yogi meditiert geist ueber sich 250Samskâra-sâkshâtkaranât pûrva-jâtijnânam
संस्कारसाक्षात्करणात् पूर्वजातिज्ञानम्

 

Der Pfad der Selbsterkenntnis führt unweigerlich in unsere unterbewussten Prägungen, die wir alle zahlreich in unseren tieferen Hirnschichten abgespeichert haben. Die sich unserem Verstand nicht zu erkennen geben, deren Auswirkungen wir aber beobachten können. Patanjali erläutert hier, dass Samyama über diese unterbewussten Prägungen uns sogar zu Wissen über frühere Geburten verhelfen kann. Wie soll das funktionieren?

Inhalt: Yogasutra Kapitel 3, Vers Sutra 18

Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits

Hier sind zunächst die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Wörter, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis anpassen kannst:

  • Karana = Ursache; kausaler Ursprung; treibende Kraft; das wirksame Mittel; das kausale Mittel oder der Grund;
  • Samskara, saṁskāra, samskâra = unterbewusste Eindrücke; unterbewusste Manifestationen aus vergangenen Handlungen und Erfahrungen; Neigungen; Talente; das Angewöhnte; erworbene Neigungen, die unser Tun beeinflussen;
  • Saksat, sākṣāt = direkt; unmittelbar;
  • Saksatkarana, sâkshâtkâranât, sākṣātkaraṇa, saksat-karanat = durch Beobachtung; durch direkte Wahrnehmung; durch direkte Erfahrung; die Aktivität des direkten Sehens durch die eigenen nicht-dualen Augen; Sich-vor-Augen-Führen; Vergegenwärtigen; intuitive Wahrnehmung;
  • Purva, pūrva, pûrva = vorher; frühe; frühere;
  • Jati, jāti, jâti = Geburt; Genetik; Leben;
  • Purva-Jati, pūrva-jāti = Vorleben; frühere Geburt; ein Verweis auf das Frühere, den Vorläufer, das Vorherige;
  • Jnana, jñāna, jnânam = Wissen; Verständnis; Erkenntnis;

Übersetzungsvarianten und -hinweise (Quellen)

Hervorhebungen weisen auf Besonderheiten der jeweiligen Übersetzung hin. Übertragungen aus dem Englischen sind Eigenübersetzungen.

  • Roots: „Durch direkte Erfahrung von karmischen Rückständen (samskâras) entsteht Wissen über vergangene Leben.“
  • Sukadev: „... direkte Erfahrung von samskaras ... Wissen um das vorige Leben
  • Deshpande/Bäumer: „Durch die unmittelbare Erfahrung der unterbewussten Eindrücke …“
  • Dr. R. Steiner: „Durch Meditation auf unsere Prägungen (Samskara) ...“
  • Coster: „-“
  • Feuerstein: „Durch die unmittelbare Wahrnehmung … der subliminalen Wirkkräfte … “
  • R. Palm: „Aus der Vergegenwärtigung der Prägungen …“
  • R. Sriram: „… in Samskara, die erworbenen Neigungen, die unser Tun beeinflussen, …“
  • Govindan: „… aus der intuitiven Wahrnehmung unterbewusster Eindrücke.“
  • Iyengar: „Durch … Bewusstwerden der unterbewussten Prägungen …“
  • Paul Deussen (1908): „Aus der Vergegenwärtigung der Samskara's [der aus den Werken einer früheren Geburt resultierenden Charaktereindrücke] erfolgt Kenntnis der früheren Geburt."
  • Chip Hartranft: „Das direkte Beobachten von latenten Eindrücken mit perfekter Disziplin bringt Einsicht in frühere Geburten.“
  • R. Skuban: „… direkte Wahrnehmung der tief liegenden mentalen Eindrücke …“
  • T.K.V. Desikachar: „Richten wir uns in der Meditation auf unsere eigenen Reaktionsmuster und Gewohnheiten aus, …“
  • G. Pradīpaka: „Das Wissen (jñānam) über frühere (pūrva) Geburten (jāti) (wird) durch die Erkenntnis (sākṣātkaraṇāt) der latenten Eindrücke (saṁskāra) erlangt.“
  • 12koerbe.de: „aus der Fokussierung, angewandt auf die subtile Eindrucks-Wahrnehmung ...“
  • Hariharananda Aranya: „Durch die Verwirklichung des latenten Eindrucks wird das Wissen über frühere Geburten erlangt.“
  • I. K. Taimni: „Durch die direkte Wahrnehmung des Eindrucks wird ein Wissen über frühere Geburten erlangt“
  • Vyasa Houston: „Durch direkte Wahrnehmungen von sanskara-unterschwelligen Auslösern, Wissen über frühere Geburten.“
  • Barbara Miller: „Durch direkte Wahrnehmung des unterschwelligen Eindrucks ein Wissen über frühere Geburten.“
  • Swami Satchidananda: „Durch die direkte Wahrnehmung der eigenen geistigen Eindrücke, durch Samyama, hat man Wissen über frühere Geburten.“
  • Swami Prabhavananda: „Indem man Samyama auf frühere Gedankenwellen macht, erlangt man Wissen über seine früheren Leben.“
  • Swami Vivekananda: „Indem man die Eindrücke wahrnimmt, erhält man Wissen über vergangene Leben.“
  • Wim van den Dungen (buddhistischer Kommentar zum Yogasutra): „Durch die Wahrnehmung der Reaktoren (englisch: reactors), die Kenntnis von früheren Geburten.“
  • Rainbowbody: “Samyama auf vergangene karmische Rückstände (Samskaras) wird das unbedingte volle Wissen über das Entstehen aller Phänomene (purva-jati-jnanam) offenbaren.”

Zu den Quellen

Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:

Bücher

Internetseiten

Weitere Quellen, z. B. zu aktuellen Studien, sind direkt im Text verlinkt.

Dein Übersetzungsvorschlag

Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.

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Einordnung dieser Sutra im Yogasutra

Samyama ist die Schlüsselübung im dritten Kapitel des Yogasutra zum Erreichen der geistigen Kräfte. In den Sutras III-1 bis III-7 erläutert Patanjali zunächst, was Samyama ist: die Kombination aus

  • Dharana (Konzentration),
  • Dhyana (Meditation) und
  • Samadhi (Überbewusstsein).

In Sutra III-8 ergänzt er dann, dass der Yogi zur Erlangung der Erleuchtung über Samyama hinausgehen muss.

In den Sutras III-9 bis III-15 geht es weiter mit Erläuterungen, welche Wandlung der Geist (Chitta) vollziehen muss, um Samyama bis zur Perfektion ausüben zu können. Aufeinander aufbauend sind das die Stadien

  1. Nirodha-Parinama (Wandel durch Sammlung, einfache Konzentration),
  2. Samadhi-Parinama (Wandlung durch länger andauernde Konzentration) und
  3. Ekagrata-Parinama (Wandel/Transformation durch vollkommene Versenkung auf einen Punkt/ein Thema). 

Der notwendige Wandel des Geistes erfolgt nach und nach, ist keine sprunghafte Entwicklung.

In den Sutras III-16 bis III-49 macht Patanjali eine ganze Reihe von Vorschlägen, worauf man Samyama lenken könnte und welche Folgen (Siddhis = Kräfte, besondere Erkenntnisse) sich jeweils daraus ergeben.

