hetu-phala-āśraya-ālambanaiḥ-saṁgṛhītatvāt-eṣām-abhāve-tad-abhāvaḥ
हेतुफलाश्रयालम्बनैः संगृहीतत्वादेषामभावे तदभावः
Wieder eine sehr praxisrelevante Sutra. Patanjali nennt hier die Gründe bzw. Ursachen, warum wir auch an ungünstigen Wünschen und Neigungen festhalten. Und er sagt, wie diese Wünsche/Neigungen schwächer werden können bzw. wie wir sie ganz verlieren können. Die Kommentatoren der Sutra ergänzen dies mit vielen Praxistipps. Zwischen klassischer Philosophie, psychologischer Feinmechanik und modernen Studien spannt sich ein Faden, der überraschend praxisnah ist: Wer die Stützen seiner Wünsche kennt, kann sie auch unterbrechen. Und genau das schenkt Freiheit, die sich im Alltag spürbar macht – nicht nur auf dem Meditationskissen.
Kurz zusammengefasst
- Kausalkette der Wünsche: Wünsche und latente Eindrücke (Vāsanās) bestehen nur, solange sie durch Ursache, Wirkung, Substrat und Objekt gestützt werden. Fällt ein Faktor weg, verlieren sie ihre Kraft.
- Vyāsas Rad-Bild: Vyāsa beschreibt das „sechsspeichige Rad der Welt“, das sich durch Tugend, Laster, Freude, Schmerz, Anhaftung und Abneigung unaufhörlich dreht. Der „Lenker“ dieses Rades ist die Unwissenheit (Avidyā).
- Substrat (Āśraya): Der Geist ist das Speicherfeld der Eindrücke. Er trägt die Residuen nur so lange, wie er Aufgaben im Leben hat. Ist seine Aufgabe erfüllt, haben die Eindrücke keinen Halt mehr.
- Objekte (Ālambana): Sinnesobjekte wirken als Trigger. Sie rufen alte Gewohnheiten ins Bewusstsein – etwa der Geruch von Kaffee oder der Blick aufs Smartphone.
- Moderne Wissenschaft: Neurowissenschaft und Psychologie bestätigen: Gewohnheiten brauchen Auslöser. Ohne Trigger bleibt die Routine aus. Achtsamkeit kann den Kreislauf durchbrechen.
- Praktische Anwendung: In Meditation und Alltag lässt sich üben, die Kette zu beobachten und Auslöser bewusst zu entziehen – ob beim Fernseher, im Gespräch oder beim Griff zum Handy.
- Freiheit und Befreiung: Ziel ist ein Geist, der frei von Automatismen ist. So entsteht innere Ruhe und das Erleben von Kāivalya – Unabhängigkeit von den Wünschen.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits
Hier sind zunächst die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Wörter, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis anpassen kannst:
- Hetu = Ursache; Veranlassung; Mittel; Grund;
- Phala, Phalah = Wirkung; Frucht; Ergebnis; Erfolg;
- Ashraya, âshraya, āśraya, asraya = Basis; Quelle; sich anlehnen an; Unterschicht; das, was Halt gibt; Basis; Entsprechung; Subjekt; Zuflucht; Stütze/Unterstützung; Schutz; Substrat;
- Alambanaih, âlambanaih, ālambanaiḥ, alambana = Objekt; Stütze; Fundament; das Sichstützen auf; Unterstützung; das unterstützende Objekt, das Vasana anzieht; äußere Anregung; Erinnerung;
- Samgrihitatvad, samgrihîtatvâd, saṁgṛhītatvāt = infolge Zusammenhalts; Zusammenhang; Verbundenheit;
- Esham, eshâm, eṣām = von diesen;
- Abhave, abhava, abhâve, Abhavah, abhāvaḥ = beim Verschwinden; Abwesenheit; Auflösung; Mangel an Präsenz; Nicht-Existenz;
- Tad = von diesen;
Zu den Quellen
Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:
Bücher
- Mircea Eliade: Yoga – Unsterblichkeit und Freiheit
- Iyengar: Der Urquell des Yoga
- Deshpande/Bäumer: Die Wurzeln des Yoga
- Geraldine Coster: Yoga und Tiefenpsychologie
- R. Sriram: Von der Erkenntnis zur Befreiung – Das YogaSutra
- Govindan: Die Kriya Yoga Sutras des Patanjali
- Mallinson/Singleton: Roots of Yoga
- R. Palm: Der Yogaleitfaden des Patañjali
- T.K.V. Desikachar: Über Freiheit und Meditation | Das Yoga Sutra von Patanajali
- Feuerstein, Georg: Die Yoga Tradition (Amazon)
- Skuban, Ralph: Patanjalis Yogasutra (Amazon)
- Sri Swami Satchidananda: The Yoga Sutras of Patanjali (Amazon)
- Trevor Leggett: The complete Commentary by Sankara on the Yoga-Sutras* (Amazon)
Internetseiten
- Internet-Übersetzung des Yogasutras auf Yoga-Vidya.de
- Zu den Sutras auf ashtangayoga.info
- Zu den Sutras auf 12koerebe.de
- Zu den Sutras auf vedanta-yoga.de
- Openland.de (mittlerweile offline)
- Zu www.bodhi.sofiatopia.org (buddhistische Kommentare zum Yogasutra nur noch als Buch)
- sanskrit-sanscrito.com (Sutras anscheinend entfernt)
- Zur Übersetzung von Chip Hartranft (PDF)
- Die Übersetzung von Hariharananda Aranya, I. K. Taimni, Vasa Houston, Barbara Miller, Swami Satchidananda, Swami Prabhavananda, Swami Vivekananda finden sich auf dieser Seite.
- Übersetzung von James Haughton Woods
- Rainbowbody.com (ausführliche und eigene Kommentierung)
- Wisdom Library
Weitere Quellen, z. B. zu aktuellen Studien, sind direkt im Text verlinkt.
Dein Übersetzungsvorschlag
Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.
Hast du einen eigenen Übersetzungsvorschlag?
Wie würdest du diese Sutra übersetzen? Manchmal ergeben schon kleine Wortveränderungen ganz neue Aspekte. Trau dich ... :-)
Einordnung dieser Sutra im Yogasutra
Kurze Zusammenfassung der vier Kapitel des Yogasutras
- 1. Samādhi Pāda – Über die Versenkung
Beschreibt das Ziel des Yoga: das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist. Erläutert, was Yoga ist, die Arten von Samādhi (meditativer Versenkung) und wie der Geist durch Übung (abhyāsa) und Loslösung (vairāgya) zur Ruhe gebracht werden kann. - 2. Sādhana Pāda – Über die Praxis
Behandelt die konkrete Praxis des Yoga. Führt die acht Glieder des Yoga (Ashtanga Yoga) ein: Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi. Schwerpunkt liegt auf der ethischen Vorbereitung und inneren Reinigung. - 3. Vibhūti Pāda – Über die übernatürlichen Kräfte
Beschreibt die fortgeschrittenen Stufen der Praxis (Dharana, Dhyana, Samadhi = Samyama) und die daraus entstehenden übernatürlichen Kräfte (Siddhis). Warnt davor, sich von diesen Kräften ablenken zu lassen. - 4. Kaivalya Pāda – Über die Befreiung
Erklärt das Ziel des Yoga: Kaivalya (vollkommene Befreiung des Selbst von der Materie). Diskutiert die Natur des Geistes, Karma, Wiedergeburt und wie durch Erkenntnis die endgültige Freiheit erlangt wird.
