Die folgende Erzählung – ohne Yoga, aber voller yogischer Elemente – könnte man unter "Gleichmut" oder "Gottvertrauen" einordnen. Unter der Geschichte finden sich passende Sutras zu diesen Themen.
Mich zog der Bericht des Steinklopferhanns völlig in seinen Bann. Vielleicht deswegen, weil ich ihn zum ersten Mal in dem Buch "Als wär’s das letzte Mal*" gelesen habe. Ein Sachbuch, das dazu ermuntert, sich Gedanken über den Rest seines Lebens zu machen.
Auszug aus Ludwig Anzengruber
Die Kreuzelschreiber
STEINKLOPFERHANNS: .... Mit dem Traurigsein müsst ihr mir nicht mehr kommen! Die Welt is a lustige Welt! Geheimnisvoll. Ich weiß’s, daß’s a lustige Welt is! Freilich, ihr wißts 's nit; euch is noch ausm großen Buch vorgelesen wordn, da hab ich schon mei eigentümliche Offenbarung gehabt!
ANTON. Eine Offenbarung?!
STEINKLOPFERHANNS nickt. Seither hat mich a niemand mehr traurig gsehn, und weil sich’s grad schickt, mag ich dir’s wohl erzählen, wie dös gewesen is – nur trag’s net weiter im Ort rum, sonst meinen s', ich wöllt einen neuen Glauben aufbringen, und da könnt mich leicht der Landjager wegen Gewerbstörung aufs Gericht holn!
ANTON legt die Hand aufs Knie des Steinklopfers. Verzähl’s nur!
STEINKLOPFERHANNS. Die jung Leut kennen freilich nur den lustigen Steinklopferhanns, aber es war schon a ander Zeit vorher; wie ich noch der arm Hannsl war, den a Kuhdirn auf die Welt gebracht hat und zu dem sich kein Vater hat finden wolln. – Jetzt vertragt sich’s ganze Dorf recht schön mit mir, ich kann nit klagn, aber damals, wie mein Mutter Kuhdirn, bald nach meiner Geburt, verstorben is und wie die Gemeind für mich hat Kostgeld zahln müssen, kannst dir schon denken, wieviel Lieb ich da wohl genossen hab!
Jeder hat mir den Groschen, den er für mich beigesteuert hat, spüren lassen. Dies sündig Volk hat nit dran denkt, daß dös für ihre Hallodereien, die im Geheimen bleiben, eh a leicht Abfindung is, wenn s' allezusamm so eins erhalten, dös halt auch unvorgsehn in d' Welt hineingrumpelt is! In der Schul und in der Kirch mußt ich zuruckstehn, und wie ich auf einmal eine Anstellung bei einem reich Bauerssohn hab gfunden ... dürfen, war ich ordentlich froh.
Lang hat’s aber nit dauert, so hon ich vom Militär wieder wegmüssen, weil mich bei ein Manöver a Roß geschlagen hat. – Auf einmal war ich halt wieder da im Dorf – dös mag jetzt wohl vierzig Jahr her sin – da habn s' mich da herauf in Steinbruch gesetzt und zum Bettler »Steinklopfer« gesagt;
wie ein Einsiedler haben s' mich da sitzen lassen, zwischen Wurzeln und Kräuter und Wasser, ohne Ansprach, und wie mich bald drauf a Krankheit hingeworfen hat, hat mir aber kein Seel die geringste Handreichung getan – nö, ich hab mir später denkt, grad wie zur Zeit, wo mich 's Roß gschlagen hat: Das Vieh versteht’s nit, wie’s einm weh tut!
Damal aber war ich zuerst ärgerlich und hab mir denkt: Meinen s', du bist a Hund – kurierst dich auch wie a Hund – frißt nix und saufst Wasser und brauchst sonst nix!
Nachher aber, wie ich dabei immer matter und matter gewordn bin, und es laßt sich Tag um Tag niemand, aber niemand, kein menschlich Gesicht sehn, da is mir zutiefst in die Seel hinein weh gewordn!
Und wie ich so recht schwach und elendig mal da drin lieg – Mittag war’s grad, und die Sonn hat so freundlich gschienen wie nie – da denk ich mir: Hinaus mußt – hinaus! –
Sollst versterben, stirbst wenigstens drauß; die grün Wiesn breit dir a weiche Tuch unter, und d' Sonn druckt dir die Augen zu, du schlafst ein und wirst nimmer munter, der Tod is nur a Bremsler, was kann dir gschehn?!