In dieser Sutra geht es um tiefe Meditation über unsere unbewussten Prägungen. Daraus soll Wissen über vergangene Leben entstehen.

Besondere Kräfte (Siddhis) mit Samyama erlangen

Besondere Kräfte (Siddhis) mit Samyama erlangen

Patanjalis Anleitungen zur Erlangung der Siddhis lauten generell, dass der Praktizierende Samyama gezielt auf ein Meditationsobjekt anwendet. Samyama ist die Verbindung aus anhaltender Konzentration, Meditation und schlussendlich Samadhi (Überbewusstsein) auf ein Objekt der Meditation. Skuban sieht den Vorgang von Samyama als “mentales Eindringen in ein Objekt, das den Übenden schließlich zu den feinstofflichsten Bereichen des Seins führt.” Dadurch werden die drei Eigenschaften (siehe Sutra III-13) eines Objektes voll erkannt. So wird das Objekt voll verstanden und über die Gunas auch beherrschbar. Alle Objekte sind nämlich laut Yogalehre Erscheinungsformen der drei Gunas, auch das Bewusstsein des Menschen. Der Yogi diszipliniert sein Bewusstsein und kann über bzw. in Samyama die Gunas auch außerhalb seines Bewusstseins beeinflussen oder verändern. So erklären sich gemäß Yogalehre die Siddhis. 

Vibhutis, der andere Name für die Siddhis, bedeutet wörtlich weg (vi) von den Elementen (bhutas) und steht damit laut einiger Kommentatoren auch für die Abwendung von der Identifikation mit den materiellen Grundlagen unseres Lebens, yogisch: Prakriti. Hin zur Erkenntnis unserer wahren Natur: Purusha.

Die Sutras III-16 bis III-49  nennen die Objekte, auf die ein Yogi seine Samyama-Konzentration legen sollte, um besondere Kräfte zu entfalten. Iyengar betont jedoch, dass diese Siddhis sich erst bei weit fortgeschrittenen Yoga-SchülerInnen zeigen.

Ergänzend: Lange Pranayama-Praxis soll spontane Siddhis triggern können. Gerade Wechselatmung über Monate hinweg wird in manchen Berichten als „geistöffnend“ beschrieben – mit plötzlichen Hörerlebnissen oder Visionen.

Was ist Samyama?

Was ist Samyama?

Samyama besteht aus drei Stufen: Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein). Nur die erste Stufe von Samyama, die Konzentration auf ein Objekt, lässt sich willentlich steuern. Die darauf aufbauenden Geisteszustände Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein) müssen sich laut der meisten Kommentatoren des Yogasutras von alleine einstellen und werden durch lang anhaltende Konzentration und Beseitigung der Geisteshindernisse erlangt. Feuerstein bezeichnet Samyama als 'Bündelung' von Konzentration, Meditation und Samadhi. Du findest Samyama ausführlicher in den ersten Sutras des dritten Kapitels des Yogasutra hier auf yoga-welten.de besprochen. Siehe vor allem:

Yoga Sutra III-4: Die drei (Dhahrana, Dhyana, Samadhi) zusammen auf ein Objekt oder einen Ort angewendet wird Samyama genannt

Zur Sutra


Yoga Sutra III-5: Aus der Meisterung von Samyama entsteht vollkommenes Wissen über das Wahrgenommene

Zur Sutra


Yoga Sutra III-6: Der Fortschritt im Samyama erfolgt in Stufen

Zur Sutra


Voraussetzungen und Umgang mit den Siddhis

Empfehlungen zu Voraussetzungen und zum Umgang mit den Siddhis

Viele Kommentatoren empfehlen, mit den Siddhis sehr bewusst umzugehen. Folgendes wird oft geraten:

Wer sich den Siddhis zuwendet, sollte die Yamas und Niyamas in seinem Leben verwirklicht haben. Diese sind:

Die Yamas – Selbstkontrolle

  • Ahimsa – Gewaltlosigkeit
  • Satya – Wahrhaftigkeit
  • Asteya – Nicht-Stehlen
  • Brahmacharya – Wandel in Brahma / Selbstbeherrschung / Enthaltsamkeit
  • Aparigraha – Nicht-Greifen, Verzicht auf Gier

Niyamas – Verhaltensregeln

  • Saucha – Reinheit
  • Santosha – Zufriedenheit
  • Tapas – Selbstzucht
  • Svadhyaya – Selbststudium (Studium)
  • Ishvarapranidhana – Verehrung des Göttlichen

Siehe dazu die Erläuterungen in "Yamas und Niyamas im täglichen Leben".

Siddhis sollten nicht zum Vergnügen, zur Selbsterhöhung oder anderen ungünstigen, egoistischen Zielen angewendet werden. Vielmehr zeigen die Siddhis (so Iyengar und andere), dass die Yogapraxis “richtig angelegt” sei.

Selbstverständlich sollte man Siddhis auch nicht dazu nutzen, um jemand anderen damit zu schaden.

Stattdessen wird eher ein “Nicht-Beachten” der Siddhis angeraten, wenn diese sich denn zeigen sollten. Iyengar schreibt, (S. 244), die Übungen bei Auftreten der Siddhis mit Glauben und Begeisterung weiterzuentwickeln, die Siddhis aber mit völligem Gleichmut zu betrachten.

Dem Yogi wird also geraten, sich nicht auf die Siddhis einzulassen, sich nicht von ihnen “mitreissen zu lassen”, um sie nicht für eigenen selbstsüchtige Bedürfnisse zu verwenden, woraus späteres Leiden folgen würde. Stattdessen solle er/sie weiter auf dem Pfad der Befreiung zu wandeln und die Siddhis eher als Prüfung ansehen, ob man nicht doch noch - trotz fortgeschrittener yogischer Entwicklung - den Verlockungen der Dualität und des Ego-Daseins nachgibt.

Swami Sivananda sagt über Siddhis:

„Yoga ist nicht dazu da, Siddhis, Kräfte, zu erlangen. Wenn ein Yogaschüler die Versuchung verspürt, Siddhis zu erlangen, wird sein weiterer Fortschritt ernsthaft verzögert. Er hat den Weg verloren. Ein Yogi, der darauf konzentriert ist, höchsten Samadhi zu erreichen, muss Siddhis zurückweisen, wo auch immer sie auftauchen. Siddhis sind Einladungen von Devatas. Nur wenn man diese Siddhis zurückweisen kann, kann man Erfolg im Yoga erlangen.“

Im tibetischen Buddhismus werden vergleichbare Fähigkeiten „Shes-rab“ genannt. Auch dort: klare Intuition, inneres Sehen, spontane Einsicht – aber nie als Ziel, sondern als Prüfstein für Demut.

Missverständnisse rund um Siddhis

Die Aussicht auf übernatürliche Kräfte fasziniert viele – und genau darin liegen einige häufige Missverständnisse begründet. Ein Irrglaube besteht darin, dass Yoga hauptsächlich dazu diene, solche Siddhis zu erlangen. Tatsächlich betont die Tradition jedoch, dass Siddhis eher Nebenprodukte auf dem spirituellen Weg sind, nicht sein Zweck. Patanjali selbst stellt im unmittelbar folgenden Sutra klar, dass diese Fähigkeiten für einen im Samadhi befindlichen Geist Upasarga – also Störungen oder Ablenkungen – darstellen, auch wenn sie in einem nach außen gewandten Bewusstseinszustand als außergewöhnliche Errungenschaften erscheinen mögen. Yogameister wie Vyasa und später Vivekananda haben daher immer wieder gemahnt, die Siddhis nicht zu überschätzen: Sie seien wie Blüten am Wegesrand – schön und bemerkenswert, aber man sollte nicht vom Weg abkommen, um nur noch Blumen zu pflücken.