Yoga-Sutra IV-11 beschäftigt sich mit dem Verschwinden von Wünschen und Eindrücken, sobald die Faktoren, die sie stützen, beseitigt sind. Patanjali beschreibt hier eine Art Kausalkette: Ursache, Wirkung, Basis und Objekt halten unsere latenten Neigungen (Vāsanā) zusammen. Entfernt man diese Stützen, so verschwinden auch die Neigungen.
Anders ausgedrückt: Unsere Wünsche und unbewussten Prägungen bestehen nur so lange fort, wie es eine Ursache gibt, die sie hervorruft, eine Wirkung bzw. Frucht, die sie verlockend macht, einen Unterschlupf, in dem sie wohnen, und Objekte, an denen sie sich entzünden können. Fehlen diese Bedingungen, „verlöschen“ die Wünsche – der Yogi wird von ihnen befreit. Patanjali formuliert dies als allgemeines Prinzip der psychologischen Befreiung, das von Yoga-Praktizierenden oft als Einladung gelesen wird, die eigenen Gewohnheitsmuster tiefgründig zu hinterfragen.
Die Sutras IV-9 bis IV-12 behandeln Samskaras (unterbewusste Prägungen) und Smritis (Erinnerungen). Sie lassen sich am besten im Gesamtzusammenhang verstehen, auch mit den beiden Sutras IV-7 und IV-8 zuvor.
Definition wichtiger Begriffe
Um Sutra 4.11 vollständig zu verstehen, lohnt ein Blick auf die zentralen Begriffe und Konzepte:
- Vāsanā – Der Begriff Vāsanā bezeichnet in der Yogaphilosophie latente Neigungen oder Verhaltensimpulse, die aus früheren Handlungen stammen. Es sind karmische Eindrücke, die unser gegenwärtiges Verhalten mitprägen. Wörtlich bedeutet Vāsanā „Duft“ oder „Verbleib“ – sinnbildlich für den Nachklang vergangener Erfahrungen in Geist und Herz. Patanjali selbst definiert Vāsanā als „dynamische Kette von Samskaras“, also als eine aneinandergekettete Folge von Eindrücken. Oft wird Vāsanā auch mit feinen Wünschen oder Tendenzen gleichgesetzt, die unbemerkt in uns weiterwirken. Solche Neigungen sorgen dafür, dass wir immer wieder in ähnliche Gedanken- und Verhaltensmuster verfallen, solange sie nicht aufgelöst werden.
- Samskāra – Samskaras sind die mentalen Eindrücke oder Prägungen, die all unsere Erfahrungen hinterlassen. Jede Handlung, jedes Erlebnis – ob bewusst oder unbewusst – „brennt“ eine Spur ins Unterbewusstsein. Diese Spuren sind keineswegs passiv: Sie gelten im Yoga als “Aktivatoren“, die unser zukünftiges Verhalten beeinflussen. Man kann sich Samskaras als die Samen vorstellen, aus denen später Vāsanās (Gewohnheitsneigungen) wachsen. So erzeugen Samskaras z. B. unsere spontanen Gedankenmuster: Patanjali sagt, die fluktuierenden Gedankenwellen (Vrittis) sind letztlich Ergebnisse dieser tiefsitzenden Eindrücke.
- Hetu (Ursache) – Hetu ist der Ursprung in der Kausalkette. Laut den klassischen Kommentatoren ist damit vor allem die letzte Ursache der Gebundenheit gemeint – im Yoga traditionell die Unwissenheit (Avidyā). Avidyā, das Nicht-Erkennen der wahren Natur der Dinge, gilt als Wurzel der geistigen Leiden (Kleśas). Sie erzeugt den Nährboden, auf dem Wünsche und Antriebe überhaupt entstehen können. Ohne Avidyā – so die Lehre – hätte die ganze Kette keinen Anfangsimpuls.
- Phala (Wirkung/Frucht) – Wörtlich Frucht, meint Phala hier die Auswirkung oder den Antrieb, der aus der Ursache entspringt. In Bezug auf die Wünsche kann man Phala als das verlockende Ziel oder die Motivation verstehen, die aus der Ursache resultiert. Klassisch wird Phala auch als “Durst” nach Erfahrung gedeutet – das, wofür man „Tugend einspannt“, wie Vyasa kommentiert. Mit anderen Worten: Aus Unwissenheit (Ursache) entsteht ein Verlangen oder Zweck (Wirkung), der uns zu Handlungen antreibt.
- Āśraya (Basis) – Āśraya bedeutet Zuflucht, Basis oder Substrat. Gemeint ist der Ort, an dem die Eindrücke haften. Die Kommentatoren verstehen darunter den Geist (Citta) und den Körper, die als Träger der Samskaras dienen. Solange der Geist noch „eine Aufgabe zu erfüllen“ hat – sprich solange wir noch in der Welt verhaftet sind – dienen Geist-Körper als Schauplatz, in dem die latenten Eindrücke lagern. Ist der Geist allerdings zur Ruhe gekommen oder der Körper nicht mehr da (etwa beim Tod oder in tiefster Meditation), verliert diese Basis ihre Funktion für die Eindrücke.
- Ālambana (Objekt) – Wörtlich Stütze oder Objekt. Damit sind die äußeren Anlasser gemeint, welche die latenten Eindrücke auslösen. Ein Ālambana ist z. B. ein sinnliches Objekt oder eine Situation, die in Kontakt mit uns tritt und dadurch eine bestimmte Vāsanā wachruft. Das Objekt der Begierde – sei es der Anblick eines Kuchens, der Duft von Kaffee, ein vertrautes Lied – fungiert als Auslöser, an dem die bereits vorhandene Neigung plötzlich manifest wird. Ohne das Objekt als Reiz bliebe die Neigung im Verborgenen.
Diese vier – Ursache, Wirkung, Basis und Objekt – bilden zusammen die „Haltefaktoren“ unserer Wünsche und Gewohnheiten. Sobald auch nur einer dieser Pfeiler wegbricht, gerät das ganze Gefüge ins Wanken. Patanjali bringt es auf den Punkt: „Durch Ursache, Wirkung, Substrat und Objekt zusammengehalten – in ihrer Abwesenheit verschwinden die Eindrücke selbst.“ Mit anderen Worten: Sind Ursache, Basis & Co. nicht mehr vorhanden, zerfällt die Gewohnheitskette, und die Vāsanā löst sich auf.
