau stellen oder missbrauchen. Ethik und Gleichmut gehen vor: “Obwohl ein Yogi alle Kräfte besitzt, wird er niemals das reibungslose Gefüge der Welt durcheinanderbringen”, schreibt Swami Sivananda prägnant. Das heißt, die Kontrolle über die Elemente bedeutet nicht, zum egozentrischen Drachenbändiger zu werden, sondern es fließt ganz natürlich aus der Einheit mit dem Ganzen. Die alten Lehrer warnen sogar: Sich von solchen Siddhis verführen zu lassen, sei ein geistiges Hindernis – eine Versuchung des Egos. Patanjali selbst mahnt ja auch, dass übernatürliche Fähigkeiten zwar Nebeneffekte des Yogawegs sein können, man sich aber nicht davon blenden lassen soll, weil sie letztlich vom höchsten Ziel ablenken können.

Moderne Interpretation von jayah – innere Meisterschaft

Heutige Yogalehrer und -praktizierende lesen Sutra 3.45 oft weniger wörtlich. Schließlich haben die wenigsten von uns das Ziel, physikalische Wunder zu vollführen. Stattdessen betonen viele eine symbolische und psychologische Deutung.

Rainbowby übersetzt jayah zum Beispiel mit: “Befreiung von der Anhaftung … an die Erscheinungen der Phänomene”. Es ginge also darum, die Abhängigkeit (auch geistige) von den Elementen zu verlieren. Wir lesen weiter auf Rainbowbody: „Manche übersetzen jaya mit Beherrschung, aber Sieg ist die passendere Übersetzung. Durch den Sieg über die Identifikation mit der bloßen elementaren Materie und der groben Existenz wird man sich der subtileren und energetisch verwickelten Zusammenhänge, die der Materie zugrunde liegen, *bewusst*.”

“Die Beherrschung der Elemente ist nicht zur Kontrolle da, sondern zur Einheit mit dem Rhythmus der Schöpfung.” Dieses schöne Zitat von Swami Sivananda bringt es auf den Punkt. Gemeint ist, dass der Yogi durch die tiefe Einsicht in die Elemente vor allem Einklang mit der Natur erreicht. Es geht weniger um das Beherrschen im Sinne von Dominieren, sondern um ein Verschmelzen der individuellen Grenzen mit den Kräften der Welt.

Der Yogi überwindet die Trennung zwischen sich und den Elementen – und dadurch gehorchen sie ihm so selbstverständlich wie der eigene Arm oder das eigene Bein. Man könnte sagen: wer die Natur in sich selbst erkannt hat, der muss nicht mehr gegen sie ankämpfen.

In der Praxis äußert sich das als erstaunliche Gelassenheit und Freiheit gegenüber äußeren Einflüssen. Ein moderner Yogī, der “bhuta-jaya” verwirklicht hat (so weit man das heute sehen kann), wird z.B. von extremen Temperaturen kaum beeinträchtigt – nicht weil er unempfindlich oder übermütig wäre, sondern weil er innerlich nicht leidet daran. Körper und Geist schwingen mit den Elementen im Gleichklang, statt sich ihnen zu widersetzen. Das Resultat ist eine Art Unverwundbarkeit inmitten der Elemente: Hunger und Durst verlieren ihren Schrecken, Hitze und Kälte werden zu Empfindungen ohne Urteil, Stürme des Lebens hauen einen nicht mehr um.

Auch auf emotionaler Ebene: Erde steht für Stabilität – der Meister-Yogi bleibt zentriert; Wasser steht für Fließen – er passt sich geschmeidig den Umständen an; Feuer steht für Transformation – er verbrennt Unreinheiten im Geist mühelos; Luft für Leichtigkeit – er bleibt heiter und beweglich; Äther für Raum – er ruht im weiten Bewusstsein. So gesehen symbolisiert die Kontrolle der Elemente letztlich die vollkommene Selbstbeherrschung und Harmonie mit dem Universum.

Ein Beispiel aus dem Alltag eines Yogis: Hast du je eine erfahrene Yogalehrerin bewundert, die inmitten von Chaos die Ruhe selbst bleibt? Deren Präsenz beinahe “die Luft klärt”, wenn sie den Raum betritt? So jemand strahlt aus, was es heißen könnte, die Elemente gemeistert zu haben – nicht, indem sie irgendetwas erzwingt, sondern indem sie so sehr in ihrer Mitte und im Einklang mit der Natur ist, dass äußere Stürme sie nicht mehr erschüttern können. Iyengar schreibt, durch Samyama auf die Elemente werde der Körper “vollkommen und unverletzlich” – was andeutet, dass die Materie ihren Schrecken verliert, wenn das Bewusstsein sie durchdringt. Man könnte fast sagen: Der Yogi durchschaut die Matrix der materiellen Welt. Das Ergebnis ist eine tiefempfundene Freiheit: Freiheit von der Abhängigkeit des Körpers, Freiheit von Angst vor den Naturkräften, aber auch Freiheit von der Illusion, Mensch und Umwelt seien getrennt.