Mühselig hon ich mich fortgschleppt aus der Hütt (steht auf und zeigt hinab nach links) – bis dort hinunter – siehst, wo der Wald anhebt –, dort, wo die zwei großen Tannbäum stehn, zwischen denen bin ich ins Gras gefalln, und dort hab ich die Eingebung gehabt.
(Kleine Pause)
So still war’s dort und so warm in der Sonn zu liegn – vorn die grün Wiesen, die blauen Berg – und das Tal, wie in ein weißen Brautschleier, unten, und über allem der helle, lichte Himmel. Da is a tiefer Friede über mich kommen, und es is mir durch die Seel gezogn: das siehst wenigstens noch amal!
Und dann, dann bin ich wie tot gelegn, ich weiß nit, wie lang!
(Von da ab erzählt er mit steigender Erregung)
Und wie ich wieder munter werd, is die Sonn schon zum Untergehn – paar Stern sein daghängt, nah, wie zum Greifen – tief im Tal hat’s aus die Schornstein geraucht, und die Schmieden unt am Waldrand hat hraufgleucht wie a Feuerwurm – vor mir auf der Wiesen habn die Käfer und die Heupferd sich plagt und a Geschrill gemacht, daß ich schier hätt drüber lachen mögen – über mir im Gezweig sein die Vögel gflattert, und über alls hin is a schöne, linde Luft zogn. – Ich betracht dös – und ruck – und kann ohne Beschwerde auf amal aufstehn, und wie ich mich noch so streck und in die Welt hineinschau, wie sie sich rührt und laut und lebendig is um und um und wie die Sonn und die Stern herunter- und heraufkämmen
... da wird mir auf einmal so verwogen, als wär ich von freien Stücken entstanden, und inwendig so wohl, als wär 's hell Sonnenlicht von vorhin in mein Körper verblieben ...
und da kommt’s über mich, wie wann eins zu einem andern redet:
Es kann dir nix geschehen!
Selbst die größt Marter zählt nimmer, wanns' vorbei is! Ob d' jetzt gleich sechs Schuh tief da unterm Rasen liegest oder ob d' das vor dir noch viel tausendmal siehst – es kann dir nix gschehn! – Du ghörst zu dem allem, und dös alles gehört zu dir! Es kann dir nix geschehn!
Und dös war so lustig, daß ich’s all andern rundherum zugejauchzt hab: Es kann dir nix gschehn! – Jujuju!
Da war ich’s erstmal lustig und bin’s a seither blieben und möcht, 's sollt a kein andrer traurig sein und mir mein lustig Welt verderbn! – No, lustig, lustig, Gelbhofbauer – es kann der nix gschehn!
Wenn ich festlegen müsste, welche Sutra die Bedeutsamste ist, dann würde ich diese wählen. Hier wird der Yogaweg in einem Satz zusammengefasst. Alle weiteren Sutras erläutern den Weg.
Auslegung und Deutung dieser Sutra erfolgt unterschiedlich. Lies hier, welche Prioritäten du gemäß der Sutras-Deuter bei deiner täglichen Praxis setzen solltest.
In den folgenden Sutras wendet sich Patanjali einem neuen Bereich zu. Es geht um zwei zentrale Konzepte (oder Prinzipien bzw. Vorgehensweisen) für die eigene spirituelle Entwicklung:
Abhyasa und Vairagya Übung und Nichtanhaften
Somit kann auch diese Sutra als grundlegend eingeordnet werden. Sie begründet die tägliche Praxis des Yogi und fordert eine bestimmte Geisteshaltung zu "weltlichen Dingen" und emotionalen Verstrickungen.
Eine Geschichte verdeutlicht die anzustrebende Geistesverfassung ...
In dieser Sutra geht es um die Frucht fortgeschrittener yogischer Praxis. Patanjali formuliert, dass wir durch den irgendwann voll integrierten Verzicht in der Lage sein werden, unser wahres Selbst (Purusha) von dem zu unterscheiden, was nicht unser wahres Selbst ist. Dadurch sinkt das Begehren weiter. So kann uns die Freude des Purushas immer häufiger erreichen.
Doch wie werde ich zum unbeteiligten Betrachter meines eigenen Lebens?
Es ist hochinteressant, wie (unterschiedlich) sich der Weg hin zum und der Entwicklungsverlauf im Samadhi vollzieht. Bei der Deutung von Sutra I-17 weisen die Übersetzungen jedoch deutliche Unterschiede auf. Was nicht verwundert, da wir in einen Bereich des Yoga vordringen, der erst nach langer Praxis erreicht wird: Samadhi. Zudem werden die Erfahrungen hier subjektiv durchlebt und können schwer in Worte gefasst werden.