Die Wünsche und Neigungen (vasanas und samskaras) auflösen
Technisch gesehen, so R. Palm, kann diese Sutra so gedeutet werden, dass wir unsere Wünsche und Neigungen in einzelne Bestandteile zerlegen und damit auflösen können. Wer den Yogapfad der Versenkung vollständig gegangen ist, so R. Sriram, ist der eigentliche Yogi, dessen Tun absichtslos geworden ist.
Aber das ist nicht so einfach. Ein Hindernis besteht darin, dass unsere unbewussten Prägungen, Triebe und Neigungen lange nachwirken und oftmals unser Denken und Handeln bestimmen.Sie sind nicht so leicht abzuschütteln. Aber wir können verhindern, so diese Sutra, dass diese Wünsche und Neigungen sich in uns entfalten, die Samen unserer Neigungen aufgehen, indem wir verhindern, dass die in dieser Sutra genannten vier Bedingungen zusammenkommen.
Beispiel:
Wenn du keine Schokolade im Haus hast, kannst du auch nicht naschen.
Warum sollten wir Wünsche und Neigungen verlieren wollen?
Wir brauchen Wünsche/Neigungen im Leben um zu wählen, was wir tun, welchen Weg wir gehen. Aber alles darüber hinausgehende wird im Yoga/Buddhismus mit Skepsis betrachtet. Wunschlosigkeit/Leidenschaftslosigkeit gilt oft als anzustrebendes Ideal.
Wer Kaivalya - Freiheit, Erwachen – erreichen will, sollte, so empfiehlt es die gängige Yogalehre, seine Neigungen und Wünsche ablegen bzw. auflösen. Ansonsten kommt der Citta/unser Geist nicht zur Ruhe und wir können unser Wahres Selbst (Purusha) nicht erkennen. Mit der klaren Erkenntnis von Purusha ist Freiheit erlangt, so das Yogasutra.
Yoga Sutra I-16: Das Nichtbegehren nach den Elementen der Erscheinungswelt führt zur Wahrnehmung des wahren Menschen, des Purushas - die höchste Form der Verhaftungslosigkeit
Aber es gibt weitere Gründe. Nicht nur im Yoga, auch im Buddhismus wird Wünschen mit Leiden assoziiert. Warum? Sowohl Erfüllung eines Wunsches als auch dessen Nichterfüllung bringen Leid. Bei der Nichterfüllung ist das klar, aber warum bei der Erfüllung? Weil wir bei der Erfüllung eines Wunsches sofort das Verlangen nach Wiederholung einsetzt. Oder die Angst, das Wunschobjekt wieder zu verlieren. Oder die Freude durch die Wunscherfüllung lässt nach und du verspürst einen inneren Mangel.
So wird man leicht zum “Sklaven seiner Wünsche”. Und Yoga ist ja der Weg zur Freiheit.
Zudem gilt: Sich ungünstigen Wünschen/Neigungen zu verweigern ist Tapas/Askese. Und dies stärkt deinen Geist, trainiert deine Willenskraft.
Last not least: In der indischen Philosophie (Yoga, Buddhismus …) findet sich oft die Empfehlung, aus dem Rad der Wiedergeburten auszusteigen. Durch unsere Verhaftungen an Wünschen, so die Lehre, bleiben wir im Kreislauf von Geburt – Tod – Wiedergeburt etc. Iyengar:
“Wenn man keine neuen Wünsche mehr entstehen lässt, endet der Kreislauf der Wiedergeburten.”
Dies zum Hintergrund dieser Sutra. Hier gibt Patanjali nämlich Tipps, wie man seine Neigungen/Wünsche/Tendenzen (gemeint sind vor allem die Vasanana, siehe dafür auch Sutra IV-8).
Die vier Wege zur Freiheit von Wünschen und Neigungen
Patanjali listet hier vier Dinge auf, deren Verschwinden/Auflösen auch zur Auflösung der Wünsche/Neigungen/Triebe (Vasana) führt. Genauer gesagt handelt es sich um Faktoren, welche die Wünsche und Neigungen aufrecht erhalten. Entfernt man diese Faktoren aus seinem Leben, verdorren auch die zugehörigen Vasana.
Doch nun schauen wir uns die vier Faktoren dieser Sutra näher an:
Hetu - Ursachen
Alternative Übersetzungen: Ursache, Impuls, Motiv, Wille.
Was könnte eine Ursache eines Wunsches/einer Neigung sein?
- Klassischerweise wird von einem Gefühl des inneren Mangels ausgegangen, den wir durch Wunscherfüllung beheben möchten. Denn der Mangel fühlt sich unangenehm an.
- Das Paradebeispiel für Hetu ist Werbung. Diese ist darauf angelegt, nicht vorhandene Wünsche zu wecken.
- Sich mit anderen zu vergleichen, kann ein Vasana/Wunsch auslösen.
- ...
Für Skuban sind diese Ursachen “... vom Ich-Bewusstsein (asmita) motivierte mentale Eindrücke (samskaras): Gedanken, Reaktionen, Gefühle …” und ähnliche mentale Eindrücke (vrittis).
Die Yogalehre geht davon aus, dass letzten Endes nur die spirituelle Freiheit – Kaivalya – unser Mangelgefühl an der Wurzel auflösen kann. Ansonsten bleibt ein Sehnen und der Mensch versucht es leider durch zahlreiche ungesunde Wunscherfüllungen zu befriedigen.
So wird verständlich, warum im Yoga “Unwissenheit” als Haupt- bzw. Kern-Ursache für Leid angesehen wird. Als die Hauptursache. Welche Unwissenheit? Kurz gesagt: Unwissenheit darüber, was wirklich gut für uns ist. Nicht zu wissen, was wir wirklich sind. Siehe auch:
Yoga Sutra II-4: Avidya, die Unwissenheit, ist die Wurzel der übrigen Kleshas; diese können ruhend, abwechselnd, gedämpft oder voll aktiv in Erscheinung treten
Swami Venkatesanandas Erläuterungen (zitiert von Rainbowbody) ergänzen: „Da diese Tendenzen [gemeint sind Wünsche/Neigungen] jedoch in einer Ursache-Wirkungs-Beziehung zur Unwissenheit stehen (d.h. sie sind das Ergebnis der Unwissenheit und gleichzeitig die Ursache für ihre Aufrechterhaltung), verschwinden sie, wenn die Ursache (die Unwissenheit über die spirituelle Wahrheit) beseitigt ist, und umgekehrt: Sie unterstützen und fördern sich gegenseitig und sind aneinander gebunden.“
Phala – Wirkung, Tatenfrucht, Werk – das Ergebnis der Wunscherfüllung
Wenn die Erfüllung eines Wunsches bzw. einer Neigung keine angenehme Wirkung mehr hat, dann verschwindet der Wunsch. Darum hören in späteren Jahren immer mehr Menschen mit dem Rauchen auf: Die ungesunde Wirkung wird immer unangenehmer, der Kick durch die Zigarette hingegen geht mehr und mehr verloren.