meditation am meer 1000

Wie du Samyama auf die Elemente üben kannst

Voraussetzungen und Vorbereitungen für Samyama und Siddhis

Voraussetzungen für Samyama und Siddhis

Um Samyama – die kombinierte Praxis von Konzentration, Meditation und Versenkung – erfolgreich üben zu können, müssen bestimmte psychologische und spirituelle Voraussetzungen erfüllt sein. Einig sind sich die traditionellen wie modernen Lehrer, dass der Geist des Übenden ausreichend gereinigt und gesammelt sein muss. Das bedeutet: innere Stabilität, relative Gedankenstille und Freiheit von starken emotionalen Aufwallungen als Grundlage. Es bedarf eines Maßes an Konzentrationskraft, Achtsamkeit und Gelassenheit gegenüber Sinnesreizen, damit die Aufmerksamkeit vollständig nach innen gelenkt werden kann. Besonders hervorgehoben wird die Haltung der Nicht-Verhaftung (Vairagya): Der Yogi soll nicht mehr an gewöhnlichen Sinnesfreuden oder Erfolgserlebnissen hängen, sondern eine innere Unabhängigkeit davon kultiviert haben.

Darüber hinaus betont der yogische Weg, dass die grundlegenden Stufen des Achtgliedrigen Pfades gefestigt sein sollen, bevor man sich höheren Techniken wie Samyama widmet. Konkret bedeutet dies: Yama und Niyama – die ethischen Prinzipien und Selbstdisziplinen – sollten im Leben des Übenden verankert sein, um mentale Unruhe und konflikthafte Begierden zu minimieren. Die Praxis von Asana (Körperübungen) und Pranayama (Atemlenkung) baut Spannungen und Rastlosigkeit ab und stabilisiert Körper und Nerven, was indirekt dem Geist zugutekommt. Pratyahara, das systematische Zurückziehen der Sinne, ist ebenfalls eine entscheidende Vorstufe: Erst wenn die Aufmerksamkeit nicht mehr unwillkürlich von äußeren Eindrücken gesteuert wird, kann echte Konzentration nach innen entstehen. Diese Vorarbeiten schaffen den Nährboden, auf dem Samyama gedeihen kann. Ein Yogi, der Schritt für Schritt diesen Pfad gegangen ist, entwickelt die geistige Stärke und Reinheit, die nötig sind, um tiefe Versenkung zu erreichen – und in deren Folge können Siddhis überhaupt erst auftauchen.

Die Rolle von Entsagung und Ethik (Vairagya, Yama, Niyama)

Entsagung/Nichtanhaftung im Yoga, auf Sanskrit Vairagya, und die ethischen Richtlinien Yama und Niyama gehören zu den fundamentalsten Anforderungen, insbesondere wenn es um den Umgang mit Siddhis geht. Vairagya bedeutet ein inneres Losgelöstsein: der Übende übt sich darin, Verlangen und Anhaftungen aufzugeben – seien es sinnliche Genüsse, materielle Güter oder auch das Streben nach außergewöhnlichen Fähigkeiten. So kann der Yogi in die Tiefe von Samyama gelangen.

Die Geisteshaltung von Vairagya ist auch hilfreich dabei, dass aufkommende Siddhis den Yogi nicht verführen. Nur wer in Gleichmut gegenüber allen Phänomenen bleibt, kann übernatürliche Wahrnehmungen haben, ohne vom eigentlichen Pfad abzukommen. Patanjali nennt Vairagya nicht umsonst bereits im ersten Kapitel als Schlüssel zur geistigen Stille: Das fortwährende Loslassen verhindert, dass der Geist neue Wellen von Begierde und Ego-Stolz bildet.

Ergänzend dazu bilden Yama und Niyama das moralische Fundament. Die fünf Yamas – etwa Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Wahrhaftigkeit (Satya) oder Nicht-Gier (Aparigraha) – und die fünf Niyamas – etwa Reinheit (Shaucha) und Selbststudium (Svadhyaya) – sorgen dafür, dass der Charakter und Lebenswandel des Yogis ethisch ausgerichtet sind. Warum ist das so wichtig in Bezug auf Siddhis? Zum einen reinigt moralisches Verhalten das Herz und mindert egoistische Tendenzen, was die Wahrscheinlichkeit von Missbrauch oder falscher Identifikation mit Kräften reduziert. Zum anderen stabilisieren Yama und Niyama den Geist: Ein Gewissen, das frei von Schuld und Zwiespalt ist, kommt leichter zur Ruhe. Traditionell heißt es, dass Siddhis nur einem Yogi dauerhaft und gefahrlos zufallen, der Tugend und Selbstbeherrschung verkörpert. Andernfalls können Machtgefühle, Hochmut oder unethische Versuchungen die Folge sein. Daher lehren die Yogameister, dass jede Erweiterung der Fähigkeiten mit entsprechender Demut und Verantwortungsbewusstsein einhergehen muss – Qualitäten, die durch die Befolgung von Yama und Niyama kultiviert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Vairagya und die ethische Praxis sind Förderer und Schutzmechanismus auf dem Weg zur höheren Erkenntnis. Sie erleichtern das Eindringen in lang anhaltende innere Stille bei voller Bewusstheit und bewahren den Übenden davor, die Richtung zu verlieren, wenn Siddhis auftauchen. Ein Yogi, der Entsagung übt und ethisch gefestigt ist, wird die verfeinerten Sinneswahrnehmungen zwar registrieren, aber weder missbrauchen noch für wichtiger halten als das letztendliche Ziel – die Erkenntnis des wahren Selbst (Purusha) und die Befreiung.