Endlich einmal eine nahezu eindeutige Sutra. Doch natürlich gehen die Übersetzungen auch hier unterschiedliche Wege. Es geht um das Wort "Samveganam". Übersetzt man es nun eher mit Wunsch, mit Wille ober mit Übungsbemühungen?
Mein Patanjali hier wirklich "Wunsch"? Sollen wir nicht allem entsagen, jeden Wunsch im Keime ersticken? Es kann interessant sein, sich darüber klar zu werden, was man sich eigentlich wünscht und wie viel von diesem Wünschen dem Weg des Yoga zuzuordnen ist.
Ist dein Wunsch nach Befreiung nicht groß genug? Hier findest du am Ende des Artikels Tipps, die Sehnsucht in dir zu schüren.
Mit dieser Sutra weicht Patanjali deutlich vom Samkhya, der grundlegenden Yoga-Philosophie, ab: Gott tritt ins Spiel. Konkreter: Ishvara als Konzept einer persönlichen Gottheit mit ganz bestimmten Eigenschaften. Gott einmal anders, als man ihn sich üblicherweise vorstellt ...
Die Übung besteht also im Wiederholen von OM, hingebungsvoll und verbunden mit einer Vorstellung von dessen Bedeutung. Hiermit erläutert Patanjali einen weiteren Weg zur Befreiung. Begibt man sich auf diesen Pfad, sollte man wissen, wie er sich dieses Wiederholen vorstellte.
Man kann sagen, dass Patanjali der bewussten OM-Rezitation wahre Wunderwirkungen attestiert. Hindernisse werden überwunden, Probleme gelöst. Die Kommentatoren erläutern dies ausführlicher:
Ziel des Yoga ist Erleuchtung, Erkennen des wahren Selbstes, des Purushas. Der Weg dorthin führt über die Ruhigstellung des Geistes, siehe Sutra I-2. Doch vor den Erfolg hat der liebe Gott ... Hindernisse gestellt.
In dieser Sutra I-30 nennt Patanjali nun neun solcher Hindernisse. Die Kommentatoren nehmen schon einmal die kommenden Sutras vorweg und besprechen Yoga-Wege zu deren Überwindung:
In den Sutras I-32 bis I-39 erfahren wir Mittel, um die Hindernisse und Störungen auf dem Weg zu beseitigen. Patanjali beginnt, indem er zu einer konkreten Meditation rät.
Sutra I-33 gibt Empfehlungen zu Tugenden, die ein Yogi zur Unterstützung seines Weges entwickeln sollte. Satchidananda schreibt: "Egal ob du dich am Erreichen von Samadhi interessiert zeigst oder vorhast, den Weg des Yoga völlig zu ignorieren, würde ich dir raten, zumindest diese Sutra zu erinnern."
Die hier gegebenen Empfehlungen seien "very helpful", im täglichen Leben einen friedlichen Geist zu bewahren.
Pracchardana–vidharanabyam va pranasya प्रच्छर्दनविधारणाभ्यां वा प्राणस्य
Patanjali kommt zum Pranayama. Der bewussten Beeinflussung des Atems (konkrete Hinweise kommen von den Kommentatoren) ermöglicht tiefgehende Erfahrungen. Oder ist diese Sutra ganz anders gemeint? Schauen wir uns die Übersetzungsvarianten an:
Visayavati va pravrttir utpanna manasah sthiti-nibandhani विषयवती वा प्रवृत्तिरुत्पन्ना मनसः स्थिति निबन्धिनी
Auch bei dieser Sutra gehen schon bei der Übersetzung die Bedeutungsinterpretationen auseinander. Vielleicht steckt in jeder der Interpretationen ja ein Quäntchen (hilfreiche) Wahrheit. Auf jeden Fall geht es Patanjali in dieser Sutra darum, wie unsere Sinneswahrnehmung uns ein Tor nach innen öffnet.
Vîta-râga-vishayam vâ chittam वीतरागविषयं वा चित्तम्
Hier kommt die Kraft des Vorbildes zur Wirkung, die traditionelle yogische Guru-Verehrung im positiven Sinne. Aber auch wenn du nicht der Typ für die Verehrung eines Menschen bist, kannst du die Empfehlung dieser Sutra nutzbringend anwenden.