Interessant übrigens auch: Sogar wenn dem Raucher seine Zigaretten gar nicht mehr schmecken, bleiben viele noch lange dabei. Daran kann man erkennen, dass auch wenn die Wirkung einer Wunscherfüllung nicht mehr gegeben ist, der Wunsch noch lange weiterbestehen kann.
Eine Wirkung/Frucht (phala) kann auch das angenehme Verhalten anderer Menschen sein. Zum Beispiel des Partners. Auch davon kann man abhängig werden. Yoga strebt an, all diese Abhängigkeiten zu verlieren.
Ashraya - Quellen/Stütze/Basis - Gedanken daran, Bewusstsein
Alternative Übersetzungen: Verbindung, Zusammenhalt, Behältnis, Subjekt, Basis
Mit Ashraya ist all das gemeint, worauf sich ein Wunsch/eine Neigung stützen kann. Zum Beispiel Gedanken an einen Wunsch. Für Skuban (S. 249) ist mit Ashraya unser Geist, Citta, gemeint, genauer karmasaya, das karmische Feld, der unbewusste Aspekt unseres Citta.
In der Anfangszeit der Auflösung eines Triebes/Wunsches kann dein Bemühen der Aufgabe eines Ashraya zum Beispiel darin bestehen, dich abzulenken. Oder du konzentrierst dich auf etwas anderes, wünscht dir etwas anderes. Denkst an das Gegenteil. Siehe:
Yoga Sutra II-33: Negative Zweifel bzw. Gedanken sollten durch geistige Kultivierung von deren Gegenteil überwunden werden
Oder du setzt zum Beispiel dein Streben nach Samadhi an erste Stelle.
Yoga Sutra I-21: Diejenigen, deren Wunsch/Wille/Praxis/Sehnsucht intensiv ist, erlangen es [Samadhi, Befreiung] schnell
Oder du setzt Gott an erste Stelle.
Yoga Sutra I-23: Oder durch fromme Hingabe an Ishvara (Gott als ein ideal gedachtes Wesen) kann es erlangt werden
In der Praxis ist es leider so, dass wir in der Anfangszeit unserer Bemühung um Aufgabe eines ungünstigen Wunsches bzw. einer entsprechenden Neigung im Geiste immer wieder dorthin zurückkehren, uns Ausreden zu “nur noch einmal” ausdenken etc. Wer kennt das nicht :-).
Wichtig nur hier: Wenn es dir gelingt, die Gedanken an diesen Wunsch/diese Neigung zu beenden, wirst sich dieses Vasana auflösen.
Doch du musst ja nicht sofort den Wunsch/die Neigung in einem Streich auslöschen. Als ersten Schritt kannst du die Angewohnheit auch erst einmal kleiner machen. Zum Beispiel nur noch jeden dritten Tag Netflix schauen. Oder nur noch am Wochenende Süßigkeiten essen / Alkohol trinken.
Alambanaih - (Sinnes-)Objekte
Übersetzungen auch: Grundlagen, Abhängiges, Genuss, Objekt.
Für Skuban sind hier alle Stimuli gemeint, vor allem die Objekte unserer Wahrnehmung.
Wünsche/Neigungen werden durch die gewünschten/ersehnten Objekte aufrechterhalten. Am einfachsten erkennen wir das bei Süchten. Wenn du längere Zeit keine Süßigkeiten mehr isst (oder rauchst, oder Alkohol trinkst), wird dein Wunsch danach schwächer und löst sich irgendwann ganz auf. Es sei denn, du denkst noch immer daran, siehe den Punkt Ashraya.
Darum der Tipp: Keine Süßigkeiten im Haus haben, keine Kneipe mehr, wenn du mal Alkoholiker warst. Oder Fernseher verkaufen, wenn du mit Serien-Bingen ein Problem hast.
Zusammenfassung
Swami Jnaneshvaranandaji schreibt in seinem Kommentar zu dieser Sutra:
„Diese vier halten die tiefen Eindrücke oder samskaras zusammen, die in den letzten zwei Sutras beschrieben wurden. Wenn diese vier aufgelöst sind, lösen sich auch die Samskaras auf.“
Auf Rainbowbody lesen wir zusammenfassend: „Yoga ist sehr ermächtigend, weil der Yogi auf intelligente Weise in zweckmäßige Praktiken (Ursachen) eingreift, um zukünftige Bedingungen zu schaffen, die positives Gewahrsein und schließlich Befreiung ermöglichen, anstatt weiteres Leiden und Gefangenschaft.”
Desikachar meint, dass dieses Verschwindenlassen von hinderlichen Geisteshaltungen, die strukturell in uns gefestigt sind, (neben den hier genannten) auch mithilfe von Vertrauen auf die Hilfe Gottes zu überwinden seien.
Das waren grundlegende Erläuterungen moderner Kommentatoren (und meinerseits) zu dieser Sutra. Schauen wir uns nun die frühen Kommentare und die zur Sutra in Zusammenhang stähende Wissenschaft näher an.
Yogasutra 4.11 – Ursache, Wirkung, Basis und Objekt: Kausalkette der Wünsche auflösen – Interpretation und Zusammenhänge
Klassische Kommentare und Auslegungen
In den traditionellen Kommentaren der Yogameister wird Sutra 4.11 ebenfalls eingehend erläutert. Der bekannte Gelehrte Vyāsa – Verfasser des ältesten Yoga-Sutra-Kommentars – entwirft dazu das Bild vom „sechs-speichigen Rad der Weltlichkeit“. Dieses Rad dreht sich endlos durch die Wechselwirkung von Unwissenheit, Taten und deren Früchten. Vyāsa beschreibt den Kreislauf folgendermaßen:
- Ursache (hetu): Am Steuer dieses Rades sitzt die Unwissenheit (Avidyā) als Wurzel allen Leidens. Sie ist der Antriebsmotor, der das Rad überhaupt erst ins Rollen bringt. Alles beginnt damit, dass wir unsere wahre Natur nicht erkennen und falsche Vorstellungen hegen.
- Wirkung (phala): Aus der Unwissenheit entspringt die Motive oder “Frucht” unseres Handelns – konkret: das Verlangen, das befriedigt werden will. Vyāsa sagt, es ist das Ziel oder der Zweck, für den ein Mensch „entsprechende Tugend mobilisiert“. Dieses Begehren (im Sinne von Durst nach Leben und Erfahrung) wirkt als ständiger Antreiber in der Welt.
- Basis (āśraya): Das Substrat des ganzen Prozesses ist laut Vyāsa der Geist, verbunden mit dem Körper, solange dieser noch Aufgaben zu erfüllen hat. In diesem Geist-Körper-Komplex liegen die Residuen (vasana) und warten auf ihre Gelegenheit. Hat ein bestimmter Geist seine Aufgabe erfüllt (etwa im Tod oder in völliger Befreiung), steht diese Basis nicht mehr zur Verfügung – die latenten Eindrücke können dort nicht länger verweilen.