Vorbereitende Techniken für Samyama und verfeinerte Wahrnehmung

Um den Geist auf Samyama und mögliche subtile Wahrnehmungen vorzubereiten, empfehlen Yogalehrer seit jeher verschiedene unterstützende Techniken. Insbesondere folgende Ansätze haben sich als hilfreich erwiesen:

  • Yama und Niyama hatten wir schon, empfohlen wird auch eine stabile und bequeme Sitzhaltung (Asana).
  • Pratyahara (Zurückziehen der Sinne): In dieser fünften Stufe des Raja Yoga lernt der Übende, die Aufmerksamkeit von äußeren Sinnesobjekten abzuziehen. Praktisch wird Pratyahara z.B. geübt, indem man sich in Entspannung auf innere Wahrnehmungen konzentriert und äußere Reize ausblendet – etwa durch Augen schließen, in Stille sitzen oder Visualisierungen. Dadurch werden die Sinne „nach innen gezogen“. Ein trainiertes Pratyahara ist die Voraussetzung dafür, dass in Samyama die verfeinerten, inneren Sinneswahrnehmungen auftauchen können. Erst wenn die gewöhnlichen Sinnesreize an Macht verlieren, entsteht Raum für das subtile innere Hören, Sehen etc.
  • Pranayama (Atemkontrolle): Gezielte Atemübungen beruhigen das Nervensystem und sammeln den Geist. Durch Regulierung (Patanjali nennt Verlängerung und Verfeinerung) des Atems – etwa mittels tiefer Bauchatmung, Wechselatmung (Nadi Shodhana) oder einfach nur der Verlängerung der Ausatmung – wird der Geist fokussiert und der Energiefluss harmonisiert. Patanjali selbst führt Pranayama als wichtige Vorstufe zu Dharana (Konzentration) an. Ein gleichmäßiger, feiner Atem fördert eine introvertierte Aufmerksamkeit und kann latente Energien (Prana) wecken. Insbesondere fortgeschrittene Pranayamas, die mit Konzentration auf Energiezentren (Chakras) verbunden sind, schulen die Wahrnehmung des inneren Raums. Dadurch wird der Yogi empfänglicher für subtile Empfindungen – eine essenzielle Vorbereitung, um in tiefere Meditation vorzudringen, wo sich Siddhis zeigen könnten.
  • Optional: Yoga Nidra (Yogischer Tiefenentspannungszustand): Yoga Nidra ist eine geführte Meditation, die den Körper in vollständige Entspannung versetzt, während der Geist hellwach bleibt. In diesem Schwebezustand zwischen Wachen und Schlaf treten Gehirnwellen auf, die für Aufnahmefähigkeit und Intuition förderlich sind. Die Praxis von Yoga Nidra hilft, unbewusste Verspannungen und mentale Blockaden abzubauen. Sie schult außerdem die Fähigkeit, bewusst ins Unterbewusstsein hineinzulauschen, ohne einzuschlafen. Diese Fertigkeit – entspannt und zugleich aufmerksam nach innen zu schauen – ist eine direkte Vorbereitung auf Samyama. Ein Yogi, der Yoga Nidra meistert, kann seine Aufmerksamkeit lange nach innen richten, was die Kontinuität von Dharana/Dhyana fördert. Zugleich fördert Yoga Nidra einen Zeuge-Geist („Sakshi-Bhava“), der Phänomene beobachten kann, ohne sich damit zu identifizieren – hilfreich, um etwaige Siddhi-Erfahrungen nüchtern zu betrachten. Hier findest du die konkrete Übungsanleitung.
  • Optional: Japa (Mantra-Wiederholung): Die Rezitation oder mentale Wiederholung eines Mantras gilt als eine der wirkungsvollsten Konzentrationshilfen. Durch Japa wird der rastlose Geist schrittweise beruhigt und auf einen Klang oder eine heilige Silbe ausgerichtet. Das kontinuierliche Wiederholen – ob laut, leise oder innerlich – bündelt die Gedankenströme und führt zu tiefer Meditation. In vielen Yoga-Traditionen heißt es, ein Mantra reinige den Geist und öffne das Herz. Praktisch bewirkt Japa, dass störende Gedanken in den Hintergrund treten und eine spirituelle Schwingung den Vordergrund einnimmt. Dies bereitet auf Samyama vor, indem das Mantra wie ein Anker für Dharana dient und nahtlos in Dhyana übergehen kann. Zudem kann intensives Mantra-Japa dazu führen, dass der Übende das Mantra schließlich innerlich „hört“, ohne aktives Tun – eine Form von subtiler Wahrnehmung, die als Siddhi betrachtet werden könnte (z.B. Nada-Anubhava, das innere Klang-Erlebnis). Selbst wenn solche Phänomene nicht explizit gesucht werden, stärkt Japa in jedem Fall die Konzentration, Hingabe und Vairagya. Diese Qualitäten schützen und begleiten den Yogi, falls sich verfeinerte Sinneswahrnehmungen einstellen.