Svapna-nidrâ-jnânâlambanam vâ स्वप्ननिद्रा ज्ञानालम्बनम् वा
Patanjali schreibt, dass die Meditation über Trauminhalte zur Ruhe des Geistes führen kann. Lese hier, welche Arten von Traumerfahrungen dafür geeignet sind.
In dieser Sutra schreibt Patanjali, was passiert, wenn mit den Mitteln der Sutra I-33 bis I-39 die Hindernisse aus I-31 und I-32 überwunden sind. Wir erlangen Meisterschaft über alles! Doch der Teufel steckt im Detail: Auch hier deuten die Kommentatoren und Übersetzer den Vers bzw. die Meisterschaft recht unterschiedlich.
Im Laufe einer langen und ernsthaft betriebenen Meditationspraxis verändert sich unser Geist und wir vertiefen beständig das Verständnis von unserer inneren Natur und der äußeren Welt. Diese Sutra spielt auf einen besonderen Aspekt dieser Entwicklung an: der Verschmelzung von Wahrnehmenden, Wahrgenommenen und Wahrnehmung.
Damit sind höchst erstaunliche Fähigkeiten verbunden, wie wir in den Kommentaren lesen.
Tatra shabdârtha-jnâna-vikalpaih samkîrnâ savitarkâ samāpattiḥ तत्र शब्दार्थज्ञानविकल्पैः संकीर्णा सवितर्का समापत्तिः
Mit dieser Sutra beginnt die Reise im Samadhi. Patanjali beschreibt zunächst die Erscheinungen auf dieser ersten Stufe des Samadhi und nennt sie Savitarka. Es handelt sich dabei um eine Art Erleuchtung – aber mit "Denken" ...
Wir schreiten voran: Patanjali erläutert die zweite Stufe von Samadhi (immer noch Samadhi mit Samen). Die Erkenntnis wird tiefer, das Denken schwindet. Wir kommen der Schau der wahren Natur der Dinge näher.
Etayaiva savichârâ nirvichârâ cha sûkshmavishayâ vyâkhyâtâ एतयैव सविचारा निर्विचारा च सूक्ष्मविषय व्याख्याता
Jetzt wendet sich der Yogi im Samadhi mit seiner neuen Fähigkeit "Samapatti" subtileren Dingen zu. Wieder unterscheidet Patanjali zwei Stufen der Entwicklung in dieser Phase des "Erwachens" des Yogi.
Die Meditation über subtile Objekte kann bis an eine Grenze getrieben werden, die Patanjali mit Alinga umschreibt. Einem Zustand, der als "undefinierbar subtil" oder "unmanifest" beschrieben wird.
Patanjali unterscheidet grundsätzlich zwei Samadhi-Ebenen (mit jeweils weiteren Unterteilungen/Stufen): Mit Samen und ohne Samen. Obwohl der Yogi schon sehr weit fortgeschritten ist, wenn er die bis hierher beschriebenen Erfahrungen selbst erfahren hat, hat er noch keine Befreiung erlangt. Ein Stück des Weges fehlt noch ...
Hier beginnt die letzte Etappe auf der Reise des Yoga. Wenn der Yogi durchhält und treu den Zustand des Nirvichara weiter übt, nähert er sich nach und nach der Erleuchtung. Wie ist das genau zu verstehen?
Der Yogi hat nun Übungsroutine in Nirvichara-Samadhi, kann diesen Zustand willentlich hervorrufen und lange Zeit darin verweilen, siehe Sutra I-47. Nun endlich, so Patanjali, erkennt er die wahre Natur der Dinge, erfährt eine neue Art des Wissens.
Das Wissen, dass dem routinierten Nirvichara-Praktizierendem enthüllt wird, ist von einer ganz anderen Art, als jenes Wissen, dass wir gemeinhin als solches bezeichnen.
Dies ist eine spannende Sutra: Das Wesen des Yogis wandelt sich durch seine Erkenntnisse in Nirvichara Samapatti. Genauer: Seine Samskaras, seine Eindrücke im Unterbewusstsein. Iyengar: "Ein neues Leben beginnt mit diesem wahrheitstragenden Licht." Wohin kann das führen?
Patanjali endet hier mit der Beschreibung der Stufen des Yogapfades. Nirbija Samadhi – Samenlose Versenkung. Erleuchtung! Wie kann man sich das konkret vorstellen? Einige Autoren versuchen sich an der Beschreibung des Nichtbeschreibbaren.