Ein weiteres Missverständnis liegt darin, jede ungewöhnliche innere Wahrnehmung sofort für eine echte siddhische Fähigkeit zu halten. Insbesondere wenn Übende beginnen, sich intensiv mit Meditation zu beschäftigen, können imaginäre Bilder, Lichterscheinungen oder akustische Phänomene auftauchen. Die Yoga-Tradition fordert hier Viveka, das unterscheidende Erkenntnisvermögen: Handelt es sich wirklich um eine valide intuitive Einsicht (Pratibha) oder nur um eine Wunschprojektion des Geistes? Echte spirituelle Intuition wird traditionell durch bestimmte Qualitäten kenntlich gemacht – sie geht einher mit tiefer innerer Stille, Klarheit und Gewissheit, ohne Aufregung oder Ego-Stolz. Hingegen sind halluzinatorische Erlebnisse oder irrige „Eingebungen“ oft dramatisch, emotional aufgeladen oder selbstbezogen. Es ist ein bekanntes Risiko, dass ein Yogi, der sich zu früh auf Siddhis fokussiert, Opfer von Täuschungen werden kann. Beispielsweise könnte man glauben, die Gedanken anderer lesen zu können, während man in Wirklichkeit eigenen Fantasien nachhängt.

Schließlich gibt es das Missverständnis, Siddhis seien ein Zeichen von Erleuchtung oder spiritueller Vollendung. Historische Berichte zeigen jedoch, dass auch wenig ethische oder unreife Personen zeitweise paranormale Fähigkeiten aufweisen konnten – was nicht mit wahrer Heiligkeit gleichzusetzen ist. Im Yoga wird daher gelehrt, die Siddhis weder zu verteufeln noch zu vergötzen. Sie dürfen auftauchen, doch der richtige Umgang ist entscheidend: Ein reifer Yogi nimmt sie wahr, schenkt ihnen aber wenig Bedeutung und bleibt dem höheren Ziel, Kaivalya (der völligen Befreiung), verpflichtet. Missverständnisse klären sich letztlich durch Erfahrung und Anleitung: In der traditionellen Guru-Schüler-Beziehung wurden auftauchende Siddhi-Erlebnisse vertraulich besprochen, um sicherzustellen, dass der Schüler nicht in Fallen wie Egoismus oder Ablenkung tappt. So soll auch der moderne Übende verstehen, dass Wunder im Yoga-Kontext Prüfsteine der Haltung sind – sie verlangen nach noch mehr Demut, Vairagya und Konzentration auf den eigentlichen Weg.

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Siddhi: Wissen über vergangene Leben

Was genau können wir mit diesem Siddhi erkennen? Govindan (S. 119) schreibt: “Im Zustand des Eins-werdens (samyama) kann der yogin zum direkten Beobachter unterbewusster Eindrücke werden und als Zeuge der Vergangenheit sehen, wo diese entstanden sind.”

Das klappt sogar mit Samskaras aus früheren Leben. Sukadev: “So geht man in frühere Inkarnationen hinein.“ Dr. Steiner ergänzt: “Patanjali fasst dabei den Begriff des Vorlebens sehr weit. Es umfasst alles, was vor dem aktuellen Zeitpunkt stattgefunden hat.”

Wie funktioniert das, was haben die Samskaras, die unterbewussten Prägungen, mit den früheren Leben zu tun? Iyengar erklärt (S. 245): “Das Gedächtnis ist ein Teil der unterbewussten Schicht, und die Früchte des Begehrens (Schmerz und Lust des gegenwärtigen Lebens, die auf gute und schlechte Taten eines früheren zurückzuführen sind) gehören zum Unbewussten.”

Was ist ein Samskara?

Yoga Sutra I-18: Ein weiterer Zustand des Samadhi - Virama Pratyaya - ist nach intensiver Übung erreicht, wenn alle geistigen Aktivitäten aufhören und nur (ein Rest) unmanifestierter Eindrücke im Geist (eine Form der Leere) verbleiben

wasser tropfen 250

Virâma–pratyayâ-abhyâsa–pûrvah samskâra–seso nyah
विरामप्रत्ययाभ्यासपूर्वः संस्कारशेषोऽन्यः

 

Wir tauchen tiefer in die Welt des Samadhi ein. Sutra I-18 erläutert Virama-Pratyaya. Dieser Zustand muss schon sehr wonnevoll und reich an intuitiven Erkenntnissen sein. Aber Achtung! Es droht Gefahr ... 

Hier weiterlesen: Yoga Sutra I-18: Ein weiterer Zustand des Samadhi - Virama Pratyaya - ist nach intensiver Übung erreicht, wenn alle geistigen Aktivitäten aufhören und nur (ein Rest) unmanifestierter Eindrücke im Geist (eine Form der Leere) verbleiben


Der Sanskrit-Begriff Samskara wird in Sutra I-18 eingeführt und auf vielerlei Weise übersetzt:

  • eine ansonsten unbewussten Prägung
  • Eindrücke im Geist/Unterbewusstsein
  • Talente,
  • Neigungen,
  • Persönlichkeitsstrukturen
  • Charaktereigenschaften
  • Temperament
  • Eliade nennt sie „unterbewußte Residuen“
  • karmische Rückstände
  • der konditionierte Geist
  • unbewusste Bewirker (Hauer)
  • geistige Spur (Sai Baba)

All dies in seiner Gesamtheit wird als Samskaras bezeichnet.

Vyasa (laut Palm) teilt sie “in zwei große Gruppen” ein:

  1. Neigungen/Vorlieben (vasana)
    Diese verursachen Erinnerungen und Plagen.
  2. Tugenden und Untugenden (dharmadharma)
    Diese bringen “Tatenfrüchte” hervor.

In dieser Sutra wären die vasana-samskaras gemeint, siehe unten beim vollen Kommentar von Vyasa.

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Wie soll ich genau vorgehen, um dieses Siddhi zu erlangen?

Voraussetzungen und Vorbereitungen für Samyama und Siddhis

Voraussetzungen für Samyama und Siddhis

Um Samyama – die kombinierte Praxis von Konzentration, Meditation und Versenkung – erfolgreich üben zu können, müssen bestimmte psychologische und spirituelle Voraussetzungen erfüllt sein. Einig sind sich die traditionellen wie modernen Lehrer, dass der Geist des Übenden ausreichend gereinigt und gesammelt sein muss. Das bedeutet: innere Stabilität, relative Gedankenstille und Freiheit von starken emotionalen Aufwallungen als Grundlage. Es bedarf eines Maßes an Konzentrationskraft, Achtsamkeit und Gelassenheit gegenüber Sinnesreizen, damit die Aufmerksamkeit vollständig nach innen gelenkt werden kann. Besonders hervorgehoben wird die Haltung der Nicht-Verhaftung (Vairagya): Der Yogi soll nicht mehr an gewöhnlichen Sinnesfreuden oder Erfolgserlebnissen hängen, sondern eine innere Unabhängigkeit davon kultiviert haben.