Zusammengefasst dienen Pratyahara, Pranayama, Yoga Nidra und Japa als (nicht unbedingt notwendige aber) hilfreiche Bausteine in der Vorbereitung auf Samyama. Sie entwickeln die nötige geistige Disziplin, Sammlung und Reinheit, um die im Yoga-Sutra beschriebenen Fähigkeiten zu ermöglichen (garantieren aber deren Auftreten nicht). Gleichzeitig fördern sie die Haltung von Losgelöstheit und innerer Ruhe, sodass der Yogi bereit ist, Siddhis weder zu erzwingen noch zu fürchten, sondern sie im richtigen Geist zu integrieren. Jede dieser Techniken ist für sich schon eine wertvolle Übung; im Zusammenspiel ebnen sie den Weg zu den tieferen Erfahrungen des Yoga – bis hin zur Pratibha, dem aufblitzenden inneren Wissen, und darüber hinaus zum endgültigen Ziel des Yoga, der Verwirklichung des Selbst.

🌀 Samyama-Reife-Check

Samyama – die Kombination aus Konzentration, Meditation und tiefer Versenkung – ist eine hochentwickelte Praxis im Yoga. Doch ist sie für jeden und zu jeder Zeit sinnvoll? Mit diesem kurzen Selbsttest kannst du einschätzen, ob dein Geist bereit ist, sich auf diese subtile Form des inneren Forschens einzulassen.

So geht's: Beantworte die Fragen ehrlich und spontan. Am Ende erhältst du eine Einschätzung und eine Empfehlung für deinen nächsten Schritt.

1. Wie leicht fällt es dir, Gedanken im Geist kommen und gehen zu lassen, ohne ihnen zu folgen?





2. Wie sieht deine Meditationspraxis aktuell aus?





3. Wie reagierst du auf innere Unruhe oder Reizüberflutung?





4. Kannst du dich länger auf ein inneres Objekt (z. B. Atem, Mantra, Lichtpunkt) konzentrieren?





5. Wie gehst du mit spirituellen Erfahrungen um?





6. Hast du das Gefühl, dass deine spirituelle Praxis dich transformiert?





7. Wie reagierst du auf Stille?





Zeitleiste: Pfad zu Samyama und den Siddhis

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Diese Zeitleiste zeigt dir die Stufen des Yogawegs, die nötig sind, um in den Zustand von Samyama zu kommen – und wie daraus Siddhis (verfeinerte Sinneswahrnehmungen) spontan entstehen können.

🪷 Yama & Niyama

Ethische Grundlagen & Selbstdisziplin: z. B. Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Reinheit. Sie bereiten deinen Geist auf Tiefe und Klarheit vor.

🧘 Asana

Stabiler, bequemer Sitz. Der Körper wird still, der Atem ruhig – beides ist nötig für längere innere Versenkung.

🌬️ Pranayama

Atemkontrolle als Brücke zur inneren Wahrnehmung, Pantanjali empfiehlt, Ausatmung und Einatmung und Anhalten zu verlängern und zu verfeinern. Dieses Pranayama beruhigt das Nervensystem und bereitet den Geist auf Fokus vor.

👁️ Pratyahara

Zurückziehen der Sinne. Der Blick geht nach innen. Die Außenwelt verliert an Bedeutung. Jetzt beginnt echte Sammlung.

🎯 Dharana

Konzentration auf ein Objekt (z. B. Licht, Atem, Mantra). Der Geist bleibt bei einem Punkt – erste Form von Meditation.

🧘‍♀️ Dhyana

Meditation. Der Fokus wird fließend, mühelos. Es gibt keine Unterbrechungen mehr – reines Verweilen im Beobachteten.

🌌 Samadhi

Verschmelzen mit dem Objekt. Kein „Ich meditiere“ mehr – nur noch reines Sein. Dies ist der Eingang in tiefe Einsicht.

✨ Übergang zu Samyama

Wenn Dharana, Dhyana und Samadhi auf dasselbe Objekt gerichtet sind – ohne Unterbrechung –, kann daraus Samyama entstehen. Dann ist der Geist hochfokussiert, durchlässig und empfänglich für tiefe, intuitive Erkenntnis.

🌟 Was entsteht daraus?