Yogângânushthânâd ashuddhi-kshaye jnâna-dîptir â viveka-khyâteh योगाङ्गाऽनुष्ठानादशुद्धिक्षये ज्ञानदीप्तिराविवेकख्यातेः
Hier startet der Ashtanga Yoga im Yoga Sutra. Die zweite große Möglichkeit neben (oder ergänzend zu) dem Weg des Kriya Yoga; hin zum großen Ziel: der Erleuchtung. Ashtanga Yoga, so heißt es, sei gut geeignet für alle Menschen, die keine besonderen spirituellen Veranlagungen aufwiesen und darum den Weg des Übens gehen müssen. ;-)
Wichtig dabei: Alles Üben sollte auf eine ganz bestimmte Art und Weise erfolgen ...
Mit dieser Sutra beginnt der „praktische“ Teil des Yogasutras. Patanjali beginnt ab hier, den achtfachen Yogapfad zu erläutern, für viele der bedeutsamste Teil des Yoga Sutras. Patanjali nennt an dieser Stelle allerdings nur 7 Stufen, den die achte Stufe – Samadhi – ist schon „Yoga“. Ziel erreicht.
Kern des Yogasutra und damit auch des Raja-Yoga sind die acht Elemente des achtfachen Pfades. Die Yamas sind die erste Etappe auf diesem Pfad. In Verbindung mit den Niyamas helfen diese Regeln und Einschränkungen dem Yogi dabei, heiter, ruhig und entspannt zu bleiben und sie fördern den spirituellen Fortschritt. Zudem glätten sie den zukünftigen Lebenspfad des Yogi, so dass dieser kein Leid befürchten muss und zukünftig weiter gute Bedingungen für seine Yoga-Bemühungen vorfinden wird.
Das sind Gründe genug, die Yamas und Niyamas genau anzuschauen und zu verstehen. Wir – und Patanjali – starten in II-30 mit den Yamas.
Sind die Yamas (Nichtverletzen, Wahrhaftigkeit, Nichtstehlen, Enthaltsamkeit und Begierdelosigkeit) mehr oder weniger Kann-Regeln? Man sollte sie theoretisch einhalten, aber im praktischen Leben kann das kein Mensch? Nicht so Patanjali. Die Yamas sind überall und unter allen Umständen einzuhalten. Ansonsten ...
Bei den Niyamas handelt es sich um yogische Empfehlungen für den Umgang mit uns selbst. Regeln, die einen achtsamen Wahrnehmen unseres Geisteslebens ermöglichen und die Basis für eine gesunde und erfolgreiche Lebensführung legen. Regeln, deren Einhaltung uns auf dem inneren Weg zum Licht gute Dienste leisten wollen.
Jeder spirituell Praktizierende kennt Phasen der Unsicherheit, des Zweifels, der Negativität und der geistigen Schwäche. In dieser Sutra empfiehlt Patanjali die sogenannte Pratipaksha-Bhavana-Methode zur Überwindung dieser unerwünschten Geisteszustände. Im Beitrag findest du neben den gewohnten Übersetzungsalternativen viele Tipps zur Anwendung der Methode.
Dies ist die längste Sutra (die kürzeste ist übrigens Sutra I-23). Sie bezieht sich auf die Yamas und Niyamas. Patanjali verdeutlicht noch einmal, wie wichtig die Beachtung der ersten beiden Stufen des achtfachen Yoga-Pfades sind: die Einhaltung der Yamas und Niyamas. Kurz gefasst: Wer diese nicht beachtet, wird leiden und keine Fortschritte in seiner Entwicklung machen. Auf der anderen Seite gilt auch: Wer diese Regeln befolgt, wird reichen Segen ernten.
In II-34 werden die Yamas und Niyamas begründet ► mögliche Wirkungsketten ► Übersetzungsalternativen ► Von direktem und indirektem Handeln ► geistige Tipps & Tricks ► ...
Brahmacharya – vermeintlich ein klarer Begriff und in diesem Sinne oft mit „sexuelle Enthaltsamkeit“ übersetzt. Doch es gibt viele unterschiedliche Sichtweisen zur Deutung von Brahmacharya, die sich teilweise sogar widersprechen.
Sollte ein(e) YogiNi sexuell enthaltsam leben oder ist das eine „Korruption eines lebensfeindlichen und naturfeindlichen Vorurteils“, das den Zielen des Yogas widerspricht? Im Folgenden finden sich die Deutungen von Iyengar bis Ramana Maharshi.
In II-38 beschreibt Patanjali die Folgen von Brahmacharya. Doch was ist das? ► sexuelle Enthaltsamkeit ► Wandel in Brahma ► Schöpferische Aktivität ► Magische Kraft ► Wirkungsabläufe ► Umfrage