Darüber hinaus betont der yogische Weg, dass die grundlegenden Stufen des Achtgliedrigen Pfades gefestigt sein sollen, bevor man sich höheren Techniken wie Samyama widmet. Konkret bedeutet dies: Yama und Niyama – die ethischen Prinzipien und Selbstdisziplinen – sollten im Leben des Übenden verankert sein, um mentale Unruhe und konflikthafte Begierden zu minimieren. Die Praxis von Asana (Körperübungen) und Pranayama (Atemlenkung) baut Spannungen und Rastlosigkeit ab und stabilisiert Körper und Nerven, was indirekt dem Geist zugutekommt. Pratyahara, das systematische Zurückziehen der Sinne, ist ebenfalls eine entscheidende Vorstufe: Erst wenn die Aufmerksamkeit nicht mehr unwillkürlich von äußeren Eindrücken gesteuert wird, kann echte Konzentration nach innen entstehen. Diese Vorarbeiten schaffen den Nährboden, auf dem Samyama gedeihen kann. Ein Yogi, der Schritt für Schritt diesen Pfad gegangen ist, entwickelt die geistige Stärke und Reinheit, die nötig sind, um tiefe Versenkung zu erreichen – und in deren Folge können Siddhis überhaupt erst auftauchen.

Die Rolle von Entsagung und Ethik (Vairagya, Yama, Niyama)

Entsagung/Nichtanhaftung im Yoga, auf Sanskrit Vairagya, und die ethischen Richtlinien Yama und Niyama gehören zu den fundamentalsten Anforderungen, insbesondere wenn es um den Umgang mit Siddhis geht. Vairagya bedeutet ein inneres Losgelöstsein: der Übende übt sich darin, Verlangen und Anhaftungen aufzugeben – seien es sinnliche Genüsse, materielle Güter oder auch das Streben nach außergewöhnlichen Fähigkeiten. So kann der Yogi in die Tiefe von Samyama gelangen.

Die Geisteshaltung von Vairagya ist auch hilfreich dabei, dass aufkommende Siddhis den Yogi nicht verführen. Nur wer in Gleichmut gegenüber allen Phänomenen bleibt, kann übernatürliche Wahrnehmungen haben, ohne vom eigentlichen Pfad abzukommen. Patanjali nennt Vairagya nicht umsonst bereits im ersten Kapitel als Schlüssel zur geistigen Stille: Das fortwährende Loslassen verhindert, dass der Geist neue Wellen von Begierde und Ego-Stolz bildet.

Ergänzend dazu bilden Yama und Niyama das moralische Fundament. Die fünf Yamas – etwa Gewaltlosigkeit (Ahimsa), Wahrhaftigkeit (Satya) oder Nicht-Gier (Aparigraha) – und die fünf Niyamas – etwa Reinheit (Shaucha) und Selbststudium (Svadhyaya) – sorgen dafür, dass der Charakter und Lebenswandel des Yogis ethisch ausgerichtet sind. Warum ist das so wichtig in Bezug auf Siddhis? Zum einen reinigt moralisches Verhalten das Herz und mindert egoistische Tendenzen, was die Wahrscheinlichkeit von Missbrauch oder falscher Identifikation mit Kräften reduziert. Zum anderen stabilisieren Yama und Niyama den Geist: Ein Gewissen, das frei von Schuld und Zwiespalt ist, kommt leichter zur Ruhe. Traditionell heißt es, dass Siddhis nur einem Yogi dauerhaft und gefahrlos zufallen, der Tugend und Selbstbeherrschung verkörpert. Andernfalls können Machtgefühle, Hochmut oder unethische Versuchungen die Folge sein. Daher lehren die Yogameister, dass jede Erweiterung der Fähigkeiten mit entsprechender Demut und Verantwortungsbewusstsein einhergehen muss – Qualitäten, die durch die Befolgung von Yama und Niyama kultiviert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Vairagya und die ethische Praxis sind Förderer und Schutzmechanismus auf dem Weg zur höheren Erkenntnis. Sie erleichtern das Eindringen in lang anhaltende innere Stille bei voller Bewusstheit und bewahren den Übenden davor, die Richtung zu verlieren, wenn Siddhis auftauchen. Ein Yogi, der Entsagung übt und ethisch gefestigt ist, wird die verfeinerten Sinneswahrnehmungen zwar registrieren, aber weder missbrauchen noch für wichtiger halten als das letztendliche Ziel – die Erkenntnis des wahren Selbst (Purusha) und die Befreiung.

Vorbereitende Techniken für Samyama und verfeinerte Wahrnehmung

Um den Geist auf Samyama und mögliche subtile Wahrnehmungen vorzubereiten, empfehlen Yogalehrer seit jeher verschiedene unterstützende Techniken. Insbesondere folgende Ansätze haben sich als hilfreich erwiesen:

  • Yama und Niyama hatten wir schon, empfohlen wird auch eine stabile und bequeme Sitzhaltung (Asana).
  • Pratyahara (Zurückziehen der Sinne): In dieser fünften Stufe des Raja Yoga lernt der Übende, die Aufmerksamkeit von äußeren Sinnesobjekten abzuziehen. Praktisch wird Pratyahara z.B. geübt, indem man sich in Entspannung auf innere Wahrnehmungen konzentriert und äußere Reize ausblendet – etwa durch Augen schließen, in Stille sitzen oder Visualisierungen. Dadurch werden die Sinne „nach innen gezogen“. Ein trainiertes Pratyahara ist die Voraussetzung dafür, dass in Samyama die verfeinerten, inneren Sinneswahrnehmungen auftauchen können. Erst wenn die gewöhnlichen Sinnesreize an Macht verlieren, entsteht Raum für das subtile innere Hören, Sehen etc.
  • Pranayama (Atemkontrolle): Gezielte Atemübungen beruhigen das Nervensystem und sammeln den Geist. Durch Regulierung (Patanjali nennt Verlängerung und Verfeinerung) des Atems – etwa mittels tiefer Bauchatmung, Wechselatmung (Nadi Shodhana) oder einfach nur der Verlängerung der Ausatmung – wird der Geist fokussiert und der Energiefluss harmonisiert. Patanjali selbst führt Pranayama als wichtige Vorstufe zu Dharana (Konzentration) an. Ein gleichmäßiger, feiner Atem fördert eine introvertierte Aufmerksamkeit und kann latente Energien (Prana) wecken. Insbesondere fortgeschrittene Pranayamas, die mit Konzentration auf Energiezentren (Chakras) verbunden sind, schulen die Wahrnehmung des inneren Raums. Dadurch wird der Yogi empfänglicher für subtile Empfindungen – eine essenzielle Vorbereitung, um in tiefere Meditation vorzudringen, wo sich Siddhis zeigen könnten.
  • Optional: Yoga Nidra (Yogischer Tiefenentspannungszustand): Yoga Nidra ist eine geführte Meditation, die den Körper in vollständige Entspannung versetzt, während der Geist hellwach bleibt. In diesem Schwebezustand zwischen Wachen und Schlaf treten Gehirnwellen auf, die für Aufnahmefähigkeit und Intuition förderlich sind. Die Praxis von Yoga Nidra hilft, unbewusste Verspannungen und mentale Blockaden abzubauen. Sie schult außerdem die Fähigkeit, bewusst ins Unterbewusstsein hineinzulauschen, ohne einzuschlafen. Diese Fertigkeit – entspannt und zugleich aufmerksam nach innen zu schauen – ist eine direkte Vorbereitung auf Samyama. Ein Yogi, der Yoga Nidra meistert, kann seine Aufmerksamkeit lange nach innen richten, was die Kontinuität von Dharana/Dhyana fördert. Zugleich fördert Yoga Nidra einen Zeuge-Geist („Sakshi-Bhava“), der Phänomene beobachten kann, ohne sich damit zu identifizieren – hilfreich, um etwaige Siddhi-Erfahrungen nüchtern zu betrachten. Hier findest du die konkrete Übungsanleitung.
  • Optional: Japa (Mantra-Wiederholung): Die Rezitation oder mentale Wiederholung eines Mantras gilt als eine der wirkungsvollsten Konzentrationshilfen. Durch Japa wird der rastlose Geist schrittweise beruhigt und auf einen Klang oder eine heilige Silbe ausgerichtet. Das kontinuierliche Wiederholen – ob laut, leise oder innerlich – bündelt die Gedankenströme und führt zu tiefer Meditation. In vielen Yoga-Traditionen heißt es, ein Mantra reinige den Geist und öffne das Herz. Praktisch bewirkt Japa, dass störende Gedanken in den Hintergrund treten und eine spirituelle Schwingung den Vordergrund einnimmt. Dies bereitet auf Samyama vor, indem das Mantra wie ein Anker für Dharana dient und nahtlos in Dhyana übergehen kann. Zudem kann intensives Mantra-Japa dazu führen, dass der Übende das Mantra schließlich innerlich „hört“, ohne aktives Tun – eine Form von subtiler Wahrnehmung, die als Siddhi betrachtet werden könnte (z.B. Nada-Anubhava, das innere Klang-Erlebnis). Selbst wenn solche Phänomene nicht explizit gesucht werden, stärkt Japa in jedem Fall die Konzentration, Hingabe und Vairagya. Diese Qualitäten schützen und begleiten den Yogi, falls sich verfeinerte Sinneswahrnehmungen einstellen.