Spontan kann es geschehen, dass sich ein Siddhi zeigt, du z. B. feiner hörst, spürst, siehst – nicht mit den Sinnen, sondern von innen heraus. Denke immer daran: Siddhis sind kein Ziel, aber ein möglicher Meilenstein auf deinem Weg.

Samyama, der Dreiklang aus Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein) auf ein Meditationsobjekt ist das Mittel der Wahl für den Yogi, um die in Kapitel III des Yogasutra besprochenen Siddhis auszuüben. In diesem Fall konzentriert sich der Yogi auf alle Eigenschaften eines Elementes.

Wie könnte so etwas konkret aussehen? Rainbowbody schildert: „Nach viel Meditation nimmt man wahr, dass alle grobe (sthula) Materie in Bewegung ist – tanzend in ihrem charakteristischen Muster an ihrem Platz mit der gesamten Natur. Gleichzeitig, wenn man die wahre Natur der Elemente betrachtet, gibt es kein Ende - kein Urteilchen oder keine Basis. Vielmehr ist es ein schwarzes Loch oder eine offene Tür … zurück ins Universum .... Ein Fels ist dann eine spezifische Dynamik tanzender Energie im Rahmen dieses zugrunde liegenden leeren und offenen Systems.”

Sri Aurobindo ergänzt: “Eines Tages wird dir klar werden, dass die Materie an sich nicht materiell ist, …. sondern eine Form des Bewusstseins … wahrgenommen durch den Verstand der Sinne.” (Govindan, S. 140).

Möglicher Meditationsablauf

Du sitzt aufrecht, wach – nicht steif, sondern klar.

Jetzt: Wähl dir ein Element. Nimm Erde, wenn du dich gerade lost fühlst. Oder Feuer, wenn du das Gefühl hast, deine innere Glut ist irgendwo zwischen Steuererklärung und To-do-Liste verschüttet.

Dann gehst du in fünf Schritten durch – das ist dein Samyama-Fahrplan. Und ja, du darfst es langsam machen. Denk weniger an "Technik", mehr an Beziehung. Du willst dem Element auf den Grund gehen, als wär’s ein alter Freund, den du endlich mal wirklich sehen willst.

🧘 Beispiel: Erde-Element in einer Samyama-Sitzung

  1. Grobstofflich: Spür den Kontakt zum Boden. Spür deine Sitzhöcker, deine Füße, das Gewicht deines Körpers. Mach’s nicht kompliziert. Einfach: Was ist hier gerade fest, schwer, konkret?
  2. Wesenseigen: Jetzt frag dich: Was macht Erde zur Erde? Struktur. Dichte. Geruch. Was in dir ist unbewegt? Was trägt? Vielleicht ist da dein Rückgrat, das gerade wie eine Eiche dasitzt. Vielleicht ist es deine Hartnäckigkeit, mit der du immer wieder auf die Matte gehst. Spür rein.
  3. Subtil: Jetzt wird’s feiner. Schließ die Augen (wenn du’s nicht längst getan hast). Stell dir vor, Erde ist nicht nur Masse – sondern eine Energieform. Vielleicht ruhig, dunkel, vibrierend wie das Herz einer Höhle. Wo fühlst du dieses Schwingen? In deinem Bauch? In deinen Knochen? Lass dir Zeit.
  4. Durchdringend: Stell dir vor, dieses Erde-Element steckt in allem. In deinem Laptop. In dem Teebecher neben dir. In der Stimme, mit der du mit deiner Mutter redest. Was ist in all dem stabil, fest, verlässlich? Lass dich überraschen.
  5. Funktionell: Jetzt frag dich – warum gibt’s dieses Element? Wofür braucht die Welt Erde? Und wofür brauchst du sie gerade? Vielleicht ist es, um deinen Tag zu strukturieren. Vielleicht, um irgendwo Halt zu finden, wo’s gerade wackelt. Vielleicht, um einfach mal nicht umzufallen. Und das ist viel.

Bleib mit einem dieser Aspekte. Oder geh alle durch. Samyama heißt: Fokus, Meditation, Verschmelzung. Nicht denken, sondern reinfallen. Wenn du nachher das Gefühl hast, dass du Erde bist, statt nur über sie nachzudenken – dann müsstest du das Ziel dieser Sutra erreicht haben.

🧘‍♀️ Ideen und Reflexionen für die 5 Elemente

Dieses Tool hilft dir, Samyama auf die fünf Elemente praktisch zu erfahren. Wähle eines der fünf Elemente und tauche in dessen fünf meditative Ebenen ein:
grobstofflich, wesenseigen, subtil, durchdringend, funktionell. Nutze die kurzen Reflexionsimpulse, um dich dem Element in Körper, Geist und Energie anzunähern – ob als Selbstpraxis oder als Inspiration für deinen Unterricht.

Wähle ein Element und entdecke seine fünf Zustände – mit Reflexionsfragen für deine Praxis oder den Unterricht.