- Objekt (ālambana): Schließlich nennt Vyāsa explizit das Objekt der Eindrücke: „die Substanz, die – wenn sie in Berührung kommt – die Eindrücke hervorruft“. Hiermit sind wie erläutert beispielsweise die äußeren Sinnesobjekte gemeint, die als Auslöser fungieren. Ein bestimmter Reiz kann einen schlummernden Eindruck plötzlich ins Bewusstsein katapultieren, so wie ein Funke Benzin entzündet.
Sind all diese Faktoren vorhanden, „werden alle Residuen dadurch zusammengehalten“. Das Ergebnis ist ein fortlaufender Zyklus: Aus Unwissenheit folgen Taten (heilsam oder unheilsam), daraus entspringen Freude und Schmerz, die wiederum Anhaftung (Raga) und Abneigung (Dvesha) erzeugen – was zu neuen Taten führt. So dreht sich das Rad immer weiter. Tugend und Laster, Lust und Leid, Zuneigung und Abneigung – all das taucht durch diese Verkettung immer wieder auf.
Nähere Erläuterungen zu Vyasas sechsspeichigem Rad liest du unten.
Die klassischen Meister waren sich im Kern ebenfalls einig: Wünsche (Vāsanās) bleiben bestehen, solange die Ursachen und Bedingungen dafür existieren. Vijñāna Bhikshu etwa betont in seinem Kommentar, dass die Vasanas selbst anfangslos sind, weil der Durst nach Glück (Āśiṣa) im Wesen der Seele liegt – aber ihr Fortbestehen hängt eben von jener Bindung als Ursache und Wirkung, Substrat und Objekt ab. Bhoja wiederum formuliert knapp: „Da sie durch Ursache, Wirkung, Träger und Stütze zusammengefügt sind, würde deren Abwesenheit auch das Verschwinden jener (Eindrücke) bewirken“. Die Sprache mag variieren, doch der Gedanke bleibt: Die Kette kann durchbrochen werden, wenn man an den richtigen „Schrauben“ dreht – genau jene Schrauben, die Patanjali benennt.
Interessant ist, dass traditionelle Kommentare oft auf Avidyā als Hauptverursacher aller weiteren Glieder verweisen. So schreibt Vyāsa unmissverständlich: „Der Fahrer dieses Rades ist die Unwissenheit, die Wurzel der Kleshas. Dies ist die Ursache.“ Alles andere – das Begehren, die Sinnesobjekte, ja selbst unser Körper-Geist-Apparat – seien letztlich Auswirkungen dieser grundlegenden Verwechslung von Selbst und Nicht-Selbst. Erst wenn diese Verwechslung endigt (also Avidyā durch Erkenntnis zerstört wird), entfallen automatisch auch die Begierden und Prägungen. Der Yogi, der Unwissenheit durch Weisheit (Jnana) ersetzt, erfährt dann tatsächlich ein Erlöschen der Vasanas, da keine Ursache mehr übrig bleibt, die sie speist.
Moderne Perspektiven und Erkenntnisse
Bemerkenswert ist, wie sehr Patanjalis uralte Einsicht mit modernen Erkenntnissen der Psychologie und Neurobiologie übereinstimmt. Was der Yogameister in poetischer Sanskrit-Kürze formulierte – “Entfernt man Ursache, Wirkung, Basis und Objekt, verschwinden die Eindrücke” – lässt sich heute in Labor und Alltag beobachten. Verhaltensforschung und Hirnforschung haben gezeigt, dass Gewohnheiten tatsächlich von bestimmten Triggern abhängen. Wird ein solcher Auslöser eliminiert, bricht oft auch die automatische Reaktion darauf weg.
Ein Beispiel aus aktuellen Studien: Viele Menschen haben die Gewohnheit, beim Fernsehen etwas Süßes zu naschen. Der Fernseher (äußerer Reiz) wird zum Signal für den Drang nach Schokolade. Forscher stellten fest, dass dieser Drang deutlich nachlässt, wenn der Auslösereiz fehlt – im Extremfall also, wenn kein Fernseher im Haus ist. „Der einfachste Weg, eine Gewohnheit zu brechen, ist, dem Auslöser nicht mehr ausgesetzt zu sein“ fassen Verhaltensexperten diesen Effekt zusammen. Kurz gesagt: Kein Reiz, keine Routine.
Ähnlich verhält es sich mit vielen unserer Vāsanās (tief verwurzelten Neigungen). Die moderne Neuropsychologie erklärt das durch die Funktionsweise der Verhaltensschleifen im Gehirn: Ein Reiz (Hinweisreiz) – z. B. der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee am Morgen – löst Erwartung und Verlangen aus; darauf folgt das automatische Verhalten (Kaffee trinken) und schließlich die Belohnung (Wohlgefühl). Dieser Kreis kann jahrelang bestehen, selbst wenn die bewusste Belohnung längst nachlässt, weil das Gehirn die Verbindung tief eingeprägt hat. Doch sobald man den Kontext verändert – etwa der Kaffeeduft ausbleibt – schwächt sich die Reaktionsschleife ab.
In Experimenten aßen Kinobesucher mit der Gewohnheit, beim Film Popcorn zu knabbern, sogar dann weiter, wenn das Popcorn alt und pappig war, solange der Kinosaal als bekannter Kontext vorhanden war. Entfernte man jedoch den gewohnten Kontext, sank auch die automatische Reaktion. Diese Befunde untermauern Patanjalis Botschaft: Ohne stützende Bedingungen erlischt die Konditionierung.
Auch auf der Ebene der Neurobiologie findet sich eine Parallele. Neurowissenschaftler wie Dr. Judson Brewer, Spezialist für Suchtforschung, betonen, dass Aufmerksamkeit und Kontextsteuerung entscheidend sind, um aus Gewohnheitszyklen auszubrechen. Das Belohnungssystem im Gehirn gewöhnt sich an gewisse Trigger: Schon das Aufleuchten einer Smartphone-Nachricht kann einen kleinen Dopaminschub auslösen, der uns reflexhaft zum Handy greifen lässt. Will man dieses Verlangen reduzieren, hilft es, die Trigger-Schleife zu durchbrechen – etwa indem man das Telefon außer Reichweite legt, sodass der visuelle Reiz wegfällt. Genau das rät die moderne Suchtpsychologie: Umgebung so gestalten, dass schädliche Auslöser minimiert sind. Im Grunde genommen ist das nichts anderes als die praktische Umsetzung von Sutra 4.11 im heutigen Alltag.
Moderne Yogalehrer und Denker interpretieren Sutra 4.11 daher oft im Lichte dieser Wissenschaft. Die vier genannten Aspekte – Ursache, Wirkung, Basis, Objekt – werden als Hebel gesehen, an denen wir ansetzen können, um unerwünschte innere Muster zu verändern. So erläutert etwa Brett Larkin, eine zeitgenössische Yogalehrerin, Patanjali definiere hier vier Wege, um Samskaras bzw. Vasanas aufzulösen:
- hetu (Ursache entfernen, z. B. Unwissenheit durch Erkenntnis ersetzen),
- phala (Wirkung kappen, d.h. das Verlangen im Keim durchschauen),
- āśraya (Unterstützung entziehen, etwa den inneren Nährboden trockenlegen durch Meditation und Ent-Identifikation) und
- ālambana (äußere Objekte meiden, die alte Muster triggern).