Zusammengefasst dienen Pratyahara, Pranayama, Yoga Nidra und Japa als (nicht unbedingt notwendige aber) hilfreiche Bausteine in der Vorbereitung auf Samyama. Sie entwickeln die nötige geistige Disziplin, Sammlung und Reinheit, um die im Yoga-Sutra beschriebenen Fähigkeiten zu ermöglichen (garantieren aber deren Auftreten nicht). Gleichzeitig fördern sie die Haltung von Losgelöstheit und innerer Ruhe, sodass der Yogi bereit ist, Siddhis weder zu erzwingen noch zu fürchten, sondern sie im richtigen Geist zu integrieren. Jede dieser Techniken ist für sich schon eine wertvolle Übung; im Zusammenspiel ebnen sie den Weg zu den tieferen Erfahrungen des Yoga – bis hin zur Pratibha, dem aufblitzenden inneren Wissen, und darüber hinaus zum endgültigen Ziel des Yoga, der Verwirklichung des Selbst.

🌀 Samyama-Reife-Check

Samyama – die Kombination aus Konzentration, Meditation und tiefer Versenkung – ist eine hochentwickelte Praxis im Yoga. Doch ist sie für jeden und zu jeder Zeit sinnvoll? Mit diesem kurzen Selbsttest kannst du einschätzen, ob dein Geist bereit ist, sich auf diese subtile Form des inneren Forschens einzulassen.

So geht's: Beantworte die Fragen ehrlich und spontan. Am Ende erhältst du eine Einschätzung und eine Empfehlung für deinen nächsten Schritt.

1. Wie leicht fällt es dir, Gedanken im Geist kommen und gehen zu lassen, ohne ihnen zu folgen?





2. Wie sieht deine Meditationspraxis aktuell aus?





3. Wie reagierst du auf innere Unruhe oder Reizüberflutung?





4. Kannst du dich länger auf ein inneres Objekt (z. B. Atem, Mantra, Lichtpunkt) konzentrieren?





5. Wie gehst du mit spirituellen Erfahrungen um?





6. Hast du das Gefühl, dass deine spirituelle Praxis dich transformiert?





7. Wie reagierst du auf Stille?





Interaktive Zeitleiste: Pfad zu Samyama und den Siddhis

Diese Zeitleiste zeigt dir die Stufen des Yogawegs, die nötig sind, um in den Zustand von Samyama zu kommen – und wie daraus Siddhis (verfeinerte Sinneswahrnehmungen) spontan entstehen können.

🪷 Yama & Niyama

Ethische Grundlagen & Selbstdisziplin: z. B. Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Reinheit. Sie bereiten deinen Geist auf Tiefe und Klarheit vor.

🧘 Asana

Stabiler, bequemer Sitz. Der Körper wird still, der Atem ruhig – beides ist nötig für längere innere Versenkung.

🌬️ Pranayama

Atemkontrolle als Brücke zur inneren Wahrnehmung, Pantanjali empfiehlt, Ausatmung und Einatmung und Anhalten zu verlängern und zu verfeinern. Dieses Pranayama beruhigt das Nervensystem und bereitet den Geist auf Fokus vor.

👁️ Pratyahara

Zurückziehen der Sinne. Der Blick geht nach innen. Die Außenwelt verliert an Bedeutung. Jetzt beginnt echte Sammlung.

🎯 Dharana

Konzentration auf ein Objekt (z. B. Licht, Atem, Mantra). Der Geist bleibt bei einem Punkt – erste Form von Meditation.

🧘‍♀️ Dhyana

Meditation. Der Fokus wird fließend, mühelos. Es gibt keine Unterbrechungen mehr – reines Verweilen im Beobachteten.

🌌 Samadhi

Verschmelzen mit dem Objekt. Kein „Ich meditiere“ mehr – nur noch reines Sein. Dies ist der Eingang in tiefe Einsicht.

✨ Übergang zu Samyama

Wenn Dharana, Dhyana und Samadhi auf dasselbe Objekt gerichtet sind – ohne Unterbrechung –, kann daraus Samyama entstehen. Dann ist der Geist hochfokussiert, durchlässig und empfänglich für tiefe, intuitive Erkenntnis.

🌟 Was entsteht daraus?

Spontan kann es geschehen, dass sich ein Siddhi zeigt, du z. B. feiner hörst, spürst, siehst – nicht mit den Sinnen, sondern von innen heraus. Denke immer daran: Siddhis sind kein Ziel, aber ein möglicher Meilenstein auf deinem Weg.

Samyama, der Dreiklang aus Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (Überbewusstsein) auf ein Meditationsobjekt ist das Mittel der Wahl für den Yogi, um die in Kapitel III des Yogasutra besprochenen Siddhis auszuüben. In diesem Fall soll sich der Yogi auf die unbewussten Prägungen, Samskaras, konzentrieren.