Umsetzung im Alltag

Hier ein paar alltagstaugliche Ideen, mit denen du das Sutra praktisch machen kannst:

🌊 Beispiel: Wasser im Alltag

  • Im Stau stehen? Statt dich zu ärgern: Atme. Und versuch, mit dem Moment zu fließen. Sag dir innerlich: "Wasser widersteht nicht. Es findet seinen Weg." Plötzlich wird aus einer Blechlawine eine Zen-Übung.
  • Streit in der Familie? Frag dich: Wo kann ich flüssiger reagieren, statt zu blockieren? Vielleicht brauchst du nicht zu "recht haben", sondern einfach präsent zu bleiben.
  • Trinken. Klingt banal, aber: Trink langsam. Spür, wie Wasser deinen Körper durchflutet. Mach daraus ein kleines Samyama. Zwei Schlucke – volle Präsenz. That’s it.

🔥 Beispiel: Feuer mitten im Büro

  • Du verlierst Energie bei belanglosen Meetings? Spür dein inneres Feuer. Sag dir: "Was will ich hier wirklich sagen? Was brennt in mir?" Und vielleicht: Sag es. Oder lass es brennen, innerlich, ohne Drama.
  • Frierst du innerlich vor Angst? Dann zünd dir dein Mantra an: "Ich hab Kraft. Ich hab Feuer." Und bleib sitzen, statt wegzulaufen. Auch das ist Feuer – nicht nur Hitze, sondern Mut.

🌬 Beispiel: Luft beim Spazierengehen

  • Spür den Wind. Nimm wahr, wie deine Gedanken sich verändern, wenn du draußen bist. Luft bewegt. Mach daraus ein kleines Spiel: Welche Gedanken lasse ich heute mal wegwehen?
  • In einem Gespräch, das sich schwer anfühlt? Bring Luft rein. Einen Moment Stille. Eine Prise Humor. Atme. Und schau, wie sich die Atmosphäre ändert.

🌌 Beispiel: Äther in deinem Zuhause

  • Stell dich mitten in einen Raum. Und spür den Raum zwischen den Dingen. Das ist Äther. Es ist nicht leer. Es ist voller Möglichkeit. Lass diesen Raum auch in dir entstehen. Zwischen zwei Gedanken. Zwischen zwei Terminen. Zwischen zwei Atemzügen.
  • Hast du dich mal gefragt: Wo in deinem Leben brauchst du mehr Weite? Vielleicht nicht in Quadratmetern, sondern im Inneren. Dann gib dir fünf Minuten Raum. Nicht produktiv sein. Nur Raum spüren.

 Ein Element stärken

Sukadev betrachtet noch eine andere Interpretationsmöglichkeit: Wenn du ein Element in die stärken möchtest, z. B. das Feuerelement, dann konzentriere dich auf Feuer. Wenn du eine Sportart meisterlich beherrschen möchtest, vertiefe dich in alle Aspekte des Sports: Wie du die Übungen perfekt ausführst, wie das Prana dabei in dir fließt, wohin dein Blick fällt usw.

Dies gelte für alles, in dem man Erfolg haben möchte. Man solle allen Aspekten dieser Sache tiefe Aufmerksamkeit schenken, über alle Aspekte meditieren. Dann würde man richtig gut, Meisterschaft käme von Samyama. Aber dabei solle man, wir kennen diese Empfehlung von vielen Seiten der Yogaphilosophie, innerlich völlig gelassen bleiben, nicht an Erfolgen hängen oder gar sein Ego dadurch aufplustern.

Kommentar von Vyasa zu Sutra 3.45

Erläuterungen zu Vyasa

Vyasa war ein indischer Philosoph des 5. bzw. 6. Jahrhunderts nach Christi, der den ältesten überlieferten Kommentar zum Yogasutra des Patanjali schrieb. Der Text wird Yogabhashya (wörtlich "Kommentar (Bhashya) zur Yogaphilosophie") genannt und um 600 nach Christi datiert. Vyasas Kommentare zu den Sutras sind oftmals recht kurz.

Ohne Vyasas Kommentar wären viele Sutras heute fast unverständlich. Manche Gelehrte sagen, der Text ist erst durch den Kommentar wirklich „lesbar“.

Vyāsa war vielleicht/wahrscheinlich kein einzelner Autor, sondern ein Titel, der mehrere Kommentatoren der indischen Tradition umfasst. Die Stimme, die wir im Yogasutra-Kommentar hören, ist also vielleicht ein Chor.

Vyasas Yogabhashya wurde im 8./9. Jh. von Shankara (788–820 n. Chr, indischer Gelehrter, Vedanta-Philosoph, Begründer der Advaitavedānta-Tradition) kommentiert. Sein Kommentar nennt sich Yogabhashyavivarana, Vivarana ist ein Unterkommentar.