Auf dem spirituellen Weg, so Larkin, führe das schrittweise Entfernen dieser mentalen Eindrücke zu einem immer klareren Geist, der „fähig wird, sowohl Beobachter als auch Beobachtetes rein zu reflektieren“ – eine schöne Umschreibung für den Zustand von Yoga, in dem der Geist durchsichtig wie ein ruhiger See geworden ist.
Siehst du einen weiteren Aspekt in Yogasutra 4.11?
Vielen Dank für deine Gedanken.
Übungsvorschlag zu Sutra IV-11
Stell dir vor, du sitzt auf deinem Kissen. Gedanken huschen durch: Kaffee, Mails, das Gespräch von gestern. Genau da kannst du mit Sutra 4.11 spielen.
- Beobachte die Auslöser
Nicht gleich kämpfen, nicht gleich „Nein, ich will nicht daran denken“. Sondern: schau hin. Frag dich leise: Was hat diesen Wunsch gerade angetriggert? Vielleicht ist es schlicht Müdigkeit (Ursache), oder ein Bild taucht auf (Objekt).
Beispiel: Du siehst innerlich die dampfende Tasse Kaffee und sofort regt sich das Verlangen. Wenn du erkennst: „Das ist nur ein Bild, nicht die Tasse selbst“, verliert der Impuls an Kraft. - Raum schaffen
Bleib beim Verlangen, wie ein Forscher unter dem Mikroskop. Wie fühlt es sich im Körper an? Kribbeln im Bauch? Spannung in der Kehle? Du bleibst sitzen, atmest. Kein Drama. Nach einer Weile merkst du: Wenn du das Objekt (die Vorstellung des Kaffees) nicht weiter fütterst, verblasst das Verlangen. Da zeigt sich die Aussage des Sutra – nimmt man dem Wunsch seine Stütze, löst er sich von selbst auf. - Spielerisches Experiment
Du kannst in der Meditation bewusst ein Bild erzeugen – zum Beispiel ein Stück Schokolade. Beobachte, wie schnell dein Körper reagiert. Dann lass das Bild los. Spür, wie der Impuls nachlässt. Dieser Wechsel ist wie eine kleine Laborstudie, die dir Patanjali in die Hand gibt.
Meine Erkenntnisse/Erfahrungen bei/mit dieser Übung
Sutra IV-11 im Alltag und der Yogapraxis
Für Yogaschüler und Lehrende stellt sich nun die Frage: Wie fühlt es sich an, diese Prinzipien praktisch umzusetzen? Theorie ist gut – aber Praxisnähe ist besser, gerade im Yoga. Patanjali’s Sutra mag abstrakt klingen, doch es zielt letztlich auf unsere direkte Erfahrung im Alltag ab. Jeder hat wohl schon bemerkt, wie ein bestimmter Sinnesreiz plötzlich alte Gefühle oder Wünsche wecken kann. Psychologie zum Anfassen: Der Duft von frisch gebackenem Brot etwa kann uns augenblicklich in die Kindheit zurückversetzen – mit all der Wärme und Geborgenheit, die wir vielleicht bei der Großmutter in der Küche gespürt haben. Ein einfacher Geruch (Objekt) ruft einen lange gespeicherten Eindruck (Samskara) wach, der als wohlige Emotion in der Gegenwart erscheint. Genauso kann das Wiederhören „unseres“ Liedes aus Jugendzeiten uns melancholisch stimmen oder der Anblick eines alten Fotos einen ganzen Strom an Erinnerungen auslösen. Wir alle erfahren also täglich, wie Ālambana (äußerer Reiz) und Āśraya (unser Geist als Speicher) zusammenspielen, um latente Vāsanās zu aktivieren.
Was bedeutet es nun, diese Kette zu durchbrechen? In der Meditationspraxis lernt man, solche auftauchenden Eindrücke bewusst zu beobachten, ohne ihnen sofort nachzugeben. Ein geübter Yogi bemerkt: Aha, da ist wieder das Verlangen nach Schokolade, nur weil ich den Fernseher einschalte. Anstatt unbewusst zur Süßigkeitenschublade zu wandern, schafft er Raum zwischen Reiz und Reaktion. Vielleicht schaltet er den Fernseher auch ganz ab und meditiert eine Weile – nimmt also dem Wunsch seine Basis und sein Objekt. Die alte Gewohnheitsenergie läuft ins Leere und löst sich schließlich auf, wenn man ihr keine Beachtung schenkt.
Traditionelle Texte empfehlen hierzu zwei komplementäre Ansätze:
- Yoga der höheren Einsicht und
- Yoga der Enthaltung.
Erstere – man könnte sagen die Jnana-Perspektive – zielt darauf ab, die Ursache (Avidyā) zu beseitigen, indem wahres Wissen über das Selbst erlangt wird. Wenn ich erkenne, dass kein äußeres Objekt mir dauerhafte Erfüllung bringen kann, verliere ich das zwanghafte Verlangen danach.
Die zweite Strategie – eine Art Kriya-Perspektive – betont Übung und Disziplin: Durch Techniken wie Pratyahara (Zurückziehen der Sinne) und Tapas (Selbstdisziplin) entzieht man den Eindrücken ihre Nahrung. Man schafft einen Lebensstil, in dem schädliche Reize minimal sind und heilsame Eindrücke (Satsang, Meditationserfahrungen) verstärkt werden.
All das führt zu einer spürbaren Veränderung: Innere Ruhe breitet sich aus, wo vorher Getriebenheit war. Menschen, die diesen Prozess durchlaufen, berichten oft, dass sich ihr Verhältnis zu früheren Süchten oder Zwängen quasi entzaubert hat – das Verlangen verliert seine zwanghafte Macht.
Was bleibt, ist eine Form von Freiheit:
Die Möglichkeit, einem Impuls nicht nachgeben zu müssen, sondern frei zu wählen.
Patanjali’s Sutra beschreibt letztlich genau diese Freiheit. Wenn die Kausalkette der Wünsche gesprengt ist, erfährt der Yogi Kāivalya, die Alleinheit oder Losgelöstheit. Dann sind Geist und Herz vollkommen gegenwärtig, ungetrübt von aufdringlichen Mustern der Vergangenheit oder Zukunft. Es ist ein Zustand, den die moderne Psychologie vielleicht als Flow in absoluter Achtsamkeit umschreiben würde – und den die alten Yogis schlicht als Selbst-Verwirklichung kannten.
Gelegenheiten zur Übung im Alltag
Hier wird’s spannend: Sutra 4.11 ist nicht nur Theorie für den stillen Sitz, sondern ein Werkzeug für jeden Tag.