Üblicherweise gelingt tiefe Versenkung bei voller Bewusstheit am besten mit tiefer Meditation. Es soll auch mit Yoga Nidra funktionieren, wenn du die darin enthaltenen Schritte mit Konzentration ohne einzuschlafen durchführen kannst. Zu beiden Techniken findest du Anleitung (& Downloads) auf Yoga-Welten.de: 

Beitrag: Yoga Nidra

Yoga Nidra

Einzelner Baum im Feld, tiefe Wolken

Yoga Nidra | Anleitung, MP3, Text und Variationen

Willkommen zu der Entspannungstechnik des Yogas: Yoga Nidra. Die yogische Tiefenentspannung, auch "yogischer Schlaf" genannt, ist eine Tiefenentspannungsübung der tantrischen Yoga-Lehre. Ihr Ursprung liegt in weit entfernten Zeiten.

Yoga Nidra führt in tiefe Entspannungszustände, die mit einiger Übung bei vollem Bewusstsein erfahren werden können. Zusätzlich besteht über einen sogenannten Sankalpa die Möglichkeit, Persönlichkeitsentwicklung tief ins Unbewusste einzuprägen.

Hier findest du Yoga Nidra erläutert und dazu eine einfache Anleitung, einen Gratis-MP3-Download, den Text zum Ausdrucken und viele Varianten für fortgeschrittenes Üben, auch als Videos.

Hier weiterlesen: Yoga Nidra

Beitrag: Meditation lernen

Meditation lernen

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Meditation lernen – die grundlegende Anleitung aus dem Buddhismus

Der Begriff Meditation hat viele Facetten. Das Spektrum reicht vom Nachsinnen über ein Thema (vornehmliche Betrachtungsweise der Philosophen) bis zur völligen Gedankenstille. Im Folgenden findest du eine konkrete Anleitung der Schritte, welcher der Buddha himself seinen Schülern zum Lernen einer tiefen Meditation gegeben hat. Sicherlich nicht die schlechteste Herangehensweise, wenn du persönliche Entwicklung oder gar Erleuchtung zum Ziel deiner Meditationsreise auserkoren hast.

Am Ende findest du eine Merkkarte zum Ausdruck – z. B. für das Portemonnaie.

Hier weiterlesen: Meditation lernen

Deshpande/Bäumer schildern den Vorgang wie folgt (S. 146/147): Der Yogi richtet seine Achtsamkeit im Samayma auf “dieses stille, regungslose (santa) Bewusstsein”. Dabei werde dessen Wesen und Struktur als Ergebnis vergangener Ereignisse offenbar. “Auf diese Weise enthüllt sie [Samyama] vergangene Existenzen, die das Bewusstsein durchlaufen hat.”

Deshpande/Bäumer (S. 150) weiter: wenn “... ein Yogi die komplexe Masse vergangener Eindrücke (samskaras) in seiner Geistsubstanz direkt wahrnimmt (saksatkaranat), er die Folge (krama) deutlich sieht, die sie hervorgebracht hat.” Diese Folge wird bis zurückverfolgt bis zum Ursprung und so gelangt man in Erkenntnisse über frühere Leben.

Dr. Steiner: “Warum handeln wir in bestimmten Situationen, wie wir es eben tun? Das schlägt uns Patanjali hier als Thema für unsere Meditation vor.“

Nehmen wir an, du hast eine bestimmte Abneigung oder Zuneigung zu etwas, was du dir mit Erfahrungen in diesem Leben nicht erklären kannst. Oder ein Talent, eine besondere Fähigkeit. Oboe spielen, Flugangst, Schlangenphobie, Sprachtalent, Sehnsucht nach dem weiten Ozean …

Diese Prägungen lassen sich natürlich auch alle eventuell mit unbewussten oder vergessenen Erlebnissen aus diesem Leben erklären, aber dennoch könntest du diese Prägungen auch als Meditationsobjekt verwenden, um der Sache auf die Spur zu kommen.

Setze dich hin, stelle dir die Prägung deutlich vor und konzentriere dich fortlaufend - ganz entspannt - auf dieses Samskara. Nimm es fortgesetzt intuitiv wahr, ohne darüber nachzudenken. Desikachar schreibt (S. 112), dass wir dann erkennen “... wie sich unser Verhalten und unsere persönlichen Charaktereigenschaften entwickelt haben und welche Ereignisse in der Vergangenheit unsere Sichtweisen, Vorlieben und Abneigungen beeinflusst haben.”

Erläuterungen von Eliade zum Vorgang

Eliade erläutert ab Seite 95 den Vorgang, wenn man über die eigenen, inneren Samskaras Samyama ausübt. Samyama umfasse Konzentration, Meditation und Samadhi - also Dharana, Dhyana und Samadhi. Der Ablauf ist laut Eliade nun wie folgt: Der Yogin konzentriert sich auf ein Objekt, eine Idee, z. B. auf die unbewussten Residuen (Samskaras genannt, unterbewusste Strömungen, Antriebe etc.). Wenn er diesbezüglich die Konzentration - ekagrata - erreicht hat, geht er in Meditation über die Residuen. Eliade nennt dies ein magisches Assimilieren, ein Aneignen. Durch Dhyana – die Meditation – gelangt er in samprajnata Samadhi, den Bija Samadhi (mit Stütze, und das sind in diesem Fall die unterbewussten Residuen, ansonsten andere Meditationsobjekte).

So geht der Yogin über die Erkenntnis hinaus und gelangt in den „Besitz“ der Residuen/Samskaras. Der Yogin gelangt über die Enstase (Griech. en-stasis, in etwas stehen) im Samadhi in Identifikation mit den jeweiligen Residuen – die Erkenntnis wird dann “total”. Der Yogi begreift so umfassend und stark, dass er zu den Residuen wird. Und nun wird es interessant: Durch dieses totale Begreifen, so Eliade weiter, erfasst der Yogin, wovon die Residuen abgelöst wurden und gelangt so zur Erkenntnis seiner früheren Leben. Diese Erkenntnis von den früheren Leben bis hinab zur „Samenexistenz“ ist für den Befreiungsprozess von entscheidender Hilfe.

Auch im Buddhismus spiele dies eine große Rolle. Mehr dazu bei Eliade ab Seite 189.

Siehe auch Sutra II-39:

Yoga Sutra II-39: Ist Begierdelosigkeit (Aparigraha) [im Wesen eines Menschen] gefestigt, erkennt er den Sinn seiner Geburt

genuegsam blume mauer 250Aparigrahasthairye janmakathantāsambodhaḥ
अपरिग्रहस्थैर्ये जन्मकथंतासंबोधः

Aparigraha – die Begierdelosigkeit oder Anspruchslosigkeit – ist laut Iyengar der subtilste Aspekt der Yamas und stellt hohe Anforderungen an Yoga-Aspiranten. Aber es helfe nichts: wenn wir uns darüber klar werden wollen, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir gehen, müssen wir das Haben-Wollen loslassen. Die Begründungen dafür sind durchaus nachvollziehbar.

In II-39 werden die (wundersamen) Folgen von Aparigraha erläutert ► Was meint Aparigraha konkret? ► Übersetzungsalternativen ► Wirkungsabläufe ► Weiterer Nutzen von Aparigraha ► Übung

Hier weiterlesen: Yoga Sutra II-39: Ist Begierdelosigkeit (Aparigraha) [im Wesen eines Menschen] gefestigt, erkennt er den Sinn seiner Geburt


Wenn wir aparigraha, das innere Nicht-Greifen, Begierdelosigkeit, erreichen, erfahren wir, warum wir leben. R. Skuban verweist darauf, dass unsere Samskaras des Begehrens und Wünschens der Antrieb für unsere Wiedergeburt sind. So liegt es nahe, dass deren Kenntnis auch zum Wissen über frühere Leben führe.