Auch Vachaspati Mishra hat einen frühen, berühmten Kommentar zum Yogasutra geschrieben. (Meine Quellen für diese Kommentare waren unterschiedliche Bücher und Webseiten, zum Beispiel Legget (siehe Literatur) und wisdomlib.org/hinduism/book/yoga-sutras-with-commentaries/). Ich gebe hier diese Kommentare in für mich relevanten Auszügen in Worten wieder, die für mich den Sinn in heutigen Worten am besten wiedergeben. Dies ist explizit kein Bemühen, die Originalkommentare wortgetreu wiederzugeben. Fehlinterpretationen sind natürlich in meiner Verantwortung.

Du siehst etwas anders, hast einen Fehler gefunden oder möchtest etwas ergänzen? Bitte schreibe dies unten bei "Ergänzungen von dir".

Die Kommentare von Vyasa, Mishra und Shankara sind oft wörtlich übersetzt worden, zum Beispiel bei den oben angegebenen Quellen.

Was Patanjali in Sutra 3.45 ziemlich nüchtern andeutet, entfaltet Vyāsa in seinem Kommentar wie ein präzises – aber zugegeben recht dichtes – philosophisches Origami. Damit du dich nicht durch gefühlte Sanskrit-Schachtelsätze kämpfen musst, hier eine verständlichere Deutung, die zeigt, was mit den fünf Erscheinungen der Elemente gemeint ist – und warum das für deine Yogapraxis nicht nur abstrakt, sondern ziemlich konkret und erstaunlich kraftvoll sein kann.

Grob (Sthūla): Die sichtbaren, sinnlich erfahrbaren Erscheinungen

Hier spricht Vyāsa von den Elementen in ihrer ersten Form: als konkrete Dinge, die du sehen, hören, schmecken, riechen oder berühren kannst.

  • Erde zeigt sich z. B. durch Geruch, Wasser durch Geschmack, Feuer durch Farbe und Licht, Luft durch Berührung und Bewegung, Äther durch Klang und Raum.
  • Das sind die Formen der Elemente, wie sie dir auf der Yogamatte oder im Alltag begegnen: ein heißer Tee (Feuer), ein fester Stein (Erde), der Klang eines Gongs (Äther).

Diese „grobe“ Ebene ist der Einstiegspunkt für jede Samyama-Praxis. Du nimmst wahr, was ist – und zwar ganz direkt, mit deinen Sinnen. Kein Konzept. Reine, lebendige Erfahrung.

Wesenseigen/Substanziell (Svarūpa): Die typische Eigenschaft eines Elements

Vyāsa macht nun klar, dass hinter jeder sinnlich erfahrbaren Form eine grundlegende Qualität steht, die für das jeweilige Element typisch ist:

  • Erde – Struktur, Form, Festigkeit
  • Wasser – Glätte, Fließen, Verbindung
  • Feuer – Hitze, Licht, Transformation
  • Luft – Bewegung, Aktivität
  • Äther – Raum, Ausdehnung, Klangträger

Das nennt er die substanzielle Erscheinung oder das eigene Wesen des Elements.

Hier beginnt deine Praxis subtiler zu werden. Du spürst nicht nur den Stein, sondern was ihn „erdig“ macht. Du beobachtest nicht nur Bewegung, sondern nimmst die Energie hinter der Bewegung wahr.

Subtil (Sūkṣma): Die Ursache – das Tanmātra

Jetzt geht Vyāsa tiefer. Er sagt: Die groben Elemente entstehen aus den sogenannten Tanmātras – das sind wie feinstoffliche Archetypen oder „ideale Schwingungen“ des jeweiligen Elements. Man könnte auch sagen: die Idee von Geruch, bevor Geruch im physischen Raum entsteht. Oder die Energie von Klang, bevor jemand ein Wort spricht.

Diese subtilen Formen lassen sich nicht mit den Sinnen erfassen – nur in tiefer Meditation. Und genau da setzt Samyama an.

🧘 In deiner Praxis: Das ist der Moment, wo du nicht mehr die Wärme spürst, sondern in das innere Feuer eintauchst. Nicht mehr Hören, sondern das Klangfeld hinter allem.

Durchdringend/Verbindend (Anvaya): Das Zusammenspiel aller Eigenschaften

An dieser Stelle geht’s um die universelle Verbundenheit. Die Eigenschaften der Elemente – Bewegung, Trägheit, Aktivität – durchdringen alles, was existiert. Diese Kräfte wirken überall gleichzeitig. Erde trägt auch ein wenig Feuer in sich, Wasser ist nie ohne Raum, Raum nie ohne Bewegung.

Vyāsa nennt das Anvaya – die Verbindung, die alles miteinander verwoben macht.

🧠 Warum das praktisch ist? Wenn du einmal erkannt hast, dass jede Erfahrung – ob Yoga-Haltung, Streit, Stille – aus denselben Grundkräften besteht, wird dein Blick weicher. Das Leben wird nicht einfacher, aber durchschaubarer.

Funktional/Zielgerichtet (Arthavattva): Wozu das alles?

Zu guter Letzt: Wozu das Ganze? Warum überhaupt diese Vielfalt an Elementen und Zuständen?