- Beim Griff zum Handy
Du kennst es: Das Ping oder der Bildschirm, der kurz aufleuchtet – und deine Hand zuckt schon. Hier hast du den Auslöser (Objekt). Übung: Schalte die Benachrichtigungen aus, leg das Handy in eine andere Ecke. Kein Ping, kein Zucken. Auf einmal siehst du: Das „unwiderstehliche Bedürfnis“ war gar nicht deins, sondern nur ein Reflex auf den Auslöser. - Abends auf der Couch
Fernseher an, und schwupps: der Drang nach Chips. Das ist die klassische Kausalkette. Versuch mal, den Fernseher bewusst auszulassen oder stattdessen ein Buch in die Hand zu nehmen. Kein Objekt, kein Verlangen. Du kannst regelrecht spüren, wie der Automatismus auseinanderfällt. - Im Gespräch mit Menschen
Jemand kritisiert dich. Sofort will der alte Reflex antworten: Verteidigung, Angriff, Rechtfertigung. Halte inne. Beobachte: Ursache = verletzter Stolz, Wirkung = der Drang zu kontern, Basis = dein alter Glaubenssatz „Ich darf keinen Fehler machen“. Wenn du nur einen Teil erkennst – etwa die Basis „Ich muss mich beweisen“ – bekommt die ganze Kette einen Riss. Statt zu reagieren, atmest du. Und plötzlich entsteht Raum für eine andere Antwort. - Im Supermarkt
Werbeplakate, bunte Verpackungen – alles Objekte, die dich triggern sollen. Kleine Übung: Geh mal bewusst durch einen Gang, beobachte den Impuls „Oh, das will ich haben“ – und dann geh einfach weiter. Spür, wie das Verlangen nach wenigen Sekunden verpufft. Hier erfährst du am eigenen Leib, dass ein Wunsch ohne Objekt keine große Zukunft hat.
Mache dir immer wieder bewusst, welche Neigungen und Wünsche dich umtreiben. Versuche dann den Anfang zu finden: Wie kam dieser Wunsch/diese Neigung ursprünglich auf? Hier findest du Ursachen und Stützen dieser Neigung. Dann kläre für dich, welche der Neigungen/Wünsche du ablegen möchtest. Warum das für dich besser wäre. Und wie dein Leben trotzdem schön und lebenswert bleibt.
Warum das Ganze?
Weil es dir die Freiheit zurückgibt. Nicht die großen, heroischen „Ich verzichte für immer“-Schlachten, sondern die kleinen Momente, in denen du merkst: Ich muss dem Impuls nicht folgen. Das fühlt sich anfangs fast wie ein Verlust an – du entziehst dir selbst die gewohnten Befriedigungen. Aber nach einer Weile entdeckst du: genau da liegt Ruhe. Ein bisschen wie der erste Abend ohne ständigen Blick aufs Handy – am Anfang ungewohnt, später befreiend.
Kurz gesagt: In der Meditation schaust du dir deine Wünsche an, erkennst ihre „Stützen“ und lässt sie bewusst los. Im Alltag spielst du mit den Auslösern: mal vermeiden, mal beobachten, mal mitten im Impuls stehen bleiben. So wird Sutra 4.11 nicht zur trockenen Philosophie, sondern zu einem sehr praktischen Werkzeug. Ein Hebel, mit dem du Stück für Stück deine Automatismen löst – und mehr Freiheit atmest.
Vyāsas Bild vom „sechsspeichigen Rad der Welt“
Erläuterungen zu Vyasa
Vyasa war ein indischer Philosoph des 5. bzw. 6. Jahrhunderts nach Christi, der den ältesten überlieferten Kommentar zum Yogasutra des Patanjali schrieb. Der Text wird Yogabhashya (wörtlich "Kommentar (Bhashya) zur Yogaphilosophie") genannt und um 600 nach Christi datiert. Vyasas Kommentare zu den Sutras sind oftmals recht kurz.
Ohne Vyasas Kommentar wären viele Sutras heute fast unverständlich. Manche Gelehrte sagen, der Text ist erst durch den Kommentar wirklich „lesbar“.
Vyāsa war vielleicht/wahrscheinlich kein einzelner Autor, sondern ein Titel, der mehrere Kommentatoren der indischen Tradition umfasst. Die Stimme, die wir im Yogasutra-Kommentar hören, ist also vielleicht ein Chor.
Vyasas Yogabhashya wurde im 8./9. Jh. von Shankara (788–820 n. Chr, indischer Gelehrter, Vedanta-Philosoph, Begründer der Advaitavedānta-Tradition) kommentiert. Sein Kommentar nennt sich Yogabhashyavivarana, Vivarana ist ein Unterkommentar.
Auch Vachaspati Mishra hat einen frühen, berühmten Kommentar zum Yogasutra geschrieben. (Meine Quellen für diese Kommentare waren unterschiedliche Bücher und Webseiten, zum Beispiel Legget (siehe Literatur) und wisdomlib.org/hinduism/book/yoga-sutras-with-commentaries/). Ich gebe hier diese Kommentare in für mich relevanten Auszügen in Worten wieder, die für mich den Sinn in heutigen Worten am besten wiedergeben. Dies ist explizit kein Bemühen, die Originalkommentare wortgetreu wiederzugeben. Fehlinterpretationen sind natürlich in meiner Verantwortung.
Du siehst etwas anders, hast einen Fehler gefunden oder möchtest etwas ergänzen? Bitte schreibe dies unten bei "Ergänzungen von dir".
Die Kommentare von Vyasa, Mishra und Shankara sind oft wörtlich übersetzt worden, zum Beispiel bei den oben angegebenen Quellen.
Schauen wir uns Vyāsas Erklärung für die Kausalkette von Ursache, Wirkung, Basis und Objekt mit dem sechsspeichigen Rad der Welt nun näher an. Vyasa verdeutlichte damit als erster Kommentator die Ausage dieser Sutra, wie Wünsche und Neigungen (die Residuen, Sanskrit: Vāsanās) überhaupt bestehen können – und wie sie sich wieder auflösen. Viele weitere Kommentatoren danach haben dann auf diesem Bild aufgebaut. Darum lohnt ein genauer Blick:
1. Ursache – das Nicht-Wissen
Am Anfang steht die Unwissenheit (Avidyā). Vyāsa schreibt:
- Aus Tugend entsteht Vergnügen.
- Aus Laster entsteht Schmerz.
- Vergnügen gebiert Anhaftung.
- Schmerz erzeugt Abneigung.
Daraus folgt Anstrengung: wir handeln, ob mit Körper, Sprache oder Geist. Und diese Handlungen wiederum bewirken Gutes oder Schaden für andere. So entstehen erneut Tugend und Laster, Vergnügen und Schmerz, Anhaftung und Abneigung.
⮕ Alles dreht sich. Das Rad läuft weiter, solange der „Lenker“ dieses Rades, die Unwissenheit, im Hintergrund sitzt. Avidyā ist also die eigentliche Ursache, die das Spiel antreibt.