Umfrage zum Vorgehen

Hast du schon Erfahrungen mit dieser Technik bzw. diesem Vorgehen?

Kannst du Tipps geben, wie du es genau gemacht hast?

 

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Sinn des Ganzen, Gefahren der Praxis

Deshpande/Bäumer schreiben, dass Yoga eine Disziplin sei, die uns in einen Bewusstseinszustand versetzen könne, bei dem wir erkennen, was wirklich ist. Die Wirklichkeit direkt wahrzunehmen, ohne Filter und Interpretationen. Darauf zielen viele Siddhis im dritten Kapitel ab.

Aber das Herumstöbern in der Vergangenheit oder gar vorgeburtliche Erfahrungen kann auch nach hinten losgehen. So mancher Yogalehrer rät tendenziell von Versuchen ab, sich in vergangene Leben zu versetzen. Es wird dieser Arbeit auch kein großer Sinn zugesprochen.

Beispielsweise Govindan (S. 119): “Im Allgemeinen ist es nicht ratsam, zu erforschen, was in früheren Leben geschehen ist, denn man kann überwältigt werden von den vielen schmerzlichen Erfahrungen.”

Reinkarnationstherapeuten argumentieren hier natürlich anders. Auch Dr. Steiner sieht in dieser Praxis Chancen: “Wir erfahren auf dieser inneren Reise viel über uns selbst. Wird unsere Handlung durch Vorerfahrungen und Vorurteile bestimmt? Woher kommen diese Vorurteile?”

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Kommentar von Vyasa zu Sutra 3.18

Erläuterungen zu Vyasa

Vyasa war ein indischer Philosoph des 5. bzw. 6. Jahrhunderts nach Christi, der den ältesten überlieferten Kommentar zum Yogasutra des Patanjali schrieb. Der Text wird Yogabhashya (wörtlich "Kommentar (Bhashya) zur Yogaphilosophie") genannt und um 600 nach Christi datiert. Vyasas Kommentare zu den Sutras sind oftmals recht kurz.

Ohne Vyasas Kommentar wären viele Sutras heute fast unverständlich. Manche Gelehrte sagen, der Text ist erst durch den Kommentar wirklich „lesbar“.

Vyāsa war vielleicht/wahrscheinlich kein einzelner Autor, sondern ein Titel, der mehrere Kommentatoren der indischen Tradition umfasst. Die Stimme, die wir im Yogasutra-Kommentar hören, ist also vielleicht ein Chor.

Vyasas Yogabhashya wurde im 8./9. Jh. von Shankara (788–820 n. Chr, indischer Gelehrter, Vedanta-Philosoph, Begründer der Advaitavedānta-Tradition) kommentiert. Sein Kommentar nennt sich Yogabhashyavivarana, Vivarana ist ein Unterkommentar.

Auch Vachaspati Mishra hat einen frühen, berühmten Kommentar zum Yogasutra geschrieben. (Meine Quellen für diese Kommentare waren unterschiedliche Bücher und Webseiten, zum Beispiel Legget (siehe Literatur) und wisdomlib.org/hinduism/book/yoga-sutras-with-commentaries/). Ich gebe hier diese Kommentare in für mich relevanten Auszügen in Worten wieder, die für mich den Sinn in heutigen Worten am besten wiedergeben. Dies ist explizit kein Bemühen, die Originalkommentare wortgetreu wiederzugeben. Fehlinterpretationen sind natürlich in meiner Verantwortung.

Du siehst etwas anders, hast einen Fehler gefunden oder möchtest etwas ergänzen? Bitte schreibe dies unten bei "Ergänzungen von dir".

Die Kommentare von Vyasa, Mishra und Shankara sind oft wörtlich übersetzt worden, zum Beispiel bei den oben angegebenen Quellen.

Vyasa schreibt: „Die saṃskāras, auf die hier Bezug genommen wird, sind die saṃskāra-Gruppen, die vāsanā genannt werden, verursacht durch Erinnerung und Befleckungen. Die Beobachtbaren bewirken eine Verwirklichung als Rechtschaffenheit und Unrechtmäßigkeit; die unbeobachtbaren sind geistige dharma-s, die in früheren Existenzen als Veränderung, Aktivität, Hemmung, Kraft, Leben und Rechtschaffenheit festgelegt wurden. Saṃyama auf diese (zwei Arten) hat die Kraft, direkte Wahrnehmung des saṃskāras zu geben.

Sie können niemals losgelöst von Ort, Zeit, Ursache und Erfahrung wahrgenommen werden: so ist es mit diesen Assoziationen, dass der Yogin Wissen über frühere Geburten durch direkte Wahrnehmung von saṃskāra-s erlangt. Diese Art von saṃyama kann auch auf andere Lebewesen angewendet werden.”

Alternativübersetzung zu diesem Abschnitt (wisdomlib) des Kommentars: “Aus direkter Wahrnehmung der saṃskāras, Wissen über frühere Leben.
Es gibt zwei Arten von samskaras: diejenigen, die als Gewohnheiten erscheinen und Erinnerungen und Leiden verursachen, und diejenigen, die als Tugend und Laster erscheinen und (gute) Früchte hervorbringen. Dies sind die unbewussten Eigenschaften des Geistes - Veränderung (pariṇāma), Aktivität (ceṣṭā), Unterdrückung (nirodha), Ideation in Aktion (śakti), physisches Leben (jīvana), Charakterisierung (dharma), die jetzt zusammen mit ihnen erscheinen, da sie in früheren Geburten potenziert worden sind. Saṃyama über diese hat die Macht, das direkte Wissen über die restlichen samskaras zu erlangen. Und ihr direktes Wissen ist nicht möglich ohne das Wissen über Raum, Zeit und operative Ursache. So bringt ein Yogī die früheren Lebenszustände ins Bewusstsein, indem er die direkte Kenntnis der Restkräfte erlangt. In ähnlicher Weise erlangt man das Wissen über die Lebenszustände anderer, indem man direktes Wissen über deren samskaras erlangt”

Weiter: “In diesem Zusammenhang hört man folgende Geschichte: Bhagavān Jaigiṣavya erlangte das Wissen um den Unterschied zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen, nachdem er die direkte Abfolge von Lebensveränderungen während zehn großer Schöpfungen gesehen hatte, indem er direktes Wissen über seine Restkräfte erlangte.

Der heilige Āvaṭya, der einen Körper angenommen hatte, fragte ihn: 'Du hast gelebt und bist dadurch durch zehn große Kalpas gezüchtigt worden. Die Essenz deines Willens zum Wissen ist nicht überwältigt worden. Du hast die Mühen des Lebens in den Höllen, unter den Tieren und im Mutterleib erfahren. Du wurdest immer wieder unter Menschen und Göttern geboren. Habt ihr während dieses ganzen Lebens die größere Menge an Vergnügen oder an Schmerz erfahren, was davon?