Vyāsa sagt: Die Elemente dienen einem Zweck – nämlich Erfahrung zu ermöglichen und letztlich zur Befreiung (Moksha) beizutragen. Alles, was du siehst, hörst, berührst – es passiert nicht einfach so. Es dient dazu, dich wacher, bewusster, freier zu machen. Auch – oder gerade – die unangenehmen Dinge.

🌱 Das bedeutet für deine Praxis: Wenn du den Zweck hinter einem Erlebnis erkennst, kannst du aufhören, dich gegen das Leben zu stemmen. Das ist nicht gleich Erleuchtung. Aber vielleicht ein Schritt in Richtung innerer Unabhängigkeit.

🐄 Vyāsa schreib noch:

„Die Elemente folgen (dann) dem Yogi wie Kühe ihren Kälbern“?

Das ist kein romantisches Bild aus einem Kinderbuch, sondern ein ziemlich kraftvoller Vergleich: Wenn du durch Samyama die fünf Erscheinungen eines Elements durchdrungen hast, dann folgen dir diese Kräfte ganz von selbst. Du musst sie nicht „kontrollieren“ im Sinne von zwingen – sie reagieren auf deinen Geist wie Kühe auf das Rufen ihrer Jungen. Natürlich. Vertraut. Ohne Widerstand.

Du wirst dann – so Vyāsa – nicht beherrscht von den Elementen, sondern gehst in Resonanz mit ihnen. Du bist nicht mehr Spielball des Wetters, deiner Emotionen oder deines Körpers – sondern dir wird bewusst: Du bist der Raum, in dem all das geschieht.

 

Siehe auch folgende Sutras

Yoga Sutra II-18: Die wahrgenommenen Objekte haben die Eigenschaften Klarheit, Aktivität und Trägheit und bestehen aus Elementen und Wahrnehmungskräften. Alles Wahrgenommene dient der (genussvollen) Erfahrung und der Befreiung.

Hier weiterlesen


Yoga Sutra II-19: Die Stufen der Eigenschaftszustände von den Grundbausteinen der Natur (den Gunas) sind spezifisch, unspezifisch, subtil-differenziert und undefinierbar.

Hier weiterlesen


Fazit

Zusammenfassend lässt sich Sutra 3.45 als Einladung lesen, tiefer zu forschen: Was steckt hinter dem, was wir als “materielle Realität” erleben? Und wie können wir uns so darauf einlassen, dass wir schließlich damit fließen, statt dagegen ankämpfen? Die großen Yogameister – ob klassische Kommentatoren wie Vyāsa oder moderne Gurus wie Sivananda, Vivekananda und Iyengar – haben uns unterschiedliche Facetten dieser Antwort gegeben.

Die einen malen die Vision eines Yogi, der im wahrsten Sinne Wunder vollbringt und dem die Elemente zu Füßen liegen. Die anderen betonen die innere Verwandlung: ein Yogi, der erkennt, dass diese Wunder gar nicht übernatürlich sind, sondern natürlich – wenn man die Einheit mit allem Sein realisiert hat. In jedem Fall steckt dahinter die Aussicht, dass Yoga mehr ist als Entspannung und Körperübung: nämlich ein Weg zu Erkenntnissen und Fähigkeiten, die aus heutiger Sicht fast unglaublich anmuten.

Ob wir sie nun wörtlich nehmen oder als Metaphern für inneres Wachstum – Sutra III.45 erinnert uns an das ungeheure Potenzial von Samyama, jener vollständigen Ausrichtung des Geistes. Es lädt uns ein, selbst ein wenig zu experimentieren: Wie fühlt es sich an, “Erde” in meiner Meditation zu spüren? Kann ich mit dem Feuer in mir Freundschaft schließen?

Jeder kleine Schritt, mit einem Aspekt der Natur inniger in Kontakt zu treten, bringt uns dieser Meisterschaft vielleicht ein Stück näher – sei es in Form größerer Ruhe, Belastbarkeit oder Einsicht. Kein Wunder also, dass Yogis seit Jahrtausenden über dieses scheinbar kryptische Sutra nachdenken. Es verspricht nichts Geringeres als eine tiefe Verbundenheit mit der Schöpfung – und in dieser Verbundenheit liegt letztlich die wahre Kontrolle, weil kein Widerstand mehr nötig ist.

Ergänzungen und Fragen von dir zur Sutra

Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?

Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:

 

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Videos zu Sutra III-45

Elemente meistern – Kommentar von Sukadev zu Yoga Sutra - Kap. 3, Vers 45

Länge: 6 Minuten

Youtube-Video

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Die 5 Elemente meistern – Kommentar von Anvita Dixit zu Yogasutra 3.45 (bei ihr Sutra 3.44)

Länge: 9 Minuten

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Video von Ahnand Krishna zur Sutra

Kräfte von Samyama, Class 60: Asha Nayaswami zu Sutra 3:40-46

Länge: 75 Minuten

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

https://www.yoga-welten.de

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