2. Wirkung – die Frucht
Vyāsa spricht hier von der Frucht (Phala). Damit ist das Ziel oder Motiv gemeint, auf das unsere Handlungen zielen: das kleine Glück, das wir uns versprechen, oder die Abwehr des Unangenehmen. Ohne diese Frucht gäbe es keinen Anreiz, überhaupt wieder Tugend oder Untugend hervorzubringen.
3. Substrat – der Speicher
Das Substrat (Āśraya) ist der Geist, solange er noch „eine Aufgabe“ in dieser Welt hat. Hier wohnen die Residuen.
Man könnte sagen: Sie nisten sich in deinem Geist ein, solange du noch etwas zu lernen, zu tun oder auszutragen hast. Hat ein Geist seine Aufgabe erfüllt, finden die Residuen darin keinen Halt mehr – ihr Substrat ist verschwunden.
4. Objekt – die Stütze von außen
Das Objekt (Ālambana) sind die Dinge, die Residuen aufwecken, sobald wir mit ihnen in Kontakt kommen.
Beispiel: Der Anblick einer Zigarette weckt die alte Neigung zu rauchen, auch wenn du längst aufgehört hast. Ohne Objekt bliebe die Neigung unauffällig im Hintergrund.
5. Zusammenspiel und Auflösung
Alle Residuen – also die tiefen Eindrücke, die Wünsche und Gewohnheiten – werden durch diese vier Faktoren zusammengehalten: Ursache, Frucht, Substrat, Objekt.
Fehlt einer dieser Faktoren, verlieren auch die Residuen ihre Kraft. So erklärt Vyāsa: „Wenn diese nicht mehr existieren, verschwinden auch die Residuen, deren Existenz von ihnen abhängt.“
Erläuterung und praktische Bedeutung
Was Vyāsa hier beschreibt, ist keine trockene Metaphysik. Es ist eine präzise Analyse unseres psychischen Alltags.
- Die Ursache erkennst du, wenn du spürst: „Ah, ich greife aus Unwissenheit – ich glaube, dieses Objekt mache mich glücklich.“
- Die Frucht erlebst du, wenn du der Belohnung hinterherläufst: das Stück Kuchen, der Like auf Social Media.
- Das Substrat bist du selbst – dein Geist, deine alten Prägungen.
- Das Objekt ist das, was vor deiner Nase auftaucht: der Duft, der Bildschirm, der Kommentar.
Und genau hier liegt die Übung: Wenn du nur einen dieser Faktoren entziehst, beginnt sich das Rad langsamer zu drehen. Vielleicht gehst du nicht in den Supermarkt, wenn du hungrig bist (kein Objekt). Vielleicht erkennst du, dass der Stress, den du bekämpfen willst, gar nicht so gefährlich ist (Ursache). Oder du merkst in der Meditation, wie sich eine alte Neigung anfühlt, ohne sie sofort auszuführen (Substrat verliert an Kraft).
Bildlich gesprochen
Vyāsa zeichnet das Bild eines Rades. Wir könnten es heute auch so sagen: Es ist wie ein altes Karussell, das sich nur dreht, wenn jemand es anschiebt. Nimm ihm die Schubser weg – die Ursache, die Belohnung, die Stütze, die Bühne – und irgendwann bleibt es von selbst stehen.
Siehe auch folgende Sutras
Yoga Sutra I-4: In den anderen geistigen Zuständen - mit Vrittis - identifiziert sich der Wahrnehmende mit den Bewegungen im Geist
Yoga Sutra II-3: Unwissenheit, Identifikation mit dem Ego, Begierde, Abneigung und (Todes-)Furcht sind die fünf leidbringenden Zustände (Kleshas)
Yoga Sutra II-4: Avidya, die Unwissenheit, ist die Wurzel der übrigen Kleshas; diese können ruhend, abwechselnd, gedämpft oder voll aktiv in Erscheinung treten
Yoga Sutra II-5: Durch Avidya – Unwissenheit oder falsches Verständnis – hält man das Vergängliche für verlässlich, das Unreine für rein, das Leidbringende für gut und Nicht-Selbst für das wahre Selbst
Yoga Sutra II-6: ›Identifikation mit dem Ego‹ [= Asmita] basiert auf Identifikation des Sehenden mit dem Instrument des Sehens
Yoga Sutra II-7: ›Haben-Wollen‹ (Raga) resultiert aus Genuss
Yoga Sutra II-8: ›Nicht-Haben-Wollen‹ (Dvesha) resultiert aus Leid
Yoga Sutra II-9: Haften am Leben (Abhinivesa) ist das instinktive Verlangen nach Leben, das man sogar beim Weisen findet
Yoga Sutra II-12: Die Kleshas sind [somit] die Wurzel für das gespeicherte Karma. Es wird im sichtbaren [gegenwärtigen] oder in nicht sichtbaren [zukünftigen Leben] erfahren werden.
Yoga Sutra II-13: Solange die Wurzeln [der Kleshas, der leidbringenden Hindernisse] verbleiben, muss es [das Karma] erfüllt werden, und erschafft die allgemeine Lebenssituation, die Lebensspanne und das Maß an freudvollen Erfahrungen in unserem Leben
Yoga Sutra II-14: Die Ernte aus dem Karma ist entweder freudvoll oder schmerzhaft, je nachdem, ob die zugrunde liegende Tat heilsam oder leidbringend war.
Yoga Sutra II-18: Die wahrgenommenen Objekte haben die Eigenschaften Klarheit, Aktivität und Trägheit und bestehen aus Elementen und Wahrnehmungskräften. Alles Wahrgenommene dient der (genussvollen) Erfahrung und der Befreiung.
Fazit
Yoga-Sutra 4.11 liefert uns einen zeitlosen Schlüssel: Verstehe die Ursachen deiner Bindungen, entziehe deinen Mustern die Unterstützung – und sie werden sich auflösen. Dieser Prozess erfordert Übung, Geduld und auch Mut, denn man blickt den eigenen Konditionierungen ins Auge. Doch die Belohnung ist ebenso kostbar wie simpel: ein Leben, in dem Wünsche einen nicht mehr versklaven, sondern zu durchschaubaren Wellen in einem stillen Ozean des Bewusstseins werden.
Patanjali erinnert uns daran, dass wir diese Wellen reiten können, anstatt von ihnen mitgerissen zu werden – indem wir an den richtigen Stellschrauben drehen und so die Kette von Ursache und Wirkung durchbrechen. Das ist gelebte Praxis: ein befreiender Weg zu einem Geist, der „frei von Wünschen“ und damit offen für die Erfahrung des wahren Selbst ist.
Ergänzungen und Fragen von dir zur Sutra
Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?
Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:
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Wünsche und Karma – Kommentar von Sukadev zu Yoga Sutra – Kap. 4, Vers 7-11
Länge: 16 Minuten
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Das Verschwinden von Sanskara-Vasana – Kommentar von Anvita Dixit zu Yogasutra 4.11
Länge: 11 Minuten
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Video von Ahnand Krishna zur Sutra
Freiheit von allem vergangenem Karma: Asha Nayaswami (Class 64) zu Sutra 4.7 bis 4.11
Länge: 76 Minuten
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