Jaigiṣava antwortete Bhagavān Āvaṭya: "Ich habe zehn große Schöpfungen durchlebt. Mein geistiges Wesen ist nicht überwältigt worden. Ich habe die Mühen der Hölle und des tierischen Lebens erfahren. Ich bin immer wieder unter Menschen und Göttern geboren worden. Ich betrachte alles, was ich erlebt habe, nur als Schmerz.'

Der verehrte Āvaṭya sagte: 'Diese Meisterschaft deiner Verehrung über die erste Ursache und diese unschätzbare Freude der Zufriedenheit von dir - rechnest du das auch dem Schmerz zu?"

Der verehrte Jaigiṣavya sagte: "Die Freude der Zufriedenheit ist nur im Vergleich mit den Freuden der Empfindung von unschätzbarem Wert. Verglichen mit der Glückseligkeit der absoluten Freiheit (kaivalya) ist sie nur Schmerz."

Der Besitz der drei Qualitäten ist von der Natur der Essenz des Willens zu wissen, und was auch immer im Besitz der drei Qualitäten ist, wird auf die Seite des vermeidbaren Schmerzes geworfen. Die Kette des Verlangens ist von der Natur des Schmerzes. Es wurde gesagt, dass, wenn die Angst vor dem Schmerz des Begehrens beseitigt ist, Freude, Ruhe, Ungestörtheit und Allumfassendheit eintritt."

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Übungsvorschlag zu Sutra III-18

Sei diese Woche aufmerksam, ob du einem Samskara (einer ansonsten unbewussten Prägung deinerseits, auch: Eindrücke im Geist/Unterbewusstsein, ein Talent, Neigungen, Persönlichkeitstrukturen) aus vergangenen Leben auf die Spur kommst. Erkennst du eine Aufgabe dahinter? Wenn du magst, nimm das Samskara mit in die Meditation und spüre hinein.

Meine Erkenntnisse/Erfahrungen bei/mit dieser Übung

... oder kannst du eine andere Übung zum besseren Verständnis bzw. zum Erfahren dieser Sutra ergänzen?

 

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Siehe auch folgende Sutras

Yoga Sutra I-18: Ein weiterer Zustand des Samadhi - Virama Pratyaya - ist nach intensiver Übung erreicht, wenn alle geistigen Aktivitäten aufhören und nur (ein Rest) unmanifestierter Eindrücke im Geist (eine Form der Leere) verbleiben

wasser tropfen 250

Virâma–pratyayâ-abhyâsa–pûrvah samskâra–seso nyah
विरामप्रत्ययाभ्यासपूर्वः संस्कारशेषोऽन्यः

 

Wir tauchen tiefer in die Welt des Samadhi ein. Sutra I-18 erläutert Virama-Pratyaya. Dieser Zustand muss schon sehr wonnevoll und reich an intuitiven Erkenntnissen sein. Aber Achtung! Es droht Gefahr ... 

Hier weiterlesen: Yoga Sutra I-18: Ein weiterer Zustand des Samadhi - Virama Pratyaya - ist nach intensiver Übung erreicht, wenn alle geistigen Aktivitäten aufhören und nur (ein Rest) unmanifestierter Eindrücke im Geist (eine Form der Leere) verbleiben


Yoga Sutra II-12: Die Kleshas sind [somit] die Wurzel für das gespeicherte Karma. Es wird im sichtbaren [gegenwärtigen] oder in nicht sichtbaren [zukünftigen Leben] erfahren werden.

wurzel moos o 250Klesha-mûlah karmâshayo drishtâ-adrishta-janma-vedanîyah
क्लेशमूलः कर्माशयो दृष्टादृष्टजन्मवेदनीयः

Karma und Reinkarnation sind das Fundament der Yoga-Philosophie sowie der anderen indischen Religionen. Auch Patanjali gründet im Yogasutra ganz selbstverständlich auf diesen beiden Vorstellungen vom Leben und seinen Gesetzen. Sutra II-12 ist dem Zusammenhang Klesha – Karma gewidmet.

Schauen wir im Folgenden einmal genauer hin, wie aus den leidvollen Zuständen unser zukünftiges Leben beeinflusst wird. Und natürlich, wie wir es auf Basis dieser Prinzipien besser haben könnten. Oder – das eigentliche Yoga-Ziel – wie wir alle Einflussnahme auf uns beenden.

Hier weiterlesen: Yoga Sutra II-12: Die Kleshas sind [somit] die Wurzel für das gespeicherte Karma. Es wird im sichtbaren [gegenwärtigen] oder in nicht sichtbaren [zukünftigen Leben] erfahren werden.


Yoga Sutra II-39: Ist Begierdelosigkeit (Aparigraha) [im Wesen eines Menschen] gefestigt, erkennt er den Sinn seiner Geburt

genuegsam blume mauer 250Aparigrahasthairye janmakathantāsambodhaḥ
अपरिग्रहस्थैर्ये जन्मकथंतासंबोधः

Aparigraha – die Begierdelosigkeit oder Anspruchslosigkeit – ist laut Iyengar der subtilste Aspekt der Yamas und stellt hohe Anforderungen an Yoga-Aspiranten. Aber es helfe nichts: wenn wir uns darüber klar werden wollen, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir gehen, müssen wir das Haben-Wollen loslassen. Die Begründungen dafür sind durchaus nachvollziehbar.

In II-39 werden die (wundersamen) Folgen von Aparigraha erläutert ► Was meint Aparigraha konkret? ► Übersetzungsalternativen ► Wirkungsabläufe ► Weiterer Nutzen von Aparigraha ► Übung

Hier weiterlesen: Yoga Sutra II-39: Ist Begierdelosigkeit (Aparigraha) [im Wesen eines Menschen] gefestigt, erkennt er den Sinn seiner Geburt


Zu Krama: IV 33

Yoga Sutra IV-33: Krama, das Kontinuum bzw. die Abfolge von Momenten und die damit verbundene Transformation, wird vom Yogi erkannt, wenn die Wandlungen der Gunas enden

mann bart vor buch teppich 250kæaña-pratiyogî pariñâmâparânta-nirgrâhyaï kramaï
क्षणप्रतियोगी परिणामापरान्तनिग्रार्ह्यः क्रमः

Die vorletzte Sutra. Der erleuchtete Mensch erkennt das Wesen der Zeit.

Hier weiterlesen: Yoga Sutra IV-33: Krama, das Kontinuum bzw. die Abfolge von Momenten und die damit verbundene Transformation, wird vom Yogi erkannt, wenn die Wandlungen der Gunas enden


Ergänzungen und Fragen von dir

Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?

Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:

 

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Videos zu Sutra III-18

Früheres Leben erfahren – Kommentar von Sukadev zu Yoga Sutra - Kap. 3, Vers 18

Länge: 8 Minuten

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Morgenansprache Yoga Sutra 3.16

Wiederhole nicht die gleichen Reaktionsschemata wieder und wieder: Morgenansprache von Sukadev zu Yoga Sutra 3.18

Länge: 6 Minuten

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Anvita Dixit zu Sutra III-18

Länge: 8 Minuten

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Video von Ahnand Krishna zur Sutra

Vergangene Leben aufgedeckt: Asha Nayaswami zu Sutra 3:16-18

Länge: 75 Minuten

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach. Zum Yoga hat in seiner Studienzeit in Hamburg gefunden, seine ersten Lehrer waren Hubi und Clive Sheridan.

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